Hallo Robin,
nach ca. 4 Monaten Nano Cube Erfahrung, nenne ich mich auch noch Anfänger und möchte Dir aus meiner Sicht ein paar Tipps geben.
- Bodengrund
Über Sand habe ich schon mehrfach gelesen, dass der zu schwarzen Flecken neigt, weil aufgrund der Feinporigkeit das Wasser schlecht zirkulieren kann (wenn ich's richtig in Erinnerung habe). Passiert aber nicht bei jedem! Anfangs hatten wir Rosis Aquarienkies und der hat mich aufgrund seiner Härte und Größe doch sehr geärgert. Gerade kleinwüchsige Bodendecker wollten einfach nicht halten. Ans Aquasoil habe ich mich nicht drangetraut als Anfänger (außerdem muss man ja steigerungsfähig sein ;-)) Ich kam dann günstig an das Aqua Substrate II von Aqua Art dran und bin begeistert. Der Boden ist allerdings dunkelbraun, daher kommt es farblich für Dich nicht in Frage. Diese Art Boden hat einen ungemeinen Vorteil: die Steine sind viel weicher und natürlicher geformt, daher halten die Pflanzen viel besser.
- Dünger im Bodengrund
Hier gibt's eindeutig geteilte Meinung. Fakt ist, nach ca. 1 Jahr verliert er seine Wirkung, er kann sich optisch unbefriedigend mit dem Bodengrund mischen (beim Pflanzen rein und rauszuppeln) und manche sagen auch, dass sie lieber 100%ige Kontrolle über die Düngemenge haben (also über die Zugabe ins Wasser). M.E. ist die Bodenbewegung durch Pflanzen "anfassen" schon sehr hoch, daher bin ich froh, dass ich keinen zusätzlichen Dünger verwendet habe.
Ánmerkung: Bodenbewegung durch Pflanzen "anfassen"
Mir gingen als Anfänger immer mal Pflanzen über den Jordan. Andere Pflanzen wiederum wuchsen wie Unkraut und schlugen dabei Luftwurzeln. Die ein oder andere kam in emerser Form und musste erst mal auf submers umgestellt werden (was meist zu kompletter optischer Änderung führt). ICH wühle also ziemlich häufig im Boden rum, daher bin ich froh, auf einen Dünger im Grund verzichtet zu haben.
- Beleuchtung
Angefangen habe ich mit 1x11 Watt, aber da ich auch so ein schönes Becken haben will, wie hier immer mal wieder zu sehen ist, habe ich mir später weitere 11 Watt dazugeholt. Außerdem sieht's nochmal schöner aus
Eine Erhöhung der Beleuchtung hat nur zur Folge, dass sich alles in Deinem Becken anders verhält. Die Pflanzen ändern zum Teil ihre Farbe, der Nähstoffbedarf erhöht sich, Algenwachstum kann gefördert werden. Du kannst natürlich erst mal mit 11 Watt anfangen. Aber es kommen dann nicht alle Pflanzen in Betracht und wenn Du die Lichtmenge erhöhst, kannst Du nochmal neu Anfangen, was die Düngemenge angeht.
- CO2
Du solltest Dir überlegen, ob Du nicht von vorneherein die Flaschen und nicht die Bio-Variante nimmst. Die Bio-Variante hat den Nachteil, dass Du die Zufuhr nicht so steuern kannst, wie man es eigentlich können sollte, um ideale Pflanzenbedingungen zu schaffen. Anfangs hatte ich aus optischen Gründen gar kein CO2. Wohin mit der Flasche? Zusätzliches Gerät im eh schon kleinen Becken? Inzwischen habe ich hier eine Flasche stehen, aber die Dosierung leider noch nicht im Griff (was nicht an der Flasche liegt, sondern an einem Verteiler zur Versorgung von zwei Becken und aus Sorge, irgendwen zu töten, die Flasche jeden Abend von Hand zudrehe).
- Heizung
Die Cubes hier laufen ohne. Bisher sank die Temperatur nicht unter 22 Grad, aber im Winter wird sich zeigen, ob's doch noch weiter runter geht. Ja, es kommen nicht alle Fisch- und Garnelenarten in Frage aufgrund der Temperatur, aber das stört mich nicht weiter.
