Silikat Filter ohne Umkehrosmoseanlage?

Hallo zusammen,

aktuell habe ich in meinem AQ einige Probleme mit Kieselalgen. Vor allem meine Eleocharis -"Wiese" ist relativ braun.
Dann habe ich meinen Silikat-Gehalt im Leitungswasser gemessen und der JBL Tröpfchentest hat über 6,0 mg/l Silikat im Leitungswasser ergeben.
Mein AQ läuft nun seit 70 Tagen. Ich weiß, dass es in der Einfahrphase Probleme mit Kieselalgen geben kann, dass diese dann aber nach einiger Zeit durch andere Algen verdrängt werden. Dass ist aber nicht eingetreten.

--> Jetzt die Frage: Auf dem Markt gibt es Silikat Filter mit Mischbettharz zum nach einer Osmoseanlage nachzuschalten. Da ich aber mit meinen Leitungswerte absolut zufrieden bin wollte ich wissen, ob ich auch meinen Silikat-Wert irgendwie senken kann und ob so ein Silikat-Filter auch ohne Osmoseanlage funktioniert.
Kann man so einen Silikat Filter auch selber bauen?


Grüße Hannes
 

Thumper

Moderator
Teammitglied
Moin Hannes,

Ich würde einfach bei dem was du aktuell laufen hast bleiben und etwas abwarten. Manchmal dauert das auch länger, aber weg gehts dann von alleine.
 

Lixa

Well-Known Member
Hallo Hannes,

In der Beschreibung des Aquariums konnte ich nicht erkennen, ob du Soil verwendet hast, oder ob die Eleocharis Wurzeldünger bekommt. Wenn sie schneller wächst kann sie sich besser gegen die Algen behaupten.

Klar gibt es ohne Silikat die Kieselalgen nicht, aber evtl. hättest du dann andere.
Ich habe auch gerade eine Kieselalgenexplosion seit ich mehr beleuchte, aber die Pflanzen keine Zeit hatten entsprechend zu wachsen. Sie können bei jeder Änderung auftreten, aber auch schnell wieder verschwinden.

Viele Grüße und viel Erfolg

Alicia
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Morgen…

Thumper":1kd2pala schrieb:
Manchmal dauert das auch länger, aber weg gehts dann von alleine.
Blasenschnecken sind hervorragende Kieselalgenvertilger, sofern man keine Schneckenphobie hat.


Viele Grüße
Robert
 

treadstone144

New Member
Hi

ich hatte sera silicate clear und das hat nach gut einer Woche sämtliches Silikat aus dem Becken entfernt.

Zwei Wochen später waren die Pflanzen immer noch braun.

Bei mir war schlussendlich die Ursache eine zu geringe Filterung (Mulm auf den Pflanzen) und zu geringe Eisen- und Phosphatdüngung.

Ich hatte also keine Braunalgen, sondern Detritus + Mangelerscheinungen der Pflanzen.

Aber das kann bei jedem auch wieder anders sein. Das silicate clear wirkt auf jeden Fall, so meine Erfahrung. Ich habe es aber raus, dünge jetzt nach EI (ich dachte 1 mg/l PO4 und 0,1 mg/l Eisen ist genug war aber nicht so, jetzt stoßdünge ich 6 mg/l PO4 und täglich 1 mg/l dazu + 0,5 mg/l Eisen + täglich 0,1 mg/l Eisen dazu und seither brummt das Becken) - Silikatentferner ist eigentlich sinnlos wenn die Pflanzen stark sind kommen die Braunalgen eher nicht.

Ich hatte das bei dem Frankfurter Wasser früher mit einer Umkehrosmoseanlage versucht, die 15 mg/l SIO2 aus dem Wasser zu filtern. Da braucht man dann spezielle Kartuschen, die sich relativ schnell zusetzen und ausgetauscht werden müssen. Also ein enormer Kostenfaktor, ähnlich übrigens wie auch das Silicate Clear, das auch nicht ewig hält.

Also lieber alles lassen und in die Stärkung der Pflanzen investieren, so habe ich es zumindest gemacht.

LG
Jochen
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Morgen…

treadstone144":ykmkgh82 schrieb:
Ich habe es aber raus, ist eigentlich sinnlos wenn die Pflanzen stark sind kommen die Braunalgen eher nicht.
Braunalgen sind im Süßwasser eher seltene Gäste und fast eine kleine botanische Sensation…


Grüße
Robert
 
Ok, danke für eure schnellen Antworten. Ich werde dann einfach noch ein bisschen abwarten und hoffen dass die Kieselalgen verschwinden.
Ich verwende Seachem Flourite Black als Bodengrund.
Ich dünge täglich Aqua Rebell Makro Basic NPK 3ml und Aqua Rebell Mikro Basic Eisen 1ml (Düngung ist noch reduziert. Zieldosierung: NPK 6ml; Eisen 1,5ml täglich). CO2 bringe ich auch ins Wasser ein.
Ansonsten ist mein Becken gut Bepflanzt. Ich habe leider kein aktuelles Bild mit Kieselalgenbefall. Dafür eins vor dem Befall. (Siehe Unten)

Grüße Hannes


$Solar Scape
 

RouvenP

New Member
Hallo Hannes,

grundsätzlich trifft dein erster Beitrag ziemlich genau auf mein Aquarium/Leitungswasser zu. Habe deutliche Kieselalgenbeläge und hohe Silikatwerte (>> 6mg/l) im Leitungswasser.

