TT-Fuchs
Member
Hallo Flowgrower,
es ist soweit:
nachdem Ihr ja in verschiedenen Threads – zuletzt hier: Pinsel- und andere Algen
miterleben durftet, wie ich mit viel Geduld und allen möglichen Rezepten vergeblich versucht habe meine Algen in den Griff zu bekommen, habe ich mich letztlich zu einem kompletten Neustart entschlossen.
Ziel soll es sein, ein sehr stabiles Becken für eine lange Standzeit zu schaffen. Ich bin kein Scaper (ich kann das einfach nicht), werde aber versuchen mich früher oder später den schönen Pflanzenbecken etwas anzunähern.
Hierzu möchte ich gleich zu Beginn Nik danken. Wir haben in regem Gedankenaustausch eine Theorie ersonnen, wie wir die gewünschte Stabilität erreichen könnten.
Grundlegend geht es hier um Geringfilterung, eine gesunde Mikroflora und Quarzsand als Bodengrund. Allerdings nichts ist sicher. Ich kann lediglich perfekte Ausgangsbedingungen schaffen.
Nun aber zur Praxis:
Für die Optik habe ich mir ein neues Becken bestellt: in 100/40/50 - transparent verklebt. Ich muss ja meinen derzeitigen Besatz irgendwo lassen, also läuft das alte (zerkratze, veralgte) Becken weiter.
Außerdem habe ich mich an den „unsichtbaren“ Filteraus- und -einläufen versucht und einen CO-Außenrektor statt des Diffusors verbaut. Eine Heizung habe ich übrigens nicht. Das Becken steht im Wohnzimmer und da reicht die Beleuchtung aus, um die Temperatur auf 24°C zu halten. Mehr brauche ich nicht.
Bodengrund:
Da Geringfilterung nur mit Sand wirklich funktioniert und ich schon immer Quarzsand benutzt habe, habe ich auch diesmal wieder zu Quarzsand (allerdings 0,4-0,6mm) gegriffen. Damit soll das Eindringen von Mulm und Pflanzenresten in den Boden weitestgehend verhindert werden. Es kann also langfristig ausgeschlossen werden, dass sich früher oder später irgendwelche Rückstände aus dem Bodengrund wieder ins Wasser unkontrolliert zurück lösen. Die Beckenchemie bleibt transparent.
Allerdings habe ich nicht nur Quarzsand verwendet, sondern auch auf Terrdrakon von Dr. Andreas Kremser zurückgegriffen. Hiermit stelle ich zumindest zu Anfang eine gewisse Versorgung der Pflanzen mit Spurenelementen und Eisen über die Wurzeln sicher. Dies könnte zwar durch die Verwendung von Schwarztorf die Dauerhaftigkeit des Bodens gefährden, soll es aber angeblich nicht. Das Terrdrakon habe ich zu unterst – vermischt mit etwas Quarzsand - ins Becken eingebracht. Um zu verhindern, dass bei späteren Umpflanzaktionen das Becken in einen roten Nebel gehüllt wird, habe ich diese Schicht mit einem Geo-Vlies (ca. 1mm) abgedeckt. Darauf wurde purer Quarzsand mit einer Höhe von 4-10 cm ansteigend eingefüllt.
Filter:
ich betreibe an dem Becken einen Eheim Prof.II. Dieser läuft ungedrosselt und komplett ohne Medien. Kein Schwamm, kein Vlies, keine Schaustoffpatrone über dem Ansaugrohr. Ich habe als Ansaugschutz für spätere Bewohner einfach viele sehr schmale Kerben ins Ansaugrohr gesägt und dieses von unten aber mit einem Stopfen verschlossen. Eine Strömungspumpe habe ich nicht. Der Außenfilter rührt schon ganz ordentlich ohne "inneren Widerstand".
Licht:
Das Becken wird offen betrieben. Ich habe mir eine Hängelampe gebaut und diese mit 4x39W T5 (Osram Lumilux 865) bestückt. ATI-Reflektoren sind vorhanden, allerdings teilweise schon etwas „erblindet“. Das macht aber nichts, denn ich habe die Lichtleistung ohnehin gedrosselt und auf ca. 60-70% gedimmt. Die Beleuchtungszeit beträgt derzeit 6h ohne Pause.
