Von der Natur Lernen
Durch die Erlaubnis von George Farmer kann ich seine schöne Einführung in die Gestaltung von Naturaquarien veröffentlichen. Falls ihr George Farmer kontaktieren möchtet, findet ihr ihn z.B. bei Aquaessentials oder dem Barr Report
George Farmer erklärt die grundlegenden Prinzipien die hinter den unterschiedlichen Arten eines Pflanzenaquariums stehen und gibt einen Einblick in die Beschaffenheit und den Aufbau von Naturaquarien.
Was ist Aqauascaping?
Aquascaping ist die Kunst mit Pflanzen und anderen Materialien im Aquarium umzugehen. Diese Kunstform ist im Vergleich zu anderen einzigartig, da es um ein lebendes, sich entwickelndes Kunstobjekt handelt. Mit dem Wuchs der Pflanzen entwickelt sich auch das Aquascape weiter und gerade der erfahrene Pflanzenliebhaber wird dies zu seinen Gunsten nutzen und sich vorweg vorstellen, wie das Aquarium in einem späteren Stadium aussehen wird.
Holländische-, Naturaquarien und alles dazwischen
Einige von euch werden sicherlich schon etwas über den holländischen Aquarienstil bei Pflanzenaquarien gehört haben. Diese sind stark durch unsere westliche Ästhetik geprägt und platzieren hierbei primär Gruppen von Pflanzen. Diese sind typischerweise sorgfältig arrangierte Stengelpflanzen mit sehr wenig harten Materialien (Hardscape), wie z.B. Wurzeln oder Steinen. Die Beschaffenheit dieser Aquarien ist vergleichbar mit traditionellen englischen oder französischen Gärten. Viele mögen diese Art der Aquarien, wegen ihrer Vielfalt, dem Farbenreichtum und der Struktur.
Wusstest du schon?
In Holland wird der älteste Aqaurien Wettbewerb abgehalten, ausgerichtet von Nederlandse Bond Aqua Terra (NBAT). Dieser ist ganz den Holländischen Aquarien gewidmet. Die Juroren besuchen hierbei die Aquarien persönlich, um sicherzustellen, dass keiner durch digitale Bildbearbeitung betrügt. Die Jury hat hierbei ebenfalls einen direkten Einblick über die Gesundheit der Pflanzen und Fische, welche auf einem Foto niemals so authentisch abgebildet werden kann.
Einige werden sich hierbei fragen, wieso nicht mehr Aquascaping Wettbewerbe so beurteilt werden. Die Antwort hierauf liegt einfach in der geographischen Lage. Die anderen „großen drei“ Wettbewerbe Aqua Design Amano (ADA) International Layout Contest, Aquatic Gardeners Association (AGA) Aquascaping Contest und der neue Aquatic Plant Central (APC) International Aquascaping Contest sind alle sehr multinational mit Wettbewerbern aus mehr als 40+ Ländern. Stellt euch nur einmal die Flugzeit und Kosten vor…
Im Gegensatz zum Holländischen Stil wird bei den Naturaquarien der enorme Facettenreichtum der Natur als Inspirationsquelle für das Aquascape genutzt. Die Pflanzensorten werden nicht nur sorgfältig nach Farbe, Form, Struktur und Wuchsverhalten ausgesucht, sondern gerade der Umgang mit dem Hardscape (Wurzeln und Steinen) ist ein sehr wichtiges Gestaltungsmerkmal, welches dabei behilflich ist den „wabi-sabi“ Effekt (Konzept der Wahrnehmung von Schönheit) zu erzeugen.
Typischerweise werden hierfür Moos, Farne oder Anubias sp. auf Wurzeln befestigt, um dem ganzen einen ausgereiften, natürlichen Eindruck zu verleihen. Blanke Wurzeln wirken oft zu künstlich oder unnatürlich, deshalb bietet es sich an sie mit langsam wachsenden Pflanzen oder Riccia fluitans zu bedecken, damit wir die Illusion eines durch alter gezeichneten Holzstückes erschaffen. Bei der Pflanzenwahl ist man in Naturaquarien nicht beschränkt und so können über 20 verschiedene Pflanzenarten in einem Aquascape genutzt werden oder nur eine einzige.
