Das Bonsai-Speerblatt ist unter zwei Sortennamen im Handel: Anubias barteri var. nana 'Petite' und 'Bonsai'. Der Ursprung dieser Sorte ist nicht klar: nach einer Information der Firma Dennerle um das Jahr 1997 stammt die Pflanze aus Kamerun, nach dem Tropica-Katalog ist es eine durch Mutation entstandene Sorte aus der Gärtnerei "Oriental Aquariums" in Singapur (Kasselmann 2010). Während sie der Anubias barteri var. nana in beinahe allen Eigenschaften entspricht, ist ihre Kleinheit und langsamere Vermehrung oft ein Anlass für deutlich höhere Preise.
Entgegen der Meinung einiger Verkäufer, die Blattspreiten der 'Petite' bzw. 'Bonsai' würden nicht länger als 1 cm, muss man leider davon ausgehen, dass die Blätter schon noch an Größe zunehmen. Sie bleiben dennoch weit kleiner als die ihrer Stammform, Anubias barteri var. nana. Wie diese ist 'Petite' annähernd unzerstörbar und deshalb ebenfalls schon "die Plastikpflanze, die wächst" genannt worden. Sie unterscheidet sich von normaler A. barteri var. nana weiterhin durch ihr eher aufsteigend wachsendes Rhizom und insgesamt gedrungeneren, rosettenähnlicheren Wuchs; die hell- bis mittelgrünen, eiförmigen Blätter, die mehrere Jahre halten können, sind deutlich nach unten gebogen. Einige Maße von ausgewachsenen Pflanzen:
-Blattspreiten-Länge ca. 2,5-3 cm,
-Blattbreite ca. 1,3-1,6 cm,
-Blattstiel-Länge ca. 2-2,5 cm.
Die "Petite-Nana" ist bezüglich der Lichtintensität nicht sehr anspruchsvoll und wächst bei sehr geringen Lichtmengen (0,25 Watt pro Liter und weniger) genauso wie unter Starklicht (1 Watt pro Liter und mehr).
Sie wächst auch ohne CO2-Zugabe, jedoch ist diese durchaus förderlich für das Wachstum, ebenso wie Bodendüngung bzw. ein nährstoffreiches Substrat sowie das Entfernen von alten Blättern.
Im Aquarium entwickelt die Pflanze anscheinend nie Blütenstände, im Unterschied zu normaler A. barteri var. nana, aber laut "Plantfinder" (www.aquaticplantcentral.com) sollen hohe Phosphatwerte (1,5-2 mg/l) die Pflanze unabhängig von ihrem Wohlergehen oder den Aquarienverhältnissen zum Blühen bringen. Solche Phosphatkonzentrationen kombiniert mit guter Eisen- und Mikronährstoffversorgung verringern Probleme mit grünen Punktalgen bei Pflanzen unter Starklicht. Die Pflanze in einen schattigeren Teil des Aquariums umzusetzen ist eine weitere Möglichkeit, die Punktalgen zu bekämpfen.
Für die Vermehrung einfach das Rhizom in zwei oder mehr Stücke zerteilen (abhängig von der Größe der Pflanze).
Im Aquascaping bietet sich diese kleine Anubias-Sorte für eine Mittenakzentuierung in Nano- oder Kleinaquarien an. Ansonsten sollte sie eher im Vordergrund platziert werden. Wie andere Anubien kann sie in den Boden gepflanzt werden, dabei sollte man das Rhizom nicht eingraben, da es sonst verrotten könnte. Die "Petite-Nana" kann ebenso auf Wurzeln oder Steinen anwachsen, wenn man sie auf diesen mit Nylonfaden befestigt oder einfach zwischen Steine klemmt.
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