Schock! Garnelen heute morgen mit Vergiftungserscheinungen!

MarkXII

Member
Guten Morgen allerseits,

War heute echt schockiert als ich sah, dass meine red bees schwere Vergiftungserscheinungen zeigten bzw. 3 bereits tot waren. :shock: :cry:

Habe gestern einige Pflanzen zurückgeschnitten bzw. neu gepflanzt. Fürchte, ich hab bei der anubias einen Blattstiel verletzt. Kann das zu Vergiftunssymptomen führen? Ansonsten hab ich noch die pogostemon geschnitten und neu gesetzt (sind die verdächtig?). Sonst habe ich am Becken eigentlich nichts verändert.

Gott sei Dank hatte ich noch das kleine 12 Liter Becken mit Moosen am Laufen. Hab vorerst alle Garnelen dahin umgesetzt.
Hoffe, dass sie sich wieder erholen. :|

Jemand vielleicht eine Idee oder Tipps dazu?

Grüße, Markus
 

Lars

Member
Hi Markus,

das ist leider immer sehr ärgerlich. Ich würde sofort einen Wasserwechsel in dem Becken mit den neuen Pflanzen machen. Morgen und übermorgen mindestens auch noch um alles Gift aus dem Becken zu kriegen. Mit den Garnelen wirst du sehen müssen wie schnell sie sich erholen oder ob sie es tun. Wünsche dir viel Glück

Viele Grüße

Lars
 

MarkXII

Member
Hallo Lars,

Danke für deine Antwort! Werde das Becken jetzt ausräumen und die anubias von den Wurzeln entfernen. Ein guter - wenn auch unerfreulicher Grund - die schon länger herumgetragene Idee der Umgestaltung in Angriff zu nehmen.

Die Frage, die mich gerade beschäftigt ist aber, ob di pogostemon helferi für die Garnelen auch problematisch sind.

Grüße, Markus
 

Lars

Member
Hi,

nein das wird es bestimmt nicht sein. Ich kann es mir auch nicht bei Anubias und Cryptos vorstellen, gibt ja einige Züchter die haben die Zuchtbecken mit denen voll und es stirbt kein Tier deswegen wenn geschnitten wird ;)

Viele Grüße

Lars
 

moeff

Member
Hi,

wie sahen die "Vergiftungserscheinungen" den konkret aus? Anubias im Zusammenhang mit deren Rückschnitt und Garnelensterben halte ich für ein Gerücht.

Noch paar Fragen:

Wie lange leben die Tiere schon in dem Becken?
Bodengrund?
Deko?
Wasserwerte? Insbesondere KH, pH, Leitwert (falls du den mißt)
Wenn du düngst, mit was?

Hoffe das du ein paar Tiere retten kannst, falls es wirklich um eine echte Vergiftung handelt, können die umgesetzten Tiere auch noch nach 1Monat an der vorangegangen Vergiftung sterben.

Grüße Marco
 

MarkXII

Member
Hallo Marco,

Einige Tiere lagen auf dem Rücken und haben sich gekrümt. Färbung deutlich verblasst. Andere hingen wiederum nur apathisch in den Pflanzen herum und ließen sich ganz einfach "pflücken".

Das Becken läuft seit ca. 1 Jahr in unveränderter Konstellation. Seit dem leben ca. 20 bees, 5 Amanos und 15 Neonsalmler in dem Becken.

Der Bodengrund ist ADA Amazonia II, gedüngt wird täglich 2 Hübe Aquarebell NPK und 1 Hub Aquarebell Phosphat. (Beckenmaße 60x30x35) Langzeitdünger ist ein Säckchen DRAK Ferdrakon im Eheim ecco 130 pro Außenfilter.

Wasserwerte:

ph: 6,8
KH: 4
GH 8
Po4: ~ 1 mg/l
CO2: ~ 25 mg/l
Fe: ~ 1 mg/l
No3: ~ 20 mg/l

Außer, dass ich das Trugkölbchen zurückgeschnitten und die Pogostemon eingekürzt habe, wurde nichts verändert. Und diese Pflanzen waren bereits vorher vorhanden.

Grüße, Markus
 
Hallo

An den Pflanzen wird es wohl nicht liegen, ich denke, die ausgetretene Oxalsäure der Anubias ist zu gering von der Menge her und wird zudem stark verdünnt.

Ein generelles Problem ist natürlich, dass manches, was für die Pflanzenpflege gut ist, sich für die Garnelen nachteilig auswirken kann. Garnelen mögen keine erhöhten Nitratwerte und sie mögen keine erhöhten Kohlendioxidwerte. Sie schätzen sauberes, sauerstoffreiches Wasser, das möglichst wenig Werteschwankungen aufweist.

Eisen scheint zwar anders als Kupfer unverdächtig,gehört aber auch zu den Schwermetallen und die sind bei der Garnelenhaltung im Wasser nicht erwünscht. 1 mg/l ist schon recht ordentlich.

