Pelle
Member
Hallo alle zusammen,
ich möchte heute ein paar Ideen und Erfahrungen mit dem Nachrüsten von LED- Linsen- Streifen mit Euch teilen. Ich fände es schön, wenn das Thema pragmatisch bliebe.
Einleitung
In meinem Becken 120cm x 50cm x 50cm habe ich trotz Einbau von reichlich LED-Streifen nie so recht im vorderen Bereich Kuba-Perlkraut zum Wachsen bekommen, Stengelpflanzen der Mitte wurden erst ab dem oberen Drittel schön rot, Verkahlung an den unteren Teilen war auch nicht gut zu verdecken, wenn die Vordergrundpflanzen mickrig wachsen.
Ich hatte mit 30 Lumen / Lit angefangen, dann 50, dann 100 und mit Spotstrahlern ergänzt. Sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb fand ich das dann irgendwann einfach zuviel – zumal ich immer schon von Becken der 1000 Lit-Klasse geliebäugelt habe, und da mag ich wirklich keine Unsummen für eine Profi- High- Tech Beleuchtung ausgeben, die das Wohnzimmer in ein Solarium verwandelt.
Ich habe angefangen, mit Linsen zu arbeiten, und dann kam vorne am Boden Schwung in die Sache.
Lumen und Lux…
Lumen bezeichnet die Menge an ausgeschickten Lichtteilchen, Lux wieviele sich davon auf eine Fläche, sprich Pflanzenblatt, verteilen. Abhängig vom Abstrahlwinkel und der Entfernung nimmt die Beleuchtungsstärke Lux entsprechend ab. Ich gehe vereinfacht gegenüber Streifen von einem Punktstrahler aus. Bei kleinen und mittleren Becken in Standardgrößen mag man mit 50 Lumen/ Liter hinkommen, ab 50cm und mehr finden sich aber immer wieder Forennutzer mit Beleuchtungsschwierigkeiten. Entweder man braucht elend viele einfache Streifen, oder High-Tech-Leuchten, die einfach ein vielfaches kosten.
Ich habe eine Tabelle erstellt, wo die Beckenhöhe und der Abstrahlwinkel die Beleuchtungsstärke widerspiegeln. Die Referenz ist gelb markiert.
Links grün die Höhe, dann daneben hellblau die Abstrahlwinkel, und oben drüber grau die typischen Beckengrößen sowie ca. Stromkosten je Monat.
Rot in der linken Spalte, wieviel Lux bei höheren Becken im Vergleich noch auf der Oberfläche ankommt – oder aber, wieviel mehr LED-Leuchten man entsprechend einsetzen müsste. Je höher der Abstand, desto mehr Licht strahlt in den Wohnraum ab. Soweit klar?
Farblich blau markiert habe ich die Zellen, welcher Abstrahlwinkel für höhere Becken empfehlenswert wäre, um auf die ähnliche Beleuchtungsstärk wie ein kleines Becken zu kommen, bzw., der Lichtfleck sollte nicht viel mehr als die Beckenmaße betragen. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass bei größeren Becken nur die vorderen LED Linsen brauchen, da im hinteren Bereich der Bewuchs im Allgemeinen höher und damit näher an der Lichtquelle ist. Genauso kann es sinnvoll sein, bestimmte Beckenbereiche weniger stark zu beleuchten, weil dort Aufbauten sind, anspruchslosere Pflanzen, Schattenspiele zur Geltung kommen.
Mein Aufbau und Vergleichsbilder
Ich verwende seit Jahren Weller- LED-Streifen 120° ab Werk und 3x Spot 60°. Ich habe die Linearlinsen einfach mit Kabelbinder oder Draht auf den Streifen befestigt. Manche könnte man auch auf das Alu-Profil aufschieben, das hängt von der Bauart ab. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mal die Streifen geputzt. Man kann die Linse auch abschnittsweise befestigen, und so bestimmte Bereiche stärker beleuchten.
Zum einen haben die Linearlinsen eine unterschiedliche Brennweite (Bild 1,2 und 6), es macht aber auch einen Unterschied, welchen Abstand die LED zu Linse hat – 2 Millimeter mehr Abstand, und ich komme z.B. von 60° auf 30° (Bild 5 und 6). Die Transmission der Linsen beträgt um die 85%; dafür, dass das Licht zielgerichtet ankommt, ein vernachlässigbarer Verlust, auch wenn mein Streulichtverlust sicher größer ist als bei Profimontage ab Werk.
Meine Bezugsquellen kann ich gern teilen, will hier aber keine Werbung machen. Anbieter gibt es zuhauf. Preislich komme mit je Linse mit 10€/m hin, ich erspare damit bei meinem Becken LED-Streifen im etwa fünfzehnfachen Wert, mit und ohne Milchmädchen. Das summiert sich entsprechend auf.
