Garnelen = Boden sauber halten ?

Aquarium4711

New Member
Hallo Zusammen,
ich nun schon mehrere Aquarien mit Garnelen (Neocardinia).
Immermal wieder schrumpfte der Stamm.
Im Laufe der Jahre komme ich zu dem Schluss:
Es liegt meist daran, dass der Boden schwierig sauber zu halten ist und sich Mulm ansammelt / einsickert.
Messen kann man nix aber sobald der Boden ausgetauscht oder gereinigt ist, geht's den Nelchen besser.
Ein oberflächliches Absaugen bringt fast nix.
Mittlerweile habe ich ein kleines 40L Becken mit neutralem "Garnelensand" ohne Bepflanzung.
Deko und Aufsitzer machen ein klassischen Mulmen immer noch schwierig und ich überlege den Bodengrund von 2-4cm auf 1-2cm zu verringern um ihn besser sauber halten zu können.
Wie sind eure Erfahrungen mit Garnelen und Bodenreinigung?

Danke im Voraus.

Grüße
 
Moin,

meine Garnelenzuchtbecken sind alle mit 1cm Sand ausgestattet (0,4-0,8mm Körnung) und damit läuft es sehr gut. Einzelne Pflanzen halten da noch drin, das meiste sind aber sowieso Aufsitzer.
Beim WW gehe ich locker mit den Fingern durch den Bodengrund und wirble den Dreck auf, den ich dann auch gleich absauge.

In meinem Scape habe ich 5cm Sand (0,4-0,8mm Körnung) und sauge dort nur Oberflächlich ab, jedoch kommt hin und wieder beim umpflanzen einiges an Dreck hoch.
 
Hi Dirk,

der Boden ist extrem wichtig. Meiner Erfahrung nach führt ein Aquarium langfristig zur bakteriellen Infektion/Unverträglichkeit (BU). Mulm entsteht, sammelt sich und sickert 2-3cm auch in Sand ein. Ist echt super feines Zeug. Bei meinen Taimischern bleibt erstmal die Vermehrung aus, dann kommt die BU...

Ich erkläre mir das so, dass der Mulm einen Nährboden für Bakterien bietet (ähnlich wie beim Filter, deswegen Geringfilterung) und sich der Biofilm im Aquarium verlagert. Dadurch wird die Vielfalt eingeschränkt und einzelne Stämme können sich zu gut vermehren, was zur BU führt.

Wie Du beobachtest, führt hier eine gründliche Bodenreinigung zur Besserung.

Schöne Grüße an den Mann ohne Namen :P
Kevin
 
Hei, genau so ist es.
Die meisten Garnelenbecken haben bei mir auch nur 5mm Soil oder Sand.
1,5cm Basaltsplitt geht auch gut.
Schade dass das Becken nicht größer ist. Panzerwelse halten den Sand sehr schön sauber, weil sie den permanent durchrüsseln.
Eine starke Pumpe mit einer aufnahmefähigen Patrone, sammelt das aufgewühlte auf und sorgt für ausreichend Sauerstoffeintrag, damit es im Boden keine Anaeroben Bakterien gibt, weil mit denen vertragen sich die Garnelen überhaupt nicht. Muß man halt dann nur oft genug die Patrone auswaschen. Dann biste quasi auch wieder bei GEringfilterung.
VG Monika
 
Ich habe festgestellt, dass der jetzige Manado - der ja erst seit Dez. Drin ist - verdammt viel Dreck schluckt, da sickert alles rein. Sieht schön aus, ist aber Mist. Werde wohl bald wieder auf Sand wechseln
 
Moin Brigitte,

per Definition ist der JBL Manado auch Sand. Der Manado hat eine Korngröße von 0,5-2mm, Sand ist definiert als Korngröße 0,063-2mm. Die beste Erfahrung habe ich mit Sand gemacht, der eine Korngröße von 0,4-0,8mm, maximal 0,4-1,2mm vorweist.
 
Vielen Dank für die zahlreichen Bestätigungen.
Der Sand ist nun drastisch reduziert.
Am 40L Becken hängt ein Außenfilter und auf der Ansaugung steckt eine Schaumstoffpatrone einer kl. Luftheberpumpe.
Nur die Schaumstoffpatrone reinige ich Regelmäßig. (Lässt sich einfach nach oben abziehen)
Das ganze wirft nun einige Fragen auf:
Warum hatte ich solche Themen nie mit Fischaquarien?
Warum finden sich wenig Hinweise auf den Effekt in Garnelenratgebern?
Warum ist bei Testsets kein Test auf Schwefelwasserstoff o.ä. dabei?
Was ist mit den ganzen Nano-Cubes mit dicken Soil-Schichten?
Wie verträgt sich Scaping mit Garnelen?
Und ganz praktisch: Wie verhindert man, dass man sich das Becken mit Steindeko zerdeppert, wenn nur sehr wenig Boden drin ist? (Gummimatte o.ä.?)

