Diese Pflanze wurde unter der Bezeichnung Commelinaceae sp. "Green" wahrscheinlich aus Asien eingeführt. Sie gehört von den Blüten- und sonstigen Merkmalen her sicherlich zur Gattung Floscopa und vermutlich zur Art Floscopa scandens aus dem tropischen Asien und Australien. Für eine sichere Bestimmung müsste sie aber noch genauer untersucht werden, darum wird sie hier vorläufig Floscopa cf. scandens genannt. Auch in Afrika und Südamerika gibt es eine Anzahl von Floscopa-Arten, die wie F. scandens in Feuchtgebieten wachsen.
Wer sich bei dem Anblick der Pflanze an die als Zimmerpflanzen bekannten Tradescantia-Arten erinnert fühlt, liegt richtig - Floscopa gehört zur selben Familie (Commelinaceae). Sie ist also auch eng verwandt z.B. mit Callisia ("Golliwoog"), Cyanotis- und Murdannia-Arten.
Floscopa cf. scandens hat als Landpflanze aufrechte bis niederliegende und submers aufrechte, starre Stängel. Die Blätter sind breit lanzettlich, ungestielt, bis ca. 8 cm lang und 2,2 cm breit, und gehen am Stängel in eine bis ca. 1 cm lange, den Stängel umfassende Blattscheide über. Der kräftige Stängel wird bis etwa 4,5 mm breit. Während Murdannia sp. "Red" und Murdannia keisak zweizeilig angeordnete Blätter haben, sind diese bei Floscopa cf. scandens um den Stängel herum verteilt (dispers) angeordnet, zumindest an den aufrechten Trieben. Die submersen Blätter sind lebhaft grün, haben einen leicht gewellten Rand und eine etwas nach unten gebogene Spitze.
Die Sprosse dieser Pflanze erinnern ein wenig an Bambushalme oder auch an Knöterich-Arten (Persicaria). Emerse und submerse Sprosse unterscheiden sich kaum, außer dass die Unterwasserblätter einen helleren Grünton aufweisen.
Floscopa cf. scandens ist offenbar ein Kurztagblüher, da die Blütenstände bei Tageslichtkultur im Winterhalbjahr (ab Spätherbst), aber nicht während des Sommers erscheinen. Sie entwickeln sich an den Sprossspitzen, sind rispenähnlich, kompakt und tragen relativ viele kleine weiß bis blasslila gefärbte Blüten mit stark behaarten Stielen und Kelchblättern.
(Weiteres siehe unter "Kultur" und "Gestaltung")
Für die submerse Kultur sind mittlere bis starke Beleuchtung, weicheres Wasser, saurer bis neutraler pH-Wert, gute CO2-Versorgung und ein nährstoffreiches Substrat zu empfehlen. Bei Lichtmangel werden leicht die unteren Blätter abgeworfen. Das Wachstum ist submers relativ langsam. Wenn man an der Oberfläche angekommene Triebe nicht zurückstutzt, wachsen sie aus dem Wasser heraus.
Wie bei anderen Stängelpflanzen bilden sich Seitentriebe verstärkt an zurückgeschnittenen, stehen gelassenen Stängeln, und können zwecks Vermehrung abgeschnitten und neu gesteckt werden. Bei nicht zurückgeschnittenen Pflanzen entwickeln sich Seitentriebe vor allem an den untersten Knoten.
Die Stecklinge sollten einzeln mit etwas Abstand zueinander in den Boden gesteckt werden. Die Wurzeln entwickeln sich an den Stängelknoten.
Als emerse Pflanze lässt sich Floscopa cf. scandens sehr leicht kultivieren und wächst dann schneller als in der Unterwasserform. Sie ist auch gut als halb-emerse, aus flachem Wasser herauswachsende Pflanze zu verwenden. Das Substrat ist beliebig, sollte aber nährstoffreich sein. Mäßige Beleuchtungsstärke ist ausreichend. Die lang werdenden Stängel wachsen zunächst aufrecht bis aufsteigend, legen sich aber mit der Zeit nieder und wurzeln an den Knoten. Einmal eingewöhnt, eignet sich diese Floscopa sogar als Zimmerpflanze in normaler, nur mäßig feuchter Blumenerde an einem hellen Standplatz.
Mit ihrem ungewöhnlichen Aussehen und ihrer Größe ist Floscopa cf. scandens nicht einfach in Aquascapes zu integrieren. Sie kommt im Aquarium sicherlich am besten zur Geltung, wenn unterschiedlich lange Stängel zu einer frei stehenden Gruppe angeordnet werden. Die Pflanze kontrastiert mit ihrer frischgrünen Farbe und ihrem etwas groben Blattwerk gut mit einem dunklen Hintergrund oder feinfiedrigen, rötlichen oder bräunlichen Pflanzen.
Diese Floscopa kann eventuell in Pflanzenaquarien im holländischen Stil zum Aufbau einer Pflanzenstraße verwendet werden. Mit ihrem exotischen Aussehen würde sie wahrscheinlich auch gut zum "Tonina style" passen: Becken, in denen ungewöhnliche Pflanzengestalten aus der Familie Eriocaulaceae wie Tonina, Syngonanthus und Eriocaulon dominieren. Bis jetzt sind nur wenige Gestaltungsbeispiele bekannt, in denen Floscopa cf. scandens besonders passend und wirkungsvoll verwendet worden ist.
Als halb-emerse oder terrestrische Pflanze dürfte sie für Paludarien, Riparien und Feuchtterrarien interessant sein. Die aus dem Wasser ragenden aufsteigenden Stängel ließen sich vielleicht besonders gut für Gestaltungen verwenden, in denen natürliche Uferbiotope nachgeahmt werden.
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