Pinselalgen

franz1965

Member
Hallo, so nun sind meine Pinselalgen immer noch in meinem Aquarium.
Habe hier gelesen das die Beleuchtung mindestens 0,5 Watt pro Liter sein sollte, habe nur Stängelpflanzen im Aquarium.
Laut Hersteller habe ich für mein 350 Liter Aquarium eine Leistung von 2 x MultiLux LED 120, 2 x 21 Watt und
Kelvin 9000/6500 Lumen 6670.
Beleuchtungszeit 10 Std. in meinem Aquarium.
Jetzt meine Frage; ist meine LED Beleuchtung ok? Wie kann ich das genau Ausrechnen?

Danke
 

Vceo99

New Member
Hallo :)
Also ich bin noch relativer Laie.. aber bei der Beleuchtung ist ja die Lumenanzahl interessant. 6670lm durch deine 350 Liter, da kommst du auf ~19lm/L, das liegt nach Tropica im mittleren bis unteren Lichtbereich. Wenn du jetzt nur eher anspruchslose Stängelpflanzen hast, dann sollte das okay sein, aber es gibt ja auch sehr lichthungrige. Wachsen deine Pflanzen gut?
Sonst treten Pinselalgen auch sehr gerne bei zu hoher Eisendüngung auf, wie ich gelesen habe. Schon mal deinen Eisenwert gecheckt? Wie oft wechselst du Wasser?
Liebe Grüße,
Steve :)
 

franz1965

Member
Hallo Wasserwechsel jede Woche, Eisen liegt bei 0,05 bis 0,04. Pflanzen wachsen ganz gut, nur einige habe ich raus geschissen zu viel Algen dran.

Habe mir nur selber die Frage gestellt .
0,5 Watt pro Liter, das sind doch bestimmt die alten Leuchtstoffröhren gewesen, oder?
Und ich habe ja jetzt LED Leuchtstoffröhren da sind die Watt zahlen ja geringer und es wird anders beleuchtet denke ich, oder?

Deswegen diese Frage.

Ich hatte Anfang des Jahres auch jede Menge Pinselalgen im Aquarium habe dann die Beleuchtung mit Isolierband weiß abgeklebt damit es etwas dunkel wurde danach sind die Stängelpflanzen gut gewachsen bis vor einigen Monaten, bin leider in der Zeit einige Wochen nicht zu Hause gewesen und dann wie ich nach Hause kam, waren diese Algen wieder im Aquarium.
Im Moment habe ich das Isolierband noch an den Leuchtstoffröhren.
Gruß
 

Peter47

Active Member
Hallo Franz,
Jetzt meine Frage; ist meine LED Beleuchtung ok? Wie kann ich das genau Ausrechnen?
Schaue bitte mal da nach. Die Genauigkeit dieser Berechnungsmethode ist für die Aquaristik optimal!
Dein eigentliches Problem sind Pinselalgen. Diese sind äußerst hartnäckig. Ich kämpfe zur Zeit auch dagegen und vermute, dass deren Stoffwechselprodukte die Pflanzen in ihrem Wuchs hemmen. Bei mir wachsen sie nicht überall, aber an einer Stelle, an denen man sie nicht vermutet, nämlich am Boden unter dichtem Wuchs von Cryptocoryne becketii! Dort herrscht kaum Strömung, sie lieben aber starke Strömungen (z.B. am Filterauslauf). Rotalgen lieben aber auch "schmutziges" Wasser!
Wichtig ist, dass Du reichlich Pflanzen hast und möglichst alle Algen entfernst (was bei Pinselalgen nicht leicht ist). Düngerkonzentrationen zurückfahren (wichtig bei Stickstoff). Wasser durch Wasserwechsel "sauberer" machen (bis zu 50% pro Woche!!). In diesem Zusammenhang noch Tipps: lege totes Material (Steine, Rohre etc.) in einen Chlorreiniger (z.B. Dan Chlorix). Da reicht eine Dauer von einer halben Minute aus, um alle Algen abzutöten. Teile nachher intensiv wässern.
Pflanzen kann man mit Easy Carbo (EC) behandeln. Aber wie geschrieben: die Bekämpfung ist sehr langwierig - Geduld!
Grüße
Peter
 