Eine weitere unoffizielle Kategorisierung von Aquascapes wird als Dschungel Stil bezeichnet. Dieser Stil hat keine festgelegten Regeln, sondern lässt die Pflanzen das Aquascape schaffen. Der Aquascaper probiert lediglich die Pflanzen etwas in Zaum zu halten. Viele unterschiedliche Pflanzenarten, in Gruppen gesetzt oder auch einzeln, bilden hierbei das Fundament. Für mich ist der Dschungel Stil nichts weiter, als eine bequeme Art sein dicht bepflanztes Aquarium, dass weder als Höllandisches- noch als Naturaquarium kategorisiert werden kann, einem weiteren Stil zuzuordnen. Dschungel Aquarien beinhalten meistens Aspekte aus Höllandischen- wie auch aus Naturaquarien. Natürlich muss man sein eigenes Aquarium nicht zwangsläufig einem Stil zuordnen, sondern kann durch eigene Individualität selbstständig einen Stil erschaffen.
Der Meister
Takashi Amano, ein international bekannter japanischer Fotograf, Aquascaping Guru und Besitzer der Aqua Design Amano (ADA) Gesellschaft, hat in den 1980er Jahren die Grundsteine für Naturaquarien gelegt. Mit seinem ersten Buch über Pflanzenaquarien „Nature Aquarium World“, welches Mitte der 1990er Jahre ins Englische übersetzt wurde, brachte er sehr viel Wirbel in die Pflanzenaquaristikszene mit seinen beeindruckend Fotografien und atemberaubenden Aquascapes. Bis dato gab es nichts Vergleichbares und so ebnete Amano mit seinen Arbeiten einen ganz neuen Weg für den Pflanzenliebhaber. Für viele Aquarianer, mich eingeschlossen, veränderte Amano nachhaltig die Sichtweise über Pflanzenaquarien. Er verstand es hierbei, die bis dahin üblichen Wasserpflanzenansammlungen in Aquarien, die eher geordnet oder chaotisch arrangiert waren, (Holländischer- oder Dschungelstil) so einzusetzen, dass er ein bisschen Natur in unseren modern geprägten Wohnräumen damit erschuf.
Definition des Naturaquariums
Es ist schwer Naturaquarien zu definieren, da jeder individuelle Vorstellungen über die Natur hat. Diesbezüglich spielen Erfahrungen und das eigene Umfeld eine entscheidende Rolle, wodurch es sehr schwer fällt einen Konsensus zu bilden, wie ein Naturaquarium auszusehen hat. Aus diesem Grund sind uns keine Grenzen bei der Gestaltung des Aquariums gesetzt und wir können nach unseren eigenen Wünschen dieses verwirklichen. Die Natur ist in ihrem Facettenreichtum unbegrenzt und bietet somit viel Potential für unsere Aquariengestaltung.
Es mag für einige verwunderlich sein, dass Naturaquarien keine Biotope einer speziellen Region abbilden wollen. Das Hauptziel ist in erster Linie die Schaffung einer Landschaftsszene unter Wasser oder einer Szenerie die unserer Fantasie entsprungen ist. Bei der Betrachtung von Amanos Becken und die vieler anderer Aquascaper wird man schnell ein Gespür dafür bekommen, was ein Naturaquarium ausmacht. Natürlich kann man probieren eine reale Unterwasserregion abzubilden, jedoch bieten diese meist nicht so viel Ästhetik wie eine Landschaftsszene, welche unter Wasser realisiert worden ist. Dies liegt meiner Meinung nach an unserer eigenen Natur. Wir sind Landbewohner und als Menschen somit auch mit Landschaftsszenerien sehr vertraut, Unterwasserbiotope dagegen bleiben für uns etwas Fremdes und genau diese Aspekte nutzt das Naturaquarium zu seinem Vorteil.
Ein weiterer verwirrender Aspekt des Naturaquariums mag sein, dass es bei weitem kein natürliches Aquarium ist. Verwirrt? Lass es mich erklären. Das natürliche Aquarium ist eigentlich mit sehr wenig Technik ausgestattet, es benutzt nur das wichtigste an Ausrüstung, wenig Licht, keine CO2 Zufuhr und eine sehr geringe Düngung über die Wassersäule. Im Gegensatz hierzu fährt ein Naturaquarium, durch ADA erfunden und auch bekannt gemacht, richtig auf. ADA bietet das neuste bezüglich Design, Technologie, Styling und ihre ganze Philosophie gründet sich auf der Verbindung dieser Hightech Produkte mit der Natur.
