Beschreibung: Lemna-Arten, allgemein bekannt als Entengrütze oder Wasserlinsen, wachsen in stehenden oder langsam fließenden Gewässern auf der ganzen Welt. Sie gelangen häufig unbemerkt als "Trittbrettfahrer" mit anderen Pflanzen ins Aquarium, und sind sie einmal da, wird man sie so schnell nicht wieder los.
In der Aquaristik werden die Wasserlinsen meistens Lemna minor genannt. Oft sind es aber andere, aus den Tropen oder Subtropen eingeschleppte Arten, die schwer zu bestimmen sind, z.B. Lemna minuta, L. valdiviana, L. aequinoctialis oder die relativ große Landoltia punctata (Synonym: Spirodela punctata). Mitunter kommen im Aquarium mehrere Arten gemischt vor.
Die einheimische Lemna minor (siehe dort) zeichnet sich unter anderem durch breit-eiförmige Sprossglieder, drei Längsnerven, glatte Oberseite (ohne eine Reihe von Warzen oder eine Kante entlang der Mittellinie) und ziemlich lange Wurzeln aus. Sie verträgt sowohl sehr niedrige pH-Werte als auch geringe Wassertemperaturen und ist völlig winterhart, was wahrscheinlich auf viele exotische Arten nicht zutrifft. Möglicherweise können auch die anderen in Mitteleuropa wild wachsenden Lemna-Arten - L. gibba (Bucklige Wasserlinse) und L. turionifera (Rote Wasserlinse) - in Aquarien auftauchen.
Lemna-Arten stellen wenig Ansprüche, werden aber durch nährstoffreiches Wasser und zumindest mittlere Lichtstärke sehr gefördert. Sie vermehren sich dadurch, dass aus "Taschen" an den Seiten der Sprossglieder neue Glieder austreiben, die bald abbrechen. Die Wasserlinsen werden aufgrund ihrer Kleinheit, Anpassungsfähigkeit und schnellen Vermehrungsrate schnell zur Plage, und man muss sie häufig abkeschern, damit sie nicht in kurzer Zeit eine geschlossene Schwimmdecke bilden, unter der die anderen Pflanzen in Dunkelheit dahinvegetieren. Wasserbewegung macht sie zusätzlich schwer kontrollierbar.
Man kann versuchen, die "Entengrütze" durch wiederholtes Abkeschern von der Oberfläche loszuwerden. Allerdings kann sich diese Prozedur über Wochen hinziehen, weil aus jedem kleinen übersehenen Sprossglied innerhalb kurzer Zeit wieder eine Wasserlinsendecke heranwachsen kann. Manche Fischarten wie der Goldfisch oder andere Karpfenfische fressen Wasserlinsen.
Weil sie meistens lästig und schwer kontrollierbar sind und andere Pflanzen stark abschatten, sind Wasserlinsen im allgemeinen nicht für die Aquariengestaltung zu empfehlen. Höchstens in Becken, die natürlichen Biotopen nachgestaltet sind oder in denen Jungfische aufgezogen werden, bieten sie den Fischen Schutz, verringern das Nitratlevel und schaffen mit ihren hängenden Wurzeln ein authentische, natürliche Atmosphäre.