Hallo Dieter,
diditsch":20mwl30p schrieb:
Hallo,
Die zugeführte Gesamtmenge PMS von 25gr auf ca. 240 Nettoliter habe ich ein paar Tage nochmal um 25gr. erhöht und damit die gh um 6° auf 12° gehoben. Die Beleuchtung hatte ich für einige Tage auf subjektive 50% gesenkt, hatte aber keine rechte Freude daran. Also habe ich es mal mit der CO2-Limitierung probiert, d.h. das Licht wieder voll aufgedreht und den ph Wert über die CO2 Zugabe auf ca. 6.8 eingestellt. Das alles geschah bei einer 6h Beleuchtungsdauer pro Tag. EC habe ich wegen der Bartalgen in geringem Maße zugeführt.
Ergebnis: Die Blätter der Nesaea crassicaulis wurden wieder roter und auch die Verdrehungen sind fast vollständig zurückgegangen. Die Blätter der Proserpinaca palustris wurde innerhalb von 2Tagen wieder dunkelrot, neue Blätter waren schmaler, aber nicht mehr gewellt wie vorher. Ich vermute mal das der Mg-Gehalt vorher nicht ausreichend war. Verstehen tue ich das zwar nicht, da Mg auf jeden Fall durch das zuführen der ersten 5gr. PMS vorhanden war, aber es kann sein das der Mg-Verbrauch sehr viel höher war als vermutet. Zum Mg-Verbrauch gabs ja die Tage schon einen interessanten Thread, werde da nochmal nachlesen.
es gibt zwei Möglichkeiten - neben weiteren :wink: - warum das PMS wirken könnte: es wirkt direkt auf die Pflanzen und/oder die SE beflügeln die Mikroflora.
In meinen anderen Becken hatte ich PMS immer zusammen mit Gips im Verhältnis 1:1,5 zugegeben um das ca:mg-Verhältnis zu optimieren. Das habe ich hier mal gelassen. Irgendwie ist mir nicht wohl dabei 75gr.Gips ins Becken zu schütten.
Das derzeit angesagte Ca/Mg Verhältnis von 4:1 bis 3:1 hat mich noch nie irgendwie beeinflusst. Ich fahre - wegen des PMS - Mg-betont, nicht etwa, weil es schlimm wichtig wäre, sondern weil es nicht schadet. Das trifft es jetzt nicht so, denn ein bisschen Mg-betont halte ich schon für günstig, denn man kann sich prophylaktisch. ohne Nachteile eventuelle Probleme vom Leib halten. Ich finde das Thema nicht mehr spannend.
Zur Mikroflora-Theorie: Ich glaube grundsätzlich die Richtung stimmt, nur was mache ich damit, bzw. was habe ich davon? Leider ist die besagte Mikroflora für uns nicht messbar und ich kann nur über das Pflanzen- und Algenwachstum auf ihren angeblichen Zustand schließen.
Es ist nur meine Annahme, aber der letzte Satz bringt es auf den Punkt.
Nutzt uns das Bild dann wirklich, oder reicht eine Beschreibung der Parameter die zum gewünschten Ergebnis führt aus? Könnte ein Mikrobiologe mit geeigneten Messgeräten, ERM, Bakterienkulturen die von uns gemachten Erfahrungen durch seine Beobachtungen bestätigen? Sieht ein mögliches Ergebnis dann folgendermassen aus: Bakterium A 30%, Bakterium B 40%, Bakterium C 30% - gutes Pflanzenwachstum oder Bakterium A 5%, Bakterium B 80%, Bakterium C 15% - gutes Algenwachstum.
Das ist nur eine Überlegung, aber ich glaube das wie so oft durch intensive Untersuchungen mehr Fragen auftauchen werden, als beantwortet werden.
Wenn sich jemand fände, der das bestimmen könnte, dann wäre das ein Glücksfall. Ich gehe davon aus, Mikroflora ist in Gänze kaum bestimmbar. Muss es auch nicht sein, denn den Aquarianer, also auch mich, interessiert nur der Effekt derselben. Mir ist es egal wie sich die Mikroflora im Detail zusammen setzt, sie orientiert sich letztendlich an den Umgebungsbedingungen und wird langfristig in eine entsprechende Richtung laufen. Mir stellt sich die Frage, inwieweit kann ich das beeinflussen um das zu beschleunigen.
