Hallo liebe Flowgrower!
Da ich neu hier bin, stelle ich mich vielleicht erst mal kurz vor. Ich bin Susanne, 27 Jahre alt und habe im April letzten Jahres mit der Aquaristik angefangen. Das war damals ein ziemlich katastrophaler Start, wie ich heute einsehe, denn ich hatte echt von der Materie keine Ahnung und hab einfach mal gekauft, was mir empfohlen wurde. Inzwischen hab ich mich eingelesen und wundere mich, dass das ganze nicht noch viel schiefer gelaufen ist, so idiotisch wie ich mich angestellt habe. Nun läuft sogar schon mein zweites Becken und ich habe wirklich Spaß an dem Hobby gefunden.
Zu meinem eigentlichen Problem: Ich würde gerne von Soil auf Sand wechseln, fühle mich aber gelinde gesagt „komisch“ dabei, einen knapp 300 Euro teuren Bodengrund in die Tonne zu kloppen, um auf einen für 4,90 € umzusteigen. Daher dachte ich, ich unterrichte mal die Profis von meinem Vorhaben. Ich leide (meines Wissens) nicht an geistiger Umnachtung, sondern habe ein paar Überlegungen angestellt, die mich zu dem Wechsel verleiten könnten – wenn ihr mir nicht vorher auf die Finger haut. Vielleicht ist an meinen Überlegungen irgendein Haken, den ich noch nicht bemerkt habe. Dann wäre es super, wenn ihr mich aufklären würdet. So, den Rest versuche ich jetzt so kurz wie möglich zu halten...
Vielleicht mal zu Beginn die Daten meines Beckens:
Juwel Rio 125l
2x28W T-5 Beleuchtung
Juwel-Innenfilter mit Heizstab (Temperatur 24°C)
Dennerle Bodenfluter Eco-Line 10 Watt
Bodengrund Elos Terra
CO2: Bioanlage Eigenbau + Dennerle Topper für 120l
Pflanzen: Limnophila sessiliflora, Ludwigia repens, Hydrocotyle leucocephala, Ceratophyllum demersum, Nymphaea lotus, Najas conferta, Bacopa monnieri, Bacopa caroliniana, Echinodorus „Ozelot“, Hemianthus mycranthemoides
Besatz: 8 x Paracheirodeon axelrodi, 2 x Apistogramma borellii, 4 x Corydoras sterbai, 6 Amanogarnelen
Wasserwerte: KH 4° - GH 6° - PH 6,9 – NO2 0 mg/l - NO3 10 mg/l – PO4 0 mg/l – Leitfähigkeit 230µs
Düngung: 6 Tage die Woche abwechselnd Elos Fase 1 und 2 (Eisen bzw. Spurenelemente), 5 Tage die Woche Easy Life Kalium, PO4-Düngung habe ich auch nach Erreichen des 0-Werts aus unten beschriebenen Gründen nicht mehr angefangen, da nehme ich lieber die Grünalgen wie sie jetzt sind
Zum Soil:
- ist mir zu Beginn ins Becken geraten weil mir das wöchentliche Mulmen wie eine kleine Atombombenexplosion unter Wasser dargestellt wurde („Soil kann 10 Jahre ohne Anfassen drin bleiben.“)
- hat mir – anfangs ohne CO2 Anlage – die Algenexplosion des Jahrhunderts beschert (selber Schuld, schon klar)
- seit Einbau der CO2-Anlage jeweils immer nur eine Algenart, je nachdem, welcher Nährstoff gerade im Mangel oder Überschuss vorhanden ist (Zur Zeit sind's Fadenalgen. Damit kann ich leben. Pinsel- und Bartalgen waren am schlimmsten.)
- Um die Algen halbwegs unter Kontrolle zu bekommen, muss das Becken ja dicht bepflanzt sein. Ich hätte aber auch gern ein paar offene Bereiche. Kleine Vordergrundpflanzen sind aber schwer in dem groben Zeug zu verankern – zumindest für geduldbefreite Nicht-Aquascaper – was dazu geführt hat, dass das Ding zum Großteil mit Stengelpflanzen voll steht und ich meine Fische ab und zu mal sehe.
- Die Pflanzen wachsen super und haben auch tolle Wurzeln, ich muss jede Woche einen vollen 1L-Messbecher an Pflanzenmasse entnehmen.
- Dennoch wachsen die Algen auch super. :x
- Jetzt kommt's: Wenn das Soil nach 6 Monaten verbraucht ist, ist das Becken schnell algenfrei. Dann wachsen die Pflanzen aber auch nicht mehr. Vorsichtiges Aufdüngen des Bodens mit einem Viertel der empfohlenen Menge Elos Terra Uno lässt Pflanzen und Algen wieder sprießen, wobei hier zu Beginn auch der Pinsel- und Bartalgenwuchs wieder einsetzt.
- Ich habe den Boden im Verdacht, dass er Nährstoffe aufnimmt und dann ungefragt wieder abgibt. So habe ich nach monatelangem PO4-Mangel dieses in wöchentlicher Stoßdüngung auf 0,25 mg/l aufgedüngt. War jeweils nach 4 Tagen wieder auf 0. Nach ein paar Wochen dann plötzlich wieder vemehrter Algenwuchs – PO4 auf 0,5 mg/l. :shock: Unterlassen der Düngung und Wasserwechsel hilft nicht. PO4 ist 24h nach dem WW (60%) wieder auf 0,5 mg/l. PO4-Gehalt Leitungswasser: 0, PO4-Gehalt Lebendfutter: 0. Wo soll das sonst herkommen?
Meine Überlegungen zum Sand:
- Der reizt mich, weil er das genaue Gegenteil vom Soil ist. Da weiß ich schließlich genau, was an Nährstoffen drin ist: nix. Ich bilde mir ein, dass es dann leichter sein müsste, ein Gleichgewicht hin zu bekommen, oder nicht?
- Düngung bodenzehrender Pflanzen könnte gezielt über Düngekugeln erfolgen.
- Ich könnte mal eine ordentliche Vordergrundbepflanzung mit feinen Pflanzen (z. B. Nadelsimse) haben.
- Ich könnte Bereiche ganz frei lassen und dafür eben auch einfach den Boden dort nicht düngen.
- Ich hätte mal Platz für Wurzeln als Deko, ohne gleich darüber nachdenken zu müssen, ob die dafür entfernte Pflanzenmasse schon wieder die Algen sprießen lässt.
- Ich könnte mich mal etwas mehr auf meine Fische konzentrieren als ständig mit meiner Pflanzenarmee hinter den Nährstoffen her zu rennen.
- Sand sieht natürlich aus und würde bestimmt auch meinen Corys gefallen.
Nun ist die große Frage, ob das prinzipiell so richtig gedacht ist oder nicht? Oder habe ich irgendwas entscheidendes übersehen? Ich habe hier im Forum schon Becken gesehen, die auch mit Sand ein tolles Pflanzenwachstum zeigen. Oder ist zu erwarten, dass die Pflanzen in Sand wesentlich schlechter wachsen? Versteht mich nicht falsch, ich bin sicher, alle Soil-Besitzer kämpfen mit den Vor- und Nachteilen davon, aber ich bin keine bekennende Aquascaperin und hab den Ehrgeiz nicht (mehr) ständig hinter irgendwelchen Werten her zu düngen, die plötzlich wieder im Ungleichgewicht sind. :? Mit Sand stelle ich es mir einfacher vor. Klar muss ich dann auch noch die Wasserwerte im Auge behalten, aber ich denke einfach, dass Sand sich vorhersehbarer verhält als Soil. Liege ich damit prinzipiell richtig?
So, bei jedem der sich bis hierher durch gekämpft hat, bedanke ich mich schon mal ganz herzlich! Sorry für den Roman, aber die Sache beschäftigt mich eben – zumal ich in den nächsten Wochen mal Zeit für größere Aktionen am Becken hätte. Und mein zweites Becken (Kies und Depotdünger) steht hier und erstrahlt in voller Pracht ohne Algen und lacht sich über mich kaputt, dass ich 300 Kröten für einen Bodengrund ausgebe, der mir danach nur das Leben schwer macht. :bonk: Und jetzt haut mir bitte auf die Finger, wenn ich doch an geistiger Umnachtung leiden sollte!
Viele Grüße!
Susanne
Da ich neu hier bin, stelle ich mich vielleicht erst mal kurz vor. Ich bin Susanne, 27 Jahre alt und habe im April letzten Jahres mit der Aquaristik angefangen. Das war damals ein ziemlich katastrophaler Start, wie ich heute einsehe, denn ich hatte echt von der Materie keine Ahnung und hab einfach mal gekauft, was mir empfohlen wurde. Inzwischen hab ich mich eingelesen und wundere mich, dass das ganze nicht noch viel schiefer gelaufen ist, so idiotisch wie ich mich angestellt habe. Nun läuft sogar schon mein zweites Becken und ich habe wirklich Spaß an dem Hobby gefunden.
Zu meinem eigentlichen Problem: Ich würde gerne von Soil auf Sand wechseln, fühle mich aber gelinde gesagt „komisch“ dabei, einen knapp 300 Euro teuren Bodengrund in die Tonne zu kloppen, um auf einen für 4,90 € umzusteigen. Daher dachte ich, ich unterrichte mal die Profis von meinem Vorhaben. Ich leide (meines Wissens) nicht an geistiger Umnachtung, sondern habe ein paar Überlegungen angestellt, die mich zu dem Wechsel verleiten könnten – wenn ihr mir nicht vorher auf die Finger haut. Vielleicht ist an meinen Überlegungen irgendein Haken, den ich noch nicht bemerkt habe. Dann wäre es super, wenn ihr mich aufklären würdet. So, den Rest versuche ich jetzt so kurz wie möglich zu halten...
Vielleicht mal zu Beginn die Daten meines Beckens:
Juwel Rio 125l
2x28W T-5 Beleuchtung
Juwel-Innenfilter mit Heizstab (Temperatur 24°C)
Dennerle Bodenfluter Eco-Line 10 Watt
Bodengrund Elos Terra
CO2: Bioanlage Eigenbau + Dennerle Topper für 120l
Pflanzen: Limnophila sessiliflora, Ludwigia repens, Hydrocotyle leucocephala, Ceratophyllum demersum, Nymphaea lotus, Najas conferta, Bacopa monnieri, Bacopa caroliniana, Echinodorus „Ozelot“, Hemianthus mycranthemoides
Besatz: 8 x Paracheirodeon axelrodi, 2 x Apistogramma borellii, 4 x Corydoras sterbai, 6 Amanogarnelen
Wasserwerte: KH 4° - GH 6° - PH 6,9 – NO2 0 mg/l - NO3 10 mg/l – PO4 0 mg/l – Leitfähigkeit 230µs
Düngung: 6 Tage die Woche abwechselnd Elos Fase 1 und 2 (Eisen bzw. Spurenelemente), 5 Tage die Woche Easy Life Kalium, PO4-Düngung habe ich auch nach Erreichen des 0-Werts aus unten beschriebenen Gründen nicht mehr angefangen, da nehme ich lieber die Grünalgen wie sie jetzt sind
Zum Soil:
- ist mir zu Beginn ins Becken geraten weil mir das wöchentliche Mulmen wie eine kleine Atombombenexplosion unter Wasser dargestellt wurde („Soil kann 10 Jahre ohne Anfassen drin bleiben.“)
- hat mir – anfangs ohne CO2 Anlage – die Algenexplosion des Jahrhunderts beschert (selber Schuld, schon klar)
- seit Einbau der CO2-Anlage jeweils immer nur eine Algenart, je nachdem, welcher Nährstoff gerade im Mangel oder Überschuss vorhanden ist (Zur Zeit sind's Fadenalgen. Damit kann ich leben. Pinsel- und Bartalgen waren am schlimmsten.)
- Um die Algen halbwegs unter Kontrolle zu bekommen, muss das Becken ja dicht bepflanzt sein. Ich hätte aber auch gern ein paar offene Bereiche. Kleine Vordergrundpflanzen sind aber schwer in dem groben Zeug zu verankern – zumindest für geduldbefreite Nicht-Aquascaper – was dazu geführt hat, dass das Ding zum Großteil mit Stengelpflanzen voll steht und ich meine Fische ab und zu mal sehe.