Wie hat sich das Problem bei dir jetzt gelöst?
Ich würde auch nur sehr ungerne eine Umkehrosmose-Anlage betreiben, da alle anderen Wasserwerte soweit gut sind.
Daher überlege ich aktuell, ob ich ein entsprechendes Filtermedium einsetzen sollte. Auch wenn dieses mir das jetzt schon fehlende Phosphat herausfiltern würde. Phosphat sollte man ja "Gegendüngen" können.

Gruß

Rouven
 

Nightmonkey

Member
Hallo Rouven,

Kieselalgen sind ein Anzeichen für eine ungenügende Mikroflora. Am besten setzt man bei Kieselalgen ein Bakterienpräparat ein, ich habe damals mit Seachem Stability die Kiesel beseitigt.
Es gibt noch weitere Möglichkeiten die Mikroflora zu pflegen wie z. B. Komposterde - Aufguss, da kannst du mal die Suchfunktion bemühen.

Nur zur Info, Osmoseanlagen können kein Silikat nennenswert abscheiden, das geht nur über ein Vollentsalzer.

Gruß Marco
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Marco,
Nightmonkey":31elh40c schrieb:
Nur zur Info, Osmoseanlagen können kein Silikat nennenswert abscheiden, das geht nur über ein Vollentsalzer.
Einspruch euer Liebden! Muss man sich bei den Harzen im Einzelfall ansehen, idR. sind die eher schwach bezüglich Kieselsäure, deutlich schwächer als übliche UOA-Membranen. Die schaffen immerhin Rückhalteraten von 80-90 %. Gute Membranen schaffen 95%.

Gruß Nik
 

Lixa

Well-Known Member
Hallo Hannes,

Für hat du CO2 mit Dauertest?

Falls nicht, reduzier das Licht oder besorg dir CO2. Silikat kommt weltweit in beinahe jedem Gewässer reichlich vor, aber Kieselalgen wachsen vorwiegend in flachen Bächen und Flüssen. Sie mögen viel Licht und geringes CO2, am besten auch noch nährstoffarmes Wasser.

Nährstoffarm + CO2 + viel Licht ergibt oft grüne Fadenalgen, daher ist das auch keine Lösung.

Bei den empfohlenen Düngerwerten und einer stabilen Mikrobiologie funktionieren Aquarien auch sehr gut mit hohen bis sehr hohen Silikatwerten. Aquasabi hat genauso wie ich laut Wasseranalyse der Wasserwerke mehr als 10 mg/L Silikat im Wasser - das ist kein Problem.
Orthophosphate sollen dagegen problematisch sein und sind nicht in meinem Wasser.

Bei mir gingen die Kieselalgen mit der CO2 Düngung massiv zurück und kamen nur wieder als die CO2 Versorgung unterbrochen war. Grüne Staubalgen sind viel schwieriger loszuwerden...

Viele Grüße

Alicia
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, Kieselalgen kriegt man auch mit fördern des Biofilms weg.
Zb. mit Joghurt oder Bakter AE, welches Milchsäurebakterien enthält, siehe Zutatenliste.
Dadurch entsteht ein glibbschiger Biofilm, auf dem sich die Kieselalgen nicht halten können...
Sie werden dann von den Tieren mitgefressen...
Hier wenige Tage nach Einsatz von Bakter AE

Die saßen extrem fest...nur mit Klinge zu entfernen...
Danach war alles sehr weich und konnte grad mit der Hand weggewischt werden...
VG Monika
 

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Nightmonkey

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Hi Nik,

nik":1hp9dkvv schrieb:
Moin Marco,
Nightmonkey":1hp9dkvv schrieb:
Nur zur Info, Osmoseanlagen können kein Silikat nennenswert abscheiden, das geht nur über ein Vollentsalzer.
Einspruch euer Liebden! Muss man sich bei den Harzen im Einzelfall ansehen, idR. sind die eher schwach bezüglich Kieselsäure, deutlich schwächer als übliche UOA-Membranen. Die schaffen immerhin Rückhalteraten von 80-90 %. Gute Membranen schaffen 95%.

Gruß Nik

danke für die Aufklärung.
Ich dachte ich hätte genug zu diesem Thema recherchiert, somit ziehe ich meine Aussage zurück bzw formuliere sie um.
Nur mit einer Osmoseanlage + nach geschaltetem Mischbettharzfilter kann man Silikat gegen 0 mg/l bringen. Weiterhin kann ein Harz lang bevor es erschöpft ist die Eigenschaft Silikat zu binden verlieren.

Gruß Marco
 
Hallo zusammen,

Nun habe ich meine Probleme weitestgehend in den Griff bekommen.
Aktuelles Bild nach dem Wasserwechsel:




Meine Rotala im Hintergrund wächst auch langsam los....




Eleocharis auch fast Algenfrei:




Grüße Hannes und danke für eure Hilfe.
 

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