warum Osmose/VE-Wasser und dann doch wieder aufhärten?

TT-Fuchs

Member
Hallo Flowgrower und Aquascaper,

ich habe da mal eine ganz blöde Frage. Ich habe bisher immer mein Leitungswasser 1:1 mit VE-Wasser verschnitten, erstens weil ich die Härte senken wollte und zweitens weil ich bis vor kurzen dem Irrglauben unterlegen war, zuviel Nitrat, Phosphat usw. würde Algen begünstigen. Naja egal.

Jedenfalls würde ich gern mal wissen wollen, warum einige von Euch trotzdem mit VE-Wasser arbeiten oder verschneiden, nur um dann später doch wieder mit Ca, Mg, usw. aufzuhärten und alle Makros und Mikros wieder nach zu düngen.

Mein Leitungswasser (gerade das Fax bekommen) hat folgende Werte:

GH: 14,6 °dH
KH: 3,7 °dH (Säurekapazit KS 4,3 = 1,31)
Nitrat: 19,5 mg/l
P gesamt: 0,43 mg/l
Kalium: 5,7 mg/l
Magnesium: 17 mg/l
Calzium: 76,5 mg/l
Sulfate: 178 mg/l
Natrium: 29 mg/l
Chlorid: 43,8 mg/l

Theoretisch könnte ich mir doch bei den Werten das Verschneiden mit VE-Wasser sparen oder zumindest den Anteil von VE-Wasser auf ca. 20% senken. Oder gibt es jetzt hierbei irgend etwas, was dagegen spricht bzw. dafür weiter soviel VE-Wasser zu verwenden und anschliessend mit PMS oder Duradrakon wieder auf zu härten oder mit Bittersalz, Gips usw. nach zu helfen?
Oder vergesse ich gerade etwas grundsätzliches?

Dass ich bei mir trotzdem zumindest Phosphat, Kalium, Volldünger zu geben muss, ist mir bewusst. CO2 außer Frage.

Gruß Holger
 

Hardy

Active Member
Hi Holger,
wer VE-Wasser benutzt und es ausschließlich mit gekauften Mineralien wieder aufhärtet (und nicht mit LW verschneidet) wird wohl einige Bestandteile seines LWs nicht im Becken haben wollen.
Würdest Du bei dem Verfahren so viel Sulfat, Natrium oder Chlorid dazu geben? (Wobei die Werte Deines Wassers in der Beziehung sicher nicht stören können, mancher hat aber viel mehr davon drin.) Wie sieht's mit Silikaten aus?
 

TT-Fuchs

Member
Hallo Hardy,

Silikate werden durch meine VE ohnehin nicht entfernt. Und soviel ich weiss ist das bei den meisten anderen auch so. Tja und Sulfate sind in Bittersalz, Kaliumsulfat usw.

Aber was ist denn jetzt an erhöhtem Natrium oder Chloriden oder Sulfaten negativ? Gut, es könnte ja sein, dass mein Wasser da eher sehr gut ist, im Vergleich zu anderen und diese dann echt auf eine Entsalzung angewiesen sind.
Es gibt ja auch Fische, die extrem weiches oder hartes Wasser brauchen (Diskus oder Barsche), aber die sind ja für Pflanzenbecken ohnehin ungeeignet. Pflanzenbecken sind ja doch eher Wässer mittlerer Härte und Ionenkonzentration. Warum sollte also eine Motivation bestehen, diese wenigen Grundsubstanzen zu eliminieren bzw. minimieren.
Keine Frage bei sehr hohen oder extremen Werten - mich würde das aber mal allgemein interessieren.

Holger
 

Roger

Active Member
Hallo Holger,

ich verwende bei mir auch mit Duradrakon aufgehärtetes VE-Wasser.
Dadurch das nicht verschnitten wird, bin ich sicher, das alle erforderlichen Elemente in der richtigen Menge vorhanden sind.
Da brauche ich mir nicht über jedes einzelne den Kopf zerbrechen.
Ausserdem erhalte ich dadurch ein "Einheitswasser" (welches hier noch einige verwenden) und habe immer gleiche, nachvollziehbare Grundvoraussetzungen bzgl. der Wasserqualität.
 

