Unser Exemplar der Aponogeton madagascariensis haben wir als angetriebene Knolle im Versandhandel bestellt und zunächst in ein 63-Liter-Garnelenbecken gestellt. Seit der Auflösung des Beckens steht sie in unserem 200-Liter-Gesellschaftsbecken in schwarzem Kies der Körnung 2-4 mm. Auf Nährboden haben wir aufgrund der hier bei flowgrow.de vorliegenden Informationen im ganzen Becken verzichtet. Ansonsten wird sie von uns keiner Sonderbehandlung unterzogen.
Aus dieser Praxis kommen auch meine angegebenen Wasserwerte. Wir haben hier recht weiches Leitungswasser mit einer Gesamthärte zwischen etwa 5 und 7 und einer Karbonathärte zwischen 2 und 4, das wir bei Bedarf mit Bullrichsalz auf einen Wert um die 5 oder etwas höher bringen. Darüber hinaus messen wir in unregelmäßigen Abständen den Eisengehalt und düngen dann mit JBL Ferropol gezielt auf 0,5 mg/l. In dem Zuge erhöhen wir dann auch wieder die Karbonathärte mit Bullrichsalz. Es kann dabei auch durchaus sein, dass der pH-Wert durch den niedrigen KH-Wert ebengalls recht niedrig ist. Weitere Veränderungen am Wasser nehmen wir nicht vor. Da unsere Zielsetzung auch die ist, das Aquarium als stabilen Selbstläufer einzurichten, passieren Wasserwechsel bei uns vergleichsweise selten.
Die Angabe des mittleren Lichtbedarf fußt auf folgende Konstellation: 2x 840er T8-Röhren mit je 30 Watt und je 2.400 Lumen und zusätzlich eine eiskaltweiße LED-Beleuchtung mit 2.130 Lumen in einem Becken mit den Maßen 100 B x 40 T x 50 H. Reflektoren kommen nicht zum Einsatz, jedoch ist die Deckplatte der Abdeckung innen mit Alufolie verkleidet. Zeitweise wird das Licht durch Schwimmpflanzen gedämpft.
Zugegeben: diese Bedingungen sind vielleicht nicht ideal und ursprünglich wollte ich meinem Mann diese Pflanze auch ausreden, da sie ja auch hier als "schwierig" klassizifiert wird. Das hat natürlich nicht geklappt. Wir hätten auch nicht erwartet, dass die Pflanze doch recht unproblematisch unter unseren Bedingungen gedeiht. Erstaunlicherweise hält sie es mittlerweile ganz gut bei uns aus. Zwischendurch gammelte die Knolle weg und ich dachte, das hätte ihr den Garaus gemacht, da nur noch ein wurzelloser Stumpen mit Blattwerk übrig blieb. Aber auch das hat sie erstaunlich gut verkraftet und beglückt uns gerade mit einem Blütentrieb, dessen Werdegang ich fotografisch dokumentiert habe. Die Fotos dazu sind in der Galerie oben zu sehen.
Mein Fazit: dass Aponogeton madagascariensis "schwierig" zu halten sei, kann ich aus meiner eigenen Erfahrung nicht bestätigen. Sie scheint robuster zu sein, als man es vielleicht auch aufgrund ihrer fragilen Erscheinung vermutet.
Christian Diehl