- Filter
Dazu kann ich persönlich nichts sagen, da die Cubes mit dem Nano Eckfilter von Dennerle laufen und dieser keine Änderungsmöglichkeiten bietet. Ein Vergleich mit einem "ordentlichen" Filter fehlt mir, daher kann ich Dir dazu NICHTS sagen.
- Fisch und Garnelengröße
Kleine Fische und Garnelen in einem kleinen Becken sehen einfach schöner aus. In einem Cube ist ein Kampffisch Männchen, in einem anderen 2 Weibchen und aus Vergesellschaftungsgründen auch ein paar Endler. Es ist eine ganz andere Wirkung, ob die großen Kafis im Cube schwimmen oder die Endler. Finde heraus, was Dir besser gefällt.
Bei Garnelen gilt das Gleiche wobei etwas Weiteres hinzu kommt: sind die Garnelen zu schwer für die Pflanzen, sei Dir sicher, dass sie nur noch den "tragfähigen" Teil reinigen. Feingliedrige Pflanzen wie z.B. Diblis Diandra werden von Amanos links liegen gelassen und nur bei Hungernot aufgesucht. Es eignen sich kleinere Garnelen also aus zwei Gründen besser für kleine Becken.
- Algen
Befrei Dich von der Hoffnung, dass Du nie welche zu sehen bekommst.
- Wassertests
Auch wieder ein Diskussionsthema. Anfangs hatte ich keine, aber aufgrund von Algen habe ich mir einen Testkoffer von JBL gekauft. Solltest Du Becken Probleme bekommen, wirst Du hier sicherlich nach genauen Wasserwerten gefragt. Nitrit ist ein ziemlich wichtiger Test, solange Dein Becken noch nicht eingefahren ist und Dir die Futterdose nicht aus der Hand fällt ;-)
- Nitritpeak
Kommt mit Sicherheit, fragt sich nur, in welchem Ausmaß. Nitrit ist ziemlich gefährlich für die Fische und Garnelen, weil Gift. Mach also nicht den Fehler und besetz Dein Becken einen Tag nach dem Aufsetzen. Es kann gut gehen, wenn Du Dich für z.B. Kampffische entscheidest. Aber es wird mit Sicherheit schief gehen, wenn Du Garnelen hineinsetzt. Zur Unterstützung der Bakterienflora kann ich Dir nur Amtra Clean Procult empfehlen. Mein letztes Becken steht seit 5 Wochen und ich habe immer mal wieder Amtra hinzugegegen. Ich hatte nur einen Nitritpeak von 0,2. Wenn Du jemanden kennst, der Dir seinen eingefahrenen Filter zum Auswaschen in Deinem Becken ausleiht, hilft das natürlich auch. Und einen Tipp am Rande: man ließt zwar immer, dass man beim einem Nitritpeak so viel WW wie nötig machen kann/soll, weil die Abbaubakterien auf Blättern, am Bodengrund o.ö. sitzen, aber mit dem WW nimmst Du ihnen die Nahrungsquelle und es kann sein, dass daraufhin wieder Bakterien eingehen. Mach nur WW von 40-50% und nicht mehr!
- Wasser
Sieh zu, dass Du direkt mit ordentlichem Wasser anfängst. Leitungswasser mit zu hohem Härtegehalt kann die Pflanzenblätter verkalken und sowieso den Rand Deines Beckens. Es hat sicherlich noch andere Auswirkungen, aber genannte haben mich bewegt, mit Osmosewasser zu verdünnen. Destiliertes Wasser ist nochmal 'ne Nummer "sauberer" als Osmose, aber eben etwas zu sauber und im Vergleich zu Osmose auch zu teuer. Solltest Du an "Britt" denken, kann ich Dir nichts dazu sagen. In einem Thread wurde ausführlichst darüber diskutiert, aber Britt arbeitet wohl mit Silberfilter und wie sich das auf den Besatz auswirkt, wusste keiner so genau.
So, das fällt mir so auf Anhieb ein, was man als Anfänger beachten sollte. Das ist vermutlich mehr als Du wissen wolltest :-D
Viele Grüße
Kerstin