- Die Pflanzen wachsen super und haben auch tolle Wurzeln, ich muss jede Woche einen vollen 1L-Messbecher an Pflanzenmasse entnehmen.
- Dennoch wachsen die Algen auch super. :x
- Jetzt kommt's: Wenn das Soil nach 6 Monaten verbraucht ist, ist das Becken schnell algenfrei. Dann wachsen die Pflanzen aber auch nicht mehr. Vorsichtiges Aufdüngen des Bodens mit einem Viertel der empfohlenen Menge Elos Terra Uno lässt Pflanzen und Algen wieder sprießen, wobei hier zu Beginn auch der Pinsel- und Bartalgenwuchs wieder einsetzt.
- Ich habe den Boden im Verdacht, dass er Nährstoffe aufnimmt und dann ungefragt wieder abgibt. So habe ich nach monatelangem PO4-Mangel dieses in wöchentlicher Stoßdüngung auf 0,25 mg/l aufgedüngt. War jeweils nach 4 Tagen wieder auf 0. Nach ein paar Wochen dann plötzlich wieder vemehrter Algenwuchs – PO4 auf 0,5 mg/l. :shock: Unterlassen der Düngung und Wasserwechsel hilft nicht. PO4 ist 24h nach dem WW (60%) wieder auf 0,5 mg/l. PO4-Gehalt Leitungswasser: 0, PO4-Gehalt Lebendfutter: 0. Wo soll das sonst herkommen?
Meine Überlegungen zum Sand:
- Der reizt mich, weil er das genaue Gegenteil vom Soil ist. Da weiß ich schließlich genau, was an Nährstoffen drin ist: nix. Ich bilde mir ein, dass es dann leichter sein müsste, ein Gleichgewicht hin zu bekommen, oder nicht?
- Düngung bodenzehrender Pflanzen könnte gezielt über Düngekugeln erfolgen.
- Ich könnte mal eine ordentliche Vordergrundbepflanzung mit feinen Pflanzen (z. B. Nadelsimse) haben.
- Ich könnte Bereiche ganz frei lassen und dafür eben auch einfach den Boden dort nicht düngen.
- Ich hätte mal Platz für Wurzeln als Deko, ohne gleich darüber nachdenken zu müssen, ob die dafür entfernte Pflanzenmasse schon wieder die Algen sprießen lässt.
- Ich könnte mich mal etwas mehr auf meine Fische konzentrieren als ständig mit meiner Pflanzenarmee hinter den Nährstoffen her zu rennen.
- Sand sieht natürlich aus und würde bestimmt auch meinen Corys gefallen.
Nun ist die große Frage, ob das prinzipiell so richtig gedacht ist oder nicht? Oder habe ich irgendwas entscheidendes übersehen? Ich habe hier im Forum schon Becken gesehen, die auch mit Sand ein tolles Pflanzenwachstum zeigen. Oder ist zu erwarten, dass die Pflanzen in Sand wesentlich schlechter wachsen? Versteht mich nicht falsch, ich bin sicher, alle Soil-Besitzer kämpfen mit den Vor- und Nachteilen davon, aber ich bin keine bekennende Aquascaperin und hab den Ehrgeiz nicht (mehr) ständig hinter irgendwelchen Werten her zu düngen, die plötzlich wieder im Ungleichgewicht sind. :? Mit Sand stelle ich es mir einfacher vor. Klar muss ich dann auch noch die Wasserwerte im Auge behalten, aber ich denke einfach, dass Sand sich vorhersehbarer verhält als Soil. Liege ich damit prinzipiell richtig?
So, bei jedem der sich bis hierher durch gekämpft hat, bedanke ich mich schon mal ganz herzlich! Sorry für den Roman, aber die Sache beschäftigt mich eben – zumal ich in den nächsten Wochen mal Zeit für größere Aktionen am Becken hätte. Und mein zweites Becken (Kies und Depotdünger) steht hier und erstrahlt in voller Pracht ohne Algen und lacht sich über mich kaputt, dass ich 300 Kröten für einen Bodengrund ausgebe, der mir danach nur das Leben schwer macht. :bonk: Und jetzt haut mir bitte auf die Finger, wenn ich doch an geistiger Umnachtung leiden sollte!
Viele Grüße!
Susanne