Unterstützung bei Düngerdosierung

Kuse

New Member
N’abend zusammen,

ich bräuchte mal bitte etwas unterstützung da mir nach all dem Lesen doch etwas der Kopf schwirrt und ich einfach keine passende Antwort für mich finde die zu meiner Beckensituation passt.

Erstmal vorweg, ich bin noch relativ frisch als Aquarianer-Lehrling unterwegs und etwas unzufrieden mit meinem Pflanzenwuchs. Ich meine auch einige Mangelerscheinungen erkennen zu können, leider fehlt mir aber auch hier die Erfahrung. Ich hoffe es findet sich ein Spezialist der mir etwas unter die Arme greift.

Folgende Situation:
260l Juwel Panorama Becken, läuft seit ca. 4 Monaten
Filterung mit Bioflow Innenfilter (Zeolith) und Außenfilter
CO2-Dungung per Gasflasche vorhanden, Dauertest grün
Bodengrund schwarzer Kies 1-2mm und Sandbereich (ca. 1/3)

Enthärtungsanlage installiert, Wasser wird aber nicht mehr verwendet
Wasseraufbereitung per VE (Entnahme vor Enthärtungsanlage), dadurch bin ich mir nicht sicher wieviel Nährstoffe noch aus dem eigentlichen Leitungswasser vorhanden sind.

Aktueller Auszug der Wasserwerte (JBL-Tröpfchentest):
NO2 = 0
NO3 = 3
GH = 2,5
KH = 4,5
PH = 6,4
FE = 0,05
PO4 = 0,1

Für die anderen wichtigen Werte wi Mg, Ca, Kalium, usw. hab ich leider keine Tests da.

Beleuchtung LED:
2x TW 6400K / 2000lm
2x WW 2700K / 2000lm
1x RGB im Zulauf

Aktuelle Düngung:
täglich 3,5ml ProFito

Aktuell habe ich noch AR NPK und AR FE-Volldünger hier.
Könntet ihr mir bitte helfen und eine Empfehlung abgeben wie ich die 3 vorhandenen Dünger zusammen dosieren soll um meinen Pflanzenwuchs etwas zu optimieren?

Vielen Dank fürs Lesen und schon mal vorab Vielen Dank für mögliche Antworten.

PS: Falls Fotos, Fischbestand und Pflanzenliste weiterhelfen kann ich das gerne nachreichen.

Grüße
Markus
 

foxi

Member
Hi Markus,
also gut währen die Pflanzen, noch besser Bilder. Vorab schon mal - nicht alle 3 Dünger verwenden. Beim Pfofito und AR FE Volldünger handelt es sich beides um Mikro Dünger mit dehnen du FE also Eisen düngst + Spurenelemente + Kalium. Beide gut aber immer nur einen verwenden.
 

Kuse

New Member
Hallo Volker,

vielen Dank für die Antwort. Dann werde ich den Profito mal weglassen und nur mit AR düngen. Wobei das dann evtl. nicht die richtige Kombi sein könnte, sprich NPK und FE. Bzgl. Profito konnte ich auch nicht die genaue Zusammensetzung herausfinden.

Bilder zu den Pflanzen folgen gleich…

Hier mal eine Gesamtansicht, entschuldigt bitte die schlechten Lichtverhältnisse.



@Heiko:
Mein Ziel war es eigentlich nicht ein reines Pflanzenbecken einzurichten. Ich möchte für meine Bewohner ein möglichst angenehmes und schönes Zuhause einrichten. Wenn zusätzlich noch ein schöner und kräftiger Pflanzenwuchs dabei herauskommt bin ich mehr als zufrieden.
Was spricht aus deiner Sicht gegen Zeolith in einem Becken? Ich möchte es gerne verstehen, evtl. Fehler beseitigen und dazu lernen.

Vielen Dank & Grüße
Markus
 

Kuse

New Member
Hier nun ein paar Detailbilder…
Zusätzlich noch meine Vermutung zur Ursache des Schadensbildes. Bitte berichtigt mich wenn ich falsch liegen sollte.

$Gymnocoronis spilanthoides
Blätter werden am Ansatz leicht hellbraun/milchig weiß.
Würde ich mal auf Nitratmangel deuten.

$Helanthium bolivianum 'Vesuvius'
Etwas schlecht zu erkennen, die Blätter scheinen etwas durchsichtig zu werden.

$Hemianthus callitrichoides "Cuba"
Ich glaube das ist nicht der am leichtesten zu pflegende Bodendecker. Irgendwie bekomme ich keinen zusammenhängenden Wuchs hin. Liegt aber vermutlich auch daran das ich es „zu grob“ verpflanzt habe.

$Ludwigia glandulosa
Na ja, sagen wir mal das die Färbung ausbaufähig ist. Es bildet sich auch ein leichte Algenbesatz auf den Blättern.

$Alternanthera reineckii "Lilacina"
Auch hier sehe ich die Färbung als nicht optimal an. Teilweise transparente Bereiche auf den Blättern.


Diese Pflanze kann ich leider nicht zuordnen.
Bin mir nicht sicher ob diese Pflanze wirklich ein Problem hat da die neuen Triebe eigentlich ganz OK aussehen.

So…das wars vorerst an Bildern.

Danke & Grüße
Markus
 

WTCube

Member
Hallo Markus,

wichtig finde ich zu wissen mit welchem Ausgangswasser du genau arbeitest. Also was kommt nach dem Vollentsalzer für Wasser heraus. Ich kenne mich damit nur wenig aus, darum kann ich nicht abschätzen mit welcher Ausgangslage du arbeitest. Lass dir in einem Zoogeschäft die noch unklaren Parameter nachmessen, dann weisst du wo du stehst.

Deine Pflanzen brauchen zum Wachsen und Ausfärben Nährstoffe und zwar komplett ( Makro(NPK) + Mikro (Fe + Spurenelemente), Calcium, Magnesium, CO2) und Licht. Optimalerweise noch zueinander in gewissen Verhältnissen. Erst wenn diese Bedingung erfüllt ist dann bewegt sich etwas.

Dein Becken ist gut gefiltert, für manche schon überfiltert, was Heiko mit seinem Hinweis auf das Zeolith ausdrückt. Ich vermute dein Aussenfilter ist ähnlich bestückt. Die biologischen Filtermedien lutschen dir teilweise die Nährstoffe die du zugibst wieder aus dem Becken. Das Thema hier ist Geringfilterung.

Wenn du nicht allzuviel an deiner Vorgehensweise und den Rahmenbedingungen verändern willst würde ich dir empfehlen an der Pflanzenauswahl anzusetzen. Insgesamt gesehen sieht das Becken ganz gut aus. Einige der Pflanzen scheinen ja zu deiner Zufriedenheit zu wachsen. Andere schwächeln. Hängt an der Nährstoff- und Lichtsituation. Teste z.B. Micranthemum sp. Montecarlo-3 als Bodendecker sieht ähnlich aus wie HC ist aber wesentlich einfacher.

Oder du gibst zusätzlich zum Profito einen kleinen Schuss von dem NPK (halbe Herstellerempfehlung geringes Licht, wenig Pflanzen) zum Wasserwechsel und beobachtest wie deine Pflanzen ansprechen.
 

foxi

Member
Hi Markus,
kann meinen Vorrednern nur Zustimmen und dir noch sagen das ich die Einstellung super finde was Deine Bewohner angeht. Das was du erreichen möchtest ist wirklich kein Hexenwerk. Durch Deine Überfilterung müßtest du jetzt ein mehr an Nährstoffe einbringen was kontraproduktiv wäre und ggf. auch nicht so pralle für die Bewohner. Also lieber auf eine Moderate Filterung bei moderaten Besatz setzen - Deine Beleuchtung passt schon dazu. Die Pflanzenauswahl sollte sich auch wie erwähnt auf die einfachen genügsamen einpendeln. Die Düngerdosierung erfolgt dann auch sehr moderat dazu - du siehst das gesamte Packet sollte passen und du bekommst ein absolut pflegeleichtes System am laufen. Ein sehr ähnliches 240l Becken habe ich hier auf Arbeit in Pflege, alle 14 Tage WW dabei auf Stoß Nitrat (10mg/l) und Fe (0,05mg/L)düngen. Co2 läuft auch sehr wenig bei ca15-20 Blasen die Minute (Dennerle Flipper). Dann alle 4-6Wochen etwas Gärtnern und auch etwas PO auf Stoß düngen. alle 3 Monate Filter reinigen - da war es - kaum Algen, saubere Scheiben und die Fische sind wohl auf.
 

Kuse

New Member
Hallo,

vielen herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten.

Zum Thema Filter:
Nein, ich filtere nicht ausschließlich mit Zeolith, damit ist nur, für eine biologische Filterung, der Innenfilter ausgestattet. Im Aussenfilter wird mit Standardbestückung gefiltert, sprich hauptsächlich Schwämme.

