Das Quellmoos oder Fiebermoos, Fontinalis antipyretica, ist vor allem auf der Nordhalbkugel verbreitet und eine echte Unterwasserpflanze. Es kommt in vielen fließenden und stehenden Gewässern vor, z.B. in Bächen, Flüssen und Seen.
Von den Wassermoosen, die in Mitteleuropa wild vorkommen, ist F. antipyretica sicherlich das bekannteste. Es wird häufig und seit langer Zeit in Aquarienliteratur behandelt und traditionell für Kaltwasseraquarien empfohlen. Doch offenbar wurde das Quellmoos in früheren Zeiten kaum dauerhaft in Aquarien kultiviert. Erst in den letzten ca. 10 Jahren ist es von Asien aus unter dem Namen "Willow Moss" ("Weidenmoos") im Aquarienhobby populär geworden, zusammen mit vielen neuen Aquarienmoos-Arten.
Fontinalis antipyretica ist eine sehr variable Art. Das Aussehen ist stark veränderlich je nach Wachstumsbedingungen, aber es gibt auch verschiedene Formen dieser Art, die unter gleichen Bedingungen ihre Unterschiede beibehalten. Es wurden verschiedene Varietäten beschrieben, z.B. Fontinalis antipyretica var. gigantea, die besonders kräftige, breite Triebe bildet und Stillgewässer besiedelt, oder F. antipyretica var. gracilis aus rasch fließenden Gebirgsbächen, die sich unter anderem durch schlanke Triebe auszeichnet. Fontinalis antipyretica ist teilweise schwer von anderen, in Deutschland viel selteneren Quellmoos-Arten wie F. hypnoides oder F. howellii zu unterscheiden.
Als "Willow Moss" wird am häufigsten eine Fontinalis antipyretica-Variante in Aquarien gepflegt, die locker mit Blättern besetzte, schlaffe Triebe hat und bei der die Blätter mäßig stark vom Stämmchen abgespreizt sind (siehe Bild 1). Sie ist möglicherweise aus Ostasien importiert worden. Der Name F. antipyretica wird in Japan offenbar auch irrtümlich für andere Aquarienmoose verwendet. Bei dem so bezeichneten Moos in den Aquascapes von Takashi Amano handelt es sich sicherlich um eine Taxiphyllum-Art (T. barbieri?).
Man kann Quellmoose (Gattung Fontinalis) von anderen Wassermoosen am besten daran unterscheiden, dass die Blätter dreizeilig (in drei Längsreihen) an den Trieben angeordnet sind. Mit Vergrößerung sieht man, dass die Blätter oft in der Mitte gefaltet bis gekielt sind, aber keine Mittelrippe haben. Für ein Moos hat F. antipyretica sehr große Blätter, und mit seinen bis etwa 30 cm langen Trieben zählt es zu den größten Laubmoosen überhaupt.
Wird fortgesetzt...
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