Zum Abschluss noch ein Vergleich. Düngung und CO2 sind unspektakulär, 8h Beleuchtung mit 26.000 Lumen, Regenwasserverschnitt, ansonsten Sandboden und 1 Filtermatte. Das Bild ist nicht schön, das Becken mal wieder in leichter Umgestaltung, für den Versuch aber egal. Die LED strahlen links mit 90° und ein Spot, rechts 60° und zwei Spots. In der Mitte ist eine Abschattung, ansonsten 120°. Mir geht es eher um den Vergleich der Abstrahlwinkel.
Rechts schön angewachsen, nach 3 Wochen:
...und weitere drei Wochen ein Gesamtbild:
Die Ludwigia palustris super red habe ich rot eingekreist, in vitro nach sechs Wochen Wachstum. Kuba Perlkraut rechts wächst gut, links fing es an zu veralgen, und Moos-Schnipsel machten sich dort breit. So recht kam es nicht aus dem Knick. In der Mitte zeigten die Versuchspflanzen Kümmerwuchs, ich habe dann umgepflanzt. Nicht alle Pflanzen möchten es knackig grell, die Myriophyllum zum Beispiel. Ich habe die LEd insgesamt inzwischen heruntergedimmt, das wuchs doch recht fix!
Natürlich, bei anderen Setups im Schwachlichtbecken wachsen Pflanzen auch super, keine Frage, mir geht es bei all der Bastelei ja darum, die Pflanzen, und nicht das Wohnzimmer zu beleuchten. Dimmen kann man immer noch. Manche Aquarianer haben auch tolle Erfahrungen mit Hängeleuchten gemacht, die deutlich höher über dem Becken hängen. Ich kenne mit mit denen aber nicht aus, da sind bestimmt im ein oder anderen Modell auch Linsen verbaut.
Fazit
Im hinteren und mittleren Beckenbereich, wo die Pflanzen höher wachsen, sind 120° Abstrahlwinkel i.O. Im mittleren und vorderen Beckenbereich sind für lichtbedürftige Bodendecker Linsen die Alternative zu energie- und anschaffungsintensiven Mega-Leuchten.
Bei größeren Becken empfiehlt sich, die vordere Hälfte bis ein Drittel der LED mit Linsen auszurüsten, um eine gute Abstimmung zwischen Lichtverteilung und Boden-Beleuchtung zu erzielen.
Für die allgemeine Ausleuchtung ist 120° praktisch; mit Linsen können Kringeleffekte und interessante Schattenwürfe entstehen.
Na dann, freue mich auf den Austausch!
ich möchte heute ein paar Ideen und Erfahrungen mit dem Nachrüsten von LED- Linsen- Streifen mit Euch teilen. Ich fände es schön, wenn das Thema pragmatisch bliebe.
Einleitung
In meinem Becken 120cm x 50cm x 50cm habe ich trotz Einbau von reichlich LED-Streifen nie so recht im vorderen Bereich Kuba-Perlkraut zum Wachsen bekommen, Stengelpflanzen der Mitte wurden erst ab dem oberen Drittel schön rot, Verkahlung an den unteren Teilen war auch nicht gut zu verdecken, wenn die Vordergrundpflanzen mickrig wachsen.
Ich hatte mit 30 Lumen / Lit angefangen, dann 50, dann 100 und mit Spotstrahlern ergänzt. Sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb fand ich das dann irgendwann einfach zuviel – zumal ich immer schon von Becken der 1000 Lit-Klasse geliebäugelt habe, und da mag ich wirklich keine Unsummen für eine Profi- High- Tech Beleuchtung ausgeben, die das Wohnzimmer in ein Solarium verwandelt.
Ich habe angefangen, mit Linsen zu arbeiten, und dann kam vorne am Boden Schwung in die Sache.
Lumen und Lux…
Lumen bezeichnet die Menge an ausgeschickten Lichtteilchen, Lux wieviele sich davon auf eine Fläche, sprich Pflanzenblatt, verteilen. Abhängig vom Abstrahlwinkel und der Entfernung nimmt die Beleuchtungsstärke Lux entsprechend ab. Ich gehe vereinfacht gegenüber Streifen von einem Punktstrahler aus. Bei kleinen und mittleren Becken in Standardgrößen mag man mit 50 Lumen/ Liter hinkommen, ab 50cm und mehr finden sich aber immer wieder Forennutzer mit Beleuchtungsschwierigkeiten. Entweder man braucht elend viele einfache Streifen, oder High-Tech-Leuchten, die einfach ein vielfaches kosten.
Ich habe eine Tabelle erstellt, wo die Beckenhöhe und der Abstrahlwinkel die Beleuchtungsstärke widerspiegeln. Die Referenz ist gelb markiert.
Links grün die Höhe, dann daneben hellblau die Abstrahlwinkel, und oben drüber grau die typischen Beckengrößen sowie ca. Stromkosten je Monat.
