Optimale Beleuchtung/Lichtfarbe für Wuchs [emers]

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kiko

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Hi,
da ich z.Z. mich nicht mehr groß um meine AQ kümmern kann,
wollte ich zumindest ein paar einzelne meiner Pflänzchen künftig noch emers weiterpflegen. Auf der Suche nach guten Pflanzenlicht habe ich mich daher eine Zeit nun durch Google gewälzt, mir u.a. die Absorbationskurven von Chlorophyl angeschaut ebenso was da alles so an pflanzengeeigneten Lampen in den Shops angeboten wird. 865, 840 u.ä werden oft als sog. Vegetationsleuchten angeboten, da durch den Blauanteil die Pflanzen buschiger wachsen sollen - "rotes Licht" (827/830) hingegen wird oftmals als Blühlampen "bezeichnet". Der Grund für diese Unterscheidung erscheint mir aber bei Dreibanden überhaupt nicht logisch schlüssig, denn ich habe mal das Spektrum einer 827 genommen und über eine 865 gelegt:


Wie man sieht weißt die 865 zwar erwartungsgemäß einen größeren Blauanteil auf - im Rotanteil decken beide Röhren sich aber fast 1:1! :shocked: Oder anders gesagt wenn man verschiedene Dreibanden mischt, erhöht sich offensichtlich leider so ziemlich gar nix großartig im photosyntheserelevanten Bereich um 650nm.


Doch sollte eine Lampe für optimalen Wuchs nun mehr blau oder mehr rot aufweisen?
Nun im Pflanzenleuchtenflyer von Philips (Agro-Lite ) zumindest steht das die meiste Energie aus dem roten Bereich gezogen wird und ein Blauanteil zum Rotanteil im Pflanzenlicht von ~10% ausreiche.

Bislang war ich davon ausgegangen das 865er Dreibanden das Optimum wären, aber ev. auch nicht, habe daher mal das Lichtspektrum einer 865er genommen und über das einer 640 Einbandenröhre gelegt, darüber die Chlorophylabsorbationskurve:


Im blauen Bereich tuen beide Röhren sich nicht viel, zeigen keine Lücken und weisen um 430nm einen hohen peak auf.
Im grünen (für Pflanzen nur schlecht wenig-verwertbaren Bereich) peakt die 640 sichtlich stärker.
Im roten Bereich weißt die 865er einen hohen Peak um 610-630 auf, um dann stark abzufallen mit sichtbaren Lücken um Spektrum.
Interessanterweise sind bei der 640er diese Lücken im Rotspektrum hingegen nicht vorhanden.

Frage:
Weist u.U. gar die 640er Einbanden das "pflanzenverwertbarere" Licht auf, da sie von 600-700nm gar keine Lücken hat?
Oder ist doch die 865er trotz der Lücken im Rotbereich besser ?
 

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kiko

Active Member
Weitergehndes zu der Thematik habe ich u.a. noch hier gefunden:
http://aquarium.awiki.org/lightcolor.html
http://www.hereinspaziert.de/Sehlicht_2009/Ergebnisse.htm
http://www.waynesthisandthat.com/fluorescent.html
In letzteren Link wurden je 5Pflanzen unter gleichen Bedingungen unter Kunstlicht gestellt.
Interessant das der üppigste Wuchs mit der lumenschwachen GE Plant and Aquarium Wide Spectrum (1800lumen) erreicht wurde, gefolgt von der lumenstarken GE Kitchen & Bath (3400lumen).
Die 5800k Vollspektrum (Ott-Lite) liegt obwohl sie ebenfalls nicht lumenschwach ist, interessanterweise vollkommen abgeschlagen sogar noch hinter der im Feld lumenschwächsten Sylvania GroLux. Die dortigen Praxisergebnisse stehen somit teils konträr zu Lumenleistung vs. Wuchsleistung.

