“Zum Aquascaping kam ich über die klassische Aquaristik, klar. Von 2006 an versuchte ich mich an verschiedenen Biotopen, z.B. Südamerikas Flussdeltas, chinesischen Bergbächen und auch Ostafrikas großen Seen, im Besonderen dem Tanganjikasee. Auf Aquascaping wurde ich aufmerksam, als ich ein sehr pflanzenlastiges 375l Becken (siehe Foto) aufgesetzt hatte, in dem die Pflanzen unterschiedlichen Wuchs zeigten, abhängig davon was ich zuvor am Becken gemacht hatte. Da ich zwar Erfahrungen mit diversen Fischen und deren Biotopen hatte, aber in puncto Pflanzenpflege blutiger Anfänger war, fing ich an mich schlau zu machen. So stieß ich das erste Mal auf das Forum Flowgrow.de und die vielen, schönen Aquarien, deren Gestaltungsstil sich „Aquascaping“ nannte. Ich war sofort hin und weg. Über die Pflanzenpflege kam ich also zum Aquascaping, welches ich jetzt seit ungefähr 2010 betreibe.”
“Das hier ist übrigens das gute Stück das mich zu unserem schönen Hobby bewegte. Das Foto stammt aus dem Jahr 2009.”
“Deutschland im internationalen Vergleich?! Ich stelle dazu eigentlich keine Vergleiche an, schöne Aquarien werden mittlerweile weltweit gestaltet. Jedes Land hat seine Talente, jedes Talent seinen eigenen Stil. Unsere asiatischen Freunde haben da wohlmöglich einen zeitlichen und auch ästhetischen Vorsprung, berücksichtigt man, dass das Aquascaping quasi in Japan geboren wurde und die Region im Ganzen schon seit langer Zeit die Natur in unterschiedlichsten Formen in ihren Alltag mit einbringt. Man denke nur an die Bonsai- oder Steingartenkunst… das ist eine Form von Ästhetik wie es sie in Europa nicht gibt bzw. lange Zeit nicht gab. Aber wenn ich einen Vergleich anstellen müsste würde ich Deutschland in einem gesunden Mittelfeld sehen. In Deutschland gibt es viele sehr talentierte Scaper, einige von ihnen sind weit bekannt und haben viel für das Aquascaping in Deutschland, wenn nicht sogar Europa getan. Man sieht und hört von diesen Scapern nur nicht so viel da sie das Hobby als Hobby und nicht als Wettbewerb ansehen. Es ist ein Unterschied ein Layout einzig zu dem Zweck aufzubauen es irgendwann international präsentieren zu wollen, oder ein Layout im Wohnzimmer stehen zu haben, an dem man sich ganz zwanglos erfreuen kann. Was ich damit sagen will… in Deutschland hat das Aquascaping noch nicht den Status wie es ihn in vielen anderen Ländern hat, dadurch ist die Wettbewerbsmentalität nicht so gegeben, und deshalb wird Deutschland auch erstmal im Mittelfeld bleiben. Finde ich persönlich aber gar nicht schlimm…”
“Diese Seite habe ich aufgebaut, um Aquascaping zu unterstützen, es zu fördern. Primär will ich auf meiner Seite die Einrichtung von Aquarien beschreiben und dazu Tipps geben und meine Erfahrungen teilen. So häufig habe ich in diversen Foren immer wieder die gleichen Fragen gelesen… „Hilfe, wie richte ich mein Aquarium ein?“ oder „Sieht das so gut aus?“ oder „Wie mache ich das und das?“. Der Gedanke war es eine Seite aufzubauen, die genau solche Fragen erschlägt bzw. es den Leuten leichter macht ihre Fragen selbst zu beantworten. Dazu muss ich sagen, dass meine Seite noch nicht fertig ist… :wink: Es sind noch mehrere Artikel in der Pipeline.”
