Düngung richtig einstellen

wasser

Member
Hallo alle zusammen,

ich weiß nicht welche Rubrik besser wäre, Algen oder Nährstoffe, da es sowohl das eine als auch das andere betrifft. aber mal schauen.

Also: mein Becken 84 Liter, 2x15 W und einmal 9 W Beleuchtung, CO² per Druckflasche mit Nachtabschaltung und Glasdiffusor,
Eheim Ecco 130,

Bodengrund: Deponit Mix, Dennerle Kies

Bepflanzung: Anubias b. nana, Javafarn, Rotala sp. green, Hygrophila, X-Mas, Glosso und Cryptos.

Besatz: 6 Amanos und 6 schwarze Neons

Leitungswasser (mit Tröpfchentest gemessen): NO3 0 mg/l, PO4 0 mg/l, pH 7,5-8, kH 7, GH 7, NH4 ~0 mg/l, Fe 0mg/l. Ich weiß sehr mager.

Das Becken ist im Moment ca. 1,5 Monate alt. Begonnen habe ich mit 1/3 der empfohlenen Dosis (bezogen auf mein volumen, ca. o,ml/Tag)von Profito. So weit so gut, dann wurde mir nahegelegt, dass ich einen NPK-dünger brauchen werde. Hab mir den A1Daily NPK (ein Pumpenhub pro Tag, ca. 0,2ml) besorgt. Erst nach dem sich dann bei mir die ersten Fadenalgen eingeschlichen haben, habe ich hier gelesen, dass der Dünger Ammonium enthält. Also gut, Dünger abgesetzt und einen Neuen besorgt. Und zwar: Eisenvolldünger von Aqua Rebell und dazu den EI. Allerdings aus der Überlegung, dass ich aufgrund der erhöhten NO3 und PO4- Konzentration ddie Sollwerte leichter erreiche. Ich habe nicht vor nach der Ideologie zu düngen, die dahinter steckt. Möchte vielmehr ein Gefühl für die Bedürfnisse von meinem Aqarium bekommen. War wahrscheinlich die falsche Wahl des Düngers, aber mal schauen.

Nun, umgerechnet auf 78 Liter (netto) ergibt das für den EI ~4,9 ml/Woche, sprich ca. 0,7 ml/tag; für den Eisenvolldünger 7,8/Woche und ca. 1,1ml/Tag.
Begonnen habe ich wiederrum mit einem Drittel der Dosis. Mittlerweile sind es jetzt 2 Wochen und nach meinen jetztigen Erfahrungen nach sind 0,5 ml EI/Tag und 0,6ml Micros/tag die Schmerzgrenze und gleichzeitig auch das geeignetste Mischungsverhältnis, wenn es um meine Algen geht (die sich, seit ich diese beiden Dünger verwende, schon etwas vermehrt haben. Allerdings nicht in diesem Ausmaß wie bei manch anderen in diesem Forum). Ach ja, im Moment dürfte ich auch Besuch von ein paar Rotalgen bekommen, obwohl der Dauertest noch immer einen leichten Gelbstich hat. Habe erst vor kurzem das Co²ein bischen reduziert. Seit dem sind meine Amanos auch viel munterer.

Nun stellt sich für mich die Frage wie ich das bloß schaffe die Wasserwerte in einen nachweislichen Bereich zubringen, wo mir doch die Algen mit ihrem Wachstum sehr deutlich zeigen wo Schluss ist. Erst kürzlich haben meine tests folgende Werte ergeben (gedüngt um 9, gemessen um 18 Uhr): NO3 0 mg/l, PO4 0 mg/l, Fe fast 0mg/l , pH 6,5, kH 9,5, GH 9, NO2 0mg/l, NH4 < 0,5 mg/l.
Dass die kH und die GH höher sind liegt an ein paar Steinen, tja und nach der kH und pH Rechnung hab ich zuviel CO². Trotzdem gibts ein paar Rotalgen.

Was tun, wie weiter vorgehen? Ich hoffe es kann mir jemand helfen.

Grüße Patrick
 

Roger

Active Member
Hallo Patrick,

das Problem ist einfach beschrieben --- Du düngst viel zu wenig!!

Natürlich profitieren die Algen erst einmal von der Erhöhung der Nährstoffwerte. Die Algen reagieren auf das verbesserte Angebot um ein vielfaches schneller als es die Pflanzen können. :wink:
Bringe Fe, NO3 und PO4 in einen dauerhaft nachweisbaren Bereich und sammle die Algen so gut es geht ständig ab. Bestimmt ist auch die bestehende Bepflanzung schon sehr geschwächt und kann sich kaum mehr wehren. Ein paar zusätzliche, gesunde, schnellwachsende Pflanzen würden Dich beim Kampf gegen die Algen unterstützen.