Alles in allem viel Lesestoff, mit viel offenen Fragen.
selbst hatte ich über einem Aquarium lange Zeit eine 6000k Einbanden, die Ergebnisse waren mit der Einbanden sehr gut, die Pflanzen hatten unter dem Licht auch immer ein auffällig starkes Wurzelwachstum (ähnliches steht interessanterweise auch im wiki link das die Wasserpest erst unter der 640 stark Wurzeln trieb) . Bin mir daher auch nicht schlüssig inwiefern Dreibanden wirklich das Optimum gerade ermers sind, da wie (farbgetreu) das Licht optisch dort ausfällt (im Gegensatz zum AQ) nur sekundär ist.
Viele Vollspektrums unterscheiden sich allerdings nur wenig von den Dreibanden - eine Ausnahme scheinen da höchstens die Narva 958 Biovital darzustellen, die keine starken Rotlücken aufweisen.
Ev. noch die Osram 930 (gemischt mit einer Dreibanden)

Meinungen zur der Lichtthematik würden mich daher mal interessieren. :smile:
 

flatfile

Member
Hallo Olaf-Peter,

im Rahmen meines Studiums mache ich nun seit einiger Zeit mit Assimilationsbelichtung Versuche und bin daher ein bisschen im Thema.

Sehr grob betrachtet lies sich feststellen, dass sich bei unterschiedlichen Vollspektrumleuchten nur bei schwacher Belichtung (<<100 µmol m-2 s-1) Unterschiede hinsichtlich des optischen Erscheinungsbildes ergaben.
Besonders das Verhältnis von Hellrotlicht/Dunkelrotlicht einer Lampe spielen eine Rolle beim Streckungswachstum.
Gehts dir rein darum, dass deine Pflanzen ordentlich wachsen, dann kannst du fast jedes "weisse" Licht nehmen.
Lichtmenge/-stärke zeigt da deutlich mehr Einfluss als Lichtfarbe. Solange die Leuchte die Aktionsspektren der Photosynthese bedient, machts nur noch die Masse an Licht.
Ich belichte Gemüsejungpflanzen im Frühjahr und emerse Pflanzen derzeit mit 865er Röhren. Ist billig und effektiv.

Meine Aussage widerspricht sich mit der des Links, den du gepostet hast, daher bin ich gespannt, was hier an Diskussion entsteht. Ist ein interessantes Thema. :smile:
Schönen Sonntag!
Beste Grüße
Konstantin
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo Olaf-Peter,

Du hast Dich in letzter Zeit rar gemacht im Forum. Schön, mal wieder ein Lebenszeichen von Dir zu sehen :bier: . Ich hoffe, es ist alles in Ordnung und Dir und Deinen Lieben geht es gut.

Beim Sichten der verfügbaren Papers und Websites über die Pflanzenkultur unter Kunstlicht muß man sich über den jeweiligen Hintergrund der Arbeiten im Klaren sein. Beim gärtnerischen Pflanzenbau geht es darum, möglichst effizient zu Ertrag zu kommen. Man ist sich dabei durchaus bewusst, nicht das Maximum herauszuholen, was Gestalt der Pflanzen und/oder Ernte betrifft. Das Ziel ist klar, auf der Ertrag-über-Energieeinsatz-Kurve das Optimum zu erreichen.

Hyperrrote und royalblaue LEDs erreichen inzwischen Wirkungsgrade über 50 %, d. h. mehr als die Hälfte der reingesteckten elektrischen Leistung kommt als Strahlungsleistung wieder raus. Das ist der Grund, warum soviele Pflanzenstrahler aus eben diesen LEDs bestehen.

Hier hat man Salat mit roten und blauen LEDs, mit roten blauen LEDs und grüner Leuchtstofflampe, allein mit grüner Leuchtstofflampe und mit einer kaltweisen Halophosphat-Leuchtstofflampe bei jeweils gleicher Photonenflußdichte beschienen. Das Maximum an Ertrag erhielt man mit roten blauen LEDs und grüner Leuchtstofflampe. Salat zählt dabei aber zu den wenigen Pflanzen, die man alleine mit rotem Licht aufziehen kann, ohne krüppelwüchsige Pflanzen zu erhalten.