“Von der Natur lernen, einen Menschen mit der Natur verbinden…
Das Naturaquarium in einem Wohnraum gibt einen direkten Eindruck über diese herausragende Technologie und verbindet damit den Menschen mit der Natur. Dies entspricht genau der Philosophie des Naturaquariums.“
ADA Euro Katalog 2005 Edition
Die Auswahl der Fische
Im Naturaquarium sind Pflanzen und Fische die Stars. Sie sollten mit bedacht ausgewählt werden, so dass eine harmonische Balance zwischen diesen beiden entsteht. Viele Aquascaper setzen in das Aquarium zunächst nur die Pflanzen ein und warten ab, wie sich diese entwickeln, bevor sie irgendwelche Fische, außer Algenfresser, einsetzen. Dies erlaubt dem Aquascaper die Fische ganz genau den jeweiligen Pflanzen und dem Design anzupassen.
Die Wahl unserer Fische kann hierbei genauso abwechslungsreich wie unser Aquarienlayout ausfallen. Eine Möglichkeit wäre es beispielsweise einen großen Schwarm einer einzelnen Fischart einzusetzen. Durch diese beschränkte Artenvielfalt entsteht ein atemberaubender Effekt der viel Harmonie ausstrahlt. Ebenso können viele unterschiedliche Arten eingesetzt werden, um eine Balance zu den vielen verschiedenen Pflanzen, Farben und Formen zu schaffen.
Die Fischfarbe und das Schwimmverhalten sind weitere wichtige Aspekte die mitbeachtet werden müssen. Farbenfrohe Fische heben sich beispielsweise exzellent von einem dunklen Hintergrund ab. Es mag für einige erstaunlich sein, dass gerade unspektakuläre Fische in einem großen Schwarm sehr schön zur Geltung kommen, gerade wenn man sie in einem sehr minimalistischen Aquariendesign mit einem hellen Hintergrund einsetzt. Schnelle aktive Fischarten benötigen viel Schwimmraum und so sollte man das Aquariendesign dementsprechend anpassen. Es darf auch nicht unbeachtet bleiben, in welcher Tiefe eine Fischart sich gerne aufhält, sind sie z.B. eher am Bodengrund anzutreffen oder schwimmen sie nahe der Oberfläche. Einige Fischarten wühlen auch gerne im Bodengrund und können dadurch den wohl arrangierten Vordergrund mit seinen kleinwüchsigen zierlichen Pflanzen durcheinander bringen. Pflanzenfressende Fische sollten definitiv nicht in die nähere Wahl für ein Naturaquarium genommen werden, wobei es auch robustere Pflanzensorten gibt, mit denen sich auch solche Fischarten in einer attraktiven Umgebung halten lassen. Hier sind z.B. Anubias sp. oder Microsorium pteropus (Javafarn Sorten) eine gute Wahl.
Um das Aquarium größer erscheinen zu lassen, kann man einen größeren Schwarm kleiner Fische als Stilmittel einsetzen. Diese haben ebenfalls den Vorteil, dass sie weniger organische Abbauprodukte (Fischkot) produzieren und hierdurch nicht so stark zur „Wasserverschmutzung“ beitragen. Beispielsweise produzieren sechs 2,5 cm lange blaue Neons weniger Ausscheidungen als ein 15 cm großer Wels. Ebenfalls sollte man beim Kauf der Fische bedenken, dass diese sehr oft noch nicht ausgewachsen sind.
Der Besatz sollte immer an der Größe der ausgewachsenen Tiere orientiert sein.
Es ist ratsam lieber weniger Fische einzusetzen und aus diesem Grund würde ich persönlich nicht mehr als 2,5 cm Fischlänge auf 4,5 Liter unterbringen. Somit könnte man z.B. einen kleinen Fisch mit 2,5 cm Länge pro 4,5l Aquarienwasser einsetzen.
Ammonium ist einer der Algenauslöser im Aquarium und selbst mit guter biologischer Filterung kann die Konzentration von Ammonium schnell ansteigen. Folglich kann man Algen durch weniger Fischbesatz gut eindämmen. Ebenfalls wollen wir durch unsere Aquariengestaltung die Pflanzen und Fische hervorheben und demzufolge wirken weniger Fische sehr viel attraktiver für das Gesamtbild. Weniger ist manchmal mehr…
Quellenverzeichnis:
http://www.nbat.nl
Nature Aquarium World Book One by Takashi Amano. 1996 edition. TFH publications, inc.
ADA Euro Katalog 2005 Edition
Durch die Erlaubnis von George Farmer kann ich seine schöne Einführung in die Gestaltung von Naturaquarien veröffentlichen. Falls ihr George Farmer kontaktieren möchtet, findet ihr ihn z.B. bei Aquaessentials oder dem Barr Report
George Farmer erklärt die grundlegenden Prinzipien die hinter den unterschiedlichen Arten eines Pflanzenaquariums stehen und gibt einen Einblick in die Beschaffenheit und den Aufbau von Naturaquarien.
Was ist Aqauascaping?
Aquascaping ist die Kunst mit Pflanzen und anderen Materialien im Aquarium umzugehen. Diese Kunstform ist im Vergleich zu anderen einzigartig, da es um ein lebendes, sich entwickelndes Kunstobjekt handelt. Mit dem Wuchs der Pflanzen entwickelt sich auch das Aquascape weiter und gerade der erfahrene Pflanzenliebhaber wird dies zu seinen Gunsten nutzen und sich vorweg vorstellen, wie das Aquarium in einem späteren Stadium aussehen wird.
Holländische-, Naturaquarien und alles dazwischen
Einige von euch werden sicherlich schon etwas über den holländischen Aquarienstil bei Pflanzenaquarien gehört haben. Diese sind stark durch unsere westliche Ästhetik geprägt und platzieren hierbei primär Gruppen von Pflanzen. Diese sind typischerweise sorgfältig arrangierte Stengelpflanzen mit sehr wenig harten Materialien (Hardscape), wie z.B. Wurzeln oder Steinen. Die Beschaffenheit dieser Aquarien ist vergleichbar mit traditionellen englischen oder französischen Gärten. Viele mögen diese Art der Aquarien, wegen ihrer Vielfalt, dem Farbenreichtum und der Struktur.
Wusstest du schon?
In Holland wird der älteste Aqaurien Wettbewerb abgehalten, ausgerichtet von Nederlandse Bond Aqua Terra (NBAT). Dieser ist ganz den Holländischen Aquarien gewidmet. Die Juroren besuchen hierbei die Aquarien persönlich, um sicherzustellen, dass keiner durch digitale Bildbearbeitung betrügt. Die Jury hat hierbei ebenfalls einen direkten Einblick über die Gesundheit der Pflanzen und Fische, welche auf einem Foto niemals so authentisch abgebildet werden kann.
Einige werden sich hierbei fragen, wieso nicht mehr Aquascaping Wettbewerbe so beurteilt werden. Die Antwort hierauf liegt einfach in der geographischen Lage. Die anderen „großen drei“ Wettbewerbe Aqua Design Amano (ADA) International Layout Contest, Aquatic Gardeners Association (AGA) Aquascaping Contest und der neue Aquatic Plant Central (APC) International Aquascaping Contest sind alle sehr multinational mit Wettbewerbern aus mehr als 40+ Ländern. Stellt euch nur einmal die Flugzeit und Kosten vor…
Im Gegensatz zum Holländischen Stil wird bei den Naturaquarien der enorme Facettenreichtum der Natur als Inspirationsquelle für das Aquascape genutzt. Die Pflanzensorten werden nicht nur sorgfältig nach Farbe, Form, Struktur und Wuchsverhalten ausgesucht, sondern gerade der Umgang mit dem Hardscape (Wurzeln und Steinen) ist ein sehr wichtiges Gestaltungsmerkmal, welches dabei behilflich ist den „wabi-sabi“ Effekt (Konzept der Wahrnehmung von Schönheit) zu erzeugen.
Typischerweise werden hierfür Moos, Farne oder Anubias sp. auf Wurzeln befestigt, um dem ganzen einen ausgereiften, natürlichen Eindruck zu verleihen. Blanke Wurzeln wirken oft zu künstlich oder unnatürlich, deshalb bietet es sich an sie mit langsam wachsenden Pflanzen oder Riccia fluitans zu bedecken, damit wir die Illusion eines durch alter gezeichneten Holzstückes erschaffen. Bei der Pflanzenwahl ist man in Naturaquarien nicht beschränkt und so können über 20 verschiedene Pflanzenarten in einem Aquascape genutzt werden oder nur eine einzige.