Wasseraufbereitung:
Ich habe mir eben wieder meinen Vorrat an Wechselwasser aufbereitet.
Hier nur mal die groben Werte. Bei Bedarf kann ich die Werte aus dem Becken nach dem morgigen WW gerne nochmal nachreichen.
GH: 4
KH: 2,5
LF: 190
PH: 6,0

Hier noch die Werte der Wasserwerke:
Calcium: 119 mg/l
Magnesium: 13,2 mg/l
Natrium: 9,5 mg/l
Kalium: 2,7 mg/l
Eisen: <0,002 mg/l
Nitrat: 29,0 mg/l
Chlorid: 28,0 mg/l
Sulfat: 82,0 mg/l

Grundsätzlich bin ich zu allem bereit damit es den Bewohnern, dazu gehören auch die Pflanzen, gut geht und meine Familie Freude daran hat. Falls es bedeutet das ich einen Filter rausschmeißen muss, soll es so sein. Filtermedium wechseln, kein Thema. Wasser anders aufbereiten und/oder WW ändern, her damit.

@Foxi: Das mit der Einstellung sollte eigentlich selbstverständlich sein wenn man Tiere pflegt. Kenne aber genügend Beispiele bei denen es leider nicht so ist.

@WTCube
Micranthemum sp. Montecarlo-3 werde ich mal testen, danke für den Tipp.

Folgendes nehme ich aus dieser Diskussion mit:
- Besser auf Stoß düngen, sprich nach Wasserwechsel
- Langfristig werde ich wohl auf den AR-Dünger umsteigen

Aktuell habe ich den JBL ‚Testlab‘-Koffer. Werde mir nun wohl noch den CO2-, K- und MG-Test holen.
Welcher ist hier empfehlenswert, auch der von JBL?

Vielen Dank für die nette Hilfestellung & Grüße
Markus
 

WTCube

Member
Hallo Markus,

bzgl. Stoßdüngung kann ich nur sagen, dass das bei mir nicht so gut läuft. Wenn ich PO4 auslaufen lassen und dann beim WW aufdünge, bekomme ich immer Algen. Ich halte deshalb das PO4 auf einem bestimmten Wert und fahre damit besser. Das liegt aber an meinem System und wahrscheinlich daran, dass ich (noch) nicht in der Lage war(bin) ein algenfreies, absolut stabiles System zu erzeugen.

Mit meinem Tip zum NPK Dünger wollte ich andeuten, dass du den besten Weg für dich und dein Becken herausfinden musst. Testen, Beobachten, Anpassen, Beobachten usw.

Wenn du bereit bist Zeit und Geld zu investieren um die Pflanzen zu pushen könntest du folgend umstellen:

-Wasser aus einer Umkehrosmoseanlage (damit startest du mit allen Wasserwerten quasi bei 0)
-Aufbereiten des Wassers mit einem geeigneten Aufhärtesalz
-Einstellen und halten der Nährstoffe auf ein gewünschtes Niveau, mit Einzelkomponentendünger (AR GH Boost N, AR Basic Nitrat, AR Basic PO4, AR Basic FE), damit das bequem bleibt ein automatischer Düngeautomat.
-Messen der Werte: Nitrat und Kalium mit M&N Test, Phosphat mit JBL, die restlichen Tests sind nice to have aus meiner Sicht, es genügt für mich die rechnerische Betrachtung wenn man mit Osmose Wasser und inaktivem Bodengrund (Sand, feiner Kies) arbeitet
-Mehr Licht für die Pflanzen, wobei die wenigsten Fische gerne so viel Licht haben
-Bei wenig Besatz alle biologischen Filtermedien raus und Filtermedien reduzieren (langsam) , im eingefahrenen Becken sollte Nitrit nicht zum Problem werden
-für gute Durchströmung im Becken sorgen,
-wöchentlicher Wasserwechsel mit mindestens 50%
-Dropchecker (20mg Flüssigkeit) hellgrün

Das würde ein Veränderung bringen.
- mehr Gärtnern
- Investition
- aufwändigere Wasseraufbereitung
- mehr Licht und ausreichend Nährstoffe können (müssen nicht) zu Algen führen (System wird komplexer)
- andersartige Mangelsymptome können auftreten
- Zeitaufwand

Das schöne, für mich, an diesem Hobby ist: Es bietet solch an eine Bandbreite sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Die Entscheidung wieviel Geld und Zeit du investieren willst kannst nur du selbst treffen. Ob du auch schwierigere Pflanzen, die du dir aussuchst gut ausgefärbt halten möchtest. Oder die Pflanzenauswahl sich nach deinem aktuellen Setup richtet.
 

