Cryptocoryne spiralis zählt zu den schmalblättrigen Wasserkelch-Arten des asiatischen Festlands. Sie kommt im Süden Indiens und in Bangladesh an Flussufern, jahreszeitlich überschwemmten Feuchtstandorten und als Unkraut in Reisfeldern vor.1 Ihren Artnamen hat die Pflanze nach der bis fünffach spiralig gedrehten Spatha (Hochblatt)-Spreite des Blütenstands.1 Historisch gesehen ist C. spiralis die erste Wasserkelch-Art, die wissenschaftlich beschrieben wurde (Anders Jahan Retzius (1779), als Arum spirale).
Solange sie nicht blüht, ist C. spiralis in der emersen Form kaum von Pflanzen aus der Cryptocoryne crispatula-Gruppe wie C. retrospiralis oder C. albida zu unterscheiden. Die Spatha-Spreite des Blütenstands ist zumindest im unteren Teil purpurfarben, hat quer verlaufende Runzeln und gezähnte Auswüchse am Spreitenrand. Eine Kragenzone ist nicht ausgebildet. Am Übergang zum Kessel, in dem der Blütenkolben (Spadix) ist, befindet sich eine Trennwand (Septum) mit enger, runder Öffnung.
Die Art ist sehr variabel. Seit 1993 wird Cryptocoryne spiralis in zwei Varietäten (C. spiralis var. spiralis und C. spiralis var. cognatoides) unterteilt, von denen es in der Natur Zwischenformen gibt. Seit Kurzem (Oktober 2013) werden außerdem die Varietäten C. spiralis var. caudigera und C. spiralis var. huegelii unterschieden (siehe Bogner 20132). Von diesen vier Varietäten ist C. spiralis var. spiralis am weitesten in Indien verbreitet und zeigt auch die größte Variationsbreite.
Vor längerer Zeit importierte Herkünfte von Cryptocoryne spiralis waren laut Kasselmann (2010)1 mehr oder weniger schwierig in der Kultur und nur bedingt aquariengeeignet. Die heute am häufigsten in Aquarien gepflegte C. spiralis ist die "Cook'sche Form" (Bild 1 und 2). SIe zählt zur Varietät C. spiralis var. spiralis, ist sehr kulturwillig und vermehrt sich problemlos durch viele Ausläufer.1 Diese Pflanze wurde in den 1990er Jahren von Prof. C.D.K. Cook aus Indien mitbgebracht1. Eine andere Form mit sehr langen, bandförmigen, bräunlichen Unterwasserblättern kam in den 1970er Jahren als "Cryptocoryne retrospiralis" in den Handel und sieht C. crispatula var. flaccidifolia sehr ähnlich. Jan Bastmeijer brachte sie in Emerskultur zum Blühen und identifizierte sie als C. spiralis var. spiralis. Diese ungewöhnliche Form (unter der Sammelnummer B 20 in Kultur) ist ebenfalls eine anspruchslose Aquarienpflanze.
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