Schlechte Lebensbedingungen schwächen die Krustentiere auf Dauer, der Prozess ist schleichend. Was nun bei Dir geschehen ist, lässt sich aus der Ferne aber schlecht sagen.
 

moeff

Member
Hi,


Bei der Menge an Eisen, ist es durchaus möglich das Kupfer bereits in einem nachweisbaren Bereich liegt. Wurde an dem Rückschnitttag eventuell auch Wasser gewechselt? Außerdem empfehle ich bei der Haltung von Bee's, eher geringe Mengen von Phosphat und Nitrat zu fahren und lieber kleiner und öfter Nachzudüngen.

Leider erschließt sich mir trotzdem das Problem nicht ganz. Da wie du schon erwähntest, dass Becken bereits 1 Jahr ohne Probleme lief. Versuch bitte einmal Kupfer zu messen, falls ein Test vorhanden und das Wasser aus dem "Sterbebecken" noch verfügbar!

Wichtig ist auch bei größeren Wasserwechseln das Wasser zu kontrollieren, die Wasserwerte können je nach Versorger und Versorgungsgebiet stark schwanken. Temperatur ist hierbei auch ein wichtiger Punkt!

Grüße Marco
 

MarkXII

Member
Hallo,

Mein Fehler, muss 0,1 mg/l Fe heißen. :bonk:

Inzwischen hat`s leider noch ein paar dahingerafft ...... und das, obwohl ich alle gleich in mein Moosbecken umgesetzt hatte, das nun auch schon seit einigen Montagen läuft. Sehr schlecht.

Hab heute das komplette Becken entleert und alle Pflanzen entfernt. Anubias lass ich komplett raus - wurden mir ohnehin schon zu groß.

Im Moment läuft das Becken nun wieder mit rotala sp. green, staurogyne repens (sp.rio cristalino), pogostemon helferi, heteranthera zosterifolia, microsorum pteropus narrow, einem Polster fissidens fontanus und einigen Trieben glosso.

Noch ziemlich trüb die Angelegenheit. Ich denke, bis morgen sollte das Wasser aufklaren. Muss dann auch mal die Werte prüfen.

Werde jetzt auch noch proben des "Killerwassers" nehmen und nochmal gegenchecken.

Gestern hab ich kein Wasser gewechselt. Generell nehme ich mein Wasser nicht aus der Leitung (weil mit GH und KH jenseits von 20° gänzlich ungeeignet) sondern wechsle mit Osmosewasser, das ich bereits auf Vorat proudziere und temperiere. Daran sollte es also nicht scheitern. Hab aber ohnehin kein Wasser gewechselt, das wollte ich heute machen, ist aber nun ja anders gekommen.

Grüße, Markus
 
Hallo

Dass trotz der Umsiedlung noch weitere Garnelen sterben, ist nicht weiter verwunderlich. Wenn Garnelen erst einmal "angeschossen" sind, erholen sie sich oft nicht mehr. Da helfen dann auch die besten Bedingungen nichts mehr.

In deinem Aquarium macht wahrscheinlich die Summe aus mehreren Faktoren das Problem aus. Wie schon gesagt, aus Sicht der Pflanzen ist alles in Ordnung, für Garnelen sind die Gesamtbedingungen bei Dir aber eher suboptimal. Offenkundig ging das lange gut, bis dann irgendein Tröpfchen das Fass zum Überlaufen bringt. Hat sich die Gesamtpopulation in dem Aquarium innerhalb des Jahres verändert?
Und wie oft "arbeitest" (Pflege) Du an dem Aquarium?

Hättest Du neue Pflanzen eingesetzt, wäre der Fall einfach gewesen, aber so...
 

DerMichi

New Member
Hallo Markus,

meine Vorredner haben eigentlich schon das Wichtigste gesagt, aber da Du sonst nichts verändert hast und erst nach dem Pflanzenrückschnitt das Sterben eintrat (und es bislang gut lief), kann es u.U. einen Beitrag dazu geleistet haben (muss aber nicht zwangsläufig sein). Es geistert ja schon seit langem das Gerücht mit der austretenden Oxalsäure bei Anubien durch diverse Foren, ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob man schon zu einem Konsens gekommen ist. Der einzige Fakt wäre, dass Oxalsäure nur bei einem An- bzw. Durchschneiden des Rhizoms austreten kann, nicht aber beim Abschneiden einzelner Blätter bzw. Blattstile. Hast Du wirklich nur die Blätter abgeknipst oder das Rhizom zerteilt?
Als Sofortmaßnahme fällt mir noch die Filterung über Aktivkohle ein, damit bekommt man wirklich sehr viel aus dem Wasser.

