Von Soil zu Sand – Bin ich noch normal?!

Cazadora

New Member
Hallo liebe Flowgrower!

Da ich neu hier bin, stelle ich mich vielleicht erst mal kurz vor. Ich bin Susanne, 27 Jahre alt und habe im April letzten Jahres mit der Aquaristik angefangen. Das war damals ein ziemlich katastrophaler Start, wie ich heute einsehe, denn ich hatte echt von der Materie keine Ahnung und hab einfach mal gekauft, was mir empfohlen wurde. Inzwischen hab ich mich eingelesen und wundere mich, dass das ganze nicht noch viel schiefer gelaufen ist, so idiotisch wie ich mich angestellt habe. Nun läuft sogar schon mein zweites Becken und ich habe wirklich Spaß an dem Hobby gefunden.

Zu meinem eigentlichen Problem: Ich würde gerne von Soil auf Sand wechseln, fühle mich aber gelinde gesagt „komisch“ dabei, einen knapp 300 Euro teuren Bodengrund in die Tonne zu kloppen, um auf einen für 4,90 € umzusteigen. Daher dachte ich, ich unterrichte mal die Profis von meinem Vorhaben. Ich leide (meines Wissens) nicht an geistiger Umnachtung, sondern habe ein paar Überlegungen angestellt, die mich zu dem Wechsel verleiten könnten – wenn ihr mir nicht vorher auf die Finger haut. Vielleicht ist an meinen Überlegungen irgendein Haken, den ich noch nicht bemerkt habe. Dann wäre es super, wenn ihr mich aufklären würdet. So, den Rest versuche ich jetzt so kurz wie möglich zu halten...

Vielleicht mal zu Beginn die Daten meines Beckens:

Juwel Rio 125l
2x28W T-5 Beleuchtung
Juwel-Innenfilter mit Heizstab (Temperatur 24°C)
Dennerle Bodenfluter Eco-Line 10 Watt
Bodengrund Elos Terra
CO2: Bioanlage Eigenbau + Dennerle Topper für 120l
Pflanzen: Limnophila sessiliflora, Ludwigia repens, Hydrocotyle leucocephala, Ceratophyllum demersum, Nymphaea lotus, Najas conferta, Bacopa monnieri, Bacopa caroliniana, Echinodorus „Ozelot“, Hemianthus mycranthemoides
Besatz: 8 x Paracheirodeon axelrodi, 2 x Apistogramma borellii, 4 x Corydoras sterbai, 6 Amanogarnelen
Wasserwerte: KH 4° - GH 6° - PH 6,9 – NO2 0 mg/l - NO3 10 mg/l – PO4 0 mg/l – Leitfähigkeit 230µs
Düngung: 6 Tage die Woche abwechselnd Elos Fase 1 und 2 (Eisen bzw. Spurenelemente), 5 Tage die Woche Easy Life Kalium, PO4-Düngung habe ich auch nach Erreichen des 0-Werts aus unten beschriebenen Gründen nicht mehr angefangen, da nehme ich lieber die Grünalgen wie sie jetzt sind