Rot in der linken Spalte, wieviel Lux bei höheren Becken im Vergleich noch auf der Oberfläche ankommt – oder aber, wieviel mehr LED-Leuchten man entsprechend einsetzen müsste. Je höher der Abstand, desto mehr Licht strahlt in den Wohnraum ab. Soweit klar?
Farblich blau markiert habe ich die Zellen, welcher Abstrahlwinkel für höhere Becken empfehlenswert wäre, um auf die ähnliche Beleuchtungsstärk wie ein kleines Becken zu kommen, bzw., der Lichtfleck sollte nicht viel mehr als die Beckenmaße betragen. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass bei größeren Becken nur die vorderen LED Linsen brauchen, da im hinteren Bereich der Bewuchs im Allgemeinen höher und damit näher an der Lichtquelle ist. Genauso kann es sinnvoll sein, bestimmte Beckenbereiche weniger stark zu beleuchten, weil dort Aufbauten sind, anspruchslosere Pflanzen, Schattenspiele zur Geltung kommen.
Mein Aufbau und Vergleichsbilder
Ich verwende seit Jahren Weller- LED-Streifen 120° ab Werk und 3x Spot 60°. Ich habe die Linearlinsen einfach mit Kabelbinder oder Draht auf den Streifen befestigt. Manche könnte man auch auf das Alu-Profil aufschieben, das hängt von der Bauart ab. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mal die Streifen geputzt. Man kann die Linse auch abschnittsweise befestigen, und so bestimmte Bereiche stärker beleuchten.
Zum einen haben die Linearlinsen eine unterschiedliche Brennweite (Bild 1,2 und 6), es macht aber auch einen Unterschied, welchen Abstand die LED zu Linse hat – 2 Millimeter mehr Abstand, und ich komme z.B. von 60° auf 30° (Bild 5 und 6). Die Transmission der Linsen beträgt um die 85%; dafür, dass das Licht zielgerichtet ankommt, ein vernachlässigbarer Verlust, auch wenn mein Streulichtverlust sicher größer ist als bei Profimontage ab Werk.
Meine Bezugsquellen kann ich gern teilen, will hier aber keine Werbung machen. Anbieter gibt es zuhauf. Preislich komme mit je Linse mit 10€/m hin, ich erspare damit bei meinem Becken LED-Streifen im etwa fünfzehnfachen Wert, mit und ohne Milchmädchen. Das summiert sich entsprechend auf.
Zum Abschluss noch ein Vergleich. Düngung und CO2 sind unspektakulär, 8h Beleuchtung mit 26.000 Lumen, Regenwasserverschnitt, ansonsten Sandboden und 1 Filtermatte. Das Bild ist nicht schön, das Becken mal wieder in leichter Umgestaltung, für den Versuch aber egal. Die LED strahlen links mit 90° und ein Spot, rechts 60° und zwei Spots. In der Mitte ist eine Abschattung, ansonsten 120°. Mir geht es eher um den Vergleich der Abstrahlwinkel.
Rechts schön angewachsen, nach 3 Wochen:
...und weitere drei Wochen ein Gesamtbild:
Die Ludwigia palustris super red habe ich rot eingekreist, in vitro nach sechs Wochen Wachstum. Kuba Perlkraut rechts wächst gut, links fing es an zu veralgen, und Moos-Schnipsel machten sich dort breit. So recht kam es nicht aus dem Knick. In der Mitte zeigten die Versuchspflanzen Kümmerwuchs, ich habe dann umgepflanzt. Nicht alle Pflanzen möchten es knackig grell, die Myriophyllum zum Beispiel. Ich habe die LEd insgesamt inzwischen heruntergedimmt, das wuchs doch recht fix!
Natürlich, bei anderen Setups im Schwachlichtbecken wachsen Pflanzen auch super, keine Frage, mir geht es bei all der Bastelei ja darum, die Pflanzen, und nicht das Wohnzimmer zu beleuchten. Dimmen kann man immer noch. Manche Aquarianer haben auch tolle Erfahrungen mit Hängeleuchten gemacht, die deutlich höher über dem Becken hängen. Ich kenne mit mit denen aber nicht aus, da sind bestimmt im ein oder anderen Modell auch Linsen verbaut.
Fazit
Im hinteren und mittleren Beckenbereich, wo die Pflanzen höher wachsen, sind 120° Abstrahlwinkel i.O. Im mittleren und vorderen Beckenbereich sind für lichtbedürftige Bodendecker Linsen die Alternative zu energie- und anschaffungsintensiven Mega-Leuchten.
Bei größeren Becken empfiehlt sich, die vordere Hälfte bis ein Drittel der LED mit Linsen auszurüsten, um eine gute Abstimmung zwischen Lichtverteilung und Boden-Beleuchtung zu erzielen.
Für die allgemeine Ausleuchtung ist 120° praktisch; mit Linsen können Kringeleffekte und interessante Schattenwürfe entstehen.
Na dann, freue mich auf den Austausch!