Bei den meisten Pflanzen geht es aber nicht ohne blaues Licht. Die einfache Formel lautet: Rot ist Wuchs- und Blau ist Steuerlicht. Der für einen gesunden Wuchs benötigte Blauanteil liegt zwischen 10 und 30 % des roten Photonenflusses, das ist von Pflanzenart zu Pflanzenart unterschiedlich. Rotes Licht nimmt über das Phytochrom-Hellrot-Dunkelrot-System, blaues über die Cryptochrome und Phototropine Einfluß auf die Gestalt der Pflanze.

Die aus der Dröhntannenecke stammende Unterscheidung "Vegetationslicht" und "Blühlicht" halte ich für falsch. Tagneutrale Pflanzen blühen dann, wenn es ihr Entwicklungszustand und äußere Bedingungen wie Ernährung und Temperatur zulassen. Bei Pflanzen, deren Blühinduktion von der Tageslänge abhängt, spielt das Verhältnis Hellrot zu Dunkelrot eine Rolle, weil die Pflanze über das Phytochromsystem (unter anderem) die Tageslänge detektiert.

Bei Deinen Spektrumsvergleichen hast Du übersehen, daß die Lampen unterschiedliche Wirkungsgrade besitzen, die abgegebene Strahlungsleistung also nicht gleich ist. Wirkungsgradbereinigt sieht der Vergleich 865 zu 640 so aus:


"DAS" Optimum gibt es nicht. Inwieweit die von mir untersuchten Lampen am jeweiligen Optimum der Photosynthesekurve nach Tazawa, nach der DIN 5035-10 alt und der DIN 5035-10 neu liegen, erkennst Du an den Spalten "theoret. Maximum" in meinem Seh-/Wuchslicht-Vergleich. Je höher der jeweilige Wert dort ist, desto näher liegt die Lampe am Optimum. Das hat allerdings nur theoretischen Wert, in der Praxis muß man den realen Wirkungsgrad der Lampe noch mit einbeziehen.

Ich gehe davon aus, daß man hier http://www.waynesthisandthat.com/fluorescent.html irgendwo einen Fehler eingebaut hat. Entweder besitzt die Ott-Light nicht die ihr zugeschriebene Lichtausbeute, oder man hat bei der Versuchsdurchführung irgendwo gemurkst. Das schwache Abschneiden der Ott-Light ist aus der Datenlage nicht nachvollziehbar.

Seit etwa 2005 sind praktisch alle 900er Lampen nur etwas aufgehübschte Dreibandenlampen, den man mit ein paar Aktivatoren über die 90er Ra-Schwelle geholfen hat. Ausnahmen hiervon sind nur die Osram BIOlux, die Osram COLOR proof und die Philips Graphica. Von der Narva BioVital, obwohl von einem Protagonisten hier im Forum protegiert, würde ich aufgrund der mehrfachen Meldungen hier im Forum über eine miserable praktische Haltbarkeit abraten.

Ich mag Konstantin zustimmen, daß ab einer gewissen Schwellenbeleuchtungsstärke (Jansen / Bachthaler / Foelster / Scharpf, "Gärtnerischer Pflanzenbau" schreiben von 6 klx, das ist aber mit Sicherheit von Pflanzenart zu Pflanzenart verschieden) die Lichtmenge deutlich mehr Einfluß auf die Morphologie der Pflanze besitzt als die Lichtfarbe.

Zum Abschluß meiner Prosa eine fast schon banale, aber wissenschaftlich belegte Erkenntnis: Pflanzen hatten Jahrmillionen Jahre Evolution Zeit, sich an das Licht der Sonne anzupassen. Darum wachsen Pflanzen auch am besten unter Sonnen- oder sonnengleichem Licht.

Ich bin gespannt auf die weitere Diskussion.

Grüße,
Robert
 

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kiko

Active Member
hallo zusammen,
Wie man die Wirkungsgradbereinigung errechnet weiß ich nicht, allerdings ist imo auch nach der Bereinigung ersichtlich das die Dreibanden primär um 620nm peakt, um 650nm eine Lücke aufweist sowie zwischen 680-710 nichts.

Die Frage die sich mir daraus ergibt:
# wie entwickeln sich Pflanzen wenn ein Chlorophyl vom Spektrumverlauf einer Röhre im Verhältnis zum anderen ungleichmäßig stark angesprochen wird?
# wie entwickeln sich Pflanzen wenn chlorophyl a+b mit gleicher Intensität angesprochen werden?

Ich belichte Gemüsejungpflanzen im Frühjahr und emerse Pflanzen derzeit mit 865er Röhren. Ist billig und effektiv.
Ausnahmen hiervon sind nur die Osram BIOlux, die Osram COLOR proof und die Philips Graphica.

Früher hatte ich mal aus Samen paar Cocktail-Tomatenpflanzen unter einer Osram Dulux 954 wie auch Biovital 958 für den Garten vorgezogen. Mit der Narva blieb das Wuchsbild insgesamt kompakter, inwiefern das Spektrum (die Narva hat die Rotlücken nicht) und/oder ob der UV Anteil da mit reinspielte weiß ich allerdings nicht. Im Aq fand ich die Biovital hingegen nicht überzeugend, beim vorziehen von Tomatenpflänzchen imo aber schon in Ordnung.
Als Lampe hatte ich damals eine 24W 2G11 verwendet, die Color proof, graphica usw. gibts für den Sockel leider alle nicht, wenn nur noch die Osram 930 Dulux - zu der findet man aber gar nichtmal erst ein Spektrumdiagram.

Alternativ gäbs in Richtung Biovital btw. jedoch auch noch die True Light: http://www.true-light.eu/True-Light.php
Das Spektrum sieht auf den ersten Blick gut aus (fehlen aber Zahlenwerte).
Mit rund 30Euro inkl. Versand aber nicht grad ein Schnäppchen.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Olaf-Peter,

das Hell-/Dunkelrotsystem halte ich für vernachlässigbar. In meinem Paludarium hatte ich zu diesem Zwecke zusätzliche Halogenstrahler mit Aluminiumreflektoren verwendet, Der Effekt ging gegen nicht wahrnehmbar. Theoretisch hat überwiegendes Dunkelrot eine teilweise stoffwechselabschaltende Funktion. Ohne Dunkelrot dauert das länger. Ansonsten vermute ich indiziert bei überwiegendem Dunkelrotanteil ein betontes Längenwachstum. Bei einer Glühlampenbeleuchtung sieht man das. Ansonsten überwiegt bei allen aquaristischen Leuchtmitteln der Hellrotanteil.

Die True-Light hatte ich auch schon auf dem Schirm.Der CRI 96 ist schon ein Pfund, allerdings auch nur wenig höher als der der BioVital. Die verwende ich schon lange und wird bei 2 Becken immer noch verwendet, ein weiteres Becken läuft nicht mehr, noch eins wird auf BioVital umgestellt. Mir ist noch keine Röhre ausgegangen. Wenn die Enden arg dunkel werden, tausche ich sie schon mal aus.

Ich protegiere die nur insoweit, alsdass es eine T5 Vollspektrum mit mittlerer Farbtemperatur ist und die meisten Vollspektrum Lichtfarben nicht als T5 erhältlich sind. AFAIR auch BIOlux, die Color proof und die Graphica sowieso nicht. Die True-Light ist eine der ganz wenigen Biolicht-Alternativen in T5 und für den etwas besseren CRI ist das preislich schon ein deutlicher Aufschlag. Aber wer das Geld für Dennerle 3-Banden-LL ausgibt und sich Roberts Schilderung bezüglich Haltbarkeit der BioVital anschließt, dem sei die True-Light empfohlen.

Es ist übrigens nicht so, dass verwertbares Licht nur die Chlorophylle träfe, es werden weitere Bereiche des Lichtspektrums genutzt. Stichwort wäre akzessorische Pigmente.
Generell spielt Lichtintensität eine deutlich größere Rolle als Lichtspektrum, also irgendwie weiß und effizient. Um im Wuchs unterschiedlicher Lichtfarben genauer zu differenzieren fehlen mir die Vergleiche.

