PO4 zehrende emers wachsende Pflanze

ii111g

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Hallo zusammen,

ich hoffe, ich bin mit meiner Frage hier richtig :)!
Ich habe ein Artenbecken für Welse (L134) ohne Beleuchtung, ohne Pflanzen. Da in dem Becken quasi keine PO4 Verbraucher sind, sammelt sich Phosphat schon vermehrt an (und ja, ich wechsele schon viel Wasser). Das Wasser wird über eine HMF Matte gefiltert.
Könnte die Idee funktionieren, hinter die Matte eine Pflanze zu stecken (oder die Wurzeln einer Pflanze) und die Pflanze dann außen am Aquarium wachsen (ranken) zu lassen? Dabei sollte das Phosphat dann verbraucht werden, oder zumindest merklich reduziert.

Könnte das funktionieren und habt ihr vielleicht sogar Vorschläge für Pflanzenarten? Oder hat das Vorgehen auch Nachteile?

Viele Grüße und Dank
Michael
 

NickHo

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Re: PO4 zehrende emers wachsende Pflanze

Hi,
so wie du das beschrieben hast könntest du es mal mit der Efeutute (Epipremnum aureum) versuchen.
Habe ich zwar selber noch nicht ausprobiert aber schonmal irgendwo gesehen :lol:
 

Kugel-Peter

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Re: PO4 zehrende emers wachsende Pflanze

Hallo Michael,
ich habe ein paar Stängel der Efeutute (Epipremnum aureum, auch als Scindapsis oder Rhaphidophora im Handel) im HMF hängen wo sie stark verzweigte Wurzeln gebildet hat. Man muss nur immer mal nachsehen, ob Wurzeln in die Pumpe einwachsen. Das ist bei mir bisher nach 4 Monaten nicht der Fall. Eine kleine Spatiphyllum (Art weiß ich nicht) habe ich ins offene Aquarium gehängt, die wächst da auch ganz gut.
Eichhornia crassipes (Wasserhyazinthe) geht auch gut, wenn zwischen Wasseroberfläche und Abdeckung genügend Platz ist. Die habe ich in einem anderen Aquarium im HMF. Die bildet sehr filigrane und tief ins Wasser reichende Wurzeln. Wie effizient diese Pflanzen in Bezug auf Phosphat sind, weiß ich nicht. Am schnellsten von den genannten wächst Eichhornia , da ist vielleicht auch der Phosphat-Verbrauch am höchsten (muss aber nicht sein)- die braucht aber relativ viel Licht. Am genügsamsten, was Licht betrifft, ist Epipremnum.
Im Prinzip müssten alle Sumpfpflanzen gehen, z.B. Echinodorus und Cryptocorine. Limitierend ist hier sicher die Luftfeutigkeit.
 
Re: PO4 zehrende emers wachsende Pflanze

Hallo,

was auch gehen kann ist Zypergras, wenn es oben aus dem Becken herauswachsen darf. Diese Pflanze ist eine ausgesprochene Sumpfpflanze, verträgt also auch den beständig nassen Fuß (Staunässe). Wächst grasartig steif aufrecht.

Des Weiteren geeignet für eine Kultur mit den Wurzeln im Wasser ist die Graslilie (Anthericum) die es mit rein grünen und grün-weiß panaschierten Blättern gibt. Man muss sie so befestigen, dass das Laub und das Herz der Pflanze, die dicke Grasbüschel bildet, oberhalb des Wasserspiegels stehen, die Wurzeln tauchen dann ins Wasser ein. Aus dem Zentrum der Pflanze wachsen dann lange holzige Triebe, an denen sich Blüten bilden, sowie nachfolgend sich bewurzelnde Ableger (Kindeln)

Weiter geeignet sind alle Binsenarten (Juncus) von denen es auch solche mit spiralig* verdrehten Blättern gibt
Juncus repens (soll sich sogar submers im AQ halten lassen)
Juncus effusus spiralis*
Binsen haben den Vorteil, dass sie recht feste, teils dicke und harte Blätter haben, die von den Welsen wohl verschmäht werden. Juncus effusus spiralis ist eine Teichpflanze für die Sumpfzone, kann also mit Wurzeln und den unteren Teilen der Triebe unbeschadet und dauerhaft im Wasser stehen.

Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, um Nährstoffe aus dem Wasser zu entziehen. Die oben genannten Pflanzen vertragen Temperaturen auch zwischen 20° und 25° sowohl oberhalb als auch unterhalb des Wasserspiegels.
 

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ii111g

Member
Re: PO4 zehrende emers wachsende Pflanze

Hallo ihr,

Danke Euch für die tollen Beiträge. [THUMBS UP SIGN]
Mir gehts im hauptsächlichen darum, das Phosphat verbraucht wird, Nitrat ist eher kein Problem. Vielleicht noch ein wichtiger Hinweis, das Becken läuft bei knapp 30 Grad....

Ich hab mal ein Bild von der Filtermatte gemacht, ich möchte etwas auf der rechten Seite ansiedeln ;-)


Ich denke mal, bei den Temperaturen ist nicht alles geeignet, oder? Was gut Phosphat verbraucht ist wahrscheinlich mit Wachstum gleichzusetzen, nicht wahr?

Viele Grüße und Dank
 

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Hydrophil

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Re: PO4 zehrende emers wachsende Pflanze

Hallo Michael,

einige Pflanzen wurden dir ja schon genannt, es gibt auch noch eine Menge weiterer, bei mir ist Bacopa caroliniana auf der Fensterbank immer schön gewuchert, oder verschiedene Echinodorusarten. Das Problem, das ich bei dir aber sehe, ist, dass auch emerse Pflanzen Licht brauchen, gerade wenn sie schnell wachsen sollen. Auf deinem Foto sieht es ja eher düster aus und du schreibst, dass du das Becken nicht separat beleuchtest. Es läuft also alles auf Umgebungslicht raus, oder? Wenn du die Pflanzen nach rechts aus dem Regal rauswachsen lässt, bekommen sie zumindest das Licht von der Deckenbeleuchtung, trotzdem kommt mir das ziemlich dunkel vor. Wenn du willst, dass die Pflanzen viele Nährstoffe ziehen, dann brauchen sie auch Licht.

Viele Grüße,
Christoph
 

ii111g

Member
Re: PO4 zehrende emers wachsende Pflanze

Hallo Christoph,

das mit dem Licht wird schon in Ordnung gehen.
Das besagte Becken ist das unterste in dem Regal. Die beiden Becken darüber werden beleuchtet (8 Stunden) und darüber hinaus ist in dem Raum noch ein Fenster.
Alles keine T5 Festagsbeleuchtung, aber hoffentlich genug Licht. ;-)

Viele Grüße
Michael
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Re: PO4 zehrende emers wachsende Pflanze

Hallo, versuchs mal mit Wasserwechsel, der nimmt bedeutend mehr Phosphat raus, als eine Pflanze.
Und eine Pflanze kann auch nur wachsen(Phosphat verbrauchen), wenn sie genug Nitrat, Kalium und Micronährstoffe bekommt.
Vom Licht mal ganz abgesehen. Je wärmer, desto heller sollte es sein.
Es ist ja keine Aktion einen Zweig Efeutute ins Becken einzuhängen und es mal zu testen, ob es was bringt.
Aber bei der Wuchsrate müßtest Du schon ganzschön Stängel reinhängen, das man was spürt. Und der Wurzelballen einer wüchsigen, großen Pflanze ist nicht zu unterschätzen :shock:
Chiao Moni
 

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