“Auf Glaskastenkunst.de habe ich zur Erklärung des Hobbys einen knappen Mottospruch stehen. Dieser lautet „Kreativität. Vielseitigkeit. Ruhe. Natürlichkeit. Schönheit. Entspannung. Vorfreude. Das und noch mehr ist Aquascaping.“ Das und noch mehr bedeutet für mich Aquascaping. Es ist ein Ausgleich für den Alltag. Nicht zu vergleichen mit Sport oder Reisen. Aber ich kann dabei meinen Kopf frei bekommen und etwas Schönes schaffen.”
“Ein typisches Setup gibt es bei mir nicht. Noch nicht. Grundsätzlich probiere ich alles aus und ziehe daraus meine Schlüsse. Die Kombination machts aus. Klar, ich habe bevorzugte Substrate, bevorzugtes Hardscape, bevorzugte Pflanzen… aber wo kämen wir denn hin wenn man immer nur dieselben Materialien verwenden würde? Bei ein paar Dingen bin ich jedoch recht festgelegt. Das ist die Düngung, die Beleuchtung und die Filterung. Primär verwende ich die Dünger von AquaRebell, das ist einfach ein gutes und stimmiges Düngesystem und die Mannschaft hinter dem Produkt ist extrem fachkundig und hilfsbereit. Die Beleuchtung wähle ich immer entsprechend der Bepflanzung + meinen „leg noch ne Schüppe drauf“ Faktor. Soll heißen, bei mir wird meistens mit viel Licht beleuchtet. Der Filter muss stark sein. Meine eigene Faustformel lautet „Das Beckenvolumen muss mindestens 8-10 mal in der Stunde umgewälzt werden“, das hängt ein wenig von der Beckengröße ab. Spezialfiltermedien werden nicht benutzt, ausschließlich klassische Filtermatte und Filterwolle.”
“Das einzige was man in meinen Layouts häufig wieder findet sind Stilelemente die die perspektivische Wirkung unterstützen. Also ein Weg der sich nach hinten verjüngt, oder im Vordergrund Pflanzen mit „größeren“ Blättern. Außerdem spielen Moose eine wichtige Rolle. Moose sind der Schlüssel für einen natürlichen Look.”
“Ok, das Layout das ich vorstellen möchte trägt den Namen „Rupture“. Ich möchte gerne dieses Layout vorstellen, da es damals Spaß gemacht hat es aufzubauen und während der ganzen Standzeit sehr unproblematisch war. Dieses Layout hat mir ganz einfach Freude bereitet.”
“Es handelt sich dabei um ein recht kleines Becken, einen Dennerle Scapers Tank mit 50l um genau zu sein. Beleuchtet wurde das Teil mit 50W T5, gefiltert mit einem Dennerle Aussenfilter mit 360l/h + zeitweise eine kleine Strömungspumpe. Als Substrat kam das Dennerle Soil zum Einsatz, als Hardscape Drachensteine. Die Bepflanzung bestand ausschließlich aus flach wachsenden, kleinblättrigen und moosartigen Pflanzen. Man sieht es auf dem Foto nicht, aber in diesem Layout waren 11 unterschiedliche Pflanzen untergebracht. “
“Das nächste Foto zeigt das Layout auf seinem Höhepunkt. So wurde das Becken auf der Zoomesse Interzoo 2014 auf dem Stand der Firma Dennerle ausgestellt. Außerdem erzielte dieses Foto (Danke Georg Just) beim IAPLC Platz 139 und beim AGA einen Top10 Platz. Abgesehen davon, dass ich an dem Layout von Anfang bis Ende meine Freude hatte, war es also auch recht erfolgreich.” :wink:
“Drei??? Wie soll das gehen? Es gibt so viele gute Scaper. Es ist schon fast unfair die Frage so zu stellen!” :wink:
“Ich denke, allen vorweg sind Tobias Coring und Marcel Dykierek für mich ganz wichtig und inspirierend gewesen, weil diese beiden in meinen Augen mit die ersten in Deutschland waren, die Aquascaping mit tiefer Leidenschaft und Sachverstand betrieben haben und das im Forum Flowgrow.de auch veröffentlichten und besprachen. Über Flowgrow.de wiederrum lernte man weitere begnadete Scaper wie Georg W. Just, Annika Reinke, Jan Simon Knispel und noch weitere kennen. Für mich war es gut und wichtig sich mit diesen Leuten auszutauschen. Das war mein deutschsprachiger Wegbereiter ins Aquascaping.”
