Philonotis hastata

Philonotis hastata ist ein kleines Laubmoos, das weltweit in den Tropen und Subtropen verbreitet ist und an vielen feuchten und nassen Standorten wächst. Es bildet dichte Polster oder Rasen aus winzigen, dünnen, aufrecht bis hängend wachsenden, gelbgrünen oder blassgrünen, weichen, wasserabweisenden Moospflänzchen. Die Polster wachsen auf nassem Substrat (Gestein, Holz, Erde) oder schwimmen auf stillen Wasseroberflächen. An der Basis der Polster entwickelt sich ein brauner Filz aus Rhizoiden. Submers gedeiht Philonotis hastata nicht.

Dieses kleine Moos ist häufig in Gewächshäusern von botanischen Gärten und Wasserpflanzengärtnereien zu finden. Aus den Gärtnereien gelangt es gelegentlich als "Trittbrettfahrer" mit Wasserpflanzen in Aquarien. Man entdeckt es nicht selten auf dem Steinwolle-Substrat, mit dem die emers gezogenen Aquarienpflanzen in den Handel kommen. In Aquarien erscheint es auf nassen, aus dem Wasser ragenden Oberflächen wie Wurzelholz und Filtermatten, oder als kleine, auf dem Wasser schwimmende Polster. Die Moostriebe sind unbenetzbar, das Wasser perlt von ihnen ab.

Es vermehrt und verbreitet sich vegetativ durch kleine modifizierte Ästchen, die sich von den Mutterpflanzen ablösen und mit bloßem Auge wie hellgrüne Staubkörner aussehen. Diese "Brutästchen" (Gemmen) schwimmen auf dem Wasser und werden durch dieses verbreitet.

Philonotis hastata ist kein Aquarienmoos im eigentlichen Sinne und wird in der Regel nicht absichtlich kultiviert. Es kann aber mit seinen blassgrünen, feinen Polstern auf dem Wasser oder dem Landteil von offenen Aquarien oder Paludarien recht hübsch aussehen und zur naturhaften Wirkung solcher Aquascapes beitragen.

Es gibt weltweit über 200 Philonotis-Arten, in Europa kommen ungefähr 10 Arten vor. Sie werden auf Deutsch "Quellmoos" genannt, wie die nicht näher verwandten Fontinalis-Arten, und wachsen z.B. in Sümpfen, Gräben und Quellen. Die europäische Art Philonotis capillaris sieht der tropischen Ph. hastata äußerlich sehr ähnlich, unterscheidet sich aber unter anderem durch anders geformte, längere Brutästchen.