Echinodorus uruguayensis ist eine extrem variable, formenreiche Art, die seit vielen Jahren unter einer Anzahl von Synonymen und Handelsnamen in Aquarien kultiviert wird, z.B. E. africanus, E. horemanii, E. veronikae und E. viridis. Auch E. osiris gehört genau genommen zu E. uruguayensis. Die Art ist im Handel häufig erhältlich.
Die vielen Formen der Uruguay-Schwertpflanze unterscheiden sich vor allem in der Länge und Breite sowie in der Farbe der Blätter, die z.B. mittel-, flaschengrün, dunkelrot oder schwärzlich sein kann. Die größten Formen haben bis über einen Meter lange Blätter. Für die Züchtung von Echinodorus-Hybridsorten spielen E.-uruguayensis-Formen eine wichtige Rolle.
Allen Formen gemeinsam sind längliche, lanzett- bis bandförmige, schwach transparente, flexible, aber relativ derbe Unterwasserblätter mit stumpfer Spitze. Die Blattspreite verschmälert sich in den Blattstiel. Die Blütenstände sind unverzweigt, aufrecht bis niederliegend, die Blüten relativ groß. Das im oder auf dem Substrat kriechende Rhizom ist lang und dünn und nicht selten verzweigt. Mit dem Rhizomwachstum "wandert" die Blattrosette allmählich über den Bodengrund.
E. uruguayensis ist im südöstlichen Südamerika heimisch und meistens in rasch fließenden, relativ kühlen, sauren Flüssen und Bächen zu finden. Die Art wächst in der Natur typischerweise submers, bildet oft große Bestände und überzieht den Boden mit einem Netzwerk von Rhizomen. Bisweilen entwickeln sich langstielige Schwimmblätter mit elliptischer oder verkehrt-eiförmiger Spreite. Auch im Aquarium wächst E. uruguayensis nicht aus dem Wasser heraus.
Mittlere Lichtstärke und nährstoffreicher Boden sind die Grundbedingungen für einen raschen, robusten Wuchs dieser schönen Rosettenpflanze. Schwach saures Wasser, CO2-Düngung und etwas niedrigere Temperaturen zwischen 18 und 24 °C sind für ihr schnelles Wachstum ebenfalls förderlich.
Die Wasserhärte scheint von geringer Bedeutung für diese Art zu sein, wenn auch für die roten und schwärzlichen Formen Mikronährstoff-(v.a. Eisen-)Düngung wichtig ist, um eine gefällige Färbung beizubehalten. Emerse Kultur ist möglich, aber teilweise schwierig. Die emersen Blattrosetten sind deutlich niedriger als in der submersen Form. Die Bildung von Blütenständen kann bei dieser Pflanze sowohl in der Land- als auch in der Unterwasserform durch allmähliches Verkürzen der täglichen Beleuchtungsdauer begünstigt werden.
E. uruguayensis kann zumindest während der wärmeren Jahreszeit gut im Freiland gehalten werden. Aber auch eine ganzjährige Kultur im Gartenteich ist in unseren Breiten schon gelungen, so z.B. in der Gärtnerei von Julius Hoechstetter (Trostberg, Bayern), wo die im Freien überwinternden Pflanzen im jeweils folgenden Frühjahr/Sommer reich blühen.
Adventivpflanzen an den Blütenständen und Seitentriebe am Rhizom sind die hauptsächlichen Vermehrungsweisen bei dieser Art. Die Jungpflanzen können mit einer Rasierklinge oder ähnlichem vom Rhizom abgetrennt werden. Nach dem Verpflanzen entwickeln sie sich bei zusagenden Bedingungen innerhalb weniger Monate zu kräftigen Exemplaren.
Während viele der E.-uruguayensis-Formen oft zu groß für durchschnittliche Aquarien werden, eignen sich vor allem Becken ab 300 Litern dazu, diese prachtvolle Pflanze zu beherbergen.
Sie eignet sich im Aquarium am besten als Solitär und/oder Hauptexemplar, mit dem rötliche oder buschige Pflanzen gut kontrastieren.
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