Die Rotalgen sind nicht nur mit hohen CO2 Werten zu vermeiden, vor allem müssen genug Spurenelemente vorhanden sein welche Du mit ausreichender Volldüngergabe zuführst. :wink:
 

wasser

Member
Hallo Roger,

danke für Deine rasche Antwort. Ich werde mal die Dosis erhöhen und schauen was passiert. Soviel ich beurteilen kann, gehts meinen Pflanzen nicht so schlecht. Eine Anubias treibt im Moment zum Beispiel eine Blüte aus.

Voraus blickend wird sich das Mischverhältnis wahrscheinlich umdrehen, also mehr Makros als Mikros, weil bei den geringen Mengen, die ich Moment dünge, bereits minimalst Eisen nach zuweisen ist. Ich bin gespannt.

Grüße Patrick
 

wasser

Member
Hallo,

nach längerem melde ich mich wieder zu Wort.
Also ich hab mich so lange herum gespielt bis ich letztendlich bei 2,5 ml EI und 2 ml Eisenvolldünger täglich angekommen war. Ergebnis: Die Grünalgen waren vollkommen verschwunden. Allerdings hat sich eine regelrechte Rotalgenexplosion eingestellt!! :shock:
Hab`dann mal Wasser getestet: NO³ 10 mg/l
PO4 2 mg/l !!!!!!
FE 1mg/l
NH4 <0,5 mg/l
GH 9 °d
KH 8°d
pH 6,5

Wie kann das sein, dass das PO4 so hoch ist? Hab`mir immer gedacht, dass der Dünger so abgestimmt ist, dass sich das Mischungsverhältnis automatisch ergibt.
Danach hab ich den EI auf 2 ml/l täglich reduziert, um das PO4 zu senken. Allerdings wirkt sich das auch auf das NO3 aus.
Auch den Eisenvolldünger hab ich auf 1,5 ml/l täglich zurück geschraubt (ist noch nicht die endgültige Dosis).
Ich weiss, dass ich zuviel CO2 drin`hab. Hab ich aber so gelassen- wegen den Rotalgen.
Fazit: Die Rotalgen sind noch immer da! Und weil`s so schön ist, stellen sich jetzt auch wieder Grünalgen ein!

Ich bin ratlos. Was soll ich machen?

Grüße Patrick
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hallo Patrick,

an 10 mg/l NO3 und PO4 2 mg/l sehe ich nichts dramatisches. Allein dein Fe Wert wirkt etwas hoch. Auch dein NH4 Wert ist extrem hoch und lässt sich nur durch ggf. unzureichendes Pflanzenwachstum oder zu üppiger Fütterung erklären.

Die Rotalgen haben eigentlich immer etwas mit CO2 Verteilung im Becken zu tun und unzureichender CO2 Zufuhr. Wenn du meinst, dass du zu viel CO2 im Becken hast, dann spricht deine Algensituation dennoch dagegen. Dein pH Wert ist wirklich sehr sehr niedrig für die KH, dennoch würde ich ggf. eine etwas bessere Strömung im Becken realisieren.
 

wasser

Member
Hi Tobi,

was ich so an den Bewegungen der Pflanzen erkennen kann, gibt`s Strömung in jedem Winkel des Aquariums. Das seltsame an den Rotalgen ist, dass sie am stärksten unmittelbar neben dem Diffusor vorkommen. Also da, wo eigentlich anzunehmen ist, dass Co2 in ausreichender Menge vorhanden ist.
Bei der Menge an CO2 richte ich mich nach der KH/pH- Rechnung und natürlich nach dem Dauertest, der ständig gelbgrün ist.
Gefüttert wird 2 mal täglich und zwar so wenig, dass sie es nicht innerhalb der "besagten 2-3 Minuten", sondern schon nach weniger Zeit vertilgt haben. Ich will kein Tierquäler sein. :wink:
Was den Pflanzenwuchs anbelangt, kann ich nur sagen, dass ich alle 2-3 Wochen meine Hygrophila p. und das Ceratophyllum stutze.
Vielleicht sollte ich auch erwähnen, dass ich das Filterflies durch eine feine Schaumfiltermatte ersetzt habe.

Grüße Patrick
 

Roger

Active Member
Hallo Patrick,

bzgl. des PO4 Wertes sehe ich das genau so wie Tobi. Die EI Dosierung würde ich als nicht reduzieren, aber dafür die Größe der Wöchentlichen Wasserwechsel erhöhen um mehr von dem PO4 Überschuss auszutragen.
Weitere Möglichkeiten sind NO3 mit z. B. Makro-Basic-Nitrat gesondert zu erhöhen, oder auf Makro-Basic-NPK zu wechseln der etwas weniger Phosphat enthält.