Wasserwerte und Düngung:
Ich verschneide mein Leitungswasser mit VE-Wasser und strebe mit Düngung folgende Werte an, bzw. habe diese dann so eingestellt:
Nitrat: 10 mg/l
Kalium: 10 mg/l
Phosphat: 0 mg/l (wird in noch zu ermittelnden Abständen auf 1 mg/l stoßgedüngt)
GH: 9°dH
KH: 3°dH
Magnesium: 15 mg/l
Calzium: 47 mg/l
Eisen: 0,1 mg/l
CO2: 20-30 mg/l
Gedüngt wird täglich AR Makro Basic Nitrat, AR Makro Basic Kalium und AR Mikro Basic. Später wenn das Becken eingefahren ist, werde ich einen Teil des täglichen Nitrats durch Urea ersetzen. Außerdem wird dem Wechselwasser PMS so zugesetzt, dass sich die GH um ca. 2°dH erhöht – primär um die Spurenelemente- und die Magnesiumversorgung zu optimieren.
Allerdings will ich versuchen die GH noch etwas abzusenken, wobei ich dann evtl. die KH wieder etwas aufhärten muss. Mal sehen.
Pflanzen:
Ein ganz wichtiger Aspekt bei diesem Versuch sind die Pflanzen. Es war wichtig, für die Erstbepflanzung nur submers gewachsene, gesunde Pflanzen zu verwenden, und diese in großer Menge. Die einzelnen Arten sind dabei vorerst unwichtig. Sie sollten nur schnellwüchsig sein. Hier hatte ich das Glück, innerhalb kürzester Zeit eine ordentliche Menge hier im Forum günstig erstehen zu können. Die Pflanzen waren - bis auf wenige Ausnahmen - in hervorragender Qualität.
Das Becken läuft jetzt genau eine Woche und ich habe bisher noch nichts Problematisches entdeckt. Lediglich eine leichte Kahmhaut hat sich gebildet und im Vordergrund auf dem Sand ist so gelb-brauner schmieriger Belag - wohl Kieselagen, aber das ist ja normal. Die Pflanzen assimilieren seit dem ersten Tag ordentlich und sind auch schon um einiges gewachsen. Nach und nach werde ich dann die Pflanzen differenzieren und umsetzen.
Nitrit habe ich gestern gemessen und es ist definitiv nachweisbar (so um 0,5 m/l). Ich werde heute mal noch einen Bakterienstarter besorgen und reinkippen und schon 1-2 Fische übersiedeln. Das sollte die Einfahrphase verkürzen.
Mal sehen, wie es sich entwickelt. :winke:
es ist soweit:
nachdem Ihr ja in verschiedenen Threads – zuletzt hier: Pinsel- und andere Algen
miterleben durftet, wie ich mit viel Geduld und allen möglichen Rezepten vergeblich versucht habe meine Algen in den Griff zu bekommen, habe ich mich letztlich zu einem kompletten Neustart entschlossen.
Ziel soll es sein, ein sehr stabiles Becken für eine lange Standzeit zu schaffen. Ich bin kein Scaper (ich kann das einfach nicht), werde aber versuchen mich früher oder später den schönen Pflanzenbecken etwas anzunähern.
Hierzu möchte ich gleich zu Beginn Nik danken. Wir haben in regem Gedankenaustausch eine Theorie ersonnen, wie wir die gewünschte Stabilität erreichen könnten.
Grundlegend geht es hier um Geringfilterung, eine gesunde Mikroflora und Quarzsand als Bodengrund. Allerdings nichts ist sicher. Ich kann lediglich perfekte Ausgangsbedingungen schaffen.
Nun aber zur Praxis:
Für die Optik habe ich mir ein neues Becken bestellt: in 100/40/50 - transparent verklebt. Ich muss ja meinen derzeitigen Besatz irgendwo lassen, also läuft das alte (zerkratze, veralgte) Becken weiter.
Außerdem habe ich mich an den „unsichtbaren“ Filteraus- und -einläufen versucht und einen CO-Außenrektor statt des Diffusors verbaut. Eine Heizung habe ich übrigens nicht. Das Becken steht im Wohnzimmer und da reicht die Beleuchtung aus, um die Temperatur auf 24°C zu halten. Mehr brauche ich nicht.
Bodengrund:
Da Geringfilterung nur mit Sand wirklich funktioniert und ich schon immer Quarzsand benutzt habe, habe ich auch diesmal wieder zu Quarzsand (allerdings 0,4-0,6mm) gegriffen. Damit soll das Eindringen von Mulm und Pflanzenresten in den Boden weitestgehend verhindert werden. Es kann also langfristig ausgeschlossen werden, dass sich früher oder später irgendwelche Rückstände aus dem Bodengrund wieder ins Wasser unkontrolliert zurück lösen. Die Beckenchemie bleibt transparent.