Peter47

Active Member
Hallo Franz,
Easy Carbo ist ein verdünntes Glutaraldehyd (C5H8O2). Glutaraldehyd dient als Desinfektionsmittel, Reinigungsmittel, Gerbstoff usw. Daran erkennst du sicherlich, dass es nichts mit CO2 oder Dünger zu tun hat. Im Gegenteil: In hohen Dosen ist Glutaraldehyd ein Gift!
Was daran aber bemerkenswert ist, es wirkt auf Pinselalgen toxischer als auf unsere "Nutzpflanzen", und das nutzen wir aus!
Also: Easy Carbo nicht zu stark überdosieren. Ich halte mich an die empfohlene Dosis, das ist bei meinem AQ ca.10 ml pro Tag. Damit schade ich meine Pflanzen nicht, für die Pinselalgen ist diese Dosis allerdings eher nur "unangenehm", hinderlich. Easy Carbo ist nur eine Ergänzung zu meinen Maßnahmen.
Zu besseren Einschätzen: Ich habe eine mit Pinselalgen verseuchte Bucephalandra für ca. 1 sec in reines Easy Carbo gesteckt und dann sofort wieder ins AQ gegeben. Die Pinselalgen waren weg, die Bucephalandra hat es überlebt. Es war allerdings ein riskantes Unternehmen!
Viele nebeln die Pinselalgen mit Easy Carbo ein. D.h. sie nehmen eine Injektionsspritze und placieren so Easy Carbo direkt an die Algen. Das hilft besser als einfach ins Wasser geben, ist aber ein bisserl mühsam
Grüße
Peter
 

Peter47

Active Member
Hallo Franz,
noch eine Ergänzung: Einnebeln funktioniert auch mit Wasserstoffperoxid. Siehe hierzu lokale Bekämpfung von Algen mittels Einnebelmethode mit H2O2
H2O2 hat den Vorteil, dass es nach seiner Reaktion (Abgabe von Sauerstoff, also Verbrennen) absolut ungiftig ist. Der Nachteil: wenn Nutzpflanzen getroffen werden, dann werden die auch verbrannt. Aber: Eine durchaus evidente Methode!
Grüße
Peter
 

Wuestenrose

Well-Known Member

franz1965

Member
Hallo Peter, danke für die Info.
Mit H202 habe ich auch gelesen.
Nun sehe ich ja nicht Überall wo die Algen sitzen.
Habe im Moment den Mikro Basic Eisen Dünger nicht gedüngt. Nur GH Booster und Aqua Rebell Makro Basic Nitrat.
Vielleicht werde ich noch die Tage die Filtermedien nach und nach Ersetzen und füttere nur jeden 2 Tag mit Frostfutter.
Besatz im Moment :
1 Antennenwels
7 Neon Salmler
4 Zwergbuntbarsch und 7 Ohrgitter-Harnischwelse
Gruß.
 

franz1965

Member
Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Easy-Life hat in den letzten 9 Jahren mindestens dreimal die Zusammensetzung geändert. Laut dem 2015er SDB enthielt es eine 2-%ige Lösung von 5-Hydroxypentanal, 2019 war's dann eine 2,9-%ige Glutaraldehydlösung, deren Konzentration Easy-Life dann 2021 auf 1,9 % gesenkt hat.
Hallo, hilft es denn nun oder vielleicht auch nicht mehr?

Hat jemand in den letzten Monaten Erfahrungen sammeln können?