Eine weitere unoffizielle Kategorisierung von Aquascapes wird als Dschungel Stil bezeichnet. Dieser Stil hat keine festgelegten Regeln, sondern lässt die Pflanzen das Aquascape schaffen. Der Aquascaper probiert lediglich die Pflanzen etwas in Zaum zu halten. Viele unterschiedliche Pflanzenarten, in Gruppen gesetzt oder auch einzeln, bilden hierbei das Fundament. Für mich ist der Dschungel Stil nichts weiter, als eine bequeme Art sein dicht bepflanztes Aquarium, dass weder als Höllandisches- noch als Naturaquarium kategorisiert werden kann, einem weiteren Stil zuzuordnen. Dschungel Aquarien beinhalten meistens Aspekte aus Höllandischen- wie auch aus Naturaquarien. Natürlich muss man sein eigenes Aquarium nicht zwangsläufig einem Stil zuordnen, sondern kann durch eigene Individualität selbstständig einen Stil erschaffen.
Der Meister
Takashi Amano, ein international bekannter japanischer Fotograf, Aquascaping Guru und Besitzer der Aqua Design Amano (ADA) Gesellschaft, hat in den 1980er Jahren die Grundsteine für Naturaquarien gelegt. Mit seinem ersten Buch über Pflanzenaquarien „Nature Aquarium World“, welches Mitte der 1990er Jahre ins Englische übersetzt wurde, brachte er sehr viel Wirbel in die Pflanzenaquaristikszene mit seinen beeindruckend Fotografien und atemberaubenden Aquascapes. Bis dato gab es nichts Vergleichbares und so ebnete Amano mit seinen Arbeiten einen ganz neuen Weg für den Pflanzenliebhaber. Für viele Aquarianer, mich eingeschlossen, veränderte Amano nachhaltig die Sichtweise über Pflanzenaquarien. Er verstand es hierbei, die bis dahin üblichen Wasserpflanzenansammlungen in Aquarien, die eher geordnet oder chaotisch arrangiert waren, (Holländischer- oder Dschungelstil) so einzusetzen, dass er ein bisschen Natur in unseren modern geprägten Wohnräumen damit erschuf.
Definition des Naturaquariums
Es ist schwer Naturaquarien zu definieren, da jeder individuelle Vorstellungen über die Natur hat. Diesbezüglich spielen Erfahrungen und das eigene Umfeld eine entscheidende Rolle, wodurch es sehr schwer fällt einen Konsensus zu bilden, wie ein Naturaquarium auszusehen hat. Aus diesem Grund sind uns keine Grenzen bei der Gestaltung des Aquariums gesetzt und wir können nach unseren eigenen Wünschen dieses verwirklichen. Die Natur ist in ihrem Facettenreichtum unbegrenzt und bietet somit viel Potential für unsere Aquariengestaltung.
Es mag für einige verwunderlich sein, dass Naturaquarien keine Biotope einer speziellen Region abbilden wollen. Das Hauptziel ist in erster Linie die Schaffung einer Landschaftsszene unter Wasser oder einer Szenerie die unserer Fantasie entsprungen ist. Bei der Betrachtung von Amanos Becken und die vieler anderer Aquascaper wird man schnell ein Gespür dafür bekommen, was ein Naturaquarium ausmacht. Natürlich kann man probieren eine reale Unterwasserregion abzubilden, jedoch bieten diese meist nicht so viel Ästhetik wie eine Landschaftsszene, welche unter Wasser realisiert worden ist. Dies liegt meiner Meinung nach an unserer eigenen Natur. Wir sind Landbewohner und als Menschen somit auch mit Landschaftsszenerien sehr vertraut, Unterwasserbiotope dagegen bleiben für uns etwas Fremdes und genau diese Aspekte nutzt das Naturaquarium zu seinem Vorteil.
Ein weiterer verwirrender Aspekt des Naturaquariums mag sein, dass es bei weitem kein natürliches Aquarium ist. Verwirrt? Lass es mich erklären. Das natürliche Aquarium ist eigentlich mit sehr wenig Technik ausgestattet, es benutzt nur das wichtigste an Ausrüstung, wenig Licht, keine CO2 Zufuhr und eine sehr geringe Düngung über die Wassersäule. Im Gegensatz hierzu fährt ein Naturaquarium, durch ADA erfunden und auch bekannt gemacht, richtig auf. ADA bietet das neuste bezüglich Design, Technologie, Styling und ihre ganze Philosophie gründet sich auf der Verbindung dieser Hightech Produkte mit der Natur.
