Die meisten europäischen Wasserstern-Arten (Gattung Callitriche) gehören zu einer Artengruppe, die nach der Art Callitriche palustris benannt ist. Pflanzenarten, die sich nur wenig unterscheiden und sehr eng miteinander verwandt sind, werden oft als sogenannte Kleinarten zu Gruppen zusammengefasst, die Aggregate (Abkürzung: agg.) genannt werden.
Die Arten aus dem Callitriche palustris-Aggregat sind insgesamt schwer bestimmbar, man braucht dazu meistens die winzigen, unscheinbaren Blüten und Früchte. Hinzu kommt, dass die Blätter in Größe und Form sehr veränderlich sind je nach Bedingungen. Die namengebende Kleinart, der Sumpf- oder Frühlings-Wasserstern (C. palustris, Synonyme C. verna, C. vernalis) wird zwar am häufigsten genannt, ist aber in Deutschland nicht häufiger zu finden als manche anderen Arten wie Callitriche stagnalis (Teich-Wasserstern) oder C. obtusangula (Nussfrüchtiger Wasserstern).
Die Wassersterne aus dieser Artengruppe sind zarte Wasserpflanzen mit dünnen Stängeln und hellgrünen, weichen, gegenständig angeordneten Blättern. Wenn sie völlig untergetaucht wachsen, bilden sie meistens mehr oder weniger linealische, schmale Unterwasserblätter. Wenn die Triebe die Wasseroberfläche erreichen, ändert sich die Blattform, und die Triebspitze entwickelt sich zu einer Schwimmrosette mit dicht angeordneten, breiteren, oft ei- oder spatelförmigen Schwimmblättern.
Zwei in Deutschland vorkommende Wassersterne gehören nicht zur C. palustris-Artengruppe: Callitriche hermaphroditica (= C. autumnalis) und C. truncata subsp. occidentalis. Sie unterscheiden sich von den anderen Wassersternen unter anderem dadurch, dass sie nur unter Wasser wachsen, durchsichtige Blätter haben und keine Schwimmrosetten ausbilden.
Man findet Wasserstern-Arten häufig als ausgedehnte, dichte Polster im flachen, stehenden bis schnell fließenden Wasser von Gräben, Tümpeln, Quellen, Bächen und kleinen Flüssen. Im Sommer sind meist die charakteristischen Schwimmrosetten zu sehen. Submerse Bestände können auf den ersten Blick wie eine grünblättrige Rotala rotundifolia aussehen. Einige Arten besiedeln auch Kleinstgewässer, wie Pfützen auf Waldwegen.
Wenn der Standort trockenfällt oder die Pflanzen ans Ufer gespült werden, bilden sie eine flach auf dem Boden liegende, kompakte, kriechend wachsende Landform mit oft rundlichen, sehr kleinen Blättern.
Callitriche-Arten werden oft in Aquarienliteratur erwähnt, aber kaum im Hobby verwendet, abgesehen von der nordamerikanischen Callitriche terrestris seit einigen Jahren in den USA. Als Callitriche palustris gelabelter Wasserstern kommt häufig in den Teichpflanzen-, aber nicht in den Aquarienhandel. Es spricht jedoch einiges dafür, dass zumindest einige in Deutschland heimische Arten aus dem C. palustris-Aggregat dauerhaft im Aquarium kultiviert werden können, auch bei normalen Aquarientemperaturen von über 20 °C.
- Wird fortgesetzt -
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