“International könnte ich gar nicht so genau sagen wen ich unter meinen persönlich wichtigsten Scapern sehe. Aber ich denke, dass zu meinen Anfangszeiten Leute wie Cliff Hui, Michael G.W. Wong, Yutaka Kanno, Filipe Oliveira und noch viele mehr am ehesten meinen Geschmack des Aquascapings trafen. Im ernst… es gibt so viele gute Scaper, ich kann doch nicht alle Leute hier auflisten, deren Arbeiten mir gefallen haben!" :wink:
“Aber ok, es gibt zwei/drei Layouts, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind. Das ist zum einen das Layout „Treasure“ von Cliff Hui aus dem Jahr 2009. Dieses Layout hat eine ungemein natürliche Atmosphäre und wirkt sehr harmonisch. Auch heute noch finde ich dieses Layout erstklassig. Zum anderen fallen mir spontan die Layouts „Beyond the Silence“ aus dem Jahr 2008 und „TheView“ aus dem Jahr 2010 von Yutaka Kanno ein. Beide Layouts kommen mit wenigen Pflanzenarten und wenig Stein aus, dafür umso mehr Holz, durch den überbelichteten Hintergrund erhalten sie unheimlich Tiefe. Beide Layouts von Herrn Kanno haben mich gleichermaßen nachhaltig beeindruckt.”
“Jetzt, nach einigen Jahren im Hobby, sind etliche Scaper hinzugekommen die ich als extrem gut ansehe und die durch ihre Layouts Inspirationen schaffen. Das brasilianische Dreamteam Luis Carlos Galarraga, Andre Longarco und Fernando B. Francischelli laufen in den letzten paar Jahren zu Hochtouren auf, Fabian Kussakawa ist ebenfalls ein begnadeter Scaper. Aber wie ich zu Anfang schon sagte, gute Scaper gibt es auf der ganzen Welt… Piotr Dymowski, Watana Supukpongvilai, Stu Worral, Zhang Jianfeng, Diego Marinelli, Toshifumi Watanabe, Pasquale Buonpane, Viktor Lantos, Olivier Thébaud, Gregoire Wolinski, Serkan Cetinkol… Die Liste könnte echt lang werden.”
-serok-":14oo4s04 schrieb:Hey Fredo!
Auch hier nochmal vielen Dank für das Interview und dein Engagement! Hat Spass gemacht. Ich bin mal gespannt, ob die Serie das "deutsche" Aquascaping pushen kann. Ich wünsche jedenfalls viel Erfolg! :thumbs:
“Angefangen hat alles mit einem geschenkten 112 Liter Aquarium vor 12 Jahren.
Da ich noch nie ein Fan von langweiligen Fischbottichen gewesen bin, habe ich gleich versucht mein Aquarium so natürlich wie möglich zu gestallten. Ich hab den Bottich mit Pflanzen vollgestopft, aber ohne CO2, Pflanzendünger und Fachwissen war ich ein gern gesehener Gast beim Zoohandel. Irgendwann hat dann der Besitzer eines kleinen Zoogeschäfts mich gefragt ob ich denn Takashi Amano kenne, er gestaltet ja so tolle Pflanzenbecken.
Tja, so bin ich dann zum Aquascaping gekommen.” :smile:
“Ich persönlich sehe die Scaper aus Asien immer noch ganz vorne, was aber denke ich auch an der größeren Beliebtheit dieses Hobbys in Asien liegt. Inzwischen kommen jedoch auch wirklich gute Scaper und schöne Scapes aus Deutschland. Die Szene wächst hierzulande und es nehmen immer mehr deutsche Scaper an nationalen und internationalen Wettbewerben teil.
Mittlerweile ist das Thema Aquascaping und ADA auch in vielen Zoofachgeschäften präsent und wird somit immer populärer.
Das tut unserem Hobby gut und bringt bestimmt auch den einen oder anderen begeisterten Scaper hervor.”
“Aquascaping ist für mich mehr als nur ein Hobby. Es hilft mir beim Abschalten nach einem stressigen Tag und gibt mir die Möglichkeit kreativ zu sein. Es macht Spaß diese kleine Unterwasserwelt nach eigenen Vorstellung zu erschaffen und zu gestalten. Dabei komme ich wunderbar zu Ruhe und vergesse alles um mich herum.”
“Typisch für mich sind Minilandschaft und rote Morkien Wurzeln. Damit gestalte ich am liebsten.
Soil kommt bei mir auch immer zum Einsatz, bis jetzt habe ich mit ADA und Help gute Erfahrungen gemacht.
Um so wenig Technik wie möglich im Becken zu haben benutze ich immer Außenfilter und fürs CO2 verwende ich einen Inline Atomizer.
Beleuchtet wird mit T5, ca. 0,8 bis 1 W/L, wobei ich demnächst wohl auch auf LED umsteigen werde.
Gedüngt wird nur mit Produkten von Aqua Rebell.”
“Stone Garden ist mein Lieblingslayout unter meinen Becken.
Als Bodengrund habe ich ADA Amazonia verwendet, als Hardscape Minilandschaft.
Pflanzen: Hemianthus callitrichoides „Cuba“, Helanthium tenellum, Hydrocotyle sp. „Japan“, Eleocharis parvula und Eleocharis acicularis.
CO2: 120 Blasen in der Minute
Licht: zwei T-5 Balken mit je 24w”
“Meerwasseraquaristik hat mich schon immer fasziniert. Das Thema fesselt mich total und ich finde diese Welt einfach atemberaubend. Ich bin immer hin und weg, wenn ich schöne Meerwasseraquarien sehe. Die Farben sind einfach der Wahnsinn.
Ein eigenes Meerwasseraquarium war für mich eine Herausforderung, vor der ich lange zu großen Respekt hatte, und wo ich mich nicht ran getraut habe. Dazu kommt dass hier bei uns in der Gegend kein Händler in der Nähe ist. Erst nachdem sich bei Flowgrow das Thema verbreitet hat und ein Austausch stattgefunden konnte habe ich mich daran gewagt. Aber leider musste ich nach kurzer Zeit feststellen, dass ich für die Salzwasseraquaristik ein viel zu ungeduldiger Mensch bin. Ich muss an einem Scape arbeiten, was verändern oder einfach nur das eine oder andere Blatt entfernen. Für mich heißt es einmal täglich ran an das Aquarium. Das hat mir beim Meerwasserbecken gefehlt. :smile:
Ich schaue mir weiterhin sehr gerne Meerwasserbecken an - Aber Aquascaping ist mehr mein Ding!”
“Im Moment bastel ich an meinem neuen Scape, welches einen Bach im Wald darstellen soll. Ich mach sehr stark bepflanzte Becken und verwende gern Farne, da ist ein Waldscape ja ganz passend
Zeigen möchte ich im Moment nur das Trockenscape, da das Becken erst in der dritten Woche ist und die Pflanzen noch nicht losgelegt haben. Sobald ich mit dem Start zufrieden bin werde ich auch neue Bilder auf flowgrow.de zeigen.”
“Am meisten hat mich Takashi Amano inspiriert. Mir gefallen auch nahezu alle seine Scapes. Seine Wissen über die Pflanzenwelt und vor allem wie er sie mit einander beim kombiniert hat wirkte immer sehr natürlich.
Eine weitere Inspiration ist für mich Cliff Hui. Ich liebe seine Scapes, vor allem „Field of Dreams“.
Als dritten Scaper möchte ich Thorsten Lampe nennen. Ich bin ein Fan seiner Becken und bin immer auf seine neuen Arbeiten gespannt.”
