Hi,
ich wollte mal eine Frage aufwerfen, die mich in letzter Zeit sehr beschäftigt. Die Diskussion um höhere Nitratwerte wird ja schon recht lange geführt. Wieso funktionieren aber bei einer Person die höheren Nitratwerte und bei einer anderen kann lediglich bis 2-5 mg/l Nitrat aufgedüngt werden, da ansonsten sofort Verkrüppelungen an den Pflanzen auftreten. Diese Erscheinungen sehen dann sehr nach Calciummangel aus (abgestorbene Triebe, Chlorosen, Mutationen des Blattwerks), können aber auch für andere Mangelerscheinungen durchgehen (Kaliummangel/Magnesiumangel oder auch Eisenmangel).
In einem recht interessanten Thema in einem anderen Forum habe ich folgende These gefunden:
Die zugeführte Nitratmenge hängt stark mit dem Gesamthärtegrad des Ausgangswassers zusammen. In hartem Wasser liegt die Toleranzgrenze für höhere Nitratwerte sehr viel höher (20-30 mg/l) als in weichem bis sehr weichem Wasser.
Ab einer gewissen Nitrathöhe scheint es in weichem Wasser Probleme mit der Kalium, Calcium oder auch Magnesium Aufnahme zu geben. Durch die schwache Konzentration dieser Stoffe kommt es dann zu Mangelerscheinungen. Durch eine Limitierung mit Phosphat kann man diesen Umstand umgehen, jedoch bei viel Phosphateintrag treten diese Symptome sofort auf. Erhöhte CO2 Werte verschlimmern die Situation dann eher noch.
Eine Messreihe die interessante Indizien liefert wurde von der Person "Kekon" erstellt und sieht wie folgt aus:
GH = 2 (Ca = 8, Mg = 4)
NO3 = 2..3 (keine No3 Düngung, alles lediglich durch die Fischausscheidungen)
K = 15..20
Keine Probleme mit abgestorbenen Triebspitzen, großartiger Pflanzenwuchs, jedoch leider einige Nitrathungrige Pflanzen und sterben ab.
GH = 2
NO3 = 20..30
K = 27
PO4 = 1.5
Starke Missbildungen, abgestorbene Triebspitzen, einige Pflanzen sterben komplett ab, Wuchsstillstand und einige Pflanzenblätter sehen wie "verbrannt bzw. gebraten" aus.
GH = 5
NO3 = 10
K = 10
PO4 = 1
Weniger Missbildungen, sehr langsamer Wuchs (selbst bei Polysperma), viele Triebspitzen abgestorben (z.B. Umbrosum und Alternatera)
GH = 5
NO3 = 5
K = 20
PO4 = 0.2
Recht guter wuchs, gesunde Triebspitzen und gute Sauerstoffproduktion.
GH = 8
NO3 = 5 (2 mg/l NO3 und 0.2 mg/l NH4 täglich + 20 mg/l K beim Wasserwechsel)
K = 25..30
PO4 = 0.2
Sehr guter und schneller Wuchs und gesunde Triebspitzen und keine Missbildungen.
Andere User berichten von höherer GH (12) und Nitratwerten um 20-30 mg/l die maximal zugedüngt werden können, ohne Probleme zubekommen. Stellata und andere anspruchsvollere Pflanzen wachsen sehr gut mit diesen Werten.
Worin liegen jetzt aber die Begründungen. Es wurde spekuliert, dass besonders Kalium eine entscheidende Rolle bei diesen Symptomen spielt. Zwei Thesen wurden daraus abgeleitet. Die Kaliumkonzentraion sollte generell höher liegen, aber der Nitratwert darf in weichem Wasser nicht eine gewisse Grenze übersteigen. In hartem Wasser muss der Kaliumwert ebenfalls relativ hoch zum Nitratwert sein, damit es nicht zu Mangelerscheinungen kommt.
Calcium scheint zudem durch seine passive Aufnahme der Pflanzen hier einen wichtigen Einflussfaktor zu spielen. Man liest oft über mögliche Calciummängel, obwohl Calcium von den Pflanzen nicht in sehr hohen Mengen benötigt wird und unser Leitungswasser meistens mehr als genug davon zur Verfügung stellt. Können höhere Nitratkonzentrationen in weichem Wasser hier einen Einfluss auf die Calciumaufnahme ausüben?
Für einen hohen Kaliumwert in Aquarien spricht noch eine Dosierempfehlung eines großen amerikanischen Pflanzendüngerherstellers "Seachem" die einen Kaliumrichtwert von 30-120 mg/l für Pflanzenbecken empfehlen und ein GH Aufhärtesalzzusatz vertreiben, womit 50 mg/l Kalium neben Calcium und Magnesium zugedüngt wird.
Hier zuletzt noch das original Thema aus denen ich die Informationen habe:
Nitrat, Kalium und Calcium
Und bitte keine ideologischen Kommentare bezüglich fetter und magerer Düngung. Beide Systeme funktionieren bewiesenermaßen, jedoch sollte man sich eher Fragen wieso der eine eher Probleme mit dem einen System hat und der andere bei dem anderen total scheitert.
