Hi Thiemo,
verhindern kann man das Ausfallen nur, indem man unterhalb aller Löslichkeitsprodukte eines jeden Salzes bleibt, welches im Aquarium entstehen könnte. Heißt im Klartext, dass man alle Ionen mal auflistet und dann Paare bildet. Die mit der niedrigsten Löslichkeitsprodukten sind aquaristisch von Interesse. Selbst
schwerstlösliche Verbindungen nach Wikipedia sind aquaristisch gesehen noch ganz gut reaktiv^^
Ein paar Zahlen kann man hier finden:
https://www.periodensystem-online.de/index.php?el=26&id=mwg
pL ist hierbei das Löslichkeitsprodukt. Das entsteht, wenn man das Massenwirkungsgesetz auf Ausfällungen anwendet. Demnach hängt das Produkt von den Aktivitäten der Stoffe ab, die entscheiden, ob es zu Ausfällungen kommt oder nicht. Die Aktivitäten/Konzentrationen sind dann noch von anderen Parametern abhängig. Phosphat variiert über den pH, Eisen über pH und Eh.
Ich hab in dem
Post hierzu mal ein Programm geschrieben, dass über verschiedene pH Werte die maximale Menge an Eisen(iii)-Phosphat ausgibt.
Alle Versuche, Ausfällungen zu unterbinden, basieren darauf, die Konzentration eines Stoffes im Wasser niedrig zu halten!
Hier greifen die Chelate ein. Chelate maskieren bspw. Fe(iii) und entfernen es somit aus der Reaktion und Massenwirkung.
Der Mikro Spezial Flowgrow ist
schwach chelatiert. Das sind meist organische Chelate wie Citronensäure, Weinsäure,... Die können von Bakterien gut verwertet werden. Deshalb sind die Stoffe im Becken auch nicht lange nachweisbar. Letzteres wird auch bei den Produkten erwähnt, der Grund wird meist nicht erwähnt ^^
Wäre ja schon ziemlich doof wenn der Dünger sozusagen durch die Reaktion unbrauchbar wird
Das ist leider gängige Praxis.
Lange ausgeholt: Phosphat wird vermutlich durch Eisenoxid-hydroxid aus dem Wasser genuckelt. Das wiederum ist eine Absorptionsreaktion, ähnlich wie sie bei Soils/Erden/Tönen gerne auftritt. Das ist ein physikalischer Effekt.
Diese zu unterbinden, halte ich nicht für zielführend, da macht es mehr Sinn, das Trägermaterial zu entfernen, bzw. in der Entstehung zu verhindern.
Und ja, das geht! Mein Cube hatte auch mal Phosphat gefressen, mittlerweile bleibt das über Wochen nachweisbar
Die von Nik angesprochenen Rücklösungen durch Wasserwechsel gab es nicht.
Bei ständig hohen PO4-Gehalten sind massive PO4-Depots aus Ausfällungen anzunehmen. Erkennt man an einem ständig hohen PO4 Wert und den dann deutlichen Rücklösungen, sichtbar nach einem großen Wasserwechsel, wenn sich nach dem anfänglich niedrigen PO4-Gehalt im Wasser nach relativ kurzer Zeit der alte Pegel wieder einstellt.
und das ist ein sehr guter Hinweis! Es funktioniert aber auch andersherum. Wenn es ein Depot gibt und sich ein Gleichgewicht eingestellt hat, dann führt ein mehr an Phosphat auch zum ursprünglichen Pegel.
Schöne Grüße
Kevin