Zum Soil:
- ist mir zu Beginn ins Becken geraten weil mir das wöchentliche Mulmen wie eine kleine Atombombenexplosion unter Wasser dargestellt wurde („Soil kann 10 Jahre ohne Anfassen drin bleiben.“)
- hat mir – anfangs ohne CO2 Anlage – die Algenexplosion des Jahrhunderts beschert (selber Schuld, schon klar)
- seit Einbau der CO2-Anlage jeweils immer nur eine Algenart, je nachdem, welcher Nährstoff gerade im Mangel oder Überschuss vorhanden ist (Zur Zeit sind's Fadenalgen. Damit kann ich leben. Pinsel- und Bartalgen waren am schlimmsten.)
- Um die Algen halbwegs unter Kontrolle zu bekommen, muss das Becken ja dicht bepflanzt sein. Ich hätte aber auch gern ein paar offene Bereiche. Kleine Vordergrundpflanzen sind aber schwer in dem groben Zeug zu verankern – zumindest für geduldbefreite Nicht-Aquascaper – was dazu geführt hat, dass das Ding zum Großteil mit Stengelpflanzen voll steht und ich meine Fische ab und zu mal sehe.
- Die Pflanzen wachsen super und haben auch tolle Wurzeln, ich muss jede Woche einen vollen 1L-Messbecher an Pflanzenmasse entnehmen.
- Dennoch wachsen die Algen auch super. :x
- Jetzt kommt's: Wenn das Soil nach 6 Monaten verbraucht ist, ist das Becken schnell algenfrei. Dann wachsen die Pflanzen aber auch nicht mehr. Vorsichtiges Aufdüngen des Bodens mit einem Viertel der empfohlenen Menge Elos Terra Uno lässt Pflanzen und Algen wieder sprießen, wobei hier zu Beginn auch der Pinsel- und Bartalgenwuchs wieder einsetzt.
- Ich habe den Boden im Verdacht, dass er Nährstoffe aufnimmt und dann ungefragt wieder abgibt. So habe ich nach monatelangem PO4-Mangel dieses in wöchentlicher Stoßdüngung auf 0,25 mg/l aufgedüngt. War jeweils nach 4 Tagen wieder auf 0. Nach ein paar Wochen dann plötzlich wieder vemehrter Algenwuchs – PO4 auf 0,5 mg/l. :shock: Unterlassen der Düngung und Wasserwechsel hilft nicht. PO4 ist 24h nach dem WW (60%) wieder auf 0,5 mg/l. PO4-Gehalt Leitungswasser: 0, PO4-Gehalt Lebendfutter: 0. Wo soll das sonst herkommen?

Meine Überlegungen zum Sand:
- Der reizt mich, weil er das genaue Gegenteil vom Soil ist. Da weiß ich schließlich genau, was an Nährstoffen drin ist: nix. Ich bilde mir ein, dass es dann leichter sein müsste, ein Gleichgewicht hin zu bekommen, oder nicht?
- Düngung bodenzehrender Pflanzen könnte gezielt über Düngekugeln erfolgen.
- Ich könnte mal eine ordentliche Vordergrundbepflanzung mit feinen Pflanzen (z. B. Nadelsimse) haben.
- Ich könnte Bereiche ganz frei lassen und dafür eben auch einfach den Boden dort nicht düngen.
- Ich hätte mal Platz für Wurzeln als Deko, ohne gleich darüber nachdenken zu müssen, ob die dafür entfernte Pflanzenmasse schon wieder die Algen sprießen lässt.
- Ich könnte mich mal etwas mehr auf meine Fische konzentrieren als ständig mit meiner Pflanzenarmee hinter den Nährstoffen her zu rennen.
- Sand sieht natürlich aus und würde bestimmt auch meinen Corys gefallen.

Nun ist die große Frage, ob das prinzipiell so richtig gedacht ist oder nicht? Oder habe ich irgendwas entscheidendes übersehen? Ich habe hier im Forum schon Becken gesehen, die auch mit Sand ein tolles Pflanzenwachstum zeigen. Oder ist zu erwarten, dass die Pflanzen in Sand wesentlich schlechter wachsen? Versteht mich nicht falsch, ich bin sicher, alle Soil-Besitzer kämpfen mit den Vor- und Nachteilen davon, aber ich bin keine bekennende Aquascaperin und hab den Ehrgeiz nicht (mehr) ständig hinter irgendwelchen Werten her zu düngen, die plötzlich wieder im Ungleichgewicht sind. :? Mit Sand stelle ich es mir einfacher vor. Klar muss ich dann auch noch die Wasserwerte im Auge behalten, aber ich denke einfach, dass Sand sich vorhersehbarer verhält als Soil. Liege ich damit prinzipiell richtig?