Was die Pinselalgen betrifft, bin ich der Auffassung das, wenn genug CO2 zur Verfügung steht und die Strömung ausreicht um es im Becken zu verteilen, das es nur noch an der Verfügbarkeit von Spurenelementen liegen kann.
Mein erster Versuch in dieser Hinsicht wäre der Wechsel des Volldüngers. Hier müßte man versuchen womit man die besten Erfolge erreicht. Ich würde mal Ferrdrakon oder Mikro-Basic probieren und damit einen Eisengehalt von 0,1-0,2mg/l einstellen.
 

wasser

Member
Hi Roger,

tja, ich verwende Micro Basic. Aber wie gesagt, ich spiele mich im Moment noch mit der Dosis. Mal schaun wie`s dann wird.

Grüße Patrick
 

wasser

Member
Grüß Euch,

nachdem sich nur mühsam Erfolge einstellen lassen, bin ich weiter auf der Fehlersuche und da ist mir folgende Überlegung gekommen, dass ich vielleicht irgendetwas bei der Aufdüngung nach dem WW falsch mache. Im Moment dünge ich täglich 1,6 ml Makros und 1,2 ml Mikros und erreiche damit 10 mg/l NH3, >1 mg/l PO4, > 0,1 mg/l Fe. Da mein Leitungswasser so gut wie keine Nährstoffe enthält schlage ich jedes mal nach 50%-igen WW (Becken hat Netto ca. 80 l) jeweils 0,5 ml drauf. Also 2,1 ml Makros und 1,7 Mikros.

Wie macht Ihr das mit dem Aufdüngen? Habt eine spezielle Methode um die Dosis nach dem WW zu berechnen?

Grüße Patrick
 

DrZoidberg

Active Member
Hallo Patrick,
ich dünge mein Wechselwasser immer auf Stoß vor, auf folgende Werte: NO3=10mg/l, PO4=1mg/l, K=15mg/l und Fe=0,1mg/l.
Dazu habe ich eine Exceltabelle mit den Werten meines Leitungswassers und den Nährstoffmengen der jeweiligen Dünger, sodass ich die Düngemengen für die einzelnen Becken berechnen und überblicken kann. An die tägliche Dosis habe ich mich mühevoll rangetastet, sodass die oben genannten Werte halbwegs konstant gehalten werden.

Deine Düngemengen, speziell die Mikros kommen mir recht gering vor. Du führst pro Woche etwa 0,1mg/l Eisen zu und kannst diesen Wert auch messen, also verbrauchen deine Pflanzen nur sehr wenig Eisen. Entweder wachsen sie schlecht und/oder die Genauigkeit des Eisentest lässt zu wünschen übrig. Wie sieht es denn mit dem Wachstum aus?

Beim Wasserwechsel (50%=40 Liter) würde ich ruhig 4ml Mikro Basic dazu geben.
 

wasser

Member
Hi Christian,

eigentlich erst seitdem ich so geringe Mengen dünge ist wieder Assimilation an meinen Pflanzen zu erkennen. Vorher düngte ich täglich 2,5 ml Makros und 2,0 ml Mikros- die Folge keine O-Perlen. Die Rotala green hat jetzt wesentlich größere Blätter und das Moos wächst auch schneller. Tja, die Anubias wächst dafür wieder langsamer. Halt ein "für und wieder". Sicher, hast schon recht, die Wachstumsgeschwindigkeit ist im Allgemeinen geringer, aber alles in allem wirkt die Vitalität jetzt besser auf mich.

Also du meinst, dass ich nach dem WW 4 ml Mikros und 1,5 ml Makros (Dosis gleichbleibend) dazu geben sollte? Ich bin nähmlich drauf gekommen, dass sich sobald die Differenz zwischen Mikros und Makros >0,5 ml wird, sofort Cyanos bilden.

Gemessen wird übrigens mit Sera Tröpfchentest.

Grüße Patrick
 

DrZoidberg

Active Member
Hallo,
die Makros, zumindest PO4 und NO3, sind ja schon ausreichend vorhanden. Die Dosis würde ich nicht weiter erhöhen. Das die Cyanos auf das Verhältnis von Mirkos zu Makros reagieren ist ja interessant, mit den Biestern habe ich zum Glück noch keine eigenen Erfahrungen. Vielleicht hat da jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

Das ein Zusammenhang zwischen geringerer Düngemenge und stärkerer Assimialtion besteht kann ich mir nicht vorstellen. Mehr Dünger bei entsprechend hoher Beleuchtung und passendem CO2-Wert führt eigentlich immer zu einer särkeren Assimilation, bis irgendwann das Maximum erreicht ist.
 

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