Festsitzende graue Algen

[h3]Probleme:[/h3]Wie lässt sich das Problem generell beschreiben? [<i>z.B. Algen, schlechter Pflanzenwuchs, etc.</i>]<span style="color:#FF0000;">*</span>

Seit ca. 2 Wochen breiten sich vermehrt irgendeine Art fadige gräuliche Algen aus. Diese sitzen auf Blättern und Wurzeln und können händisch nicht entfernt werden, da sie sehr fest sitzen.

Wurden in letzter Zeit großartige Veränderungen am Aquarium durchgeführt? [<i>z.B. Änderung der Düngung, des Lichts, der Technik, etc.</i>]<span style="color:#FF0000;">*</span>

Seit 7 Wochen ist nun eine CO2-Anlage installiert. Das Pflanzenwachstum verbesserte sich damit merklich und Fadenalgen, die bis dahin immer wieder aufgetreten waren, verschwanden nahezu vollständig. Vor 2 Wochen haben wir im Becken 3 weitere Pflanzen (in vitro) eingesetzt (Rotala sp. Gia Lai, Pogostemon helferi, Hygrophila pinnatifida).

[h3]Allgemeine Angaben zum Becken:[/h3]Standzeit des Aquariums:<span style="color:#FF0000;">*</span> 12 Wochen

Größe des Aquariums [Maße (LxBxH in cm) & Bruttoliter]:<span style="color:#FF0000;">*</span> 100x40x40 / 160l

Welcher Bodengrund (+ evtl. Nährboden) und Körnung:<span style="color:#FF0000;">*</span> Kiesboden

Sonstige Einrichtung [Wurzeln, Steine, etc.]<span style="color:#FF0000;">*</span> Spiderwood, Lavasteine

[h3]Beleuchtung:[/h3]Beleuchtungsdauer:<span style="color:#FF0000;">*</span> vor 4 Wochen von 6h auf 7h erhöht

Welche Lampen sind im Einsatz? [Angaben bitte mit Anzahl, Art (z.B. T5, LED, HQI, etc.), Reflektoren, Wattzahl, Farbtemperatur. Zum Beispiel 2x T5 24 Watt 865]<span style="color:#FF0000;">*</span>

LED (ca. 2.000 Lumen)

[h3]Filterung:[/h3]Welcher Filter ist im Einsatz? [Angaben bitte mit Hersteller und Modell. Zum Beispiel JBL CristalProfi e1500]<span style="color:#FF0000;">*</span>

Eheim Biopower 200


Mit welchen Filtermaterialien ist der Filter bestückt?<span style="color:#FF0000;">*</span> 1 Kammer mit Eheim Biofilter-Substrat, 2 Kammern mit Flies

Die Durchflussmenge des Filters in Liter/Stunde?<span style="color:#FF0000;">*</span> 400l

[h3]CO2 Anlage (falls vorhanden):[/h3]Art der CO2 Anlage [Bio CO2 oder Druckgas]:<span style="color:#FF0000;">*</span> Druckgas-CO2 Anlage

Nachtabschaltung vorhanden?<span style="color:#FF0000;">*</span> Ja

pH Steuerung vorhanden?<span style="color:#FF0000;">*</span> Nein

Art der CO2 Einwaschung [z.B. Flipper, Paffrathschale, Diffusor, Außenreaktor): Diffusor

Ist ein CO2 Dauertest im Einsatz? [Angaben bitte mit Hersteller und Modell] Aquasabi CO2 Dauertest

Welche Farbe hat der Dauertest? hellgrün

Welche Indikatorflüssigkeit wird für den Dauertest genutzt? [Hersteller, ggf. KH-Wert der Flüssigkeit] Aqua Rebell 20mg/Liter

[h3]Wasserwerte im Aquarium:[/h3]gemessen am:<span style="color:#FF0000;">*</span> 24.05.2020

Temperatur in °C:<span style="color:#FF0000;">*</span> 25

Welche Art Test wurde verwendet? [Angaben bitte mit Art (z.B. Teststreifen, Tröpfchentest, Fotometer), Hersteller]

Teststreifen, Tr??pfchentest (JBL)


pH-Wert: 8

KH-Wert: 10

GH-Wert: 16

Fe-Wert (Eisen): 0,05

NO3-Wert (Nitrat): 15

PO4-Wert (Phosphat): 0,05

[h3]Düngung:[/h3]Wie wird gedüngt? [welches Produkt, Zeitpunkt, Mengenangabe, Düngesystem. z.B. Aqua Rebell Eisenvolldünger täglich 2ml]<span style="color:#FF0000;">*</span>

6ml NPK, 6ml Eisen (wöchentlich)
Aqua Rebell NPK / Mikro Basic Eisen


[h3]Wasserwechsel:[/h3]Wie oft wird wie viel Wasser gewechselt:<span style="color:#FF0000;">*</span> 1x wöchentlich 40%

