raidy
Member
Ich habe einen 3er Reefdoser. Der ist zwar im Prinzip gut, aber so einige Dinge störten mich dann doch.
Also habe ich eine eigene Dosiermaschine gebaut, die ich euch heute vorstellen werde.
Milli-Liter und Gramm:
Diese Maschine misst in Gramm, nicht in ml! Bei einem Eisendünger ist der Unterschied vernachlässigbar, da hat ein Liter meist auch nur 1-2 Gramm Zusätze. Anders ist es wenn man eine "dicke Suppe" anrührt, dann können 1 Liter auch schnell mal 1,2kg sein.
Ich schreibe jetzt aber hier trotzdem mal alles in den gewohnten ml, ihr wisst ja dass es Gramm sind.
Der Speicher:
Er besteht aus 4 licht-geschützenden 1 Liter Glasflaschen, in die ich jeweils ein Loch gebohrt habe und einen Schlauchanschluss verklebt habe. Die Halterung ist so gebaut, dass die Flaschen nicht von alleine raus, oder umfallen können.
Die Deckel haben eine 3mm Bohrung und sind mit einem 100µm Sieb und einer Dichtung im Deckel versehen. Dies verhindert unnötige Verschmutzungen, reduziert die Verdunstung enorm und lässt trotzdem Luft in die Flasche, damit die Brühe auch raus kann.
Oben befinden sich 5 Drucktaster:
Durch Druck auf einen Taster gelangt der Inhalt in den Dosierbehälter des Dosauriers. Auf der Waage sieht man dann die Menge auf 0,1gr genau. Der Taster in der Mitte füllt den Behälter bis zur oberen Begrenzung, womit die Mischung ins Aquarium (in meinem Fall ins Filterbecken) läuft. So wäre man in der Lage auch ohne Steuerung rein manuell zu dosieren. Lohnt sich aber nicht, da es anders viel mehr Spaß macht. Ich benutze es nur zum entlüften der Schläuche, wenn ich eine leere Flasche das erste mal befülle.
Die Dosiermaschine:
Ich habe sie Dosaurier genannt, also ein Kunstwort aus Dosieren und Dinosaurier.
So sieht sie aus:
Kurzbeschreibung:
1) Sie wird von einem WLAN-fähigen Prozessor (nodeMCU 1.0) gesteuert, welche alle Steuerungs- und Kontrollaufgaben übernimmt. Er sorgt auch dafür, dass man alle Dosierungen, die Kontrolle, Einsicht ins Logbuch, etc. auch über jedes Smartphone oder Internet via Browser machen kann.
2) Er steuert 4 spezielle Magnetventile, die für Wasser/Öl/ bestimmte Chemikalien geeignet sind.
3) Die Anzeige und die Tastatur ermöglichen es, diese Maschine natürlich auch nur direkt zu konfigurieren und bedienen.
4) Der Sammelbehälter: Er arbeitet nach dem Prinzip des Pythagoreischer Bechers. Wird also eine bestimmte Füllhöhe (>600ml) erreicht, so läuft der Becher von alleine leer. Er steht auf einer elektronischen Balkenwaage, welche die Dosiermengen misst, womit der Prozessor exakt dosieren kann.
Und so funktioniert nun das ganze:
1) Man stellt erst mal die gewünschten Düngerhythmen und Mengen ein.
Es gibt die Rhythmen: a) düngen aus, Tag, Woche, Monat und "manuell". Zu jedem Rhythmus (außer "aus") kann man die Dosis pro Flasche einstellen. Zusätzlich kann man eine gewünschte Düngezeit einstellen. Nur der Rhythmus "manuell" (und "aus" natürlich) wird nicht von der Uhr gesteuert, sondern kann nur "manuell" via Knopfdruck oder über das Internet gestartet werden.
