Kalium testen sinnvoll?

ii111g

Member
Hallo zusammen,

ich bin wohl gerade etwas im Meßfieber ;-)!
Das Thema Kalium testen ist in letzter hier ja auch oft besprochen worden.
Meine Frage ist, wenn man durch Düngung seine anderen Makro und Mikronährstoffe annähernd im "grünen Bereich" hat, kann da der Kaliumgehalt überhaupt noch interessant sein?
Über die Düngung führt man ja immer Kalium zu. In vielen Themen wird ja darüber gesprochen, wie man die Kaliumarme Düngung optimieren kann. Das heißt ja, Kaliummangel ist eher nicht das Problem bei wöchentlicher Stoßdüngung und Wasserwechsel...
Ist dann zuviel Kalium das Problem? In dem Nährstoffleitfaden steht ja sinngemäß, dass in der Natur auch unlimitiert Kalium zur Verfügung steht. Kann denn dann ein Zuviel schlimm sein?
Also, warum Kalium testen?

Viele Grüße
Michael
 

omega

Well-Known Member
Hi Michael,

ii111g":2v4kz9k2 schrieb:
In dem Nährstoffleitfaden steht ja sinngemäß, dass in der Natur auch unlimitiert Kalium zur Verfügung steht. Kann denn dann ein Zuviel schlimm sein?
unlimitiert bedeutet nicht, daß sehr viel davon da ist, sondern erstmal nur, daß es nie ausgeht. Die Pflanzen können offenbar so viel Kalium aufnehmen, wie sie wollen. Nachschub scheint genug vorhanden zu sein.
Bei z.B. 1000m² Wasser mit 1mg/l K geht einem einzigen kleinen Stengelpflänzchen quasi nie das Kalium aus.

Zu viel ist immer schlimm, egal wovon. Deshalb heißt es ja _zu_ viel.

Also, warum Kalium testen?
Hab' ich noch nie gemessen. Wasserwechsel - hier ~70% pro Woche - finde ich einfacher als Meßorgien. Dann akkumuliert sich weniger.

Grüße, Markus
 

java97

Active Member
Hallo Michael,
ii111g":g5li3qvb schrieb:
Kann denn dann ein Zuviel schlimm sein?
Ja, in der Tat!
Also, warum Kalium testen?
Weil viele NPK- und manche N-Dünger zu kaliumlastig sind.
Macht man jedoch häufige, großzügige WW, erledigt sich das Problem der Kumulation eh von selbst.
Alternative bei wenigen/kleinen Wasserwechseln: Bedarfsgerechtes Düngen.
 

ii111g

Member
Guten morgen,

mein 400 Liter Becken erhält alle 14 Tage einen 50%igen WW.
Gibt es irgendwo Erfahrungswerte, ab welcher Situation der Kaliumgehalt kritisch wird. Die Symptome für Kaliummangel sind ja beschrieben. Aber wie schaut es umgekehrt aus?

Viele Grüße
Michael
 

Frank2

Well-Known Member
Hallo Michael,

aus der Landpflanzendüngung ist bekannt dass ein ZUVIEL an Kalium die Aufnahme anderer SE blockiert, bspw. von Magnesium. Folge ist eine Überdüngung mit Kalium der Pflanze bei gleichzeitiger Mangelerscheinung anderer SE´s. Es gibt nicht DEN Grenzwert im Aquarium da dieser auch abhängig ist von der Pflanzenmasse, der Wuchsgeschwindigkeit und dem Vorhandensein anderer SE sowie Makros. Wenn für das jeweilige Becken ein Zuviel an Kalium enthalten ist, dann äußert sich das zB durch Staubalgenbildung.

Ich finde dass ein Kaliumtest sinnvoll ist die ersten 2-3 Monate sofern man kaliumreich zudüngt (bspw. KNO3 i.V.m. NPK und kaliumreichem Eisenvolldünger) Akkumulationen sind nicht selten. Nicht jeder wechselt dauerhaft wöchentlich 50% Wasser, bei einem 500 l Becken würde ich das zB auch nicht machen. :smile: Und es ist auch gar nicht nötig sofern man den Fischbesatz moderat hält.

Grüße
Frank
 

java97

Active Member
Hallo Frank,
Ich stimme Dir zu. Allerdings gehören weder Kalium noch Magnesium zu den SE... :wink:
 

Frank2

Well-Known Member
Klar, das sind natürlich Mengenelemente. :smile:

Dennoch ändert es nichts an der Aussage der gegenseitigen Blockierungsmöglichkeit.

Ich würde testen, insb. wenn KNO3 hinzugefügt wird. Kaliumanreicherungen sind nicht selten.

Grüße
Frank
 

ii111g

Member
Danke,

dann lasse ich das mal mit dem Kaliummessen. Die guten Tests belasten ja auch das Portemonaie etwas.
Tobi schreibt ja in seinem Leitfaden, dass Kalium und Nitrat im Verhältnis 1:1 gedüngt werden sollte.
Daraus entnehme ich, dass Pflanzen in etwas die gleiche Menge von diesen Stoffen verbrauchen.

Das bedeutet, dass wenn der Kaliumgehalt des Nitratdüngers + der Kaliumgehalt des Eisendüngers > des Nitratgehaltes des Nitratdüngers ist, dann sammelt es sich über die Zeit hin an.

Und wann es zuviel ist, kann man nicht sagen. --> Dann braucht man nicht messen ;-)

Viele Grüße
Michael
 

Frank2

Well-Known Member
Daraus entnehme ich, dass Pflanzen in etwas die gleiche Menge von diesen Stoffen verbrauchen.

Nein das kann ich in keinster Weise bestätigen. N03-Verbrauch deutlich höher.
--------

Rechne mal im Rechner spasseshalber eine Düngeempfehlung durch bspw. unter der Prämisse: Co2 ja, Licht mittel und Pflanzenmasse viel und schaue wieviel N03 Dir im Verhältnis zu K vorgeschlagen wird bei der Zudüngung. Das Doppelte!

Der JBL Test ist absolut ausreichend. Ich finde ihn preislich im Rahmen.

Grüße
Frank
 

ii111g

Member
Hallo Frank,

mhhh, ich habe mal in den Rechner meine (vielleicht richtigen) Werte eingtragen:

400l, CO2 nein, mittel, mittel

NO3 wöchentlich 3,5mg und Kalium 4,76mg.
Die Zahlen beziehen sich ja auf die zugeführten Werte. Das sind vielleicht nicht die benötigten.

Aber wenn das wahr ist, macht ein Messen vielleicht doch wieder Sinn, da ich vielleicht in einen Mangel laufe... :irre: ... ist das kompliziert.... :?

Viele Grüße
Michael
 

Frank2

Well-Known Member
Nitrat (NO3) ~1,74?mg/l
aus Urea: 0,21?mg/l ~ 12,18?mg/l (wtl)
Phosphat (PO4) ~0,14?mg/l ~0,98?mg/l
Kalium (K) ~0,86?mg/l ~6,02?mg/l (wtl)
.............l


so schauts bei mir aus im Rechner. Real ist das nochmal alles anders, ich dünge SO nicht. Der Rechner macht natürlich nur einen Vorschlag, er kann ja unmöglich mit diesen wenigen Parametern ein reales Becken abbilden.

Der reale N03 Verbrauch sollte individuell ermittelt werden gelegentlich. Ich würde auch den K-Verbrauch ermitteln eben v.a. Dingen dann, wenn KNO3 zugefügt wird, ansonsten eigentlich auch nicht. Natürlich geht alles auch ohne K-Test, den gab es früher ja auch nicht bzw eben very expensive. Muss alles, wie immer, jeder selber wissen. :D

---

Hast Du im Leitungswasser viel N03 und diese im Rechner eingegeben? Nein es ist nicht kompliziert. wenn Du DEIN Becken/Scape durchmisst weißt DU sehr bald wo der Hase langläuft und was individuell für Stellschrauben gedreht werden müssen. I.L.d. Zeit verändert sich das dann noch, bspw. wenn die Pflanzenmasse groß wird oder der Fischbesatz sich verändert etc.pp.

Grüße
Frank
 

Frank2

Well-Known Member
Ich möchte in diesem Zusammenhang auch eine Frage in die Runde werfen.

Wie wird das Verhältnis von K/Mg beurteilt? Völlig belanglos oder drauf achten?
Ich frage mich das inbs. im Zusammenhang mit "Hartwasseraquarianern", die bspw. Hartwasserfische pflegen.

Grüße
Frank
 

fischbock

Member
Hallo Michael,

Aber wenn das wahr ist, macht ein Messen vielleicht doch wieder Sinn, da ich vielleicht in einen Mangel laufe... :irre: ... ist das kompliziert.... :?


Ich sehe das recht pragmatisch. Einen K-Mangel erkennt man recht leicht an den entsprechenden Mangelsymptomen, und so lange es kein anderes Problem gibt, dass mit K in Verbindung stehen könnte, sehe ich keinen wirklich zwingenden Anlass, K zu messen.


@Frank

Ich habe mir den K-Test von MN letztes Jahr ohne konkreten Anlass, also nur aus reinem Interesse zugelegt.

Mein ermittelter K-Wert lag -wider Erwarten- oberhalb des Messbereichs, sprich > 15mg/l.

Erst nach mehreren WWs ging er in den messbaren Bereich zurück.

Als K-haltigen Dünger verwende ich Flowgrow und Special N. Zudem härte ich mein Osmosewasser mit Duradrakon auf ca. KH 3 auf. Wasserwechsel regulär zu 50% alle 1-2 Wochen.


In Kurzform weiter, weil die Arbeit ruft:

K hat sich bei mir über die Zeit deutlich angereichert, was wohl auch ein paar andere User hier für ihre Becken festgestellt haben, nach dem sie mit dem K messen begonnen haben.

Im Vergleich zu NO3 war und ist der K-Verbrauch in meinem Becken wesentlich geringer.

K muss vor dem Beginn der Messung auch (wesentlich) größer als Mg gewesen sein.

K habe ich dann bei max. 8mg/l gehalten, Mg zur Sicherheit (da ich da noch nicht über einen Mg-Test verfügt habe), mit Bittersalz um ca. 5-7 mg/l (oder auch mal mehr) zusätzlich erhöht.

Veränderungen bzgl. der Pflanzen konnte ich in meinem Becken auch über mehrere Wochen/Monate, nach dem Wechsel von K>Mg zu Mg>K nicht feststellen.

Seit dem es den Mg-Test von JBL gibt, kann ich auch diesen Wert messen, Ergebnis nahe bei 15 mg/l. Meine Berechnung des Mg-Wertes, und damit die Annahme, dass ich Mg>K fahre, hat sich also bestätigt.


Ich hoffe, ich konnte mich noch einigermaßen verständlich machen.

Zum Feierabend gerne mehr, falls ich mit der Kurzform mehr Fragen aufgeworfen habe, als Antwort geliefert.
 

ii111g

Member
Hallo zusammen,

danke für Eure Beiträge. Ich schreibe den Kalium Test mal auf meine "Wunschliste" mit Prio 2. ;-)
Es ist auf jedenfall für mich interessant zu wissen, ob man eher zuviel oder zuwenig hat. Das bekomme ich schlußendlich nur über einen Test heraus.
Ich hoffe nur, dass der Kaliumtest von JBL für diese Aussage genau genug ist.
Bei NO3 war es der JBL nun nicht. Der hat einen sehr niedrigen NO3 Wert angezeigt --> ich habe mehrere Stoßdüngungen gemacht --> Test veränderte sich nicht --> wieder gedüngt --> Test ändert sich nicht --> Test mißtraut --> MN gekauft --> in Ohnmacht gefallen... :eek:

Gibts vielleicht jemanden im Raum Duisburg/Düsseldorf, der einen Kaliumtest mit dem MN für mich gegen eine Aufwandsentschädigung machen könnte? :flirt:

Viele Grüße
Michael
 

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