Hallo Roland,
das wissen einige, aber nicht immer sieht man alles.
GH 10
KH 9
Ca 36mg/l
mg 20mg/l
NO3 11mg/l
K 1,8 mg/l
PO4 n.n.
sind die wichtigen Werte.
Fangen wir mit den wichtigen fixen Werten an.
KH ist mit 9 grenzwertig hoch. um einen günstigen pH von 6,3 - 7 zu erreichen, musst du schon 25 mg/l CO2 zugeben um wnigstens pH 7 zu erreichen. Kann man machen! Meine persönlichen Grenzen sind KH 7 und 20 mg/l CO2. Das lässt sich nur durch Entsalzung mittels UOA oder VEA ändern.
Ca und Mg hier im Frankfurter Raum ist ausreichend bis sogar reichlich Mg - wie bei dir - im Wasser. Viele haben MG knapp und müssen zugeben, du solltest damit sogar sparsam sein. Ca ist i.O.
NO3 ist günstig! Über den Wasserwechsel kannst du NO3 zuführen und den Rest mit einem KNO3-basierenden Dünger ergänzen, Die K-Versorgung ist dann auch gleich gewährleistet. Tobi hat so was in seinem Shop.
K ist im üblichen Bereich und die ausreichende Versorgung wird in deinem Fall über KNO3 gewährleistet.
PO4 ist auch sehr günstig. Lies mal im Forum zur "PO4 Stoßdüngung" . Dazu kannst du Kaliumdihydrogenphosphat aus der Apotheke besorgen oder einen P-Dünger, die basieren idR. darauf. Tobi hat auch einen.
Dann brauchst du noch einen gängigen Volldünger. Ich empfehle immer deklarierte Dünger. Tropica Mastergrow, Ferdrakon, Kramerdrak, natürlich Tobis Aquarebell Basic und weitere. Für den Anfang nähme ich einen dieser konventionell chelatierten Dünger. Es gbt auch schwächer chelatierte, mit denen würde ich aber erst im Bedarfsfalle rumspielen. Wichtiger ist, die Kiste erst mal stabil zum Laufen zu bringen.
Bei 50% Wasserwechsel die Woche düngst du z.B. das erste mal vollständig die Volldüngermenge auf 0,1 mg/l Fe auf, d.h. idR. 10ml Dünger auf 100L Wasser. Dann misst du Fe im Verlauf der nächsten Tage und stellst den Verbrauch fest.
In den folgenden Wochen sorgst du nur für eine Aufdüngung des Wechselwassers und gibst den ermittelten Verbrauch idealerweise täglich zu. Das gewährleistet ein ausreichendes und gleichbleibendes Niveau. Zielwert ist so so ca. 0,05 - 0,1 mg/l Fe.
Nitrat das gleich Spielchen. Zielwert ist ein ständiger Wert von ca. 10 mg/l. Bei 50% WW hast du schon 5mg/l Nitrat und düngst den Rest mittels KNO3-basierenden N-Düngers auf. Hier kann Filterung, auch Prozesse im Becken (Kies) zum Problem werden. Denitrifikation ist häufiger der Fall als es scheint, aber im Pflanzenbecken ein unerwünschter Nährstoffverlust. Kommt hinzu, dass das mitzugeführte K (aus dem KNO3) nicht solchen möglichen Verlusten unterliegt und das dann zu einer K-Anreicherung führt - auch unerwünscht! Muss nicht so sein, kann aber. Ich nehme Sand, filtere meine Pflanzenbecken nicht und vermeide so diesen Prozess weitgehend.
PO4 erst einmal nur mit dem Wechselwasser auf 0,5 mg/l aufdüngen. Da ist die Verbrauchsermittlung nicht so einfach, den Pflanzen könne Phosphat weit über ihren Bedarf speichern und zehren dan lange davon. Vorteil ist, das reaktionsfreudige Phosphat ist aus dem Wasser. Die Schwermetalle des Düngers sind zwar chelatiert, aber die werden irgendwann frei und gehen dann für Pflanzen unverfügbare Bindungen mit dem Phosphat ein. Das braucht man nicht zu testen, da ein P-Mangel bei den Pflanzen gut zu erkennen ist. Stängelpflanzen lassen im Durchmesser sehr deutlich nach, die Triebspitze wird unabhängig vom Licht rötlicher und die sonst weichen Triebspitzen werden starrer. Den Rhytmus Kriegt man mit der Zeit raus.
Das Ganze ist natürlich abhängig von Pflanzenmasse, Licht und der Menge Futter, die reingeworfen wird. Wenn das nur Garnelen und kleine Fische in nicht übermäßigen Mengen sind, kann man das vernachlässigen.
Ich betrachte im Zusammenhang noch die Mikroflora, den Biofilm, da hängt wieder die Filterung dran, denn das hat Einfluss auf die Nährstoffe und ich denke auch, der Biofilm spielt eine wichtigere Rolle bei der Algenentwicklung als gemeinhin angenommen. Kannst du zu den Suchbegriffen Geringfilterung bzw. Mikroflora hier im Forum nachlesen.
Gruß, Nik