Gruß, Nik
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, war immer begeistert und voll überzeugt von 865ern (in meinem Fall Osram Lumilux in 15 und 18 Watt T8 )
Bis ich zufällig keine mehr vorrätig hatte und eine 15 Wattröhre nach 4 Jahren durchbrannte.
Im Baumarkt gab es nur die Osram aktiv, die ja eine 840er ist.
Also Kröte des doppelten Preises geschluckt und mitgenommen.
:shock: Die Pflanzen wuchsen doppelt so fett und doppelt so schnell. Die Perlhühner erstrahlten in ihren schönsten Farben :shock: Und das bei unveränderter Pflege der Pflanzen :gdance:
Genial :grow: Das rötlichere Licht fällt nicht weiters auf, wenn ein Becken einzeln steht.
Nebeneinander sieht es etwas doof aus, vor allem wenn noch etwas humingelb im Wasser dazukommt :sceptic: .
Aber ich find den Pflanzenwuchs echt klasse und das in einem Standartbecken mit 54 Liter und only eine Osram Lumilux 840 mit Reflektor...die Pflanzen wachsen mal wieder obenraus, was meiner Bequemlichkeit zu schulden ist...
Kann die Röhre also für emerse Sumpfpflanzen wärmstens empfehlen :bier:

Knickstrohhalmfutterring als Größenvergleich.
Die Matte ist etwa 20cm dick , durch und durch fett und läßt sich nicht am Boden befestigen. Schwimmt lieber :keule:
Rotala rotundifolia, Micranthemum Umbrossum, Hygrophylla polisperma rosannervig, Hydrocotyle Sp. japan, Bacopa Caroliniana
Ab und zu schmeiß ich einen Stein drauf, dann bleibt sie wieder für paar Tage unten :roll:
Ok, noch von der Seite


Chiao Moni
 

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Wuestenrose

Well-Known Member
Mahlzeit…

@Olaf-Peter
kiko":25tdg58k schrieb:
# wie entwickeln sich Pflanzen wenn ein Chlorophyl vom Spektrumverlauf einer Röhre im Verhältnis zum anderen ungleichmäßig stark angesprochen wird?
# wie entwickeln sich Pflanzen wenn chlorophyl a+b mit gleicher Intensität angesprochen werden?
Für die Photosynthese isolierter Chloroplasten ist es egal, weil es außer dem Emerson-Effekt (der das Vorhandensein von zwei Photosystemen aufzeigt), keine weiteren Synergieeffekte beim Licht gibt. Ein von den Antennenkomplexen der Photosysteme eingefangenes Photon resultiert immer in einem Elektron, das unten aus dem Photosystem rauskullert, egal, welche Wellenlänge (eigentlich Energie) das Photon besaß.

Für die Gestalt der Pflanze ist es jedoch nicht egal, weil es einige auch im Wellenlängenbereich der Chlorophylle aktive, gestaltgebende Pigmentsysteme gibt (die Phytochrome, Phototropine und Cryptpchrome).

Auch wenn man die Gesamtphotosyntheseleistung ganzer Pflanzen betrachtet, ist es nicht mehr so egal, weil die unteren Blätter der Pflanzen aufgrund der Absorption der darüber liegenden ein anderes Spektrum erhalten. So bewirkt in diesem Versuch unter starkem weißen Licht eine kleine Portion zusätzlichen grünen Lichts eine größere Erhöhung der Photosyntheserate als eine gleich große Portion zusätzlichen Rots.

Und um auf den Titel des Diskussion zurückzukommen ("Optimale Beleuchtung/Lichtfarbe für Wuchs [emers]") nach all meinen Erfahrungen mit Pflanzen unter ausschließlich LED-Licht (ich habe immerhin schon Tomaten und Erdbeeren vom Samen bis zur Ernte gebracht), wird meine nächste LED-Pflanzenleuchte aus kaltweißen LEDs im Farbtemperaturbereich 5000…6000 K und einem CRI > 80. und hyperroten LEDs (660 nm) bestehen. Ja, ich weiß, das steht im Widerspruch zu der im Erwerbsgartenbau verwendeten LED-Beleuchtung. Aber da sind die Prioritäten auch etwas anders gesetzt, wie ich oben schon erwähnte.