Allerdings habe ich nicht nur Quarzsand verwendet, sondern auch auf Terrdrakon von Dr. Andreas Kremser zurückgegriffen. Hiermit stelle ich zumindest zu Anfang eine gewisse Versorgung der Pflanzen mit Spurenelementen und Eisen über die Wurzeln sicher. Dies könnte zwar durch die Verwendung von Schwarztorf die Dauerhaftigkeit des Bodens gefährden, soll es aber angeblich nicht. Das Terrdrakon habe ich zu unterst – vermischt mit etwas Quarzsand - ins Becken eingebracht. Um zu verhindern, dass bei späteren Umpflanzaktionen das Becken in einen roten Nebel gehüllt wird, habe ich diese Schicht mit einem Geo-Vlies (ca. 1mm) abgedeckt. Darauf wurde purer Quarzsand mit einer Höhe von 4-10 cm ansteigend eingefüllt.
Filter:
ich betreibe an dem Becken einen Eheim Prof.II. Dieser läuft ungedrosselt und komplett ohne Medien. Kein Schwamm, kein Vlies, keine Schaustoffpatrone über dem Ansaugrohr. Ich habe als Ansaugschutz für spätere Bewohner einfach viele sehr schmale Kerben ins Ansaugrohr gesägt und dieses von unten aber mit einem Stopfen verschlossen. Eine Strömungspumpe habe ich nicht. Der Außenfilter rührt schon ganz ordentlich ohne "inneren Widerstand".
Licht:
Das Becken wird offen betrieben. Ich habe mir eine Hängelampe gebaut und diese mit 4x39W T5 (Osram Lumilux 865) bestückt. ATI-Reflektoren sind vorhanden, allerdings teilweise schon etwas „erblindet“. Das macht aber nichts, denn ich habe die Lichtleistung ohnehin gedrosselt und auf ca. 60-70% gedimmt. Die Beleuchtungszeit beträgt derzeit 6h ohne Pause.
Wasserwerte und Düngung:
Ich verschneide mein Leitungswasser mit VE-Wasser und strebe mit Düngung folgende Werte an, bzw. habe diese dann so eingestellt:
Nitrat: 10 mg/l
Kalium: 10 mg/l
Phosphat: 0 mg/l (wird in noch zu ermittelnden Abständen auf 1 mg/l stoßgedüngt)
GH: 9°dH
KH: 3°dH
Magnesium: 15 mg/l
Calzium: 47 mg/l
Eisen: 0,1 mg/l
CO2: 20-30 mg/l
Gedüngt wird täglich AR Makro Basic Nitrat, AR Makro Basic Kalium und AR Mikro Basic. Später wenn das Becken eingefahren ist, werde ich einen Teil des täglichen Nitrats durch Urea ersetzen. Außerdem wird dem Wechselwasser PMS so zugesetzt, dass sich die GH um ca. 2°dH erhöht – primär um die Spurenelemente- und die Magnesiumversorgung zu optimieren.
Allerdings will ich versuchen die GH noch etwas abzusenken, wobei ich dann evtl. die KH wieder etwas aufhärten muss. Mal sehen.
Pflanzen:
Ein ganz wichtiger Aspekt bei diesem Versuch sind die Pflanzen. Es war wichtig, für die Erstbepflanzung nur submers gewachsene, gesunde Pflanzen zu verwenden, und diese in großer Menge. Die einzelnen Arten sind dabei vorerst unwichtig. Sie sollten nur schnellwüchsig sein. Hier hatte ich das Glück, innerhalb kürzester Zeit eine ordentliche Menge hier im Forum günstig erstehen zu können. Die Pflanzen waren - bis auf wenige Ausnahmen - in hervorragender Qualität.
Das Becken läuft jetzt genau eine Woche und ich habe bisher noch nichts Problematisches entdeckt. Lediglich eine leichte Kahmhaut hat sich gebildet und im Vordergrund auf dem Sand ist so gelb-brauner schmieriger Belag - wohl Kieselagen, aber das ist ja normal. Die Pflanzen assimilieren seit dem ersten Tag ordentlich und sind auch schon um einiges gewachsen. Nach und nach werde ich dann die Pflanzen differenzieren und umsetzen.
Nitrit habe ich gestern gemessen und es ist definitiv nachweisbar (so um 0,5 m/l). Ich werde heute mal noch einen Bakterienstarter besorgen und reinkippen und schon 1-2 Fische übersiedeln. Das sollte die Einfahrphase verkürzen.
Mal sehen, wie es sich entwickelt. :winke: