Die "schöne Helena" kann sehr nützlich sein, aber auch selber zur Plage werden. Wie in Räuber-Beute Verhältnissen üblich, vermehrt sie sich dem Beutetier-Angebot entsprechend.
Dass immer nur ein Jungtier pro Eiablage schlüpft, verschleiert, wie schnell sich diese Schnecke vermehren kann.
Das kann bedeuten, dass nach wenigen Wochen einige dutzend "mini-me's" vom Erstbesatz im Becken unterwegs sind und andere Bestände komplett ausrotten.
Wenn die bevorzugte Beute verschwunden ist, fallen die Helenas auch über Tiere her, die normal nicht ihrem Beuteschema entsprechen. Ich habe in meinem eigenen Becken regelrechte "Bandenüberfälle" von mehreren Raubschnecken auf sehr viel größere Tiere beobachtet, z.B. Thylomelania oder Rennschnecken.
Auch das Verschlingen von Garnelen in der Häutungsphase (oder beim Geburtsvorgang (sehr ärgerlich)) habe ich schon beobachtet.
Auch vor Kanibalismus schrecken sie nicht zurück.
Bei einer Neueinrichtung meines Aquariums habe ich dann sage und schreibe 143 leere Helenagehäuse aus dem Kies gesiebt, dazu kamen noch die fast 50 lebenden Tiere, die ich verschenkt habe. Dieser Bestand hat sich innerhalb eines Jahres aus nur 4 Tieren entwickelt.
Jemandem der sich dieses Tier anschaffen möchte, empfehle ich nur ein einzelnes Exemplar in sein Aquarium zu setzen, da sonst die Kontrolle schnell verloren gehen kann.
Den Job der "Schneckenkontrolle" erfüllt die Helena ganz ausgezeichnet und in erstaunlichem Tempo.
Eine große Raubschnecke kann an einem Tag 2-3 Blasenschnecken fressen, oder eine Posthornschnecke. Sie bevorzugt immer die am einfachsten zu erreichende Nahrung, sie wird an Futtertabletten gehen, sich jedes Aas annehmen und auch Gelege, Laich, Muscheln und geschwächte Tiere aller Art nicht verschonen.
Lediglich Turmdeckelschnecken haben eine gewisse Chance, ihr dauerhaft zu entkommen.