2) Ist die Düngezeit erreicht, werden nacheinander die Flüssigkeiten der Flaschen F1-F4 durch öffnen der Ventile in den Sammelbecher eingeleitet. Je näher die Sollmenge an die Zielmenge kommt, desto kürzer sind die "Tacker"-Intervalle der Ventile. So werden die letzten 0,2 ml (exakt 0,2g) durch mehrfaches nur kurzzeitiges öffnen mit je 20ms erreicht. Die real erreichbare Genauigkeit inkl. aller Fehlertoleranzen liegt bei <0,1ml (Test 100 mal 80 mal besser 0,05ml, 12 mal besser 0,08ml, 8 mal 0,1ml).
3) Sind alle Dosiermengen im Sammelbehälter startet die Spülung und füllt den Behälter auf 600gr auf, womit die Funktion des Pythagoreischer Bechers einsetzt und die Mischung ins Filterbecken abläuft.
Es verbleibt eine Restmenge von 1-4ml im Mischbehälter, was bei 600ml eine Genauigkeit von >99,5% entspricht.
Internetfunktion:
Alle Funktionen können auch mittels Browser überwacht und gesteuert werden. Statt einer bunten Oberfläche habe ich allerdings einen Line-Commander geschrieben, damit man die Funktionen leicht in andere Programme ( aber bitte nicht Alexa, obwohl das ginge) einbauen kann.
Ein Aufruf kann also so aussehen:
xxx.yyy.de/tara --> tariert die Waage auf Null
xxx.yyy.de/duenge-manuell --> Düngt/dosiert die unter "manuelle Düngung" eingestellten Werte für F1-F4.
Eine schöne Zusatzfunktion:
xxx.yyy.de/wasserwechsel leitet einen automatischen Teilwasserwechsel von 150l ein. Es weren also exakt 150l abgepumpt, 150l Osmosewasser zugeführt und dann Dünger, "KH und GH" dosiert zugeführt, so dass der Leitwert und die Wasserhärte wieder auf Wunschwerte angepasst sind.
Hier mal eine Logmeldung nach xxx.yyy.de/status:
(! aktuelle Meldungen oben, ältere unten. Also von unten nach oben lesen!)
************ Raidy Dosaurier V1.0*****************
aktuelle Zeit:03.03.2019-16:55:33
Waage aktuell: 0.00
Rhythmus : Manuell
----Dosierungen in Gramm pro Flasche------:
Tag : F1=10, F2=2, F3=3, F4=4
Woche : F1=20, F2=5, F3=6, F4=7
Monat : F1=11, F2=8, F3=9, F4=10
Manuell: F1 0, F2=0, F3=0, F4=5
Uhrzeit Duengungen:9:00
letzter Wasserwechsel:kein Wasserwechsel seit Systemstart
------Logbuch------:
03.03.2019-16:55:33 Waage via Web tariert
03.03.2019-12:09:46 Spuelen beendet, Duengung erfolgreich. Waage neu tariert
03.03.2019-12:05:21 03.03..2019-12:05:02 Duengen Flasche: 4 Dosis:5.00 erfolgreich beendet
03.03.2019-12:05:02 03.03..2019-12:05:01 Duengen Flasche: 3 Dosis: 0 uebersprungen
03.03.2019-12:05:01 03.03..2019-12:05:00 Duengen Flasche: 2 Dosis: 0 uebersprungen
03.03.2019-12:05:00 03.03..2019-12:05:00 Duengen Flasche: 1 Dosis: 0 uebersprungen
03.03.2019-12:05:00 Duengen mit Rhythmus: manuell
03.03.2019-12:04:56 Duengen via Tasten gestartet
03.03.2019-12:04:40 Systemstart!
Da muss ich noch etwas dran arbeiten......
Weitere Details, z.B. eingebaute Sicherheiten gegen Fehlfunktion später, falls Interesse besteht.
Die Maschine musste die letzten Tage 1000 Testdüngungen (mit Wasser und "wget -O - 192.168.1.xxx/duengen?manuell") über sich ergehen lassen und hatte nicht einen Aussetzer. Außer natürlich ab und zu die Meldung "ERROR. Duengen gestoppt. Flasche 4 leer?".