@Nik
nik":25tdg58k schrieb:
das Hell-/Dunkelrotsystem halte ich für vernachlässigbar.
Unter Wasser hast Du recht, weil Wasser das 730-nm-Licht schon recht effektiv rausfiltert. Bei emersen Pflanzen jedoch nimmt das Phytochromsystem (die deutsche Übersetzung Hell-/Dunkelrotsystem halte ich für irreführend, weil Licht der Wellenlänge 660 nm schon ziemlich dunkel und 730 nm fast nicht mehr sichtbar ist) vielfältige Auswirkungen auf Entwicklung und Gestalt der Pflanze.

Es beginnt schon mit der Keimung. Bei Lichtkeimern induziert (oder hemmt, je nach Verhältnis 660 nm / 730 nm) das Phytochromsystem die Keimung. Beim Wachstum hilft es den Pflanzen, aus dem Schatten anderer Pflanzen herauszuwachsen (Schattenflucht). Bei nicht-tagneutral blühenden Pflanzen induziert bzw. hemmt es die Blüte. Erwerbsgärtner machen sich das zunutze, indem sie das Phytochromsystem gezielt so manipulieren, daß ihre Blumen genau zu ganz bestimmten Ereignissen (z. B. Valentinstag) blühen.

Grüße
Robert
 

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flatfile

Member
Servus,

tolles Thema, lese total gerne hier mit.

Wuestenrose":2t982cuj schrieb:
Zum Abschluß meiner Prosa eine fast schon banale, aber wissenschaftlich belegte Erkenntnis: Pflanzen hatten Jahrmillionen Jahre Evolution Zeit, sich an das Licht der Sonne anzupassen. Darum wachsen Pflanzen auch am besten unter Sonnen- oder sonnengleichem Licht.
Zu Roberts Aussage noch eine kleine Anmerkung. Bei uns im Versuchsbetrieb spielt man derzeit auch mit Leuchten wie dieser hier. Da kommt das Spektrum schon recht nah ans Sonnenlicht ran. Aber ist halt wieder was aus dem Produktionsgartenbau. In anderen "grünen" :pfeifen: Foren in denen Wachstumbelichtung auch eine Rolle spielt, sind die Leuchten auch ein Thema. Wird vielleicht mal interessant, wenn bezahlbar.

Schönes Wochenende!
 
Hallo, Es gibt keine Leuchtstoffröhren mit hohen rot Anteil ich hatte da auch schon verglichen. Der Vorteil an den roten Wellenlängen ist der das es sich um die Blätter herumschwingen kann und damit auch die unteren Blätter erreicht. Die anderen Lichtwellen können sich nicht um die Blätter herumschwingen und werden auf der Oberfläche zurück reflektiert. Wenn Licht überhaupt keinen rotanteil hätte würden Blätter und Pflanzen die unter Größeren Bäumen stehen z. B. im Wald eingehen. Das ist der Vorteil an roten Wellenlängen, das sie auch wirklich jedes Blatt erreichen.

Vorteilhaft ist an den Roten Wellenlängen im Aquarium, dass Aquarienpflanzen die in der Natur Wachsen fast immer unter einer Vegetation von Bäumen im Regenwald in Bächen wachsen, wo nur die roten Wellenlängen in Wasser eindringen und für den submersen Wuchs verantwortlich sind, die Anderen Lichtwellen werden von Bäumen zurück reflektiert. Das wird mit hohen rot Anteil an Wellenlängen im Aquarium von der Natur kopiert.
HQL de Luxe soll einen hohen rotanteil haben. Bei allen Leuchtstoffröhren ist der rotanteil fast immer gleich und niedrig.

Blaue Wellenlängen im Wasser kommen in Gewässern vor die nicht von einer Vegetation umgeben sind, wie z.B. Malawi oder Tanganjika See wo ein Hoher Blauanteil im Wasser ist. Im Regenwald hingegen wie beschrieben ein Hoher rotanteil im Wasser ist.


Ich habe auch schon viel emers gezogen und hatte im Sommer keine Probleme mit emersen Pflanzenwuchs, sind immer prächtig gewachsen. Aber im Winter hatte ich 20 -30 % ausfälle gehabt trotzt Beleuchtung mit Pflanzenlicht (Energiesparlampen extra für Pflanzen und Leuchtstoffröhren für Aquarien. ) Mir kamm es so vor als fehle den Pflanzen im emersen Wachstum die Sonne. Auch im Sommer wo kaum Sonne war konnte ich keine Samen heranziehen. Deshalb habe ich das emers erst mal aufgegeben. In Zukunft will ich das nochmal versuchen aber diesmal mit 30 Watt Infrarotlampe im Winter, als Sonnen Ersatz. Ich weis aber nicht ob das gut wird oder nicht mal sehen.

