Filterung Sinnlos?

Maexchen01

New Member
Hallo zusammen,

Ich möchte hier gerne einen Austausch zum Thema Filterung starten.

Ich weiß das das Thema hier schon diskutiert wurde, aber mal wieder schnell vom eigentlichen Thema abgewichen wurde und andere Dinge diskutiert wurden also lasst uns doch gerne bei folgender These bleiben:

„Filterung bringt nur optisch etwas“


Auf dem langen Weg zur ZooBox stelle mich dieser Gedankengang.

Letztendlich ist Bakterienaufkommen ja im Prinzip nur „Angebot&Nachfrage“, wenn Stoffe zum umsetzten da sind kommen früher oder später Bakterien die diese umsetzen.
Ich weiß typischer und blöder vergleich den man so nicht zwingend machen kann, aber ich mache ihn trotzdem, in der Natur stehen ja auch nur Sand und „Deko“ als siedlungsfläche für Bakterien zur Verfügung.

Wenn ich einen Filter habe habe ich unter Umständen mehr Fläche die ich schaffe, aber brauche ich diese? Zudem zwingt man die Bakterien ja auch eher in den Filter und man nutzt die Flächen im Aquarium weniger.

Bringt der Filter also tatsächlich nur optisch etwas in dem man möglicherweise störende Partikel rausfiltert? Auch das wäre ja wieder nur optisch, da die Stoffe ja weiterhin im Filter landen und dann dort abgebaut werden und der Wasserkreislauf dieselbe Belastung erfährt.

Wenn ich nun dem System immer genug Zeit gebe sich an neue Bedingungen (Fischzugang) anzupassen, sprich ganz langsam mit sehr wenigen Fischen starte und dies dann auch in dem Prinzip weiter mache ( alle 4 Wochen z.B die Gruppengröße wieder um 3 Fische aufstocke und alle 3 Tage 10-% Wasser wechsel) und ein natürlicher Look das ist was ich im Becken möchte, ist der Filter dann überflüssig?

Ein weiteres theoretischer Punkt für mich wäre das man dem Becken die Chance gibt Kleinstlebewesen entwickeln zu lassen, die vielleicht auch die ein oder andere Funktion für unser „ecosystem“ haben und vor allem den Fischen als echte natürliche Nahrung dienen und die Fische auch dem natürlichen Verhalten vom rumpicken auf allen möglichen Biofilmen erlauben und diese nicht bei Entstehung direkt in den Filter eingesaugt werden.


Hat jemand Erfahrungen mit dem betrieben solcher Aquarien oder mehr theoretisches Wissen als ich was das Thema Filterung betrifft, für mich war das nur ein Gedankengang beim Auto fahren ohne tiefergehende Faktoren die möglicherweise einen Rolle spielen können zu berücksichtigen können.


Ich würde mich über einen respektvollen Austausch freuen.
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

auch ein filterloses Aquarium wird gefiltert, wenn man von der mechanischen Funktion absieht. Die "Filter"-Bakterien sind ja nicht auf den Filter als Heimat angewiesen, sie sitzen überall, auf den Pflanzen, auf dem Hardscape, auf den Scheiben…


Viele Grüße
Robert
 

Maexchen01

New Member
Hallo,

auch ein filterloses Aquarium wird gefiltert, wenn man von der mechanischen Funktion absieht. Die "Filter"-Bakterien sind ja nicht auf den Filter als Heimat angewiesen, sie sitzen überall, auf den Pflanzen, auf dem Hardscape, auf den Scheiben…


Viele Grüße
Robert
Hallo Robert,

Das ist zu 100% richtig, hatte ich ja auch oben erwähnt das es in der Natur ja genau so ist :)

LG.
 

Thomas80

Active Member
Hallo,
in der Natur stehen ja auch nur Sand und „Deko“ als siedlungsfläche für Bakterien zur Verfügung.
das ist richtig. Diesen Gedanken habe ich jedes mal, wenn ich mich im Sommer bei niedrigem Wasserstand in die Isar setze. Das Wasser fließt dort Hunderte Kilometer über kiesigen Bodengrund, der den Filter darstellt. Wobei der Begriff "Filter" ja schon mal irreführend ist, da sowohl in einem natürlichen Gewässer als auch im Aquarium (meistens) nicht gefiltert, sondern biologisch umgebaut wird.

Ein Aquariumfilter mit Substrat erhöht also nur die Oberflächen für Bakterien. Ob dies nötig ist oder nicht, zeigt der Nitritgehalt. Gibt es kein Problem mit Nitrit, sehe ich auch keinen Grund, weitere Oberflächen für Bakterien zur Verfügung zu stellen, sprich einen Filter anzuschließen.

Gruß, Thomas
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, habe schon lange Erfahrung mit techniklosen und Lowtecbecken/outdoorpötten.
Ja, die Baktierentätigkeit wächst langsam mit ihren Aufgaben.
Aber wenn man nicht aufpasst, kann so ein System ohne den Krückstock Filterung leicht mal aus den Fugen geraten.
Es kommt immer auf die Disziplin des Menschen an der das betreut.
Sprunghaftes Verhalten, wie mal eben schnell und spontan den gesamten Neubesatz kaufen und einsetzen is nicht.
Überbesetzen (was bei Newbees schnell passiert ist) ebenfalls nicht.
Hauruck umpflanz und reinigunsaktionen auch nicht.
Halbe Futterdose rein..ups..auch nicht.
Futter mit viel Kohlehydraten geht ebenfalls nicht.
Am Besten nur Lebendfutter, das füttert nicht so die Bakterien.
Forellen (sauerstoffbedürftige Reinstwasserfische) halten auch nicht.
Karpfen (Medaka, Bärblinge, Elassoma usw.) geht.
Urlaub oder Urlaubsvertretung kann schiefgehen, muß aber nicht.
uswusf.

