Wassergekühle LED-Aquarienleuchte

Hydrophil

Member
Hallo zusammen,

nachdem ich ursprünglich in einem anderen Thread (beleuchtung/led-umbau-fur-100er-becken-erste-uberlegungen-t30783.html) eine Beleuchtung für ein 100x 40 Becken geplant hatte und dort viele grundlegende Dinge erklärt bekam (nochmal Danke an alle), ergab es sich spontan, dass ich mein altes 130L x 60T x 50H Becken reaktivieren durfte. Also flugs die gewonen Erkenntnisse umgesetzt und alles etwas vergrößert. Ein glücklicher Zufall wollte es, dass wenige Tage später die XM-L2 U2 im Daytrade waren, so dass ich dort günstig einkaufen konnte.
Den Werdegang der Beleuchtung und das Ergebnis will ich jetzt hier vorstellen.
Geplant war es, die LED auf einen Rahmen aus Edelstahl aufzukleben und diesen mit Aquarienwasser zu kühlen.
Hier erstmal die Materialliste:
  • 48 Xm-L2-U2 auf Star
  • 3 Meanwell LPF 60D 54
  • einige Meter Litze (0,14mm2)
  • 1D-Sub-Stecker, 15polig
  • 1 D-Sub Buchse, 15 polig
  • 2 Kappen für D-Sub
  • 1 Arctic Silver Wärmeleitkleber
  • 1 Sekundenkleber
  • 3 Edelstahlquadratrohre 25x25x1200mm
  • 2 Edelstahlquadratrohre 25x25x250mm, mittig in zwei Hälften gesägt
  • 1 Edelstahlrundrohr 16mm, davon zwei Stücke à 5cm abgesägt
  • 6 Edelstahlquadratplättchen, um die Enden zu verschließen
  • 4 Edelstahlaufhängungen
  • 1 Flasche Schnaps für den freundlichen Schweißer
  • 4 Karabinerhaken
  • 4 S-Haken
  • 4 Deckenhaken
  • 4x 1,5m Stahlkette
  • 1m Silikonschlauch

Die 1200mm Edelstahlquadratrohre wurden an den Enden verschlossen und dann seitlich Löcher gebohrt, so dass das Wasser am Ende im Zickzack durch die Rohre fließt. Links hinten und rechts vorne wurden nach unten der Zu/Ablaufstutzen aus dem 5cm Rundrohr angeschweit, an den Ecken jeweil eine Aufhängung.
Das Ganze sieht dann so aus:


Dann jeweils 16 LED miteinander verlötet und auf den Rahmen gelegt.



Die Zuleitungskabel von den Netzteilen zu den LED wurden über einen D-Sub Stecker/Buchse gelötet, so dass auch eine Trennung der Leuchte von den Netzteilen möglich ist. Die Netzleitungen zu den Netzteilen wurde gebündelt, so dass nur ein Netzstecker notwendig ist.









Anlöten der Zuleitungen und Funktionstest


Nachdem alle LED in den 3 Strängen verbaut sind, wurde der Rahmen mit Essig entkalkt und mit Aceton entfettet, auch die Platinenrückseite der Star wurden mit Aceton entfettet. Die LED wurden dann einzeln mit Wärmeleitkleber auf den Rahmen aufgeklebt (immer ein Strang auf einmal, damit mir der Kleber nicht zu schnell fest wird) und die Zuleitungskabel mit Sekundenkleber punktförmig fixiert.


Am Ende sieht das Ganze so aus



Die Leuchte wird dann über die Karabiner und die Ketten an den Deckenhaken aufgehängt. Die S-Haken sind für Wartungsarbeiten gedacht, so dass ich die Leuchte an der Kette höher hängen kann und dadurch genug Platz ist, um ins Aquarium zu greifen. deshalb auch der Silikonschlauch, der extra etwas länger ist, so dass er , wenn die Leuchte unten ist, als Schlaufe herunterhängt, wird die Leuchte hochgehängt, hab ich genug Spielraum.

Bei 1120mA habe ich damit 465Lm/LED, macht zusammen 22320 Lm oder 57Lm/l bei 161W oder 138Lm/W, unter optimalen Voraussetzungen natürlich.
Da das doch recht hell ist, wird auch noch eine Dimmung angeschlossen, die wird in den nächsten Tagen in Angriff genommen.
Wenn das Aquarium dann mal steht liefere ich Bilder nach. Meine derzeitigen 4 x T5 39W Leuchten am 100er geben gerade mal 1W/l oder 77Lm/W und davon geht auch noch was nach oben verloren (trotz Reflektoren).

