Diese Pflanze ist in Europa unter dem irrtümlichen Namen "Arthraxon spec." in den Handel gekommen. Arthraxon ist eine Gattung der Süßgräser (Familie Poaceae). In Asien und den USA wurde eine Pflanze unter dem Namen Arthraxon sp. 'Malaysia' im Aquarienhobby bekannt, die später in den USA als Sphaerocaryum malaccense (ein Süßgras) identifiziert wurde. Die hier vorgestellte Pflanze ist etwas anderes. Sie sieht zwar S. malaccense und auch Arthraxon-Arten recht ähnlich, aber ist kein Süßgras (Familie Poaceae), sondern zählt zur Familie Commelinaceae. Echte Arthraxon-Arten (am bekanntesten ist A. hispidus) sind wahrscheinlich nicht in Aquarienkultur und auch nicht im Handel erhältlich.
Die hier vorgestellte Pflanze ist wahrscheinlich ursprünglich aus Südostasien importiert worden. Thomas Rudolph (Niederlande) hat herausgefunden, dass sie zur Gattung Cyanotis gehört. Sie bildete in emerser Kultur einige blaue Blüten mit den typischen Merkmalen dieser Gattung. Auch die sonstigen Merkmale passen zu Cyanotis. Von der Blattform her könnte es C. cristata sein, doch um die Pflanze sicher bis zur Art bestimmen zu können, müsste sie erneut zum Blühen gebracht werden.
Die Gattung Cyanotis enthält mehr als 50 Arten im tropischen und subtropischen Afrika und Asien bis nach Nord-Australien, in trockenen bis feuchten Lebensräumen. Cyanotis axillaris und C. cristata z.B. kommen in Feuchtgebieten und als Unkräuter auf Reisfeldern vor.
Cyanotis sp. ist in erster Linie eine relativ schnellwüchsige, kriechend wachsende Sumpfpflanze. Submers bildet sie deutlich kleinere, kürzere Blätter an aufrechten, geraden Stängeln aus, die ein wenig an Bambushalme erinnern. Sie sieht Murdannia keisak ähnlich (die zur gleichen Familie zählt) und ist schon irrtümlich so genannt worden. Cyanotis sp. bleibt aber in submerser und emerser Kultur kleiner und graziler als M. keisak. Die etwas sukkulenten Blätter haben eine lanzettliche Form und sind wechselständig-zweizeilig angeordnet.
(Weiteres siehe unter "Kultur" und "Gestaltung")
- Wird fortgesetzt -
Cyanotis sp. wächst als submerse Pflanze im Aquarium langsam. Wie andere Stängelpflanzen kann sie durch Stecklinge vermehrt werden. Sie scheint nicht sonderlich schwierig zu sein, aber eher mittlere statt hoher Lichtintensität zu bevorzugen, und ist für gute Nährstoff- und CO2-Versorgung dankbar.
In der Landform wächst Cyanotis sp. problemlos und relativ schnell auf nährstoffreicher, feuchter Erde oder halb-emers in flachem Wasser flutend. Die Stängel legen sich auf die Erde und bilden an den Knoten Wurzeln.
Bilsher sind kaum Beispiele von Aquascapes bekannt, in denen Cyanotis sp. besonders wirkungsvoll eingesetzt worden ist. Die strikt aufrechten, geraden, starren Unterwassertriebe sind mit ihrem ungewöhnlichen, etwas an Bambus erinnernden Aussehen eventuell schwierig zu integrieren.
Als Land- bzw. Sumpfpflanze dürfte sich diese grasähnlich aussehende Cyanotis als robuster Bodendecker in feuchten Terrarien und Paludarien eignen, wo sie z.B. vom Land- in den Wasserteil wachsen kann, oder in flachem Wasser einen halb-emersen, flutenden, dichten Bestand bilden, der den Tieren Deckung bietet. Mit ihrem eher unscheinbaren, etwas "unkrautigen" Aussehen würde sie wohl gut zu Gestaltungen passen, mit denen ein natürlicher Uferbiotop nachgeahmt wird.
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