Leitwert in der Süsswasseraquaristik

Dominik009

Member
Hallo Zusammen,
ich habe, wie die meisten hier, ein Süsswasseraquarium. Da ich für meine Pflanzen und Fische relativ weiches Wasser brauche, verschneide ich Osmosewasser und mein relativ hartes Leitungswasser. Das klappt auch soweit alles gut.

Jetzt habe ich von einem Freund ein Leitwertmessgerät geschenkt bekommen. Damit kann ich den Leitwert im Becken, aus dem Wasserhahn und aus der Osmoseanlage messen. Was bringt mir das? Wozu ist das gut?
Ich weiß dann wie gut das Wasser Strom leitet, aber ist das für irgendwas relevant?

PH, GH, KH sind für die Fische wichtig und Phosphat, Nitrat, Kalium... für den Pflanzen (oder auch Algenwuchs), aber wozu braucht man den Leitwert?

Ich hoffe ihr könnt mich da etwas aufklären.

Viele Grüße
Dominik
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, Du kannst zb. Deine Osmoseanlage überprüfen, ob sie noch einwandfrei arbeitet und es ist sehr hilfreich beim Aufhärten des Wassers.
Für die Geurteilung des Aquarienwassers, nimmt man den Wert nach Wasserwechsel und Düngung und merkt sich den. Dann kann man erkennen, ob ein Wasserwechsel fällig ist.
In Fischbecken sieht man an der Erhöhung des Leitwertes, das sich Mineralstoffe/Nitrat aus der Fütterung ansammeln.
In Pflanzenbecken kann der Leitwert sinken, weil Mineralstoffe und Nitrat verbraucht werden.
Durch die Zahlen kann man es nicht direkt beurteilen, weil hauptsächlich der Unterschied zwischen 2 Messungen interessant ist.

Hoffe die Erklärung ist für gänzlich Ahnungslose hilfreich.
Aber sicher kann es jemand noch treffender ausdrücken.
Chiao Moni
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Servus…

Dominik009":i4hig7qr schrieb:
Damit kann ich den Leitwert im Becken, aus dem Wasserhahn und aus der Osmoseanlage messen. Was bringt mir das? Wozu ist das gut?
Das bringt Dir nix und es ist auch für überhaupt nix gut. Der Leitwert ist eine für die Aquaristik vollkommen irrelevante Meßgröße.

Was uns interessiert, beispielsweise um UOA- bzw. VE-Wasser zu beurteilen und zu verschneiden, oder zu gucken, wo sich das Aquarienwasser hinentwickelt, ist die Leitfähigkeit.

Grüße
Robert
 

Dominik009

Member
Hallo Zusammen,

sorry ich habe mich vertan. Meine natürlich die Leitfähigkeit in Siemens!
Der Post von Moni hat mir das sehr gut erläutert, vielen Dank hierfür :D

Ich habe aber noch ne kurze Frage:
Bisher mische ich das Wasser immer nach Gefühl (etwa 20l Osmosewasser und 10l Leitungswasser um 30l zu wechseln).
Kann ich in nem 10l Eimer einfach 2/3 Osmosewasser einfüllen und 1/3 Leitungswasser und anschließend die Leitfähigkeit messen und so bei allen Eimern die selben Wasserwerte erreichen?

Sind die Wasserwerte immer gleich wenn die Leitfähigkeit gleich ist?

Gruß Dominik
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Hallo,

ich hatte meine Wasseraufbereitung leitfähigkeitsgesteuert. Deine Idee ist zwar nicht verkehrt, aber wenn sich die Wasserwerte Deines Versorgers nicht groß ändern, reicht auch die Mischung gemäß Volumen.

Nur Salze, also Stoffe, die beim Auflösen in Wasser in Ionen zerfallen ("dissoziieren"), z. B. Kochsalz, nehmen Einfluß auf die Leitfähigkeit. Organische Substanzen, wie beispielsweise Zucker, jedoch nicht. Eine Aussage über die Wasserqualität kann man nur anhand der Leitfähigkeit nicht treffen.

Grüße
Robert
 

fischbock

Member
Re:

Hallo Dominik,

Dominik009":1w470un1 schrieb:
Hallo Zusammen,

...

Ich habe aber noch ne kurze Frage:
Bisher mische ich das Wasser immer nach Gefühl (etwa 20l Osmosewasser und 10l Leitungswasser um 30l zu wechseln).
Kann ich in nem 10l Eimer einfach 2/3 Osmosewasser einfüllen und 1/3 Leitungswasser und anschließend die Leitfähigkeit messen und so bei allen Eimern die selben Wasserwerte erreichen?

Das sollte zumindest theoretisch so sein.

Sind die Wasserwerte immer gleich wenn die Leitfähigkeit gleich ist?

Gruß Dominik

Nein, denn wie Robert schon sagte, ergibt sich der Wert aus der Summe aller Salze im Wasser.

Als Beispiel:

a) Wenn dein UO-Wasser eine Leitfähigkeit von 50 hat, kannst Du es ausschließlich mit der Zugabe von Kochsalz, Bittersalz oder Calcium auf den Wert x bringen.

b) Du misst in deinem Becken heute 520, drei Tage später wieder 520, dann bedeutet das nicht (zwingend), dass sich die WW nicht verändert haben, sondern nur die Summe konst. geblieben ist. Z.B könnte die GH etwas abgenommen haben, während NO3 im gleichen Maße (zufällig) gestiegen ist.

Falls nicht schon bekannt, hier noch ein ganz brauchbarer Link dazu: http://www.deters-ing.de/Gastbeitraege/Leitf_1.htm

Gruß,

Dirk.
 

Ähnliche Themen

Oben