Viele Grüße,
Christoph
 

Zeltinger70

Active Member
Hallo Christoph,

gefällt mir ausgesprochen gut,
auch Deine Doku. :thumbs:

Die Umsetzung mit den Sub-D-Buchsen ist Dir auch gut gelungen,
die hatte ich auch im Visier, dachte mir jedoch die Anlöterei sei mir zu frimelig ...

Bin gespannt wie Du dann zufrieden bist,
jedenfalls über zu wenig Licht brauchst Du Dir keine Gedanken mehr machen. *g*

Gruß Wolfgang
 

Hydrophil

Member
Hallo Wolfgang,

freut mich, dass es dir gefällt. Mir auch :lol: . Kanns garnicht mehr abwarten, bis das große Becken steht. Und dann :grow:
Vorm löten hatte ich auch ein wenig Angst, gerade als Lötanfänger. Aber ich muß sagen, es hat echt gut geklappt und ging auch relativ zügig. Hab mir das auf der Arbeit von einem Profi zeigen lassen, ist garnicht so ein Hexenwerk. Auch bei den Sub-D Buchsen. Da hatte ich allerdings viel Freiraum, da es ja nur 6 Kabel an 15 Lötstellen waren. Zumindest die 0,14mm2 Kabel waren wirklich leicht zu löten, bei den dickeren Kabeln, die aus den Netzteilen kamen, war es schon schwieriger, da sind die Lötbecher der Buchsen auch nicht wirklich für ausgelegt. Zuerst hatte ich ja Bedenken, dass die dünnen Kabel ausreichen, aber mein Arbeitskollege hat mich da beruhigt. Wollen wir hoffen, dass er recht hat :pfeifen:

Bin gespannt wie Du dann zufrieden bist,
jedenfalls über zu wenig Licht brauchst Du Dir keine Gedanken mehr machen. *g*

Auf den ersten Blick finde ich, das Licht sieht etwas grünlich aus, mal sehen, wies im Aquarium wirkt. Aber hell is scho :shock:

Viele Grüße,
Christoph
 

Daniel 81

Member
Finds auch mega Klasse dein Projekt und wie Wolfgang schon sagte der D-sub ist auch ne gute alternative
:tnx:
 

Zeltinger70

Active Member
Hallo Christoph,

Zuerst hatte ich ja Bedenken, dass die dünnen Kabel ausreichen

Ja, ging mir ebenso,
habe sehr lange gegoogelt und herausgefunden unter ungünstigsten Bedinungen
kann ich die 0,14 mmm mit 1,5 A belasten.
Meine Kabel hängen überwiegend frei, es fließen max. 1000 mA.

Sollte also passen, sie bleiben absolut kühl, jedenfalls deutlich unter Körpertemperatur.