So, bei jedem der sich bis hierher durch gekämpft hat, bedanke ich mich schon mal ganz herzlich! :oops: Sorry für den Roman, aber die Sache beschäftigt mich eben – zumal ich in den nächsten Wochen mal Zeit für größere Aktionen am Becken hätte. Und mein zweites Becken (Kies und Depotdünger) steht hier und erstrahlt in voller Pracht ohne Algen und lacht sich über mich kaputt, dass ich 300 Kröten für einen Bodengrund ausgebe, der mir danach nur das Leben schwer macht. :bonk: Und jetzt haut mir bitte auf die Finger, wenn ich doch an geistiger Umnachtung leiden sollte!

Viele Grüße!

Susanne
 
Hallo Susanne,

und herzlich willkommen!

Diese Aquasoils sind bestimmt eine gute Sache, wenn es denn nötig ist. D.h. um in Starklichtbecken das Maximum an Pflanzenwachstum herauszuholen.

Dass Sand ebenfalls gutes, vielleicht nicht ganz so exzessives Wachstum ermöglicht, zeigen einige Becken in der Galerie. Ich bin Sandfan, allerdings auch nicht der "Scaper". Das gebrauchte Soil kannst du einfach hier wieder verkaufen - Leute suchen immer wieder benutzen Bodengrund.

Also: völlig unbedenklichen Quarzsand gibts im Baumarkt für wenig oder auf der Baustelle (dann vielleicht bedenklich) für gar kein Geld. Ich würde es machen! Stell doch mal ein Bild vom AQ rein.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Susanne,

und herzlich willkommen! Dann melde ich mich mal als Sandmann. Grundsätzlich ist es ein klarer Vorteil der gedüngten Soils, dass sie eben die Pflanzen auch über den Boden versorgen. Notwendig ist das nicht. Ich hatte bis heute keine Pflanze, die sich nicht auch vollständig über das Wasser versorgen ließe.
Vorteil der Soils ist der Tonanteil, der Nährstoffe abgibt, aber auch puffert, man kann dann Becken auch mal unbeachtet stehen lassen. Bei der Wasserdüngung ist das limitiert, Pflanzen können nicht alle Nährstoffe speichern, die puffernde Funktion des Tons fehlt. Dann haben die Soils säuernde Torfanteile. Was ich davon halten soll - ich weiß es nicht! Ist auch mein Problem. Ich kann es für mich nicht ausreichend abschätzen.Mann kann auch nicht die Probleme zwangsläufig auf das Soil schieben, wobei die Soils in ihren Eigenschaften wohl auch schwanken können.

(Ungedüngten) Sand habe ich seinerzeit gemacht um das System übersichtlicher zu bekommen. Das ist so 13-14 Jahre her und hat mir für mein Verständnis mehr gebracht als ich je zu gehoffen gewagt hätte! Seit geraumer Zeit denke ich darüber nach die Vorteile von Ton mit Sand zu kombinieren. Machte das perfekt, kann aber nicht so wie mit Soils funktionieren, denn die sind offene, Austausch ermöglichende Bodengründe, Sand schließt ab. Das hat dadurch auch seine zwei Seiten.

Mit dem zu verwendenden Sand wäre ich vorsichtig, damit kann man auch reinfallen. Ich nähme nur gewaschen, feuergebrannten Quarzsand im Bereich von 0,4 - 0,8 mm. Da endet das Angebot der Baumärkte ziemlich schnell. Beim "Poolfiltersand" gibt es geeigneten, der kommt so 12-15,- € . Ich habe das Glück südlich von Frankfurt ein Sandwerk zu haben, welches 25kg Säcke 0,4-0,6 mm für 3€ + Mwst. verkauft. Mit dem hatte ich in den 14 Jahren noch kein Problem.

Ich kann dir nichts raten, lies hier im Flowgrow und entscheide dich.

