Die Panama-Schwertpflanze, Echinodorus tunicatus, ist am engsten mit Echinodorus horizontalis verwandt. Sie ist dieser Art zwar sehr ähnlich, aber dennoch von ihr gut zu unterscheiden. Beide Arten kommen im nördlichen Südamerika zum Teil im gleichen Lebensraum vor, z.B. im Yasuní-Nationalpark in Ekuador. Echinodorus horizontalis ist aber auf Südamerika beschränkt, während E. tunicatus bis nach Mittelamerika (Panama und Costa Rica) verbreitet ist. Dieser Echinodorus besiedelt kleine Gewässer mit schlammig-humosem Boden in Sumpfwäldern, meist an helleren Stellen als E. horizontalis.
Die Art Echinodorus tunicatus ist vor über 100 Jahren wissenschaftlich beschrieben worden. Der Artname wurde auch in Aquarienliteratur erwähnt und im Hobby irrtümlich für einen anderen Echinodorus verwendet. Der echte E. tunicatus ist aber erst 2004 lebend aus Ekuador nach Europa eingeführt worden und hier seitdem in Kultur. Die Art eignet sich gut als Aquarienpflanze, konnte aber bisher nur in geringem Umfang durch Aussaat der Nüsschen und In-vitro-Kultur vermehrt werden. Die Panama-Schwertpflanze ist nicht im Handel erhältlich, wird im Moment nur von wenigen Hobbyisten gepflegt und wird sicherlich eine Rarität bleiben.
Während Echinodorus horizontalis lange, niederliegende Blütenstände mit Adventivpflanzen und relativ wenigen Blüten entwickelt, sind die Blütenstände von E. tunicatus aufrecht, kürzer als die Blätter, haben eine dicke Achse und sehr viele Blüten pro Quirl. Die kultivierten Pflanzen haben an den Blütenständen bisher keine Adventivpflanzen gebildet, solche wurden aber schon bei E. tunicatus-Pflanzen in der Natur beobachtet. Die Blattstiele stehen enger beisammen und die submersen Blattspreiten sind schmaler als bei E. horizontalis.
Beide Arten haben länglich-herzförmige, lang zugespitzte, fast horizontal gestellte Blattspreiten und runde, glatte Blattstiele. E. tunicatus und E. horizontalis haben auch Gemeinsamkeiten mit dem nahe verwandten, aber ganz anders aussehenden Echinodorus longipetalus:
(Weiteres siehe unter "Kultur" und "Gestaltung")
Im Aquarium wächst E. tunicatus langsam und bildet eine mittelgroße Rosette mit aufrechten, nahe beieinander stehenden Blattstielen und zur Seite abgewinkelten Blattspreiten. Weicheres Wasser und nährstoffreiches Substrat ist empfehlenswert, mittlere Beleuchtungsstärke ist ausreichend. Die emerse Kultur gelingt bei hoher Luftfeuchtigkeit, z.B. in einem Paludarium.
Wie schon unter "Allgemein" erwähnt, ist diese Echinodorus-Art bisher nur in geringer Menge durch Aussaat und Gewebekultur vermehrt worden. Vielleicht ist auch Rhizomteilung möglich. Adventivpflanzen-Entwicklung an den Blütenständen wurde zwar noch nicht bei den kultivierten, dafür aber an wild vorkommenden Pflanzen beobachtet.
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