"Javamoos" ist sicherlich jedem Aquarianer ein Begriff, doch um diesen Namen gibt es einige Verwirrung. Seit langer Zeit wird Vesicularia dubyana als botanischer Name für dieses Aquarienmoos genannt. Doch schon im Jahr 1982 hat der japanische Moosexperte Zennosuke Iwatsuki das in Aquarien verbreitete "Javamoos" als Taxiphyllum barbieri identifiziert. Dies wurde erst vor einigen Jahren (Benito C. Tan & andere, 2004) im Aquarienhobby bekannt gemacht.
Diese Art wurde ursprünglich von dem Botaniker Barbier in Vietnam in der Umgebung der Stadt Vinh entdeckt und 1911 von Cardot und Coppey unter dem Namen Isopterygium barbieri beschrieben. Iwatsuki überführte die Art dann 1982 in die Gattung Taxiphyllum. Wann und auf welchem Weg T. barbieri ins Aquarienhobby gelangte, ist uns nicht bekannt.
Die echte Vesicularia dubyana hingegen ist in der Aquaristik eher unter dem Populärnamen "Singapurmoos" (Singapore Moss) bekannt. Allerdings zählte das ursprüngliche, schon vor über 50 Jahren in Europa kultivierte "Javamoos" tatsächlich zu Vesicularia dubyana. Es wurde dann wohl nach und nach von dem später eingeführten, schnellwüchsigeren Taxiphyllum barbieri verdrängt. Doch dies wurde meistens nicht bemerkt, und die Aquarianer nannten das neue Moos ebenfalls Javamoos.
Im Jahr 1969 wurde von G. Benl ein neues Aquarienmoos als Glossadelphus zollingeri, "Bogormoos", vorgestellt. Nach Kasselmann (2007) handelte es sich dabei nicht um G. zollingeri, sondern um Taxiphyllum barbieri. Von daher ist es passender, Vesicularia dubyana wieder Javamoos und T. barbieri Bogormoos zu nennen. Allerdings ist Bogor eine Stadt auf der Insel Java (Indonesien), und die Art Taxiphyllum barbieri ist von Botanikern in der Natur bisher nur in Vietnam und nicht in Indonesien nachgewiesen worden.
Eventuell werden im Hobby und im Handel noch weitere Moosarten als "Javamoos" bezeichnet, z.B. Vesicularia montagnei, auch als "Christmas Moss" bekannt. Besonders große Ähnlichkeit hat T. barbieri mit Taxiphyllum sp. "Giant Moss" und mit dem Taiwanmoos (Taxiphyllum alternans).
Aber wie man das Moos auch immer nennen mag - Taxiphyllum barbieri hat sich schon seit langem seinen festen Platz in vielen Aquarien erobert, und das zurecht. Sein schönes Aussehen und seine sehr geringen Ansprüche an Wasserwerte und Beleuchtung machen es zu einem allseits beliebten Pflegling. Es ist sicherlich das häufigste und populärste Aquarienmoos weltweit.
(Beschreibung wird ergänzt)
(Weiteres siehe unter "Kultur" und "Gestaltung")
T. barbieri wächst unter den unterschiedlichsten Bedingungen, wenn es sich erst einmal akklimatisiert hat. Dieses Moos toleriert zwar Temperaturen bis zu 30°C, wächst aber schneller und sieht gesünder aus in kühlerem Wasser von ca. 24°C. Während es bei hohen Lichtintensitäten dichter und üppiger wird, nimmt es bei geringerer Lichtstärke ein dunkleres, "schlaksigeres" Aussehen an. Dünger und CO2-Gaben helfen dem Wachstum auf die Sprünge, sind aber nicht unbedingt notwendig. Möchte man allerdings ein gesundes, kräftig gefärbtes Moos in seinem Aquarium, sollte man wenigstens einen Eisendünger verwenden.
In die richtige Form läßt sich T. barbieri mit einer Schere bringen, so kann man auch eventuell zu starken Wuchs eindämmen. Man vermehrt es einfach durch Teilung, und aus jedem winzigen Schnipsel können sich neue Moostriebe entwickeln. Dadurch kann das Javamoos mitunter auch lästig werden.
Das Moos wächst mit seinen Rhizoiden (Haftorgane; die kleinen braunen Haarbüschel auf der Unterseite der Triebe) schnell an jeglichen Oberflächen fest, sogar an Kunststoff und veralgten Scheiben, und kann deshalb mit einer Nylonschnur fixiert gut zur Dekoration von Wurzeln und Steinen im Aquarium herangezogen werden. Auch ein Hamburger Mattenfilter eignet sich bestens als Untergrund für die Pflanze und verschwindet nach einiger Zeit völlig unter ihrer grünen Pracht. Es ist auch möglich, bei geringen Lichtverhältnissen einen schönen Moosteppich im Vordergrund des Aquariums zu verlegen.
Das Javamoos bietet dem Fischnachwuchs im Aquarium beste Versteckmöglichkeiten. Moose haben ihre Popularität nicht zuletzt der Verbreitung von Süßwassergarnelen in den Aquarien zu verdanken. Mit einer großen Ansammlung von Mikroorganismen und Detritus bieten sie den Garnelen nicht nur ein sicheres Versteck, sondern auch eine reich gedeckte Tafel.
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