Lass das Aquascaping eine Weile auf dich wirken, irgendwann willst du die Bilder in deinem Kopf, die du vielleicht schon hast,, bzw. bekommen kannst, dann auch umsetzen. ;)

Gruß, Nik
 

Christian

Member
Hi,

dazu habe ich mal eine Frage: wie sieht der Sand an den Scheiben aus? Ich hatte ein paarmal Sand, aber nicht für sehr lange Standzeiten, immer nur ein paar Monate, aber immer hat sich der Sand an den Scheiben sehr unschön verfärbt. Die Korngröße war einmal deutlich unter 1 mm und einmal bei 1-1,5 mm.

Jetzt habe ich 3-4 mm Kies und der Boden sieht von der Seite einfach sehr viel "sauberer" aus.

Könnt ihr diese Beobachtung bestätigen?


Gruß,
Christian
 

Cazadora

New Member
Hallo Leute!

Wow, vielen Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten! :top:

@ Jan und Nik: Ja, ich dachte auch an Quarzsand. Habe mich da schon etwas schlau gemacht und tendiere stark zu einem naturweißen Poolfiltersand in der Körnung 0,5-1mm - z. B. dieser hier:

http://cgi.ebay.de/FILTERQUARZ-FILT...552579630?pt=Pool_Zubehör&hash=item230da20e2e

Der ist keimfrei und feuergetrocknet - das sind doch die Hauptvoraussetzungen, auf die man achten sollte, oder? Die Körnung ist mir so (etwas gröber) irgendwie sympathischer. Ist vielleicht auch unbegründet, aber ich hab ein bisschen Angst, dass sich das Zeug doch verdichten könnte. Ich habe diverse Forenbeiträge zu dem Thema gelesen und weiß, dass das vermutlich Quatsch ist. Trotzdem fühle ich mich irgendwie besser damit. Oder gibt es bei einem Sand in dieser gröberen Körnung auch Nachteile? :| Bisher habe ich nämlich keine gefunden.

Bei der Farbe bin ich mir noch am unsichersten. Ich finde Naturweiß in den Becken die man so im I-Net sieht totschick. Trotzdem ist es natürlich eine große Veränderung zum dunklen Soil. Vielleicht doch lieber beige? Aber weiß macht irgendwie mehr her. Dann ist es auch so, dass auf der einen Raumseite das kleine Becken mit schwarzem Kies steht und auf der anderen Seite das große mit weißem Sand. Könnte vielleicht auch ganz fetzig aussehen - oder könnte der Kontrast zu stark sein?

@ Nik: Ja, die verschiedenen Wirkungen des Soils hab ich hier auch schon gut mitgekriegt. Zum Glück habe ich vor Anschluss der CO2-Anlage gemerkt, dass die KH auf 0 war (PH 5). Das hätte wahrscheinlich den Säuresturz vom feinsten gegeben. Aber ich bin nicht unbedingt drauf angewiesen, da das Wasser bei uns schon sehr weich aus der Leitung kommt (aus einem Hochmoor) und wir sehr nah am Wald wohnen, sodass hier eimerweise Erlenzapfen und Eichenlaub im Keller stehen... :D Was die Bodenzehrer angeht: Ich hatte mir das so vorgestellt, dass die wenigen, die ich habe (Lotus und Co), einfach ein paar Düngekugeln mit Ton unter die Füße kriegen. Wenn du mit Ton und Sand experimentierst, machst du das wahrscheinlich ähnlich, oder? Deshalb tendiere ich auch zur etwas gröberen Körnung. Dachte mir, dass die Wurzeln da vielleicht doch ein bisschen besser durch kommen - bei immer noch genügendem Abschluss nach oben. Aber dann bist du ja auch aus ähnlichen Gründen wie ich zum Sand gekommen. Das "System übersichtlicher zu bekommen" ist ja auch meine Motivation.

Jepp, die Bilder vom Wunschbecken hab ich im Kopf, glaub das mal, bloß ist es schwierig das mit Soil zu erreichen. Im zweiten Becken dagegen hab ich mir von Anfang an mein Wunsch-Scape (ja, in dem Becken kann man das so nennen) zusammengestellt und es läuft problemlos. Das hat mir auch den entscheidenden Tritt verpasst, mit dem Sand zu überlegen.

