Besatzdichte in cm/l - von der Individualgröße abhängig?

java97

Active Member
Moin,

Ich halte in meinem 150l Aquarium nur "Nano"-Fische (Boraras Brigittae, corydoras habrosus), Zwerggarnelen und 10 Amanos.
Was mich umtreibt, ist die Frage, wie viele solcher Nanofische man auf, sagen wir mal, 100l halten kann.
Bei 2cm länge pro Exemplar haben 5 von ihnen (=10cm) ja wesentlich weniger Masse als ein einzelner 10cm großer Fisch.
Gibt es eigentlich eine "Faustformel" zur Berechnung des Besatzes, die auch die Größe der gehaltenen Fische berücksichtigt?
 

Atahualpa

Member
Hallo Volker,

ja die gibt es, die ist aber genauso unsinnig wie die allgemeine Formel. :bonk: :bonk: :bonk:

Wieviel Fische Du in einem Aquarium halten kannst ist alleinig davon abhängig welches Sozialverhalten und welche innerartliche und auch ausserartliche Aggresivität die Fische haben. Die Grösse einfach mit einer Literzahl zu multiplizieren ergibt zwar oft einen halbwegs passablen Wert, aber für jede Fischart passt das nicht.

Auch Nanofische unterscheiden sich, sind aber sehr oft kleine gesellige Wesen, von denen Du einige im Schwarm halten kannst ohne das sie sich gegenseitig stören.

In einem 100 Literaquarium kannst Du einen sehr grossen Schwarm geselliger Fische halten. Brauchst Du wirklich eine genaue Stückzahl? Wenn ja, um welche Fische handelt es sich genau?

Viele Grüsse
Sandra
 

java97

Active Member
Hi Sandra,

Mir ist schon klar, das die Größe eines Fisches nur ein Faktor von vielen ist.
Mir geht es um die Moskitobärblinge (sind ja sehr friedliche und relativ ruhige Gesellen).
Ich halte in einem recht üppig bepflanzten 150l-Aquarium z.Zt. 20 davon, außerdem 5 Corydoras Habrosus und besagte 10 Amanos und ca. 70-80 grüne Babaultis. Ach ja, 2 Ladigesia Roloffi, die ich gern los werden würde, schwimmen da auch noch rum...
Wenn man danach ginge, wie viel dieser Bestand so "verstoffwechselt", müsste noch einiges mehr gehen, denn füttern muss ich wirklich nur Nano-Mengen (1/4 Welstbl. für alle zusammen pro Tag und vielleicht noch ein paar winzige Garnelenfutterperlchen, um mal ein Beispiel zu nennen).
 

inspi

Member
Hey Volker

Diese Frage habe ich mir auch schon einmal gestellt. Ich denke schon, dass es eher nach Masse geht als nach Fischlänge, da geht mit kleinen Fischen sicher einiges mehr als mit großen.
Bei mir tummeln sich auf 190l 7 Pseudomugils und 4 Ringelhechtlinge, die Pseudomugils werden sollen noch Richtung 20-25 aufgestockt werden und ein kleiner (so ca 7) Trupp Otocinclusse dazu.

Was mich auch interessiert ist die Frage inwieweit Garnelen beim Gesamtbesatz bzgl Wasserbelastung etc mit eingerechnet werden!? Mein Putztrupp besteht aus vielleicht 120 Garnelen (Yellow Fire, Red Bees, Amanos), über 10 sind tragend und ich hatte mir ehrlich gesagt schon so 250 Shrimps für das Becken vorgestellt :bonk:

Wenn man immer liest, dass andere Leute 150 Shrimps im 30l Artenbecken halten sollte das wohl gehen :oops:

Viele Grüße
Silvio
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Volker,

eigentlich einfach zu beantworten. ;) Zum einen berücksichtige ich die Ansprüche der Fische, der Platzbedarf von Nanofischen im größeren Pflanzenbecken (jenseits Nano) ist idR. kein Thema und dann interessiert mich vor allem wieviel Futter in den Tank geworfen wird. Das ist das alles abdeckende Kriterium und dann wird auch klar, dass für einen Diskus 100, 200 Nanofischchen (á la H. amandae) gehalten werden können. In meinem alten Paludarium hatte ich durchaus reichlichen Salmler Besatz und Apistogrammas. die haben in dem extremen, alten und eingefahrenen Pflanzenbecken sowieso schon Nahrung gefunden, sodass ich nur wenig zufüttern musste. Also, die Menge an einzuwerfendem Futter ist das beste Maß, denn man will ja die organische Belastung des Beckens abschätzen und zu mineralisierende organische Masse wird vor allem über das Futter eingetragen.

Sch... auf die Formel! Die ist nur was als Orientierung für einen wirklich ahnungslosen. Wer eine Vorstellung davon hat, was Fische fressen, fährt mit der Futterabschätzung optimal.

Gruß, Nik
 

Botia

Member
Hallo,
ich würde die Corydoras auf 20 aufstocken und die Bärblinge locker auf 50....

Das gibt das AQ auf jeden Fall her und die Tiere fühlen sich sehr wohl , wenn sie in größerer Gesellschaft sind.
Freier Schwimmraum muß natürlich auch etwas vorhanden sein, also nicht alles komplett "zu".
Auch freie Sandflächen für die Corys... :D


LG Verena
 

java97

Active Member
Hi Nik,

Genau das (die organische Belastung über die Futtermenge) war auch mein Gedankenansatz.
Dann liege ich ja richtig...