“Von der Natur lernen, einen Menschen mit der Natur verbinden…
Das Naturaquarium in einem Wohnraum gibt einen direkten Eindruck über diese herausragende Technologie und verbindet damit den Menschen mit der Natur. Dies entspricht genau der Philosophie des Naturaquariums.“
ADA Euro Katalog 2005 Edition
Die Auswahl der Fische
Im Naturaquarium sind Pflanzen und Fische die Stars. Sie sollten mit bedacht ausgewählt werden, so dass eine harmonische Balance zwischen diesen beiden entsteht. Viele Aquascaper setzen in das Aquarium zunächst nur die Pflanzen ein und warten ab, wie sich diese entwickeln, bevor sie irgendwelche Fische, außer Algenfresser, einsetzen. Dies erlaubt dem Aquascaper die Fische ganz genau den jeweiligen Pflanzen und dem Design anzupassen.
Die Wahl unserer Fische kann hierbei genauso abwechslungsreich wie unser Aquarienlayout ausfallen. Eine Möglichkeit wäre es beispielsweise einen großen Schwarm einer einzelnen Fischart einzusetzen. Durch diese beschränkte Artenvielfalt entsteht ein atemberaubender Effekt der viel Harmonie ausstrahlt. Ebenso können viele unterschiedliche Arten eingesetzt werden, um eine Balance zu den vielen verschiedenen Pflanzen, Farben und Formen zu schaffen.
Die Fischfarbe und das Schwimmverhalten sind weitere wichtige Aspekte die mitbeachtet werden müssen. Farbenfrohe Fische heben sich beispielsweise exzellent von einem dunklen Hintergrund ab. Es mag für einige erstaunlich sein, dass gerade unspektakuläre Fische in einem großen Schwarm sehr schön zur Geltung kommen, gerade wenn man sie in einem sehr minimalistischen Aquariendesign mit einem hellen Hintergrund einsetzt. Schnelle aktive Fischarten benötigen viel Schwimmraum und so sollte man das Aquariendesign dementsprechend anpassen. Es darf auch nicht unbeachtet bleiben, in welcher Tiefe eine Fischart sich gerne aufhält, sind sie z.B. eher am Bodengrund anzutreffen oder schwimmen sie nahe der Oberfläche. Einige Fischarten wühlen auch gerne im Bodengrund und können dadurch den wohl arrangierten Vordergrund mit seinen kleinwüchsigen zierlichen Pflanzen durcheinander bringen. Pflanzenfressende Fische sollten definitiv nicht in die nähere Wahl für ein Naturaquarium genommen werden, wobei es auch robustere Pflanzensorten gibt, mit denen sich auch solche Fischarten in einer attraktiven Umgebung halten lassen. Hier sind z.B. Anubias sp. oder Microsorium pteropus (Javafarn Sorten) eine gute Wahl.
Um das Aquarium größer erscheinen zu lassen, kann man einen größeren Schwarm kleiner Fische als Stilmittel einsetzen. Diese haben ebenfalls den Vorteil, dass sie weniger organische Abbauprodukte (Fischkot) produzieren und hierdurch nicht so stark zur „Wasserverschmutzung“ beitragen. Beispielsweise produzieren sechs 2,5 cm lange blaue Neons weniger Ausscheidungen als ein 15 cm großer Wels. Ebenfalls sollte man beim Kauf der Fische bedenken, dass diese sehr oft noch nicht ausgewachsen sind.
Der Besatz sollte immer an der Größe der ausgewachsenen Tiere orientiert sein.
Es ist ratsam lieber weniger Fische einzusetzen und aus diesem Grund würde ich persönlich nicht mehr als 2,5 cm Fischlänge auf 4,5 Liter unterbringen. Somit könnte man z.B. einen kleinen Fisch mit 2,5 cm Länge pro 4,5l Aquarienwasser einsetzen.
Ammonium ist einer der Algenauslöser im Aquarium und selbst mit guter biologischer Filterung kann die Konzentration von Ammonium schnell ansteigen. Folglich kann man Algen durch weniger Fischbesatz gut eindämmen. Ebenfalls wollen wir durch unsere Aquariengestaltung die Pflanzen und Fische hervorheben und demzufolge wirken weniger Fische sehr viel attraktiver für das Gesamtbild. Weniger ist manchmal mehr…
Quellenverzeichnis:
http://www.nbat.nl
Nature Aquarium World Book One by Takashi Amano. 1996 edition. TFH publications, inc.
ADA Euro Katalog 2005 Edition