Filtermedien als Silikat-Schleudern?

famon

New Member
erstmals Hallo zusammen,
ich bin neu hier auf dieser Seite und ich bin absolut begeistert von den Informationen und dem Service hier!
Nun zu meinem Problem: mich plagen seit fast einem halben Jahr Kieselalgen. Der Silikatgehalt im Becken (Diskusbecken, ca. 450 Liter) liegt bei ca 4 mg/l, obwohl ich im Filter SilikatEX verwende.
Habe nun verschiedene Testreihen gemacht. Dazu habe ich jeweils kleine Mengen der diversen Filtermaterialien mit Osmosewasser angesetzt und nach einigen Tagen den Silikatgehalt gemessen.
Und siehe da: Unglaublich, wo das Silikat überall herkommt!
Die Proben lieferten folgende Silikatgehalte:
Sera Siporax: > 6mg/l (Farbumschlag schwarz),
Eheim Substrat Pro: > 6mg/l (Farbumschlag schwarz);
Zeolith: ca. 5mg/l;
JBL Cristal Profi MicroMec: ca. 5mg/l
Weiters war im Dennerle Deponit Mix Professional ca. 4 mg/l zu messen.
Es ist mir schon klar, dass es sich dabei um silikatkathaltige Materialien handelt. Aber in der Literatur liest man immer, dass Silikat nur im stark basischen Bereich abgegeben wird.
Wie soll man da in einem Becken auf den vorgeschlagenen Grenzwert von 1 mg/l kommen? Wie geht es euch dabei? Ich bekomme einfach die Kieselalgen nicht los und habe mich nun auf das Silikat eingeschossen.
Wäre wirklich für jede Anregung dankbar.

Im Voraus recht herzlichen Dank für eure Hilfe
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, Silicat hin oder her...
Wenn ein Aquarium gut eingelaufen ist und die Microfauna sich ausreichend etabliert hat, sind die Werte piepegal, die Kieselalgen verschwinden :gdance: .
Übrigens enthält fast alles Mineralische irgendwie Silicat. Sogar das Glas unserer Aquarien und der Sand, den wir hineingeben.
Ich würde vorschlagen, fördere die Destruenten wie Muschelkrebse, Bodenlebewesen, Schnecken und Deine Kieselalgen werden Geschichte sein. Wasserwechsel tragen das Silicat ebenfalls aus.
Kieselalgen sind ein Problem junger Aquarien. Wenn einmal der Boden einen gewissen Mulmanteil hat und sich im Filter Schlamm inklusive der dazugehörigen Microganismen gebildet hat, sind sie weg.
Wären hohe Silicatwerte der einzige Grund, würden die Kieselalgen nicht in 99% aller Aquarien nach einer gewissen Einlaufzeit verschwinden.
Was auch hilft gegen Kieselalgen, ist eine gewisse Besiedelung der Pflanzen, Scheiben und Einrichtungsgegenstände mit "Filterbakterien" Wenn eine feine, glasklare Bakterienschicht die Scheiben besiedelt (nur während dem Wasserwechsel sichtbar), können die Kieselalgen sich nicht festhaken bzw. man kann sie ganz leicht mit der Hand abwischen.
Meine Aquarien hatten alle am Anfang Kieselalgen, manche sogar ziemlich extrem. Heute sind sie alle Kieselalgenfrei :thumbs:
Chiao Moni
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo...

famon":320r6ctx schrieb:
Die Proben lieferten folgende Silikatgehalte:
Sera Siporax: > 6mg/l (Farbumschlag schwarz),
Eheim Substrat Pro: > 6mg/l (Farbumschlag schwarz);
Zeolith: ca. 5mg/l;
JBL Cristal Profi MicroMec: ca. 5mg/l
Der Silikatwert meines Aquariums sprengt die Skala meines Salifert Silikattests, d. h. er liegt über 10 mg/l. Probleme macht dieser hohe Silikatwert aber keine. Kieselalgen sind häufige Gäste in frisch aufgesetzten Aquarien, sie verschwinden aber von alleine wieder. Wenn man es nicht abwarten kann und keine Schneckenphobie hat: Blasenschnecken sind gute Kieselalgenvertilger.

Ich halte die Silikathysterie für gezielt von der Aquaristikindustrie geschürt, damit die ihre Silikatmittelchen verkaufen kann.

Grüße
Robert
 

famon

New Member
Hallo,
erstmals recht herzlichen Dank für die prompten Antworten.
Die Hysterie in Bezug auf Silikat ist mir bewusst. Aber ich habe nun eben mal die Kieselalgen in meinem Becken und ich muss sie jede Woche eineinhalb Stunden von den Pflanzen, Wurzeln und Steinen wischen. Und glaubt mir: das ist absolut nicht das, wie ich mir mein Aquarium vorstelle. Also bitte ich um Verständnis, dass ich etwas dagegen machen möchte. Auch sollte das Aquarium nach eineinhalb Jahren einigermaßen eingefahren sein. Wenn ich also eure Ratschläge richtig deute, so heisst das einfach warten, und putzen, früher oder später müssten sie eigentlich verschwinden, obwohl der "hysterisierte" Silikatwert das 4-fache des empfohlenen Grenzwertes beträg!?
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, keine Panik :D
Vielleicht wäre es einfach besser, mal das Becken in Ruhe zu lassen.
Damit sich die Destruenten in Ruhe vermehren und sich dem Problem annehmen können.
Fördern kannst Du sie, indem nicht alles blitzblank ist. Mulmecken und Pflanzenreste dulden. Futter für Microorganismen in Form von organischem Material einbringen. Zb. Herbstlaub, getrocknete Brennesseln, Gemüse für die Tiere.
Daran haften Infusorien, die bei Nasswerden aktiviert werden und sich dem Problem annehmen können.
Etwas Siff hilft auf jeden Fall gegen unerwünschte Kieselalgen, Bakterienblüten, Schwebealgen und sonstwas.
Chiao Moni
 

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