Gruß Wolfgang
 

Hydrophil

Member
Hallo zusammen,

ich habe es endlich geschafft, das neue (alte) Becken einzurichten und die Leuchte drüber zu hängen. Es ist kein Scape, also nicht wundern, eher eine etwas wahllose Ansammlung von Pflanzen, die mir gefallen und soll Richtung Urwald gehen. Ich hätte gerne noch eine größere Wurzel, die hier geht etwas unter, mal sehen, was ich noch besorgen kann. Der Boden besteht aus feinem Buntsandsteinsand hier aus dem Pfälzer Wald, ebenso die Sandsteinbrocken. Da will ich noch welche dazu besorgen.
Ganz ehrlich, im ersten Augenblick kam die Leuchte mir dunkler vor, als ich erwartet hatte, ich war fast etwas enttäuscht. Aber nachdem ich mich dran gewöhnt habe, ist es jetzt doch schon hell :gdance: Wahrscheinlich waren meine Erwartung in die LEDs einfach überzogen.
Besonders die Lichtspiele auf der Wasseroberfläche und den Pflanzen/Boden gefallen mir, es sieht tatsächlich aus wie an einem schönen Sommertag von der Sonne beschienen. Und den Pflanzen scheint es auch zu gefallen, nach 2 Stunden Licht sprudelt es überall. An der Dimmung arbeite ich noch ...
Am Anfang hat mich auch die relativ hohe Abstrahlung/Reflexion gestört, das Zimmer war hell erleuchtet. Das Problem hab ich jetzt mal provisorisch mit Alufolienreflektoren gelöst, eine endgültige Lösung überlege ich mir noch (vielleicht mit Spiegelfolie o.Ä.).
Die Leuchte wird mit 300L/h Aquarienwasser gekühlt, das von einer separaten Eheim-Pumpe geliefert wird. Ursprünglich wollte ich einen Abzweig vom Filterauslauf machen, aber das war in der Handhabung unpraktikabel, vor allem, wenn die Lampe wegen Arbeiten am Aq. hochgehängt werden muss (was insgesamt etwas unpraktisch ist). Nach 8h Betrieb erwärmen sich die 400l von 23-24°C beim Einschalten auf 26-27°C. Über Nacht kühlt es dann wieder runter. Insgesamt bin ich sehr zufrieden, wenn auch Details besser sein könnten. Die Aufhängung wirkt nicht sehr elegant und ist klobig, mal sehen, wie ich das noch löse/ändere. Den Wassereinlauf von der Lampe (blauer Winkel rechts oben) will ich noch irgendwie kaschieren, vielleicht mit Moos oder ähnlichem.
So, jetzt hier mal ein paar Bilder zur besseren Veranschaulichung:

Gesamtansicht


Leuchte mit Alufolienspiegelhütchen

Vorderstes Hütchen abgenommen

Aufhängung

Viele Grüße,

Christoph
 

LeonOli

Member
Hallo Christoph,

ich konnte deinem Text jetzt nicht entnehmen, ob du schon an eine Versiegelung der Verbindungen/Platinen gedacht hast. (PlastiDipp o.ä.)
Habe nun schon ein paar mal gelesen, das wegen der hohen Luftfeuchtigkeit direkt über dem Becken die ein oder andere LED den Geist aufgegeben hat.

Schau mal hier:
bastelanleitungen/aquarium-led-lampe-mit-wasserkuhlung-wasserdicht-cree-led-t29315.html

Ansonsten finde ich es sehr sauber gelöst.

Noch 2 Fragen:
Bist du selbst in der Lage, Edelstahl zu schweißen?
Härtet der Sandstein das Wasser auf?


Viele Grüße aus der Kurpfalz in den Pfälzer Wald.
 

Hydrophil

Member
Hallo Oliver,

an eine Versiegelung habe ich prinzipiell gedacht, aber bisher noch nicht durchgeführt. Da zwischen der Wasseroberfläche und den LED eine Abdeckscheibe liegt, hatte ich auch nur mit geringen Mengen Kondenswasser gerechnet, bzw. mir ist bisher nichts dergleichen aufgefallen. Aber der Gedanke, das Ganze noch zu versiegeln ist noch im Hinterkopf. Vielleicht gehe ich das über den Weihnachtsurlaub an. Wo finde ich denn das Plastidip im Baumarkt (Abteilung)? Ist mir bisher nirgends unter gekommen.

Schweißen kann ich leider nicht selbst, das habe ich von einem Bekannten machen lassen, deshalb der Posten Schnaps auf der Teileliste :bier:
Ich habe nie Versuche zur Wasseraufhärtung gemacht, bin aber immer davon ausgegangen, dass der Sandstein im Pfälzer Wald mehr oder weniger wasserneutral ist. Zum Einen führen die Bäche dort extrem weiches Wasser und auch das Grundwasser ist dort sehr weich. Zum Anderen hatte ich den Sand früher auch im weichem Böhler Leitungswasser (GH/KH 4) und mir ist nie aufgefallen, dass sich da was verändern würde. Ich dachte auch immer, in Buntsandstein ist kein/kaum Kalk enthalten. Als einzigen Nachteil würde ich sehen, dass er relativ unstabil ist und leicht in kleinere Brocken zerfällt (hängt aber vom Fundort bzw. dem Stein selbst ab) und das er beim drüberreiben immer etwas Sand verliert. Besonders bei den gelb/rot gebänderten Steinen ist das öfter der Fall, der Gelbe ist insgesamt weicher und bröckeliger als der Rote.

Viele Grüße,
Christoph
 
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