Wird reines Leitungswasser benutzt:<span style="color:#FF0000;">*</span>Ja

[h3]Pflanzenliste:[/h3] - Echinodorus × schlueteri (Mini-Froschlöffel)
- Alternanthera reineckii 'Rosanervig' (Papageienblatt)
- Ludwigia palustris "Super Red"
- Myriophyllum sp. "Guyana" (Tausendblatt)
- Hygrophila corymbosa "Kompakt" (Kompakter Wasserfreund)
- Shinnersia rivularis 'Weiss-Grün' (Weiß-grünes Eichenblatt)
- Bucephalandra sp. "Lamandau Mini Red"
- Anubias barteri var. nana 'Aquaflora Pangolino'
- Taxiphyllum barbieri "Java moss"
- Egeria densa (Dichtblättrige Wasserpest)
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Neu seit 2 Wochen (in vitro):
- Rotala sp. Gia Lai
- Pogostemon helferi
- Hygrophila pinnatifida


Zu wie viel Prozent (geschätzt) ist der Boden mit Pflanzen bedeckt?<span style="color:#FF0000;">*</span> 50

[h3]Besatz:[/h3] - 2 Panzerwelse
- 8 Otocinclus
- 1 Guppy


[h3]Wasserwerte des Trinkwasserversorgers:[/h3]Leitungswasser KH-Wert:<span style="color:#FF0000;">*</span> -

Leitungswasser GH-Wert:<span style="color:#FF0000;">*</span> -

Leitungswasser Ca-Wert (Calcium):<span style="color:#FF0000;">*</span> -

Leitungswasser Mg-Wert (Magnesium):<span style="color:#FF0000;">*</span> -

Leitungswasser K-Wert (Kalium):<span style="color:#FF0000;">*</span> -

Leitungswasser NO3-Wert (Nitrat):<span style="color:#FF0000;">*</span> 0 (gemessen)

Leitungswasser PO4-Wert (Phosphat): 0 (gemessen)

[h3]Weitere Informationen und Bilder:[/h3]
Hier ein paar Bilder mit Beispielen vom Algenbefall und eine Gesamt-Ansicht:






Bin sehr gespannt auf eure Meinungen und hoffe, ihr könnt mir einen Rat geben.

Grüße, Stephan
 

Lixa

Well-Known Member
Hallo Stephan,

Such doch bitte die Wasseranalyse des Wasserversorgers. Diese ist in der Regel leicht auf der webseite des Versorgers zu finden.

Viele Grüße

Alicia
 

Lixa

Well-Known Member
Hallo Stefan,

Die Algen sehen aus wie kleine Bartalgen. Ich kenne sie eher als Zeichen für einen überfälligen Wasserwechsel oder zu großzügiger NPK Düngung. Reduzier sie soweit, dass bis zur nächsten Düngung Phosphat auch 0 sein kann.

Das Leitungswasser ist hart und nicht alle Pflanzen vertragen das. Zusätzliches Magnesium kann den Pflanzen helfen besser damit zurecht zu kommen, aber Regenwasser oder Osmose wären noch besser helfen.

Das Becken ist auch noch in der Einfahrphase, daher ist das Auftreten von Algen nicht ungewöhnlich. Den NPK kannst du später wieder rhöhen sobald die Pflanzenmasse es erfordert.

Viele Grüße

Alicia
 
Hallo Alicia,
danke für deine Antwort und für's Mitlesen! Leider werden diese Algen von Tag zu Tag immer mehr und setzen sich an viele Pflanzen sowie an das Hardscape (siehe Bilder). Irgendwie dachte ich, dass die Einfahrphase bereits überstanden sei, da fast alle Probleme so gut wie weg waren, die Pflanzen sich gut entwickelten und wir an den Bedingungen kaum etwas geändert haben. Mit einem Mal kamen nun diese Algen-Art hinzu...

NPK hatte ich bisher sehr sparsam gedüngt aber eben so, dass Phosphat mit 0,05 noch nachweisbar war. Du empfiehlst die Düngung also erst einmal einzustellen... Einige der Pflanzen benötigen die Makronährstoffe. Laufe ich da nicht in das Risiko, dass mir einige Pflanzen eingehen?

Um die Nährstoffe schnell aus dem Becken zu bekommen, wäre es da empfehlenswert jetzt einen größeren Wasserwechsel durchzuführen und danach nicht aufzudüngen? Und sollte ich auch den Eisendünger weglassen? Laut Aquasabi-Wiki könnten Bartalgen wohl auch auf zu große Dosis Eisenvolldünger zurückzuführen sein, obwohl Eisen mit 0,05 auch doch sehr sparsam ist.