Das wär natürlich toll, wenn ich für das "alte" Soil noch ein paar Euros kriegen würde. Dann tut's vielleicht nicht ganz so weh... :( Danke für den Tipp Jan!

@ Christian: Diese Schichtenbildung hab ich beim Soil auch, an Stellen, wo sich Mulm ablagert und Bakterien den ganzen Kram abbauen. Sieht unschön aus, aber wenn man weiß, was da passiert und dass es normal ist, stört's einen nicht so, finde ich. Anfangs habe ich schon mal ein paar Körner raus genommen und geschnuppert, ob es nicht fault. Aber das Zeug riecht eigentlich wirklich angenehm - nach Sommerregen irgendwie. Dass das bei Sand auch normal ist, hab ich auch mal irgendwo gelesen, weil es da auch Schichtenbildung gibt (aerob/anaerob, noch von Welsen durchwühlt oder nicht usw.).

Ein Foto kann ich auch mal rein stellen, aber das wird Morgen Nachmittag (hab morgen ne Prüfung und heute nicht viel Zeit). So, zweiter Roman fertig. :oops:

Vielen Dank noch mal für eure Hilfe! :bier:

Susanne
 

Arami Gurami

Administrator
Teammitglied
Hallo Susanne,
auch erstmal noch ein herzliches Willkommen von mir! Über deine PN bin ich über diesen Thread gestolpert und wollte daher auch nochmal meinen Standpunkt dazu loswerden, bzw. einen Denkanstoss geben:
Da du Algen in deinem Becken hast, herrscht bei dir ein Nährstoffungleichgewicht. Da Soil sich ja nach einiger Zeit verbraucht, sollte man unbedingt auch noch über die Wassersäule düngen (Flüssigdünger). Das tust du meiner Meinung nach nicht in einem guten Verhältnis. Du düngst z.B. überhaupt kein Nitrat, dein Nitratwert ist gefährlich nah an der unteren Grenze und Fadenalgen sind meist ein Indiz dafür, daß nicht genügend Nitrat vorhanden ist.
Bart -und Pinselalgen sind meist ein Indiz dafür, daß zuviel Eisen und Spurenelemente im Vergleich zu Makronährstoffen (P04,K,No3) vorhanden sind. Verabschiede dich von dem Gedanken, daß man bei Soil nur über den Boden düngt, eine zusätzliche Düngung über die Wassersäule ist sicherlich erforderlich. Und wenn du deine Probleme so schon nicht in den Griff kriegst, mit Sandboden ist es noch viel wichtiger, richtig über die Wassersäule zu düngen, da ja Sand keine Nährstoffe enthält und mal als Nährstoffpuffer dienen kann (der Soil schon :wink:).
Mit deiner jetzigen Düngung und Sandboden hättest du bestimmt ebenso Algenprobleme (ich denke eher noch mehr), versuche doch erstmal die jetzigen Probleme in den Griff zu kriegen. Sie sind aber sicherlich lösbar!
Deswegen mein Vorschlag: Gib dem Soil noch eine Chance :D . Erstelle einen Thread im 1. Hilfe Forum, mithilfe von Flowgrow wirst du es bestimmt schaffen, eine geeignete Düngung zu finden, um die Algen loszuwerden.
Ich tippe einfach mal darauf, daß du zuwenig/kein Nitrat düngst und dein Filter zu voll gepackt ist.

Nichts für ungut, ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel. Wie gesagt, sollte nur ein kleiner Denkanstoss sein. :wink:
 

Cazadora

New Member
Hallo Aram!

Nee, Tipps nehme ich nicht übel, keine Sorge! :D Dafür hab ich mich doch hier angemeldet.

Mit dem Nitrat könntest du in der Tat recht haben. Das dünge ich nicht zu, weil der Phosphatwert immer der limitierende Faktor war und ich mir deshalb keine Gedanken über das Nitrat gemacht habe. :roll: Ich hab sowieso schon lange gebraucht, bis ich kapiert hab, dass Nitrat und Phosphat nicht grundsätzlich "böse" sind, wie man es in Büchern und auf Websites zur Fischhaltung immer liest.

Was den Bodengrundwechsel angeht, bin ich ziemlich entschlossen, weil ich glaube, dass Sand auf die Dauer besser zu mir und meinen aquaristischen Ambitionen passt als Soil - einfach weil ich ihn besser "durschschauen" kann. Ist in erster Linie ein psychologischer Faktor, denke ich. Was die Algen angeht stimme ich dir völlig zu. Ich erwarte nicht, dass sich all meine Algenprobleme von selber lösen, wenn ich Soil gegen Sand tausche. Auch die Düngerversorgung werde ich beim Wechsel umstellen - da ich dann ja echt so ziemlich alles über die Wassersäule zugeben muss. Ich werde mir einen Sack Sand besorgen und ihn mir hinstellen. Dann weiß ich, dass ich jederzeit wechseln kann, wenn ich möchte - das hilft irgendwie schon mal. Und mit dem Soil werde ich noch ein bisschen rumprobieren. :top:

Viele Grüße!

Susanne
 

Männlein

Member
Hi,

ich bin noch nicht so lange dabei und gerade über den Thread gerutscht weil ich die Überlegung andersrum angehe.
Ich hatte früher Kies incl. Laterite, währenddessen alle möglichen Algen, obwohl es zuweilen auch richtig schön Algenfrei war.
Das waren die Anfangsprobleme ohne Makronährstoffen, CO2 usw. Ich hab dann durch die Seite hier angefangen richtig aufzudüngen.
Dann dachte ich irgendwann für die Corys und weils schön ausschaut nehm ich doch mal Sand.
Bis jetzt bereue ich die Entscheidung. Evtl. bin ich noch bischen zu unerfahren mit der ganzen Materie
aber der Pinselalgenwuchs der sich ziemlich sofort darauf einstellte hat bisher noch nicht wirklich nachgelassen,
obwohl ich verschiedene Düngerdosierungen über die Wassersäule probiert habe.
Mikronährstoffe, Makronährstoffe, CO2, das richtige Ca:Mg Verhältniss. Hat alles nicht sehr viel geholfen.
Das Pinselalgenwachstum hat zwar nachgelassen die Pflanzen wuchsen auch ganz ok aber so wie früher ist es nicht mehr geworden. Was das Wurzelwachstum angeht und das Aufdüngen des Sandbodens glaube ich kaum an Erfolge.
Egal welche Pflanze ich aus dem Boden ziehe, ein ausgedehntes Wurzelwerk wie früher zeigt keine der Pflanzen.
Eher kann man beobachten das die Wurzeln ein paar Zentimeter wachsen aber dann irgendwo aufhören.
Daher wird das Düngen über den Bodengrund wahrscheinlich nichts bringen, Sand ist einfach ein totes Substrat.

Die Corys haben sich drüber gefreut, tun es immer noch und in meinem nächsten Anlauf wird auf jedenfall ein Eck Sand bleiben.
Da wo die Pflanzen drinnen stehen wird mir aber kein Sand mehr hinkommen.
Ich werd wohl versuchen auf Soil umzusteigen, bin mir aber nicht ganz sicher ob das überhaupt geht mit einem kompletten
Fischbesatz. Die müssen ja nach kurzer Zeit wieder rein.

Naja kannst ja mal in mein Algenthread kucken :)
Gibt sogar jemanden der wieder auf Kies umgestiegen ist nach Jahren Erfolglosem Pinselalgen-Sand Dilemma.
Und hat ziemlich instant funktioniert.

http://www.flowgrow.de/algen/bartalgen-pinselalgen-fadenalgen-t13651.html

Gruß Tillmann
 

Daniel_F.

