Der Name Vallisneria gigantea steht in der Aquaristik seit vielen Jahren für verschiedene sehr breit- und langblättrige "Riesenvallisnerien". Nach den Untersuchungen von Les & anderen (2008) entsprechen diese Aquarienpflanzen aber nicht der als V. gigantea wissenschaftlich beschriebenen Pflanze, sondern sind Formen von Vallisneria australis, die in Südost-Australien heimisch ist.1
Die Pflanze, die von Graebner im Jahr 1912 als Vallisneria gigantea beschrieben worden ist, stammt von der Insel Neuguinea. Graebner gibt aber auch die Philippinen (Insel Luzon) als Vorkommen an. Laut Originalbeschreibung sind die Blätter 1,5 bis 2 cm breit, haben 7 Längsnerven, eine stumpfe bis abgerundete Spitze und schwache bis undeutliche Zähne am Blattrand. Es ist nicht belegt, ob die Vallisnerie aus Neuguinea als Aquarienpflanze kultiviert wird. Les & andere (2008) haben das Typus-Herbarmaterial aus Neuguinea untersucht und sind zu dem Schluss gekommen, dass V. gigantea am wahrscheinlichsten ein Synonym von Vallisneria nana darstellt, die früher (1910) beschrieben worden ist.
Das mag sicherlich sehr verwundern, weil man im Aquarienhobby als Vallisneria nana sehr schmalblättrige Pflanzen kennt, zu denen der Name "gigantea" nicht gerade passt. Die australische Art V. nana ist aber sehr variabel, zu ihr gehören auch ziemlich breitblättrige Formen. Eine relativ große Variante ist z.B. V. nana "Tiger".
Von anderen Autoren2 wird V. gigantea aber auch als Synonym von Vallisneria natans angegeben, die in Asien verbreitet ist.
Quellen und weiterführende Literatur: