Filtermaterialien (Kein Syntherglas etc?!?!?!)

Percula747

New Member
Hallo allerseits,

ich stehe kurz davor, mein Becken neu einzurichten. Beim Lesen bin ich machmal auf die these gestoßen, Filtermedien, in denen sich bakterien ansiedeln, die z.B Nitrat abbauen (Syntherglas, Keramikröhren...) seien ungeeignet, da sie den Pflanzen wichtige Nährstoffe entziehen.....


Wie steht ihr dazu?

Liebe Grüße,
Jannis
 
Hallo Jannis,

auch ich hatte hier einige Kommentare zu dem Thema "Geringfilterung" gelesen. Nach vielen Versuchen meine damalige Algenplage in den Griff zu kriegen habe ich auch meine Filter von maximaler Filterung (inkl. Sinterglas) auf minimale Filterung (ein grober Filterschwamm plus ein Feinfilter) umgestellt. Sicher war es nur ein Baustein und ich kann jetzt nicht sagen ob es immer so ist, aber ich hatte den Eindruck, dass vor allem Nitrat und Eisen schneller abgebaut wurden mit dem "Vollfilter". Nun hatte ich gleichzeitig Unmengen an Lavasteinen im Becken um ein Riff zu gestalten – insofern war wohl mehr als genug Filtermaterial direkt im Wasser. :wink:

Bei dem Filter geht es mir heute eigentlich nur noch um die gute Strömung, die mechanische Filterung und eine möglichst gute Co2 Auflösung durch den Außenreaktor zwischen zwei Außenfiltern (zweiter Filter war eigentlich nur eine Ausfallsicherheit, wenn ich mal wieder länger nicht da bin).

Viele Grüsse
Jörg
 
Hallo Jörg,

das heißt, du fährst mittlerweile ohne Sinterglas etc. und hast dadurch auch weniger Algen oder habe ich das falsch verstanden?:)
 
Hallo Jannis,

ob es nun nur am Filtermat. lag bezweifle ich, aber es war sicher ein nicht unwichtiger Baustein. Bei mir lag insgesamt das Nährstoffverhältnis so richtig daneben - eben keine Erfahrung gehabt was gerade fehlte. Zudem ist ja jede Maßnahme immer so langsam in den Auswirkungen...

Viele Grüsse
Jörg
 
Hallo Jannis,

schwer im nachherein zu sagen was ich alles probiert habe. Ich hatte ja im Grund nur ein Hauptproblem und das waren bei mir die Pinselalgen, die Staubalgen an den Scheiben, die schönen langen Fadenalgen, kurzzeitig nette Blaualgen (hübscher Farbakzent im ganzen Grün der anderen Algen) und einige, die ich nicht mal zuordnen konnte. Kurzum alles an Algen, was der Katalog nur so hergab. :D

Was habe ich gemacht – erst mal nicht den Kopf verlieren und Ruhe bewahren! Keule rausholen (div. Algenmittel) und immer rauf. :keule:
Teilweise gab es kurzfristig richtig gute Ergebnisse. Vor allem EC kann Wunder bei direkter Anwendung bewirken. Danach ging es aber von vorne los und der massive Einsatz der Mittel hat einigen Pflanzen das Ende bereitet. Es wundert mich bis heute, dass die Fische den übertriebenen Einsatz der verschiedenen Mittel überlebt haben. :?

Habe dann hier sehr viel über Algen/Algenarten, Filterung, Düngung, Nährstoffe im Aquarium, Mangelerscheinungen bei Pflanzen und ihre Symptome etc. gelesen (und fast nichts davon verstanden). Dann habe ich einige Themen unter Erste Hilfe verfolgt, die ja oft das gleiche Problem haben. Nachdem ich so halbwegs (wenn überhaupt) verstanden habe wie sich einzelne Veränderungen auswirken könnten – ich meine wirklich nur "könnten", habe ich in langsamen, meist einzelnen Schritten die Parameter angepasst und dabei reichlich Fehler gemacht.

Ein guter Punkt waren die Tipps zur Beleuchtung (viel kürzere Beleuchtungszeiten). Das ist wirklich nicht schlecht. Selbst heute habe ich nicht mal 7h Licht an.
Danach kam das bei mir unbeliebte Thema Chemie (Nährstoffe, Wasserzusammensetzung etc.). Dabei stellte ich fest, dass mein "Hauswasser" nicht den Angaben der Wasserwerke entsprach. Da war noch eine Enthärtungsanlage und eine Filtersystem (keine Ahnung was das machen sollte und warum) im Wasserkreislauf. Es sah für mich nach meinen damaligen Glaskugel-Tropftests so aus, als wäre zwar der GH & Fe Wert zu niedrig, aber alles ok. Oft gab es dann den Tipp Mg zu erhöhen. Leider hatte ich schon Unmengen an Mg im Wasser, was ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht wusste. Also kippte ich noch mehr oben drauf. Ob ein zu viel an Mg Pflanzen schädigt kann ich nicht sagen, aber in dieser Zeit hatte ich ein Auflösung der Staurogyne repens beobachten dürfen. Ich hatte mich dann tiefer, soweit mein Gehirn das überhaupt zugelassen hat, in das Thema eingearbeitet. Hatte mir dazu sogar ein Messgerät gekauft. Wie auch immer, bei dem Thema Düngung, Nährstoffe im Aquarium, Mangelerscheinungen etc. lag wahrscheinlich der Schlüssel. Ich glaube aber nicht, dass genau meine Zusammensetzung übertragbar ist, jedes Becken hat seine Parameter, aber aus meiner Sicht kann nur das Wissen was zu viel oder zu wenig vorhanden ist das Problem mit den Algen auf lange Sicht lösen. Dafür werden im Forum die richtigen Werte und Informationen geliefert. Der Rest ist ein ausprobieren. Lange Rede kurzer Sinn - einen echten Tipp kann ich pauschal nicht geben - leider.

Ach ja, eine Alternative hat ein guter Bekannter angewendet, die seit 6 Monaten auch gut geht. Er nutzt in seinem Becken mit knapp 300 Litern einfach 200 Amanogarnelen, 50 Helmschnecken, min. 25 Posthorn (groß), bestimmt 200 oder mehr Blasenschnecken (vermehren sich bei ihm ohne Ende), 50 Otocinclus und einen Algenmagnet zum Entfernen der Staubalgen auf der Frontscheibe. Das geht auch - selbst seine Pflanzen wachsen richtig gut.
Wenn ich so darüber Nachdenke - ich glaube ich war einfach naiv - hätte ich das auch gemacht, wäre ich vielleicht günstiger dabei gewesen. :lol:

Viele Grüsse
Jörg
 
Hallo Jörg!

Zunächst einmal vielen Dank für die ausführliche Schilderung! Sehr interessant!

Würdest du mir generell nun davon abraten, Sinterglas o.ä. Zu verwenden?;)
 
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