Der Name Riccia rhenana ist unter Aquarianern gut bekannt, wird aber wahrscheinlich falsch verwendet.
Im Aquarienhobby und -handel versteht man unter R. rhenana gewöhnlich eine Riccia, die nicht an der Oberfläche schwimmt wie "normale" R. fluitans, sondern absinkt, submers wächst und oft eher dunkelgrün gefärbt ist. Zum Beispiel im Mergus Aquarienatlas Band 3, 1. Auflage (1990) wird R. rhenana als "Absinkendes Teichlebermoos" aufgeführt.
Unserer Meinung nach zählt dieses "Absinkende Teichlebermoos" aber nicht zu Riccia rhenana.
Wenn man nach den Beschreibungen in botanischer Literatur geht, ist der Unterwasserwuchs keineswegs ein Unterscheidungsmerkmal zwischen Riccia rhenana und R. fluitans. Vielmehr kommt es auf die Merkmale der Landform an, die sich entwickelt, wenn das Lebermoos auf nassem Substrat wächst. Riccia rhenana bildet demnach breitere Thalli als R. fluitans aus (bis 2,8 mm), die Gabeläste sind im Verhältnis zur Breite ziemlich kurz, und der Winkel der Gabelung ist eher stumpf (> 90°). Bei der Landform von R. fluitans hingegen sind die Thalli schmaler (bis1,5 (1,8) mm), und der Gabelungswinkel ist eher spitz (< 90°). In der Schwimm- und Unterwasserform sind die beiden Arten vom Aussehen her nicht sicher zu unterscheiden. Die Chromosomenzahl wird bei R. rhenana als doppelt so hoch (n = 16) wie bei R. fluitans angegeben (n = 8). Allerdings gibt es keine strenge Korrelation zwischen der Chromosomenzahl und den morphologischen Merkmalen, nach denen die beiden Arten traditionell unterschieden werden. Die Fachleute sind sich nicht einig, ob Riccia rhenana als eigenständige Art gelten oder zu R. fluitans gezählt werden sollte.
In Aquarienkultur gibt es unterschiedliche Pflanzen aus dem Riccia fluitans-Formenkreis, die aus verschiedenen Ländern eingeführt worden sind. Sie alle können sowohl schwimmend als auch am Aquariengrund wachsen, aber einige von ihnen neigen unter gleichen Kulturbedingungen stärker zum Absinken als andere. Speziell eine "Form aus Japan" eignet sich besonders gut für Unterwasserkultur (siehe Tropica-Website []). Eventuell ist diese Form mit dem Lebermoos identisch, das im Aquarienhobby "Riccia rhenana" genannt wird. Diese japanische Riccia hat jedoch in der emersen Form sehr langgestreckte Thallus-Äste und passt damit nicht zu den Beschreibungen von R. rhenana in Moosbestimmungsliteratur. Sie unterscheidet sich aber auch von "typischer" R. fluitans, die in Mitteleuropa wild vorkommt.
Riccia-Triebe sind dunkelgrün und transparent, wenn im Thallus-Gewebe keine luftgefüllten Kammern ausgebildet werden. An solchen Unterwassertrieben können sich aber spontan hellgrüne, nicht durchscheinende Thalli entwickeln, die Luftkammern enthalten. Daher lässt sich die Färbung nicht zum Unterscheiden von Arten oder Formen aus dem Riccia fluitans-Komplex verwenden.
Vermutlich wird auch "echte" Riccia rhenana in Aquarien gepflegt. Aber es ist gut möglich, dass sie nicht als solche erkannt, sondern für "normales" Teichlebermoos (R. fluitans im engeren Sinne) gehalten wird.
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