Tipp: Als Dünger empfähle ich die Chrysal Balkon und Zimmer Kegel, die Langzeit Düngekegel sind auch für Teichpflanzen. Damit werden die emersen Pflanzen doppelt und dreifach so groß wie mit Osmocote.
Nur mit dem Licht im Winter hakt es bei mir. Deshalb will ich es noch einmal mit Infrarotlampe versuchen.
Mfg
Emrah
 

Wuestenrose

Well-Known Member
'N Abend...

uruguayensis":1rzcw6cq schrieb:
Der Vorteil an den roten Wellenlängen ist der das es sich um die Blätter herumschwingen kann und damit auch die unteren Blätter erreicht.
Das ist großer Unsinn. Für optische Beugung ist die Wellenlänge roten Lichts viel zu klein im Verhältnis zu den Abmaßen der Blätter. Da wird nix gebeugt und da schwingt sich auch nix irgendwo herum.

Hast du das von mir verlinkte Paper eigentlich gelesen (und verstanden)?

Die anderen Lichtwellen können sich nicht um die Blätter herumschwingen und werden auf der Oberfläche zurück reflektiert.
Quatsch, und zwar großer. Rot nicht, und Blau auch nicht, kann sich "um die Blätter herumschwingen", dazu sind die Blätter viel zu groß im Vergleich zur Wellenlänge. Mach doch einfach mal einen Versuch: Halte eine Münze in die Sonne. Ist der Schatten der Münze grau oder rot? Eben. Deiner Behauptung nach sollte er rot sein, könne sich rotes Licht doch um die Münze "herumschwingen".

Vorteilhaft ist an den Roten Wellenlängen im Aquarium, dass Aquarienpflanzen die in der Natur Wachsen fast immer unter einer Vegetation von Bäumen im Regenwald in Bächen wachsen, wo nur die roten Wellenlängen in Wasser eindringen und für den submersen Wuchs verantwortlich sind, die Anderen Lichtwellen werden von Bäumen zurück reflektiert. Das wird mit hohen rot Anteil an Wellenlängen im Aquarium von der Natur kopiert.
Behauptet zwar eine große, grüne Firma, ist aber dennoch Unsinn.

Im Regenwald hingegen wie beschrieben ein Hoher rotanteil im Wasser ist.
Hast Du eigentlich die vor einigen Jahren durch alle Dritten gelaufene Dokumentation "Die Fischer vom Rio Negro" gesehen? Ja? Dann sollte Dir auch aufgefallen sein, daß in den dort gezeigten Regenwaldbiotopen die Gewässer pflanzenfrei sind, weil es schlicht und ergreifend viel zu finster für Pflanzenwuchs ist. Selbstverständlich kommen unsere Wasserpflanzen auch aus kristallklaren, sonnendurchfluteten Gewässern, schau einfach mal ins Pantanal oder in die Hochlandgewässer Thailands. Tatsächlich ist es doch so, daß in den trüben und/oder torfbraunen Gewässern wenig bis gar keine Pflanzen wachsen, guck Dir die Unterwasserbilder aus den Schwarzwassergebieten Amazoniens an. Dennerle ist ein Vertreter der romantisierten Wunschvorstellung vom verstecken, schattigen Urwaldbächlein mit dem üppigen Pflanzenbestand, aber sie ist nicht richtig. Pflanzen brauchen Licht, Licht und nochmal Licht. Mit den Bedingungen des Schattenbachs kommen nur wenige Spezialisten zurecht, die sich an die Lichtarmut angepasst haben.

In Zukunft will ich das nochmal versuchen aber diesmal mit 30 Watt Infrarotlampe im Winter, als Sonnen Ersatz.
Den Versuch kannst Du Dir auch schenken. Eine Infrarotlampe ist eine Wärmequelle, aber kein Ersatz für Sonnenlicht.

