Aciotis acuminifolia ist die erste und bisher einzige Aquarienpflanze aus der großen Familie Melastomataceae (Schwarzmundgewächse), zu der überwiegend Sträucher und kleine Bäume aus den Tropen gehören. Unter diesen gibt es prächtig blühende Zierpflanzen wie Medinilla und Tibouchina. Auch viele krautige Pflanzenarten zählen zu den Schwarzmundgewächsen, darunter aber nur wenige Wasser- und Sumpfpflanzen, vor allem in der Gattung Acisanthera.
Aciotis acuminifolia ist im tropischen Südamerika recht weit verbreitet. Insgesamt gibt es ungefähr 14 Aciotis-Arten1, aber andere außer A. acuminifolia sind wohl noch nicht als Aquarienpflanzen eingeführt worden.
Diese Pflanze kam wahrscheinlich zuerst in Japan in den Handel. In den USA wurde sie um 2005 in die Aquaristik eingeführt. Es dauerte lange, bis ihre Artzugehörigkeit feststand. Sie wurde zunächst mit Handelsnamen wie "Sao Francisco Irecienu" und Melastomataceae sp. "Sao Francisco" bezeichnet, ein Hinweis darauf, dass die Pflanze eventuell vom Rio Sao Francisco in Ost-Brasilien mitgebracht worden war. Später hielt man sie für eine Acisanthera-Art. Laut APC Plant Finder wurde sie dann unter anderem durch eine DNA-Analyse im Jahr 2009 bis zur Gattung Aciotis bestimmt. Nach Information von Cavan Allen (aquaticplantcentral.com) im Mai 2011 ist sie schließlich als Aciotis acuminifolia (Mart. ex DC.) Triana identifiziert worden.
In den letzten Jahren tauchte A. acuminifolia auch in Europa auf, hat sich hier aber im Hobby kaum verbreitet und stellt nach wie vor eine Rarität dar. Im Fachhandel ist sie nicht erhältlich. Anscheinend eignet sich A. acuminifolia nicht sonderlich gut als Aquarienpflanze, obwohl z.B. im APC Plant Finder mittlerer Schwierigkeitsgrad angegeben wird Doch zumindest als Sumpfpflanze lässt sie sich einfach pflegen und sieht auch in der Landform sehr dekorativ aus.
Aciotis acuminifolia wächst strikt aufrecht und hat vierkantige Stängel mit kreuz-gegenständig angeordneten, parallelnervigen Blättern, wie sie typisch für die Familie Melastomataceae sind. Die submersen Blätter sind in grünen, gelben oder rötlichen Tönen gefärbt und haben eine rote Unterseite. Höhere Lichtintensität bewirkt eine intensiver rötliche Farbe. Jüngere Blätter haben leicht aufwärts gebogene Ränder, diese Biegung nimmt bei den älteren Blättern ab.
Die emersen Sprosse sehen nicht viel anders als die submersen aus, außer dass der Blattrand deutlicher gezähnt und die Färbung bei guter Beleuchtung dunkler rot ist. An komplex aufgebauten Blütenständen (Zymen oder Dichasien) erscheinen wenige ca. 7-8 mm große blassrosa Blüten mit 4 Kronblättern, aus denen sich noch kleinere, rundliche grüne Früchte entwickeln, die voller staubfeiner rötlicher Samen sind.1
(Weiteres siehe unter "Kultur")
Was die submerse Kultur von Aciotis acuminifolia betrifft, decken sich die ersten Erfahrungen von Hobbyisten in Europa (z.B. Tobias Coring) nicht mit den Angaben z.B. im APC Plantfinder. Obwohl die Empfehlungen dort berücksichtigt wurden (z.B. viel Licht, weiches Wasser, gute CO2- und Nährstoffversorgung) ist es bisher nicht gelungen, sie unter Wasser längere Zeit zu kultivieren.
Laut APC Plantfinder (Stand Februar 2013) ist der Schwierigkeitsgrad von A. acuminifolia moderat, und sie hat eine mittlere Wuchsrate. Weitere Informationen in Kurzform:
- Mittlere bis starke Beleuchtung,
- gute CO2-Versorgung,
- weiches Wasser,
- reichlich Nährstoffe,
Zum Beispiel von den AngabFür die submerse Kultur im Aquarium braucht die Pflanze weiches Wasser und reichlich Nährstoffe. Mittlere bis starke Beleuchtung und gute CO2-Versorgung sind unbedingt zu empfehlen. Wenn ihre Ansprüche nicht erfüllt werden, können die Blätter sich deutlich verschmälern und einrollen. Lichtmangel bzw. Beschattung kann zu Kümmerwuchs, Wuchsstopp, Abwurf der Blätter und eventuell zum Zerfall der Pflanze führen. Unter guten Bedingungen hingegen hat sie eine mittlere Wuchsrate und treibt reichlich Seitentriebe, die zwecks Vermehrung abgeschnitten und ins Substrat gesteckt werden können. Wie auch bei anderen Stängelpflanzen bewirkt das Abschneiden des oberen Stängelteils eine schnellere Entwicklung von Seitentrieben am stehen gelassenen unteren Stängelteil. Die Wahl des Substrats scheint nicht besonders wichtig zu sein; auf jeden Fall bildet die Pflanze mit der Zeit ein ausgedehntes Wurzelsystem.1
Die emerse Kultur von A. acuminifolia ist offenbar leichter als die submerse. Die Pflanze wächst leicht aus dem Wasser heraus, und die emerse Kultur ist nicht schwierig, solange die Luftfeuchtigkeit einigermaßen hoch bleibt.1
Quellen und weiterführende Literatur:<a href="https://www.flowgrow.de/db/wasserpflanzen/aciotis-acuminifolia" target="_blank"><img alt="Aciotis acuminifolia" title="Aciotis acuminifolia" src="https://www.flowgrow.de/db/widget/wasserpflanzen/aciotis-acuminifolia" /></a>
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