90cm Moos-Aquarium

Hallo zusammen,

ich möchte euch mein 90cm Moosaquarium vorstellen. Zwar ist es inzwischen wieder abgebaut und vom Arbeitszimmer ins Wohnzimmer umgezogen, aber vielleicht ist es ja trotzdem für den einen oder die andere interessant.

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Mit der Planung habe ich im Januar 2024 gestartet. Es sollte ein breites Aquarium werden, welches gut zu meinem schlauchartigen Arbeitszimmer passt. Nach Umzug aus Kanada ins Dachgeschoss eines Berliner Altbaus, wollte ich allerdings recht sparsam mit dem Gewicht sein ;), sodass es schlussendlich ein UNS 90L Weißglasaquarium mit (nur) 90x30x30 cm wurde.

Für die Einrichtung habe ich mich kräftig vom Platz 5 des IAPLC 2022 inspirieren lassen. Ich erinnere mich noch gut, wie beeindruckend ich dieses Layout beim ersten Betrachten des Bildes fand. Weitere Inspiration (insbesondere für die Rotala im Hintergrund) kam von einem Aquarium bei Aquarium Gardens. Ich habe geschlagene vier Wochen an dem Hardscape gearbeitet, weil ich unbedingt die Höhle auf der linken Seite richtig hinbekommen wollte. Den Sandweg habe ich mit Filterwolle auf Plexiglasplatten unterfüttert und dann mit flüssigem Sekundenkleber durchtränkt. Diese Technik habe ich zum ersten mal angewendet und ich war überrascht, wie gut diese ganze Bastelei funktioniert hat. Ansonsten ist hinter der "Steinwand" Tropica Soil und davor ADA La Plata Sand.

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Die Lava-Steine habe ich mit Riccardia chamedyfolia und Riccardia graeffei jeweils in Mischung mit zerstoßenem Soil bestrichen und dann das Aquarium im dry-start gestartet (für ca. fünf Wochen mit einem Terrarium-Vernebler). Dabei ist mir der ärgerliche Fehler unterlaufen, dass ich das größere der beiden Moose nach hinten gesetzt habe (weiß der Teufel wie das passiert ist; bis heute verstehe ich nicht, welche der beiden Arten nun eigentlich die "dickeren" Äste bildet o_O).
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Nach einem Monat Drystart habe ich das Becken bepflanzt und richtig gestartet. Ich hatte große Sorgen, dass es zur Algenblüte kommt ob der Masse an Hardscape und der zunächst spärlichen Bepflanzung, daher habe ich von Anfang an Schwimmpflanzen eingesetzt, um für rapiden Nährstoffabbau und Beschattung zu sorgen. Das hat wunderbar funktioniert. In den ganzen 9 Monaten Standzeit habe ich bis auf ein paar Cyanos im Sommer und leichte Kieselalgenbeläge zwischendurch keine einzige Alge im Becken finden können.
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Eingesetzt habe ich:
  • Riccardia chamedyfolia
  • Riccardia graeffei
  • Bucephalandra sp. "Filiformis/Rosmarin"
  • Bucephalandra sp. "Brownie Jade"
  • Bucephalandra sp. "Kedagang"
  • Anubias barteri var. nana petite Bonsai
  • Anubias barteri var. nana "Pangolino"
  • Hemianthus callitrichoides "Cuba"
  • Eleocharis sp. "Mini"
  • Rotala rotundifolia "Green"
  • Rotala rotundifolia "H'Ra"
  • Salvinia auriculata
Zum Besatz:
  • eine riesige Menge Caridina pareparensis parvidentata (Sulawesi-Inlandsgarnelen). Gestartet bin ich mit 15, die sich rapide vermehrt haben. Ursprünglich wollte ich den heißen Sommer im Dachgeschoss abwarten und dann entscheiden, ob noch weiterer Besatz hinzukommt. Das wäre temperaturtechnisch wohl gegangen, aber irgendwie konnte mich nicht durchringen...

Zur Technik (nix spannendes):
  • Licht: Chihiros WRGB2 slim 90cm
  • Filter: Oase Biomaster Thermo 250. Musste auf die 12/16er Schläuche reduzieren, da die Ein-/Ausläufe sonst zu lang für die Schlauchführung an der Seite des Beckens wurden. Ich hatte zunächst Bedenken, dass wegen der Länge des Aquariums und des Steinaufbaus nicht genügend Strömung zustande käme und hatte extra einen Eheim-Skimmer als zusätzliche Strömungspumpe gekauft. Den habe ich allerdings nie benutzen müssen.
  • CO2: Soda-Stream-Setup mit externem CO2-Reaktor (beste Investition ever, nie wieder CO2-Nebel im Aquarium).
  • Chihiros Dosieranlage (läuft gut und erspart Arbeit)
  • Chihiros Lüfter in den Sommermonaten (weil Dachgeschoss)
Gedüngt habe ich mit den Aqua-Rebell Basic Düngern. Der Wasserwechsel belief sich auf wöchentlich 40% mit aufgesalzenem Osmosewasser.

Im Mai habe ich das Becken für den IAPLC mit dem Titel "Sunrise Serenity" (Platz 505) eingereicht. Hintergrund ist, dass im Sommer kurz nach Sonnenaufgang für knappe 10 Minuten die Morgensonne auf das Becken fiel. Das gab mir die Idee mit der Glühlampe als aufgehende Sonne hinter dem Sandweg. Rückblickend hätte ich das Aquarium erst dieses Jahr einreichen sollen, es war nach 2,5 Monaten noch nicht bereit dafür und wurde erst später richtig schön, als alles richtig eingewachsen war. Wahrscheinlich wäre auch eine bessere Platzierung drin gewesen:
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Wenn ich das ganze Layout nochmal (quasi "perfektioniert") gestalten würde, würde ich den Anstieg noch etwas krasser machen und den Sandweg mehr diagonal verlegen (irgendwie sah das Becken von schräg oben immer etwas besser aus, weil man mehr Steine sehen konnte):
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Ansonsten bin ich recht zufrieden mit dem Ergebnis. Ich habe das Scape am Ende abgebaut, weil ich mich irgendwie dran sattgesehen habe und das Aquarium ins Wohnzimmer umziehen sollte, wo meine Frau einfach mehr davon hat. Sie ist diejenige, die auch tatsächlich davor sitzt und genießt ;). Das neue Becken ist gerade im Darkstart und wird ganz anders werden. Aber das ist eine andere Geschichte...

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und liebe Grüße aus Berlin.

Jannik
 

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