Das alles überspitzt dargestellt.
Es kommt echt darauf an, wie man das angeht.
Und man muß es lernen. Was passiert wenn.......
Was auf jedenfall geht, ist einen "zu kleinen Filter" laufen zu lassen. Der macht etwas Strömung, muß regelmäßig sauber gemacht werden, was ihn immerwieder in der Bakterientätigkeit fast zurück setzt. Er gibt trotzdem etwas Sicherheit, obwohl er, wenn er verstopft genau das Gegenteil bewirkt. Disziplin eben.

VG Monika
 

moskal

Well-Known Member
Hallo,

ist ja schon geschrieben worden, Filterung muß nicht im Filter stattfinden aber daß die biologischen Vorgänge ausreichend stattfinden, ist zwingend. Und welchen Aufwand man dafür betreiben will oder gar muß, hängt von den eigenen Ansprüchen oder der der Bewohner ab. In einem Aquarium mit Wasserschildkröten, großen Buntbarschen, Bewohnern die den lieben langen Tag nichts tun außer Boden durchlutschen etc. kommt man nicht um einen ausreichend dimensionierten Filter drum rum. Zum Fische züchten ist ein einfacher Mattenfilter super und ohne würde ich auch kein Volldampfbecken betreiben. Dann gibts ja auch Filtermaterial mit Funktionen außerhalb der Biologie, wenn man die will, brauchts auch einen Filter. Also filterung an sich ist zwingend und ein Filter ist es nicht immer aber auch dort wo man nicht unbedingt einen braucht auch nicht sinnlos. Nur Vergleiche zur Natur und biologischen Vorgängen hinken meines Erachtens im Zusammenhang Aquarium immer.

Bei mir ist ein als abgewandelter Luftheber betriebener Filter mit Sinterglasbefüllung sogar zentraler Teil der Düngung. die ist der organischen Düngung in Hydroponischen Systemen entliehen. Bei mir zersetzt sich getrocknetes Schilflaub im Aquarium, und um die Stoffe daraus für die Pflanzen verfügbar zu machen, brauchts eine starke sauerstoffreiche biologische Filterung.

Gruß
Helmut
 

WaJoWi

Member
das es in der Natur ja genau so ist

Nicht genauso. Wie viele Liter Wasser kommen in der Natur auf einen Fisch? Das ist ungleich mehr als in einem Aquarium! Auch wenn du nur einen kleinen Fisch in einem 500 Liter Becken hast. Daher vergrößert man mit einem Filter die Fläche wo sich Bakterien ansiedeln können.

Wie Monika schon schrieb, ist das System sehr volatil. Jede Kleinigkeit kann das Becken "kippen" lassen. Also je größer das Becken (mit vielen Pflanzen) und je weniger Fisch, desto eher kann das gelingen.
 

Sternennacht

Well-Known Member
Ich hab vor Kurzem den Prof. 4-Aussenf7lter vergrößert. Ursprünglich, um mehr Strömung für die Flossensauger auszunutzen.

Nun habe ich umgebaut und es kamen noch 10 Kardinälchen und 1 Kafi Plakat zu den 15 Bärblingen/Sammlern plus 4 CPO ins 126er (Umzug, kein Neukauf).

Vorher hatte ich nur 2 halbgefüllte Körbe mit Röhrchen und einem Teil Quarzkugeln. Aufgrund des Mehrbesatzes kam nun 1 Korb mit Mech dazu. N02 kann nach guter Fütterung bei 0,2 landen. Ich sehe das als passend an - oder doch nicht?
In dem Becken auf Filterung verzichten, ein no GO.

Dann der Cube mit 3 Körbchenmuscheln:

Vor 1 Woch neu mit Bachsand und täglichen Erdaufgüssen aufgesetzt - ohne Filter, nur mit Pumpe und 2x täglicher Fütterung mit Staubfutter. Bis vorgestern noch N02 nachweisbar seit gestern fast 0. Eine trübe Suppe, nix fürs Auge
 
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Crossroads

New Member
Hallo ,
Ich habe 2 Jahre ein 200 Liter Becken ohne Filter und ohne Wasserwechsel betrieben. Eine kleine Strömungspumpe sorgte für ein dezentes umrühren. Das Becken war gut bepflanzt und moderat besetzt. Gedüngt habe ich ab und an mal Eisen , aber eher selten ,der Rest war eigendlich immer übers Fischfutter vorhanden. Aufgefüllt wurde nur mit Osmosewasser. Es lief eigendlich richtig super. Die Fische waren gesund und wenn jemand auf sowas steht, dann ist das ein sehr guter Weg. Mich störte allerdings an der ganzen Sache die Optik. Irgendwie sah das immer aus wie ein Gammelbecken. Von großartigen Reinigungsaktionen muss man bei so einem Becken leider absehen ;-)
mfg. Paul
 

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