Schaut man sich Biotope an, dann wird die Artenvielfalt mit dem Alter immer größer und komplexer. Ein mich ziemlich erschlagendes Beispiel ist der Regenwald. Ein im Grunde sich selbst erhaltendes System von unvorstellbarer Vielfalt. - Im Grunde auf dünnem Eis, nämlich einer selbst erzeugten dünnen Humusschicht, "errodiert es leicht durch Rodung.
Ein Mensch besteht zu 20% aus Bakterien, ohne die ist er gar nicht lebensfähig. Das war mir klar, aber, dass das bei einem Aquarium vergleichbar eklatant ist, das nicht.
Wenn gute oder schlechte Mikroflora ein Bild ist das den Zustand unserer Becken zeigt und dieser chemisch zu beeinflussen ist, wäre es auch interessant auszuprobieren diese Mikroflora "mechanisch" zu beeinflussen. Ich denke hier z.B. an Gerätschaften der Wasserverwirbelung a la Victor Schauberger.
Das ist für mich nicht nachvollziehbar, was auch immer an meinen begrenzten Ressourcen oder meinen inneren Widerständen liegen kann.
Meine Gedanken sind "Bilder" wie z.B. der Regenwald oder auch Mikroflora-Doping durch SE, kurze, übersichtliche Kreisläufe, Mikroflora als Gesamtheit, etc. :wink:
Beeinflussen lässt sich Mikroflora ganz sicher, nur bedarf das meist mehr Zeit als der Aquarianer Geduld zu haben bereit sein könnte. Das 80x40x40 habe ich mit üppigen Problemen in Bakterienblüten erst nach 1,5 Jahren bezüglich Mikroflora aufgleisen können, dann wurde das außerordentlich stabil. Wenn ich dann phasenweise geradezu extremes Pflanzenwachstum erreichte, dann war - soweit ich in der Lage bin das zu beurteilen - die Mikroflora der variable Faktor. Das Becken mit seinem Mulm ist nun super geeignet neue Becken anzuimpfen.
@ Nik
Ich hatte vor Tagen gelesen, dass du ein neues Becken einfährst und dabei auch Probleme Hast. Ist es das Becken, welches meinem von der Beleuchtung und Filterung ähnlich ist? Leider kann ich den Thread in dem du das erwähnt hast nicht mehr finden. Mich würden Details und Veränderungen sehr interessieren.
Ja, das ist das Becken. Die U.g. war mehr als fällig und es gab darin mit Bart-, Faden-, und grünen Pelzalgen ständig latente Probleme.
Ich habe es neu aufgesetzt - und darauf verzichtet den Mulm aus diesem (oder einem anderen gut laufenden Becken) zu verwenden. Trotz kompletter Düngung und 6h Licht ist das Becken bakteriell völlig aus dem Ruder gelaufen. Eine Explosion von grünen Pelzalgen und (schwächlichen, d.h. grauen) Bartalgen war die Folge. Außerdem ergab es ein fette Kahmhaut. Die halte ich inzwischen für ein sicheres Anzeichen eines Problems mit der Mikroflora. Die Fische litten teilweise auch schon sichtbar unter der erhöhten bakteriellen Belastung. Pseudomugil Furcatus ist pienzig und reagierte mit hellen Stellen. Die Bettas petzten die Flossen.
Das machte mich zum Teil stumpf Staunen, die Bartalgen wuchsen vereinzelt sogar an den Scheiben. Welchen Grund könnte das bei üblichem Setup und der üblichen Nährstoffversorgung neben der (schwächelnden) Mikroflora noch haben?
Das Klima verbessert sich mit der Zeit von alleine. Das erkennt man an den Pflanzen, die aus den Algen sauber herauswachsen. Die wüchsige Pogostemon spec.
war sowieso immer algenfrei, die schnäubige Cabomba furcata wuchs aber irgendwann wieder gesund aus ihrem Algenmantel heraus, die U.g. hat aber ein massives Grünalgenalgenproblem - wie übrigens auch die algenfrei scheinende U.g. - die ich Sabine geschickt hatte - und die bei ihr ebenfalls in Grünalgen ausbrach. Könnte bei ihr aber auch ein neues Becken sein.? Sabine? Entweder ist die U.g. schwächlich versorgt oder der Bakterienfilm auf ihr - als Symbiont - "taugt" nicht. In beiden Fällen, vielleicht ist es auch ein und derselbe Fall, ist die Ursache gleich - die Mikroflora.
Gruß, Nik