Member
Hallo Tillmann,

wie lange ist Dein Umbau denn her? Ich würde mal darauf tippen, das es nocht nicht lange genug ist und Deine Pflanzen sich noch umstellen müssen. Die können da schlimmere "Gewohnheitstiere" sein als Menschen. :wink:
 

Männlein

Member
Hi Daniel,
Die Pflanzen wachsen, das ist nicht das Problem. Ich glaube aber auch ich habe die feinste Sandgröße genommen die es gab und das könnte evtl. der Fehler sein. Aber wenn es dich interessiert mein Thread is verlinkt in dem vorigen Beitrag.

Gruß Tillmann
 

Cazadora

New Member
Hallo Leute!

Ich melde mich nach längerer Zeit noch mal zurück. Ich bin in den Abschluss-Stress meines Studiums geraten und hatte keine Zeit, mich weiter mit dem Bodengrundwechsel zu beschäftigen.

@Tillmann: Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht! Es scheint eben wirklich immer zwei Seiten der Medaille zu geben.

Stand der Dinge aktuell: Im Mai ist die Bodengrunddüngung "ausgelaufen" - also ich hätte nachdüngen müssen. Das habe ich aber nach der Pinselalgeninvasion vom letzten Mal bleiben lassen. Zusätzlich habe ich etwas mehr gefüttert, wodurch der Nitratwert auf um die 15 mg/l angestiegen ist. Phosphat hab ich nur noch alle 2 Wochen auf 0,25 mg/l aufgedüngt, damit der Boden sich damit nicht wieder "vollsaugt".

Ergebnis: Ein paar Pinselalgen sind noch übrig, wachsen aber nicht mehr und sterben nach und nach ab. Alle anderen Algen sind komplett verschwunden. :nana:

Vielleicht war ich einfach zu ungeduldig. Im Moment würde ich jedenfalls die 300 Öcken für den Elos-Boden glatt wieder ausgeben. :top: Vor allem sind die Pflanzenwurzeln strahlend weiß und kräftig, die im Nanobecken mit grobem Sand aber eher bräunlich und teils weich. Das Wasser ist durch den Boden nach wie vor schön sauer. Meine Roten Neons laichen einmal pro Woche und die Borellis haben seit dem Frühjahr eine Brut nach der anderen.

Fazit: Das Soil bleibt drin. Nach den Erfahrungen mit dem Nanocube würde ich beim nächsten Becken entweder wieder Soil oder zumindest normal körnigen Kies mit Bodenheizung nehmen. Irgendwie scheinen die Pflanzen die Strömung im Boden schon toll zu finden.
 

wally

Member
Hallo,

ich hätte noch eine brennende Frage zum Kies, dazu muss ich jedoch ein wenig ausholen.
In meinem Balawibecken hatte ich eine zeitlang Kieselalgen, die meine Cryptos und die Lavasteine mit einem schwarzen Film überzogen haben. Das Problem habe ich mit viel Wasserwechsel in Griff bekommen. Als Bodengrund habe ich Coralit, der sich ebenfalls teilweise unschön verfärbt hat.

In diesem Bericht bin ich nun auf den Link Filterquarz/Filtersand gestoßen und bin nun massiv am Überlegen, ob ich mit diesem Quarz/Sand mein Coralit überdecken soll. Ich denke, so ein 25 kg Sack wäre für mein 375L Aq. ausreichend. Nun bin ich mir aber nicht sicher, ob das so empfehlenswert ist oder ob ich doch lieber das komplette Coralit entfernen und durch dieses Quarz/Sand ersetzen soll.

Habe letzte Woche eine CO2 Anlage angeschlossen und möchte demnächst viel mehr Pflanzenmasse ins Becken bringen (Anubias, Cryptos und Vallis).

Was meint ihr, aufschütten oder doch lieber das Coralit entfernen?

Gruß Walter
 

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