Echinodorus berteroi ist eine ungewöhnliche Schwertpflanze, die sich in verschiedener Hinsicht sehr von den anderen Echinodorus-Arten unterscheidet. Sie ist vom Mittelwesten der USA südlich bis Mittel-Argentinien (Patagonien) verbreitet und besonders häufig auf den Karibischen Inseln. Meistens kommt diese Art in periodischen Gewässern wie Sümpfen und Tümpeln vor, die für eine lange Zeit des Jahres ausgetrocknet sind. Sie ist dort in der Regel einjährig und braucht für ihre gesamte Entwicklung - von der Keimung der Samen, wenn sich das Gewässer in der feuchten Jahreszeit füllt, bis zur Fruchtreife und dem Absterben der Pflanze, wenn der Standort austrocknet - oft nur wenige Monate. E. berteroi lässt sich aber problemlos mehrjährig kultivieren.
Während diese Pflanze in früheren Jahrzehnten regelmäßig im Fachhandel war, wird sie heute nur sehr selten kultiviert. Die relativ aufwändige Vermehrung durch Aussaat (siehe "Kultur") und die submerse Anzucht sind für die Wasserpflanzengärtnereien unwirtschaftlich geworden.
Die submersen Blätter von E. berteroi sind sehr variabel und zeigen im Laufe der Entwicklung verschiedene Formen an der selben Pflanze: zunächst bandförmig und kurz gestielt, dann lanzett- bis schmal eiförmig und schließlich langstielig, elliptisch bis eiförmig mit runder bis herzförmiger Basis. Sie sind dünn, brüchig, etwas transparent (daher "Zellophanpflanze"), oft unregelmäßig gewellt und gedreht und haben eine hellgrüne, mit dem dunkleren Blattgewebe kontrastierende gitterartige Nervatur. Neu austreibende Blätter sind zunächst hellgrün bis rötlichgrün und färben sich dann dunkler.
Die langstieligen Schwimm- und Luftblätter sind länglich eiförmig bis rundlich-herzförmig. Die Blattstiele sind im Querschnitt dreikantig.
Die Blütenstände sind aufrecht, verzweigt, bis über 40 cm hoch und ähneln den Blütenständen des Froschlöffels (Alisma). Sie erscheinen erst, wenn die Pflanze emerse Blätter bildet, und entwickeln in der Regel keine Adventivpflanzen. Die Blüten sind relativ klein und unscheinbar. Nach dem Abblühen entwickeln sich (auch ohne künstliche Bestäubung) stachelige Fruchtköpfe mit vielen Nüsschen. Während die Nüsschen bei anderen Echinodorus-Arten nach der Fruchtreife bald abfallen, bleiben sie bei E. berteroi in den Köpfen haften.
(Weiteres siehe unter "Kultur" und "Gestaltung")
Diese submers sehr dekorative Echinodorus-Art hat als Aquarienpflanze den Nachteil, unter Langtagbedingungen (mehr als 12 Stunden Licht pro Tag) bald Schwimm- und Luftblätter sowie Blütenstände zu bilden, während die submersen Blätter absterben. Dies kann durch Kurztagbeleuchtung (zusammenhängende nächtliche Dunkelphase von mehr als 13 Stunden) zumindest hinausgezögert werden.
Abgesehen davon ist E. berteroi relativ einfach zu kultivieren. Die Pflanze gedeiht in hartem bis weichem Wasser, bei mittlerer bis hoher Lichtintensität, am besten bei einer Temperatur zwischen 20 und 27 °C, aber auch darunter. Nährstoffreiches Substrat ist zu empfehlen. Bei sehr geringer CO2-Konzentration können sich auf den Blättern grauweiße Kalkbeläge infolge biogener Entkalkung bilden. Die zarten neu austreibenden Blätter sind anfällig für Schneckenfraß.
E. berteroi lässt sich in großer Menge durch Aussaat vermehren. Die trockenen Nüsschen können dazu in einen beliebigen Behälter (Aquarium, Glas usw.) mit Wasser und einem Substrat, z.B. Sand-Lehm-Gemisch, gestreut werden. Die zunächst schwimmenden Nüsschen sinken nach und nach auf den Grund, und die Samen in ihnen keimen nach unterschiedlich langer Zeit. Die Sämlinge werden am besten submers weiterkultiviert, um dekorative, größere Pflanzen zu erzielen. Emers kultivierte Jungpflanzen bleiben klein und bilden sehr bald Blütenstände.
Die reifen Nüsschen bleiben bei trockener Lagerung mindestens ein Jahr lang gut keimfähig, man kann sich also Zeit lassen mit der Aussaat.
An der Basis älterer submerser Pflanzen entwickeln sich oft auch einige Tochterrosetten, die von der Mutterpflanze abgetrennt werden können, wenn sie kräftig genug geworden sind.
Kleine Exemplare dieser Art passen zu vielen in ein 100-Liter-Aquarium, doch eine ausgewachsene Pflanze kann zwei Drittel eines 300-Liter-Beckens einnehmen.
Zwar gibt es für diese Pflanze keine speziellen Verwendungszwecke in der Aquariengestaltung, doch sie stellt eine wirkungsvolle Füll- und Hintergrundpflanze dar. Jüngere Exemplare der "Zellophanpflanze" können in der Mittelzone eines Beckens platziert werden, und ihr eindrucksvolles durchscheinendes Blattwerk passt gut zu farbenfreudigen Fischen. In offenen Becken und Paludarien wird die emerse Form nicht so massig wie z.B. E. cordifolius oder E. palaefolius, und kann mit ihren rund-herzförmigen Blättern und verzweigten Blütenständen interessant wirken. E. berteroi lässt sich auch gut als Anschauungsobjekt für Photoperiodismus (Reaktion auf unterschiedliche Tageslängen) und Heterophyllie (Verschiedenblättrigkeit) verwenden.
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