Ich weis aber nicht ob das gut wird oder nicht mal sehen.
Nein, es wird garantiert nicht gut.

Grüße
Robert
 

omega

Well-Known Member
Hallo Emrah,

uruguayensis":cxi1to2q schrieb:
wo nur die roten Wellenlängen in Wasser eindringen und für den submersen Wuchs verantwortlich sind, die Anderen Lichtwellen werden von Bäumen zurück reflektiert.
überleg doch mal: würde Laub Rot durchlassen und Blau und Grün reflektieren, welche Farbe müßte das Laub aufweisen? Cyan, genau. Aber das Laub ist grün. Warum ist es grün? Weil es Rot und Blau absorbiert.

Grüße, Markus
 
Hallo Robert. Wieso denn nicht mit infrarot ? Durch die Sonne gelangen die infrarot strahlen in unsere Atmosphäre und sind für das gute Klima im Sommer verantwortlich. Wenn man es zu emersen Wachstum zusätzlich dazu schaltet ( zu Day light Vollspektrum) dann hätte man doch Sommerklima ?
Robert Ich lese mir noch Deine Sachen durch, es ist völlig neu für mich was Du da alles erzählst. Ich komme mit Dennerle hier nicht durch ne ? :D
Markus ich beschäftige mich noch damit, wie gesagt völlig neu für mich.
MfG
Emrah
 

Wuestenrose

Well-Known Member
'N Abend...

uruguayensis":2j5frpy2 schrieb:
Wieso denn nicht mit infrarot ?
Vereinfacht benötigen Pflanzen Licht im Wellenlängenbereich 400...700 nm für gesundes Wachstum. Infrarotstrahlung hat keinerlei pflanzenphysiologische Wirkung. Sie erwärmt die Pflanze, mehr aber auch nicht. Du kannst Dir den Versuch mit der Infrarotlampe getrost auch schenken.

Grüße
Robert
 
Hallo Robert, wenn Du meinst das es nicht notwendig ist, dann ist es in Ordnung. Es geht ja nicht um mich sondern um die Pfleglinge. In Gewächshäusern haben die Natriumdampflampen, da passiert auch nicht negatives im Winter, wie ausfälle. Hier auch ein Bericht darüber, Natriumdampflampen:

Pflanzenbeleuchtung

Natrium-Hochdruckdampflampen sind durch ihr Emissionsmaximum gut als Zusatzbelichtung (Assimilationslicht) im Zierpflanzenanbau unter Glas geeignet. Diese Lampen verfügen neben einer Verbreiterung der Na-Emissionslinien im gelben Bereich und auch eine Linie im Roten. Da Photosynthese (abhängig von der Art) vor allem bei 670 nm stattfindet, ist dieser Lichtanteil im längerwelligen (roten) Bereich wichtig für die Nutzung. Wegen der angenehmeren Lichtfarbe ist der Einsatz für wohnzimmernahe Terrarien möglich. Natrium-Niederdrucklampen, die ausschließlich und engbandig bei 590 nm emittieren, sind dagegen ungenügend in der Farbanpassung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Natriumdampflampe

Vielleicht versuche ich es dann mit einer gering Watt Natriumdampflampe nochmal, wie in den Gewächshäusern, Tropica und Dennerle.

---
Hier habe ich noch was gefunden was meinen Wünschen entpricht ist das hier,

Vollspektrum + infrarot + UV :

http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.led-pflanzenbeleuchtung.de%2F50w_growking_full.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.led-pflanzenbeleuchtung.de%2F50w_pflanzenlampe.html&h=373&w=373&tbnid=aqj7IBsjJPyvVM%3A&docid=cFP5taUPB7wqVM&hl=de&ei=1Ay0Vf7wL6Kf7gafp4zYDQ&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=1032&page=9&start=171&ndsp=20&ved=0COIBEK0DMEo4ZGoVChMI_qqnxqn3xgIVo

Das ist wahrscheinlich die "Sommer Sonne" wonach ich suche. 50 Watt ist aber etwas zu viel..
MfG
Emrah
 
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