Grüße
Tobi
ich wollte mal eine Frage aufwerfen, die mich in letzter Zeit sehr beschäftigt. Die Diskussion um höhere Nitratwerte wird ja schon recht lange geführt. Wieso funktionieren aber bei einer Person die höheren Nitratwerte und bei einer anderen kann lediglich bis 2-5 mg/l Nitrat aufgedüngt werden, da ansonsten sofort Verkrüppelungen an den Pflanzen auftreten. Diese Erscheinungen sehen dann sehr nach Calciummangel aus (abgestorbene Triebe, Chlorosen, Mutationen des Blattwerks), können aber auch für andere Mangelerscheinungen durchgehen (Kaliummangel/Magnesiumangel oder auch Eisenmangel).
In einem recht interessanten Thema in einem anderen Forum habe ich folgende These gefunden:
Die zugeführte Nitratmenge hängt stark mit dem Gesamthärtegrad des Ausgangswassers zusammen. In hartem Wasser liegt die Toleranzgrenze für höhere Nitratwerte sehr viel höher (20-30 mg/l) als in weichem bis sehr weichem Wasser.
Ab einer gewissen Nitrathöhe scheint es in weichem Wasser Probleme mit der Kalium, Calcium oder auch Magnesium Aufnahme zu geben. Durch die schwache Konzentration dieser Stoffe kommt es dann zu Mangelerscheinungen. Durch eine Limitierung mit Phosphat kann man diesen Umstand umgehen, jedoch bei viel Phosphateintrag treten diese Symptome sofort auf. Erhöhte CO2 Werte verschlimmern die Situation dann eher noch.
Eine Messreihe die interessante Indizien liefert wurde von der Person "Kekon" erstellt und sieht wie folgt aus:
GH = 2 (Ca = 8, Mg = 4)
NO3 = 2..3 (keine No3 Düngung, alles lediglich durch die Fischausscheidungen)
K = 15..20
Keine Probleme mit abgestorbenen Triebspitzen, großartiger Pflanzenwuchs, jedoch leider einige Nitrathungrige Pflanzen und sterben ab.
GH = 2
NO3 = 20..30
K = 27
PO4 = 1.5
Starke Missbildungen, abgestorbene Triebspitzen, einige Pflanzen sterben komplett ab, Wuchsstillstand und einige Pflanzenblätter sehen wie "verbrannt bzw. gebraten" aus.
GH = 5
NO3 = 10
K = 10
PO4 = 1
Weniger Missbildungen, sehr langsamer Wuchs (selbst bei Polysperma), viele Triebspitzen abgestorben (z.B. Umbrosum und Alternatera)
GH = 5
NO3 = 5
K = 20
PO4 = 0.2
Recht guter wuchs, gesunde Triebspitzen und gute Sauerstoffproduktion.
GH = 8
NO3 = 5 (2 mg/l NO3 und 0.2 mg/l NH4 täglich + 20 mg/l K beim Wasserwechsel)
K = 25..30
PO4 = 0.2
Sehr guter und schneller Wuchs und gesunde Triebspitzen und keine Missbildungen.
Andere User berichten von höherer GH (12) und Nitratwerten um 20-30 mg/l die maximal zugedüngt werden können, ohne Probleme zubekommen. Stellata und andere anspruchsvollere Pflanzen wachsen sehr gut mit diesen Werten.
Worin liegen jetzt aber die Begründungen. Es wurde spekuliert, dass besonders Kalium eine entscheidende Rolle bei diesen Symptomen spielt. Zwei Thesen wurden daraus abgeleitet. Die Kaliumkonzentraion sollte generell höher liegen, aber der Nitratwert darf in weichem Wasser nicht eine gewisse Grenze übersteigen. In hartem Wasser muss der Kaliumwert ebenfalls relativ hoch zum Nitratwert sein, damit es nicht zu Mangelerscheinungen kommt.
Calcium scheint zudem durch seine passive Aufnahme der Pflanzen hier einen wichtigen Einflussfaktor zu spielen. Man liest oft über mögliche Calciummängel, obwohl Calcium von den Pflanzen nicht in sehr hohen Mengen benötigt wird und unser Leitungswasser meistens mehr als genug davon zur Verfügung stellt. Können höhere Nitratkonzentrationen in weichem Wasser hier einen Einfluss auf die Calciumaufnahme ausüben?
Für einen hohen Kaliumwert in Aquarien spricht noch eine Dosierempfehlung eines großen amerikanischen Pflanzendüngerherstellers "Seachem" die einen Kaliumrichtwert von 30-120 mg/l für Pflanzenbecken empfehlen und ein GH Aufhärtesalzzusatz vertreiben, womit 50 mg/l Kalium neben Calcium und Magnesium zugedüngt wird.
Hier zuletzt noch das original Thema aus denen ich die Informationen habe:
Nitrat, Kalium und Calcium
Und bitte keine ideologischen Kommentare bezüglich fetter und magerer Düngung. Beide Systeme funktionieren bewiesenermaßen, jedoch sollte man sich eher Fragen wieso der eine eher Probleme mit dem einen System hat und der andere bei dem anderen total scheitert.
Grüße
Tobi