Ich hoffe den einen oder anderen hat es interessiert.
Grüße Georg
Also habe ich eine eigene Dosiermaschine gebaut, die ich euch heute vorstellen werde.
Milli-Liter und Gramm:
Diese Maschine misst in Gramm, nicht in ml! Bei einem Eisendünger ist der Unterschied vernachlässigbar, da hat ein Liter meist auch nur 1-2 Gramm Zusätze. Anders ist es wenn man eine "dicke Suppe" anrührt, dann können 1 Liter auch schnell mal 1,2kg sein.
Ich schreibe jetzt aber hier trotzdem mal alles in den gewohnten ml, ihr wisst ja dass es Gramm sind.
Der Speicher:
Er besteht aus 4 licht-geschützenden 1 Liter Glasflaschen, in die ich jeweils ein Loch gebohrt habe und einen Schlauchanschluss verklebt habe. Die Halterung ist so gebaut, dass die Flaschen nicht von alleine raus, oder umfallen können.
Die Deckel haben eine 3mm Bohrung und sind mit einem 100µm Sieb und einer Dichtung im Deckel versehen. Dies verhindert unnötige Verschmutzungen, reduziert die Verdunstung enorm und lässt trotzdem Luft in die Flasche, damit die Brühe auch raus kann.
Oben befinden sich 5 Drucktaster:
Durch Druck auf einen Taster gelangt der Inhalt in den Dosierbehälter des Dosauriers. Auf der Waage sieht man dann die Menge auf 0,1gr genau. Der Taster in der Mitte füllt den Behälter bis zur oberen Begrenzung, womit die Mischung ins Aquarium (in meinem Fall ins Filterbecken) läuft. So wäre man in der Lage auch ohne Steuerung rein manuell zu dosieren. Lohnt sich aber nicht, da es anders viel mehr Spaß macht. Ich benutze es nur zum entlüften der Schläuche, wenn ich eine leere Flasche das erste mal befülle.
Die Dosiermaschine:
Ich habe sie Dosaurier genannt, also ein Kunstwort aus Dosieren und Dinosaurier.
So sieht sie aus:
Kurzbeschreibung:
1) Sie wird von einem WLAN-fähigen Prozessor (nodeMCU 1.0) gesteuert, welche alle Steuerungs- und Kontrollaufgaben übernimmt. Er sorgt auch dafür, dass man alle Dosierungen, die Kontrolle, Einsicht ins Logbuch, etc. auch über jedes Smartphone oder Internet via Browser machen kann.
2) Er steuert 4 spezielle Magnetventile, die für Wasser/Öl/ bestimmte Chemikalien geeignet sind.
3) Die Anzeige und die Tastatur ermöglichen es, diese Maschine natürlich auch nur direkt zu konfigurieren und bedienen.
4) Der Sammelbehälter: Er arbeitet nach dem Prinzip des Pythagoreischer Bechers. Wird also eine bestimmte Füllhöhe (>600ml) erreicht, so läuft der Becher von alleine leer. Er steht auf einer elektronischen Balkenwaage, welche die Dosiermengen misst, womit der Prozessor exakt dosieren kann.
Und so funktioniert nun das ganze:
1) Man stellt erst mal die gewünschten Düngerhythmen und Mengen ein.
Es gibt die Rhythmen: a) düngen aus, Tag, Woche, Monat und "manuell". Zu jedem Rhythmus (außer "aus") kann man die Dosis pro Flasche einstellen. Zusätzlich kann man eine gewünschte Düngezeit einstellen. Nur der Rhythmus "manuell" (und "aus" natürlich) wird nicht von der Uhr gesteuert, sondern kann nur "manuell" via Knopfdruck oder über das Internet gestartet werden.