Hmm... bin ein wenig ratlos und würde das Problem gerne beseitigen. Bin dankbar für jeden weiteren Rat! Nachfolgend die aktuellen Bilder...
Grüße, Stephan

 
hallo stephan,

bei deinem minimalbesatz kann ich dir nur den rat geben, die filtermaterialien aus dem filter heraus zu nehmen und das aquarium filterlos zu betreiben. die ersten paar tage solltest etwas spärlicher füttern, damit sich das aquarium an die neuen verhältnisse gewöhnen kann. nach 4-5 tagen kannst du langsam wieder anfangen, normal zu füttern.

ziel ist es, die oberflächen im becken intensiver als filtersubstrat zu nutzen und dort die biofilme zu fördern. das bewirkt eine verbesserung der abbauqualität.

das erste, was du merken wirst ist, dass deine pflanzen anfangen, besser zu wachsen und mit geduld wirst du nach einiger zeit feststellen, dass die algen langsamer wachsen und dann irgendwann komplett verschwinden. wie gesagt, natur braucht etwas länger als chemie, hat aber dafür quasi keine negativen nebenwirkungen :thumbs:

nach meiner langjährigen erfahrung haben rotalgen nichts mit eisen zu tun. ich möchte jetzt nicht ausschließen, dass reichlich eisen die algen etwas begünstigen kann, aber die ursache ist es sicher nicht.

schau dich mal auf meinem YouTube-kanal um. dort findest du einige beiträge zu den möglichen ursachen von algenproblemen: Joachim Mundt
 

Lixa

Well-Known Member
Hallo Stefan,

Phosphat darf wenn der Wasserwechsel ansteht 0 sein, NO3 gerade noch nachweisbar...z.B. 5 mg/l. Pflanzen speichern Phosphat gut. Gerade bei wenig Licht ist weniger mehr.

Für die Eheim Biopower ist meine Erfahrung, dass nur Schaumstoffe, auch in der kleinen Box, bei wöchentlicher Reinigung sehr gut funktioniert.

Anders als Joachim, rate ich davon ab diesen Filter ohne Medien zu betreiben, denn sonst werden Jungfische zu schnell eingesaugt. Stattdessen lässt sich die Länge des Turmes varieren. Beim 200 kannst du bis zu zwei Elemente entfernen. Dann braucht er auch weniger Platz und das ist immer schick. Und ja, das muss vorsichtig passieren - zu viel und es gibt Ammonium oder Nitrit.

Viele Grüße

Alicia
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Stephan,

erst einmal herzlich willkommen im Flowgrow. du weißt schon, dass mit 13 lm/l in Pflanzenwachstum nicht mehr viel passieren kann? Die Pflanzen mit CO2 aufpumpen zu wollen hilft auch nicht weiter. Das Pflanzenwachstum ist ungeachtet dessen immer noch augenfällig schlecht. Das wundert angesichts dieser wöchentlichen Düngung auch nicht.

Kannst du mir erklären, wie du dann 15 mg/l Nitrat messen kannst? Das ist nur der krasseste Ausreißer, bei der Düngung würde ich allenfalls Kalium als vorhanden vermuten. Auf jeden Fall passt die Düngung zum schlechten Zustand der Pflanzen.

Und die Bartalgen passen auch dazu. Entgegen landläufiger Ansicht sind die ein Indikator für Nährstofflücken. Wie entstehen Nährstofflücken? Man düngt wenig und das bisschen wird dann noch durch die Filterung beharkt. Bodengrund ungedüngt und Wasser so mager, wie du das praktizierst, kann in einem Pflanzenaquarium nicht mehr sinnvoll funktionieren. BTW, was darf der geneigte Leser sich denn unter deinem verwendeten "Biofiltermaterial" vorstellen? ^^

Ist auch egal. Im Grunde bin ich ebenfalls der Ansicht, das Becken lässt sich nur mit einer Strömungspumpe betreiben. Mit kleinem Besatz - im Sinne von irgendwelchem Nachwuchs - würde ich deinen Filter so weit wie möglich abspecken und mit wenig grobem Schwamm als Ansaugschutz betreiben. Eine ordentliche Düngung ist gerade anfangs unverzichtbar. Es muss unterschieden werden zwischem einem vorhandenen Nährstoffniveau und dem Nährstoffverbrauch, d.h. das was zugefügt werden muss um ein gewünschtes Nährstoffniveau zu halten. Das ist ein wenig komplexer um das in wenigen Worten zu beschreiben, kannst du aber im Thema meiner Sig zur Düngung nachlesen.

Dein gemessener Nitratwert ist ein Mysterium, denn normalerweise braucht es für diese NPK- plus Fe-Basic-Düngung immer eine ergänzende Stickstoffdüngung!

Das Problem ist im Grunde simpel zu lösen: Filterung reduzieren, ordentlich düngen.
Und wenn du Spaß dran haben willst, dann würde ich an deiner Stelle ein Pflanzenaquarium nicht mit 13 lm/l betreiben. Noch so ein Lichtbalken drauf macht Sinn um überhaupt den pflanzlichen Stoffwechsel anzukurbeln. Wenn das läuft und du Spaß daran findest und mehr Möglichkeiten in Gestaltung der Pflanzen haben willst, kannst du das mit ~40 lm/l tun.

Im Übergang zur Geringfilterung empfehle ich gute bakterielle Produkte zur Unterstützung. Die Kombi Microbe Lift Special Blend und Nite Out II ist eine gute Sache, würde ich sowieso schon prophylaktisch machen. Später, wenn das Becken läuft, brauchst du so was nicht mehr.

Gruß Nik
 

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