Wasserfloh

Active Member
Hallo
Zeloith ist ein Ionentauscher. Es tauscht grob gesagt Elemente deines Düngers gegen andere Elemente aus. Somit reisst es Nährstofflücken , vor allem im Eisen. In etwa als setzt man einen Ameisenbär in eine Ameisenfarm ,-) Selbst als biologischer Filter ist es äußerst schlecht , da die Poren zu kleine für Bakterien sind. Die können sich nur auf der Oberfläche ansiedeln. Da kannste auch einen Stein in den Filter legen ;-) . Glaube nicht immer was leute dir einreden wenn sie was verkaufen wollen. Zeloith mag super sein wenn man pflanzenlose Becken betreibt und wenig Wert auf biologische Filterung setzt , dafür bedarf es aber australischem Zeloith und nicht dem russischen Abfall der hier im Handel ist.

mfg. Heiko
 

Kuse

New Member
So eine rege Beteiligung…bin ich echt nicht gewohnt, noch dazu in dem freundlichen Umgangston. :tnx:

Für mich zeichnet sich immer mehr ab das ich bei Zeolith auf das falsche Pferd gesetzt habe. Somt werde ich das mittelfristig als erstes ändern. Gibt es denn ein Filtermedium welches aus Eurer Sicht besser geeigent wäre? Wichtig wäre mir eine lange Standzeit. Aber das ist ja eigentlich nicht Kern dieser Diskussion da es ja eigentlich um die Düngerdosierung geht.

Waseraufbereitung betreibe ich ja aktuell schon, allerdings über einen VE. Aufgesalzen wird aktuell nicht, das WE-Wasser wird mit Leitungswasser verschnitten. Wasserwechsel wird mit 50% durchgeführt. CO2-Checker von Q-Grow vorhanden.

Die Tests werd ich mir dann noch besorgen. Hierbei hatte ich schon mit dem Fotometer von Anton Gabriel geliebäugelt, als Tests dann NO3,PO4,Cl,FeS,K,Mg. Hat hier jemand Erfahrungen damit? Ohje, auch hier schon wieder Off-Topic.

Die Nährstoffe (jetzt aber mal zum eigentlichen Thema :wink: ) ich nun wohl engültig über AR zufügen. Zu der Einzeldosierung muss ich mich dann aber nochmal durch die Themen hier durchwühlen.

Tante Edith sagt:
Fotometer wurde hier ja auch schon reichlich diskutiert. Somit lese ich mich hier erstmal ein damit ihr nicht immer alles doppelt und dreifach wiederholen müsst. Muss ja nicht sein.

Zusätzlich werde ich mich noch dem Verhältnis von CA/Mg widmen. Kann glaub ich auch nicht schaden.



Viele Grüße
Markus
 

Wasserfloh

Active Member
Hallo
Die Kernfrage sollte nicht sein welches Filtermedium du nutzt , sondern wie man ein stabiles Biotop voller Microorganismen im Aquarium ansiedelt. Das gelingt aber nur über Geringfilterung bzw. Null Filterung. In einem gut bepflanztem Becken siedeln sich die Bakterien auf den Blättern , Scheiben und Boden zur Genüge an und sorgen für stabile Werte. Durch reichlich Pflanzen ist genug Fläche vorhanden und Abfallprodukte der Fische werden gleich als Pflanzennahrung genutzt. Hier reicht eine Strömungspumpe. In weniger bepflanzten Becken hilft eine blaue Schaumstoffmatte vollkommen um den benötigten Bakterien ,welche im Becken nicht genug Siedlungsfläche finden , ein lauschiges Plätzchen zu geben. High Tech Filtermedien haben nur den einen Sinn , euren Dünger zu fressen damit ihr mehr davon kaufen müsst und Algen durch instabile Werte zu provozieren , damit ihr wieder neue Pflanzen und Algenmittel e.t.c. kauft. Ein vollgestopfter Filter macht nur in Aufzuchtbecken Sinn. Finde die minimalste Filterung für dein Becken und lass es erstmal paar Wochen so laufen mit minimaler Microdüngung. Messe des öfteren und finde den Verbrauch deines Beckens heraus wenn es dann stabil läuft. Jetzt kannst du auf eine angemessene Düngung aufbauen.
mfg. Heiko
 
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