Sabine68

Active Member
Hallo Holger,

bei deinen Wasserwerten würde ich es auf alle Fälle mal ohne Osmose versuchen.
Die Grundvorraussetzungen sind ja da und wenn es nicht klappt, kannst du ja wieder umschwenken.
 

TT-Fuchs

Member
Sabine68":3c5worc8 schrieb:
...bei deinen Wasserwerten würde ich es auf alle Fälle mal ohne Osmose versuchen.
Die Grundvorraussetzungen sind ja da und wenn es nicht klappt, kannst du ja wieder umschwenken.
Hallo Sabine und alle anderen,

ich bin ja zu Zeit wieder der Hardcore-Aquarianer, der gerade dabei ist, sein Hobby neu zu entdecken und sein lange missachtetes Becken wieder in richtige Bahnen zu lenken. siehe dieser Thread
Ich habe schon hin- und her überlegt, was jetzt besser ist, nur habe ich mir kürzlich von Tobi 1l Basic-NPK geholt für die Düngung, neben den schon vorhandenen üblichen Verdächtigen wie Ferrdrakon, Daydrakon usw.

1. Wenn ich jetzt nur Leitungswasser verwende, dann habe ich zwar ca. 20mg/l Nitrat, aber zu wenig Phosphat und mit 6mg/l auch zu wenig Kalium. Gerade bei dem vielen Licht, was ich habe.
Ich müsste mir also zusätzlich noch irgendwie Kalium- und Phosphatdünger holen, um diesen Wert beim WW anzuheben, ohne Nitrat zu hoch zu schrauben. Die tägliche Düngung könnte dann ja der NPK vollbringen.

2. Benutze ich nur VE-Wasser und härte auf, müsste ich mir zuerst mal ein Härtesalz holen, dann bräuchte ich wohl noch einen zusätzlichen Nitratdünger, denn durch das Basic-NPK würde dann wohl der Kaliumgehalt zu sehr ansteigen, wenn ich damit den Nitratbedarf abdecken will, und nicht zu vergessen müsste ich meine VEA dann 4 mal statt bisher 2 mal jährlich regenerieren.

3. Mache ich so weiter wie bisher und verschneide 1:1 mit LW und dünge dann die 50l Wechselwasser mit 15 ml Basic-NPK auf, dann bekomme ich rechnerisch folgende Werte im Wechselwasser:

pH: 6,2
GH: 7,3 °dH
KH: 2 °dH
Nitrat: 17,5 mg/l
Phosphat: 0,95 mg/l
Kalium: 14,25 mg/l
Magnesium: 9,25 mg/l
Calzium: 38 mg/l
Sulfate: 89 mg/l
Natrium: 14,5 mg/l
Chlorid: 21,9 mg/l

Denkt Ihr das könnte so klappen, oder ist da ein Wert dabei, der auf Sicht zu hoch oder zu niedrig sein könnte? Täglich Düngung mit Basic-NPK (je nach Bedarf, der noch zu ermitteln wäre) und den anderen Reagenzien bleibt natürlich.
 

Sabine68

Active Member
Hallo Holger,

sicher kann das so klappen - mache es so, wie du am besten klar kommst.
Phosphat würde ich an deiner Stelle ein bißchen im Auge behalten :wink:
Kann sein, daß die 0,95mg/l nicht ausreichen - kommt halt auch darauf an, wie du fütterst
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Holger,

deine errechneten Wasserwerte hören sich sehr gut an. NO3 und Kalium können auch etwas niedriger ausfallen. PO4 muss natürlich auch nicht bei 1mg/l liegen. Bei den jetzigen Werten sollte aber alles wachsen. genug CO2 ist bei den Nährstoffwerten und dem Lichtangebot aber SEHR wichtig.

Es darf nicht vergessen werden, dass durch eine reichliche PO4 Düngung der Bedarf an Kohlenstoff extrem zunimmt. Da CO2 der wichtigste Pflanzennährstoff ist muss eine konstante und ausreichende CO2 Versorgung sichergestellt werden.
 
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