2) Ist die Düngezeit erreicht, werden nacheinander die Flüssigkeiten der Flaschen F1-F4 durch öffnen der Ventile in den Sammelbecher eingeleitet. Je näher die Sollmenge an die Zielmenge kommt, desto kürzer sind die "Tacker"-Intervalle der Ventile. So werden die letzten 0,2 ml (exakt 0,2g) durch mehrfaches nur kurzzeitiges öffnen mit je 20ms erreicht. Die real erreichbare Genauigkeit inkl. aller Fehlertoleranzen liegt bei <0,1ml (Test 100 mal 80 mal besser 0,05ml, 12 mal besser 0,08ml, 8 mal 0,1ml).
3) Sind alle Dosiermengen im Sammelbehälter startet die Spülung und füllt den Behälter auf 600gr auf, womit die Funktion des Pythagoreischer Bechers einsetzt und die Mischung ins Filterbecken abläuft.
Es verbleibt eine Restmenge von 1-4ml im Mischbehälter, was bei 600ml eine Genauigkeit von >99,5% entspricht.
Internetfunktion:
Alle Funktionen können auch mittels Browser überwacht und gesteuert werden. Statt einer bunten Oberfläche habe ich allerdings einen Line-Commander geschrieben, damit man die Funktionen leicht in andere Programme ( aber bitte nicht Alexa, obwohl das ginge) einbauen kann.
Ein Aufruf kann also so aussehen:
xxx.yyy.de/tara --> tariert die Waage auf Null
xxx.yyy.de/duenge-manuell --> Düngt/dosiert die unter "manuelle Düngung" eingestellten Werte für F1-F4.
Eine schöne Zusatzfunktion:
xxx.yyy.de/wasserwechsel leitet einen automatischen Teilwasserwechsel von 150l ein. Es weren also exakt 150l abgepumpt, 150l Osmosewasser zugeführt und dann Dünger, "KH und GH" dosiert zugeführt, so dass der Leitwert und die Wasserhärte wieder auf Wunschwerte angepasst sind.
Hier mal eine Logmeldung nach xxx.yyy.de/status:
(! aktuelle Meldungen oben, ältere unten. Also von unten nach oben lesen!)
************ Raidy Dosaurier V1.0*****************
aktuelle Zeit:03.03.2019-16:55:33
Waage aktuell: 0.00
Rhythmus : Manuell
----Dosierungen in Gramm pro Flasche------:
Tag : F1=10, F2=2, F3=3, F4=4
Woche : F1=20, F2=5, F3=6, F4=7
Monat : F1=11, F2=8, F3=9, F4=10
Manuell: F1 0, F2=0, F3=0, F4=5
Uhrzeit Duengungen:9:00
letzter Wasserwechsel:kein Wasserwechsel seit Systemstart
------Logbuch------:
03.03.2019-16:55:33 Waage via Web tariert
03.03.2019-12:09:46 Spuelen beendet, Duengung erfolgreich. Waage neu tariert
03.03.2019-12:05:21 03.03..2019-12:05:02 Duengen Flasche: 4 Dosis:5.00 erfolgreich beendet
03.03.2019-12:05:02 03.03..2019-12:05:01 Duengen Flasche: 3 Dosis: 0 uebersprungen
03.03.2019-12:05:01 03.03..2019-12:05:00 Duengen Flasche: 2 Dosis: 0 uebersprungen
03.03.2019-12:05:00 03.03..2019-12:05:00 Duengen Flasche: 1 Dosis: 0 uebersprungen
03.03.2019-12:05:00 Duengen mit Rhythmus: manuell
03.03.2019-12:04:56 Duengen via Tasten gestartet
03.03.2019-12:04:40 Systemstart!
Da muss ich noch etwas dran arbeiten......
Weitere Details, z.B. eingebaute Sicherheiten gegen Fehlfunktion später, falls Interesse besteht.
Die Maschine musste die letzten Tage 1000 Testdüngungen (mit Wasser und "wget -O - 192.168.1.xxx/duengen?manuell") über sich ergehen lassen und hatte nicht einen Aussetzer. Außer natürlich ab und zu die Meldung "ERROR. Duengen gestoppt. Flasche 4 leer?".
Ich hoffe den einen oder anderen hat es interessiert.
Grüße Georg