Viele Grüße

Dirk
 
Korkmatten?

Moin Brigitte,

per Definition ist der JBL Manado auch Sand. Der Manado hat eine Korngröße von 0,5-2mm, Sand ist definiert als Korngröße 0,063-2mm. Die beste Erfahrung habe ich mit Sand gemacht, der eine Korngröße von 0,4-0,8mm, maximal 0,4-1,2mm vorweist.
Danke für den Tipp

Vielleich Saug ich den Manado einfach teilflächig ab, spül ihn durch und bring ihn wieder rein. Aber dann Saug ich vielleicht Flusen mit ab. Auch nicht das Wahre.
Oder ich hohl einfach Sand aus unseren Bächen (sandstein) und mach nor 0,5 cm rein max. Hab eh nur Aufsitzer
 
Was ist mit den ganzen Nano-Cubes mit dicken Soil-Schichten?
Wie verträgt sich Scaping mit Garnelen?

Viele Grüße

Dirk
Meiner Meinung nach muss man hier differenzieren zwischen Garnelenhaltung (Bestandserhalt und ggf. etwas Zuwachs) und Garnelenzucht (größtmöglicher Zuwachs)

Zur Zucht ist ja bereits gesagt worden, dass eine dünne Bodenschicht sehr hilfreich ist.

Bzgl. Garnelen und Scaping: Typische Aquascapes stehen nicht länger als 2 Jahre, da sehe ich hinsichtlich der Haltung keine Probleme, hat bei mir auch bereits problemlos geklappt.

Was ist für dich eine dicke Soilschicht? Hier ist für mich auch wieder Standzeit entscheidend. Nach einer gewissen Zeit wurde der Garnelennachwuchs oft weniger, was aber teilweise auch sicher an extrem hohem Bestand lag, aber nicht immer. Ich habe es auf ausgelaugten Soil geschoben, hab das Becken neu gemacht (was ja bei Nanos vom Aufwand überschaubar ist) und es lief wieder bzgl. Nachwuchs. Kann aber natürlich auch an dem hier beschriebenen Problem gelegen haben, welches durch Neustart des Beckens ja auch behoben wurde. Kurzum: Kurze Standzeiten (bei mir bis etwa 1 Jahr) sind mit dicken Soilschichten kein Problem.
 
Bei größeren Becken (> 100l) hat das mit sehr wenigen Garnelen und Fischen auch schon durchaus geklappt.
Allerdings ohne wirkliche Vermehrung und nach ca 2 Jahren wars dann durch.
Bei meinem jetzigen Becken stellt sich der total vermulmte Boden bereits nach 2-3 Monaten ein.
20 Garnelen auf 40l. Wenig Futter, Futterschale + Futterrohr
Ausprobierter Boden: Manado --> Soil --> Sand (Sand klappt hier am besten)
Das Becken hat die Maße 30*30*40cm , ist also vergleichsweise hoch bei kleiner Grundfläche.
Mulm wurde immer eher weggewedelt als richtig abgesaugt.
 
ich habe noch eine Frage zum Absaugen:
Kann jemand ein Gerät/Saugglocke mit Sieb unten empfehlen?
Funktioniert das bei Sand 0,4-0,8mm oder bleibt man besser bei der Mulmglocke?
 
Hei, am Besten funktioniert ein 6mm Schlauch (ein dickerer zieht zu viel Wasser und zu wenig Dreck) mit ausgestrecktem Zeigefinger. Leicht im Boden rühren und dabei den Staub aufsaugen.
Für Bodendecker wurde letztens in einem Video so eine Saucenspritze benutzt um in die Pflanzen oder zwischen Steine zu pusten und gleichzeitig mit dem Schlauch abzusagen.

Wenn ein Gitter dran ist, verstopft das dauernd.
Wenn beim puren Schlauch was reinkommt, Daumen drauf, das Ende kurz in den Eimer und das andere ins Becken und er ist wieder frei...oder einfach bisschen drücken, wenns nur ein Blatt ist und es saust durch.
Was bei größeren Mulmmengen auch ganz gut geht, ist der Nanosauger von JBL. Der viereckige aus Acryl. Ohne das Gitter drin.

Garnelen fängt man anschließend aus dem Eimer wieder raus, nachdem sich das abgesetzt hat.
VG Monika
 
Danke für den Tip.
Dass sich ein Sieb zusetzt hatte ich befürchtet.
Das mit dem Schlauch hab ich bisher gemacht.
Aufgrund des hohen Beckens ist das recht unkomfortabel.
Aktuell bin ich bei einer schlanken 50cm Saugglocke.
(Sand und Mulm werden angesaugt und der Sand fällt aufgrund der hohen Dichte wieder runter)
Das geht ok.
 
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