Hi Verena,

Die Corydoras könnte ich (werde ich wohl auch) noch austocken...aber eigentlich bin ich ja immer noch auf der Suche nach
C. Hastatus, die sehr schwer zu bekommen sind.
Ein paar Boraras Brigittae werde ich mir demnächst sicherlich noch zulegen.

Hi Nachbar Karl,

Danke für den Link!

Vielen Dank für die erfreulichen Antworten. :D
 

Christian

Member
Hi,

ich hatte mich anfangs auch mit dieser Frage beschäftigt und es gibt wirklich Tabellen, wo die Anzahl der Liter pro cm Fisch nach der Endgröße der Fische gestaffelt ist. Dass mir hier ja keiner mit dem Hai-Argument kommt! :lol:

Im Prinzip ist es aber eher so, dass du schauen solltest, ob es deinen Fischen gut geht. Zum Beispiel: haben die vergesellschafteten Arten annähernd Gleiche Ursprungsgewässer? Passt die Temperatur? Ist eine Beckenregion überbesiedelt? Frisst der eine Fisch gerne die Flossen des anderen Fisches oder geht ihm irgendwie sonst auf den S... ääh verurschacht Stress?

Ich hatte z.B. die Idee, Heterandria formosa mit Elassoma evergladei zu halten. Die Zwergkärpflinge (H.f.) sind im Fressverhalten leider guppymäßig verfressen. Die Zwergschwarzbarsche (E.e.) dagegen fixieren ihre Beute erstmal ausgiebig, um sie sich dann von einem vorbeischwimmenden Kärpfling vor der Nase wegfressen zu lassen.
Ergebnis: Unterernährung der Barsche und/oder vollgefressene Kärpflinge.
Jetzt schwimmen die Barsche allein mit Zwergganelen im Becken, sind weniger scheu und zeigen eine bessere Färbung.

Es ist eben alles viel komplizierter als cm-pro-Fisch. ;-) Deine Corydoras und Boraras kommen sich höchtswahrscheinlich gar nicht in die Quere. Ich würde in so einem 150er Becken gefühlsmäßig maximal ~50 dieser Kleinfische halten. Beispielsweise 30 B. und 20 C.


Gruß,
Christian
 

java97

Active Member
Hi Christian,

Die Corydoras und Boraras harmonieren wirklich gut miteinander. Die "Stressoren" in meinem Aquarium sind die beiden Ladigesia Roloffi, die sich gegenseitig gern durchs Becken jagen oder beim Fressen versuchen, die anderen zu vertreiben, was ihnen aufgrund ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit natürlich nicht gelingt. Auchmit den Garnelen klappt´s gut, wenn nicht die L.R. ab und zu mal ´ne Kleine verspeisen würden... :x .
Kannst mal so´ne Tabelle verlinken (nur so aus Interesse)?
 

Biotoecus

Active Member
Hallo Volker,

ich kann nur dringend davon abraten Fischmengen in Aquarien in irgendeiner Weise berechnen zu wollen.

Was mit Düngern und Stoffgehalten für Pflanzen wohl funktioniert ist nicht auf Fische übertragbar.

Da ist wirklich eine Einzelprüfung erforderlich und diese schliesst das Becken mit seiner Einrichtung ein.

Als grobe Hausnummer taugt das alles, nur eben nicht im Detail.

Beste Grüße
Martin
 

java97

Active Member
Hi Martin,
Vielen Dank für Deinen Einwand aber das ist mir doch eigentlich alles klar.
Ich denke, ich kann das auch soweit ganz gut einschätzen und beobachte meine Aquariumbewohner genau.
Mir liegt sehr am Herzen, sie so artgerecht wie möglich zu halten.
Aber mir war auch schon vorher klar, dass ich mit diesem Thread viele "Warnrufe" ernten würde...
 
Hallo Volker,

sieht man es radikal, müsste man die Fische u.a. nach ihrem Stoffwechsel beurteilen. Der sieht beispielsweise bei einem Aequidens pulcher sicherlich anders aus als bei 8 Boraras brigittae (A. pulcher etwa 16 cm = ~ 8 Boraras). Der Zusammenhang mit der erforderlichen Fütterung ist damit natürlich gegeben.

Rein rechnerisch (Abstufungsmodell Fisch cm/Liter nach Dieter Untergasser; durchgehend 1 cm pro Fisch Liter veranschlagt heute keiner mehr) wären im 150 l Aq als 2cm-Minifische 50 möglich. A. pulcher würde mit der Rechnung das Aquarium mit zwei Exemplaren füllen, 22 Liter im Aq bleiben "unbesetzt". Bei 10cm-Fischen wären es 5, rien ne vas plus. Solche Modell hinken zwar und sind durchaus angreifbar, können aber eine erste Orientierung geben. Alleine reichen sie nicht immer. Ist natürlich gerade bei Anfängern knifflig, wenn sie nur nach solchen Rechenmodellen Fische auswählen.

Die Angaben oben sind wie gesagt rein rechnerisch. Die Wirklichkeit ist komplizierter. Es gibt Berechnungen Beckenlänge/Fisch cm (Beckenlänge Fisch cm x 10, Breite Fisch cm x 3, Höhe Fische cm x 2), das Verhalten spielt eine Rolle und auch der Futterumsatz ist ein kluger Aspekt. Und wahrscheinlich gibt es noch mehr Möglichkeiten (Aq-Grundfläche?), den Besatz zu ermitteln.

Oh, ist schon spät. :bonk: Mein Nachtgedanke: So ganz unerwartet kam das WM-Aus irgendwie nicht. Schlimm ist das aber nicht.
 
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