Moin,
Thailand, bsd. der Süden, spielt ja seit Jahrzehnten aquarienpflanzenmäßig eine große Rolle, da kann man auf eine Menge Literatur zurückgreifen. Erst letztens gab es in der Datz eine Artikelserie von Christel Kasselmann über ihre letzte Thailand-Reise. Durch das kommerzielle Sammeln sowie Biotopvernichtung sind z.B. auf Phuket die Wasserpflanzenbestände stark dezimiert worden. Aber wie Ivo schon erwähnt, sind in letzter Zeit trotzdem neue aq.geeignete Pfl. eingeführt worden. Wohl vorher einfach übersehen oder für uninteressant gehalten, wie Cyperus helferi, oder aus abgelegeneren Gegenden stammend (Pogostemon helferi).
Die echte Rotala indica (von der es evtl. submers unterschiedlich aussehende Formen gibt), Murdannia keisak oder Elatine-Arten sind für uns vielleicht exotische Neuheiten, aber in Asien weit verbreitete und häufige Reisfeld-Unkräuter.
Sehr interessant wäre auch Brasilien, von wo z.B. die Japaner in den letzten Jahren eine Menge neuer Aquarienpflanzen mitgebracht haben, obwohl dort schon seit langem kommerziell gesammelt wird. Unscheinbare Kräuter in Überschwemmungsgebieten wie Staurogyne-Arten, Cuphea anagalloidea oder Diodia kuntzei wurden von Aquarienpflanzensammlern früher vielleicht einfach nicht beachtet. Es soll aber heute kaum möglich sein, eine Sammelgenehmigung zu bekommen, auch nicht-brasilianische Botaniker können dort kaum noch forschen.
Oder Kuba: dort gibt (oder gab?) es neben Hemianthus callitrichoides eine Anzahl weiterer Hemianthus-Arten, bisher nur wissenschaftlich bekannt.
In einem australischen Aquaristikforum hat mal jemand eine eindrucksvolle Liste von australischen Wassermoosen gepostet, darunter viele Fissidens-Arten.
Egal in was für Tropen- oder Subtropengebieten - es kommt wohl drauf an, wie genau man hinschaut, dass man nicht nur auf Bekanntes achtet, und an was für Standorten die Pflanzen vorkommen.
Und wenn man eine reale Chance auf Bestimmung von unbekannten Pflanzen haben will, kommt man nicht ums Herbarisieren herum.
Gruß
Heiko