Dieses Tausendblatt ist seit Jahrzehnten als Gartenteichpflanze im Handel, aber seine Artzugehörigkeit war lange unklar. Diese Pflanze ist nur aus Kultur bekannt und wurde teilweise für die ähnliche Papageienfeder (Myriophyllum aquaticum) gehalten. In Europa wurde sie meistens unter der Bezeichnung "Myriophyllum brasiliensis" angeboten (M. brasiliense ist ein Synonym von M. aquaticum). Im englischsprachigen Raum wird die Pflanze unter anderem Myriophyllum aquaticum 'Red Stem' und "Red Stemmed Parrot's Feather" ("Rotstängelige Papageienfeder") genannt. Sie kommt zwar regelmäßig als Teichpflanze in den Handel, ist aber als Aquarienpflanze wenig bekannt.
Wegen der Ähnlichkeit mit Myriophyllum aquaticum, das in der emersen Form ebenfalls blaugrüne, stark wasserabweisende Blätter bildet, ist die Pflanze in dieser Datenbank bis zum 05.08.2024 Myriophyllum cf. aquaticum 'Red Stem' genannt worden. Im Jahr 2022 wurde sie von Johan L.C.H. van Valkenburg & al. als neue Art unter dem Namen Myriophyllum rubricaule beschrieben. Der Artnamenszusatz bedeutet "rotstängelig". Molekulare Daten zeigen, dass dieses Tausendblatt zwar näher mit M. aquaticum verwandt ist, aber als eigenständige Art unterschieden werden kann.
Die emersen Blätter von M. rubricaule sind kleiner als bei der "Normalform" von M. aquaticum und haben weniger Fiedern. Die Varietät Myriophyllum aquaticum var. santacatarinense ist in der emersen Form allerdings ähnlich groß wie M. rubricaule (H. Muth, eigene Beobachtung, ca. 2010). Es hat aber eher grüne emerse Stängel, während der Stängel von M. rubricaule sowohl emers als auch submers deutlich braunrot ist.
Noch deutlicher sind die Unterschiede zum normalen M. aquaticum in der Unterwasserform. Dann ähnelt die Rotstängelige Papageienfeder eher Myriophyllum pinnatum, ist aber nicht so dicht mit Blättern besetzt wie dieses, weil die Internodien deutlich länger sind. Die submersen Blätter sind oft rötlich und haben im Vergleich zu normalem M. aquaticum stärker abgespreizte Fiedern in geringerer Anzahl. Der Stängel färbt sich auch bei mäßiger Lichtstärke dunkelrot. Bei der M. aquaticum-Normalform sind die submersen Stängel hingegen meistens eher grün gefärbt, die Blätter oft orangebraun.
Natürliche Vorkommen von Myriophyllum rubricaule sind offenbar unbekannt. Wegen der Verwandtschaft mit dem in Südamerika heimischen M. aquaticum ist es aber wahrscheinlich, dass die Pflanze ebenfalls aus Südamerika stammt.
Myriophyllum rubricaule ist eine relativ einfache Aquarienpflanze, sieht aber bei hoher Beleuchtungsstärke, vollständiger Makro- und Mikronährstoffversorgung über die Wassersäule und CO2-Zugabe am besten aus. Bei Schwachlicht sind die Internodien recht lang. Unter günstigen Bedingungen wächst dieses Tausendblatt sehr schnell und muss oft eingekürzt werden.
Als Teichpflanze ist die Rotstängelige Papageienfeder in Deutschland anscheinend nicht zuverlässig winterhart. Sie macht sich gut als emerse oder halb-emerse Pflanze in Behältern. Über den Gefäßrand wachsende Stängel hängen wie bei einer Ampelpflanze herab. Der dunkelrote Stängel bildet einen schönen Kontrast zu den hell-blaugrünen emersen Blättern.
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