Viele Grüße,
Michi
 

MarkXII

Member
Hallo,

Slanderscree":32pqe4da schrieb:
... für Garnelen sind die Gesamtbedingungen bei Dir aber eher suboptimal. Offenkundig ging das lange gut, bis dann irgendein Tröpfchen das Fass zum Überlaufen bringt.

Dazu wäre ich neugierig auf nähere Ausführungen. Was genau erachtest du denn als suboptimal? Und worauf gründet sich diese Aussage?


Slanderscree":32pqe4da schrieb:
Hat sich die Gesamtpopulation in dem Aquarium innerhalb des Jahres verändert?
Und wie oft "arbeitest" (Pflege) Du an dem Aquarium?

Ja, die Population hat sich verändert - es gab Nachwuchs. Sowohl bei den Bees als auch bei den Amanos.


Schönen Abend,

Markus
 
Hallo

Suboptimal klingt natürlich ehrenrührig, ist es aber nicht. Es meint das, was ich schon geschrieben hatte:

Erhöhter Nitratwert
Erhöhter Kohlendioxidwert
Erhöhter Phosphatwert
Zufuhr von Schwermetallen

Garnelen können auf so etwas empfindlich reagieren, daher suboptimal.

Erhöhte Phosphatwerte in Verbindung mit erhöhten Nitratwerten stehen im Verdacht Häutungsprobleme zu verursachen, was zum Tod der Garnelen führt.

Zu den Schwermetallen muss man wohl nichts mehr sagen, das ist ja hinlänglich bekannt. Pflanzenaquarianer meiden Wasseraufbereiter, um Schwermetalle verfügbar zu halten. Garnelenhalter machen eher das Gegenteil, abhängig vom Ausgangswasser.

Bei Pflanzenaquarien mit Kohlendioxiddüngung wird in der Regel darauf geachtet, dass möglichst wenig Sauerstoff zugeführt wird/das Becken belüftet wird. Sauerstoff spielt ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Häutung. Zu wenig Sauerstoff schwächt die Tiere, sie können dann nur schlecht aus ihrer Haut fahren.
In diesem Zusammenhang: Wie hoch ist eigentlich die Wassertemperatur?

Man kann es drehen und wenden wie man will: Intensive Pflanzenpflege und Garnelenhaltung stehen sich ein klein wenig gegenseitig auf den Füßen. Wobei Deine Werte aber nicht unbedingt extrem sind. Ich hätte am ehesten den Sauerstoff im Verdacht. Insgesamt ist das Ganze aber schon recht schwierig zu durchschauen. Es gibt einfach zuviele Möglichkeiten. Selbst das Futter (darf angeblich nicht zu proteinhaltig sein) kann eine Rolle spielen. Das "Problem" bei Dir ist halt, dass es ein Jahr lang keine Probleme gab. Das legt den Verdacht nahe, dass sich irgendein Parameter verändert hat, der zu diesen Akuterscheinungen geführt hat. Wirklich nicht einfach.

Angeblich krümmen sich Garnelen vor der Häutung häufiger (habe ich bei meinen noch nicht beobachtet, aber ich sitze auch nicht dauernd vorm AQ). Ein Verblassen vor der Häutung wird auch häufig beobachtet. Auch apathisches Verhalten steht im Zusammenhang mit der Häutung. Kann also gut sein, dass bei Deinen Verstorbenen ein Häutungsproblem vorlag, sie konnten ihren alten Panzer nicht verlassen. Deine Beschreibungen passen jedenfalls zu Garnelen vor der Häutung. Den Verbliebenen täte ggf. ein Wasserwechsel mit etwas kühlerem Wasser gut. Das fördert die Häutung. Umsetzung in unbelastetes, sauerstoffreiches Wasser sollte zum Maßnahmenpaket ebenfalls dazugehören.


Nachwuchs bei den Amanos? Die Larven müssen doch in Brackwasser überführt werden.

So, spät genug.
 

MarkXII

Member
Hallo,

Natürlich muss es immer ein Kompromiss sein, aber ich habe mich eigentlich immer am unteren Rand der Skala dessen bewegt, was für Pflanzenaquarien gemeinhin als gut befunden wurde. Eben deshalb, weil ich auch Garnelen halten möchte.

Da ich mein Wasser über eine Osmoseanlage gewinne, schließe ich Schwermetalle mal aus. CO2 bewegt sich im Normalfall um die 20 Mg/l. Wassertemperatur liegt zw. 21 und 22 °C.

Ad Amanos: ja, ist mir bekannt (siehe auch die Tipps bei den Logemännern), dass sie Brackwasser benötigen. Genau zu dem Zweck hab ich auch noch ein extra 12 Liter Becken dafür. 8)

Zumindest eine halbwüchsige Garnele aus eigener Nachzucht konnte ich bereits ausmachen:



Hoffe, das ist nicht der sprichwörliche "letzte Mohikaner" ..... :|

Grüße, Markus
 

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