Danke
 

Renias77

Active Member
Moinsen, zum Thema Pinselalgen konnte ich jetzt leidige 3 Jahre meine Erfahrungen sammeln. Das erste, die ganzen Mittel beheben nur Punkuell die Algen, das was aber interessant ist, ist die Ursache. Folgende Erfahrungen habe ich gemacht. Licht ist den Pinselalgen eigentlich Wurst, ist aber wichtig damit die Pflanzen den Algen konkurrieren. Also muss die Beleuchtung zu den zu pflegenden Pflanzen passen. In meinem Fall hab ich die Lichtmenge halbiert und alles wächst jetzt viel besser. Das zweite die Düngung. Nach dem Wechsel des Eisen volldüngers und der täglichen äußerst geringen Zugabe (2ml auf 450l) sind die Pinselalgen stehen geblieben und wuchsen nicht weiter. Der dritte Punkt bei mir, ich habe die Strömung erhöht. Da ich so ein Hypermaxx Monster habe, glaub ich das er den Mulm aus dem Becken rauszieht und die Pinselalgen gingen zurück. Den Totesstoß hat Seachem Purigen gegeben, Pinselalgen sterben und die Amanogarnelen fressen die jetzt. Für mich bin ich daher zu dem Ergebnis gekommen was viel hier schon mehrfach geschrieben haben. Angepasste Düngungung (nur so viel wie unbedingt sein muss)
sauberes Becken, Mulm lieben die Pinselalgen, Filterung ins Becken verlegen, somit kann der „Mulmsammler Außenfilter„ öfter gereinigt werden was der Beckenhygiene hilft ohne die Biologie zu zerschießen. Purigen, tja das ist immernoch ein Rätsel für mich, welchen Einfluss es hat, funktioniert aber Bombastisch.
Wie gesagt, funktioniert bei mir, kann aber bei Dir wieder ne anderen Lösungsweg haben. Ich bin jetzt nach 3 Jahren Kampf Algenfrei und sehr Happy.

Drück allen geplagten die Daumen.
Grüße René
 

Peter47

Active Member
Hallo René,
Purigen, tja das ist immernoch ein Rätsel für mich, welchen Einfluss es hat, funktioniert aber Bombastisch.
ich habe mir auch Purigen gekauft, um u.a. damit gegen die Rotalgen vorzugehen. Mein Gedankengang der zur Entscheidung führte war folgender: Purigen ist ja ein adsorbierendes Kunstharz und funktioniert prinzipiell genauso wie die Biofilter aus Keramik. Der Unterschied besteht nur in der Größe der Poren. Sie sind so klein, dass dort nur sehr kleine Objekte (z.B. Farbmoleküle) Platz haben. Vielleicht (so habe ich mir gedacht) sind die Sporen der Pinselalgen (Rotalgen) so klein, dass diese sich im Purigen ansammeln, dort aber kein Unheil mehr anrichten können (weil der Platz zum Wachsen fehlt), bis ihnen mit dem Chlorreiniger der Garaus gemacht wird.
Das alles aber funktioniert nur dann, wenn die Strömung im AQ so groß ist, dass (möglichst alle) Sporen im Filter und letztlich im Purigen landen. Ich habe bei meinem 540l-Becken einen Eheim professionel 4+ 600. Dort kann der Vorfilter (Filterschwamm) sehr einfach ausgewechselt werden. Zu meinem Konzept gehört das monatliche Wechseln des Vorfilters.
Bis jetzt habe ich logischerweise noch keine Erfolg feststellen können, das System läuft jetzt erst ein paar Wochen. Und du schreibst ja von einem Zeitraum über drei Jahre. Dennoch hat mich dein Post in meiner Vermutung gestärkt! (Wenn wir wüssten, was wir eigentlich nur glauben, dann glaubten wir nicht einmal mehr das was wir tatsächlich wissen)
Grüße
Peter
 

Frank2

Well-Known Member
'N Abend...



Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Easy-Life hat in den letzten 9 Jahren mindestens dreimal die Zusammensetzung geändert. Laut dem 2015er SDB enthielt es eine 2-%ige Lösung von 5-Hydroxypentanal, 2019 war's dann eine 2,9-%ige Glutaraldehydlösung, deren Konzentration Easy-Life dann 2021 auf 1,9 % gesenkt hat.


I.d.S.
Robert
Ich habe daher die Extremkur außerhalb der Becken auf das 10 fache der Normaldosierung erhöht. Es mutiert zur Blackbox irgendwann wenn die ständig die Zusammensetzung ändern. Ärgerlich.

Gruß
Frank
 

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