“Mein erstes Aquarium war das klassische 54 Liter Sammelsurium, das allerdings mehr Arbeit als Spass machte. Das Becken war hoffnungslos überbesetzt und die Bepflanzung wechselte regelmäßig je nach Zustand ca alle 3 Wochen...
Das war so mit 12 glaub ich. Dann kam lange nichts bis ich 2008 mit Jan die erste gemeinsame Wohnung bezog. Das Aquarium sollte eher ein Wohnaccesoire sein als ein Glaskasten zur Fischhaltung. Nach vielen Recherchen, wie man dieses Aquarium möglichst hübsch und tiergerecht gestalten könne, waren Begriffe wie: "Naturaquarium, Takashi Amano, und vor allem "Flowgrow" nicht mehr wegzudenken.”
“Als die erste Aquarienkombi mit allem drum und dran dann endlich im Wohnzimmer stand, nahmen die Dinge ihren Lauf. Man beschäftigte sich aus der Faszination heraus vermehrt mit verschiedenen Pflanzenarten und deren Pflege. Als sich erste Erfolge einstellten, das Becken einen ansehnlichen Pflanzenwuchs zeigte, und man den Überschuss an liebevoll gezüchtetem Grünzeug nicht ensorgen wollte hielt das erste Nano Becken Einzug in unser Wohnzimmer. Und was setzt man nun in so ein kleines Aquarium? Kleine schwarz-weisse Krabbler, die uns sofort in Ihren Bann zogen.
Aufgrund der genannten "Pflanzenproblematik" und der immer mehr steigenden Faszination am Aquascaping ließen Becken Nummer 3 und 4 nicht lange auf sich warten und seit wir in neuen Räumlichkeiten ein großes Platzangebot haben schwankt die Anzahl der Aquarien heute zwischen zehn und fünfzehn.”
“2010 haben wir dann mit 2 Aquarien erfolgreich am "The Art of the Planted Aquarium " teilgenommen. Ein Teil der Menschen die ich dort kennenlernte, sind heute aus meinem Leben heute kaum mehr wegzudenken.”
“Seit 2012 kann ich mein Hobby mit dem Beruf verbinden und bin seitdem Teammitglied vom Garnelenhaus.”
“Aquascaping ist für mich sowohl Hobby als auch Beruf. Somit würde ich es tatsächlich auch als Lebensinhalt bezeichnen. Allem Zugrunde liegt die liebe zur Natur. Ein vitales, gut gestaltetes Aquascape ist ein Kunstwerk, das ein Stück Natur, ein ästhetisches Acessoire und Lebendigkeit in jeden Raum bringt.”
“Wenn man die deutsche Aquascaping Szene mit anderen Ländern vergleicht wird schnell deutlich dass andere Nationen ihre Erfolge oft gemeinschaftlich feiern. Ich vermute, dass im Vergleich zu uns, wo doch vieles nur übers Internet geteilt wird und letztlich jeder für sich selbst zu Hause an seiner Teilnahme an Wettbewerben arbeitet, die Erfolge viel mehr gemeinschaftlich erarbeitet werden. Nicht der mit der größten Geldbörse, der neuesten Lichttechnik und der teuersten Kamera wird erfolgreich sein, sondern der Enthusiast der sich auf das Wesentliche konzentriert und vor allem Tips und Kritik annimmt. Der wahre Künstler gewinnt auch ohne Hochglanzunterschrank oder sogar mit schwarzen Silikonnähten. Es gibt mittlerweile so viele Erfahrunswerte zur Düngung, Hardscape und auch zur Aquarienfotografie. Wir haben in Deutschland eine riesen Auswahl an Aquascaping-Produkten und somit hat jeder die Möglichkeit ein tolles Becken zu gestalten. Nur sollten wir unsere Stärken gemeinschaftlich nutzen.”
“Das Setup ist meist abhängig von der Layout Idee. Wie soll es aussehen? Was für Pflanzen möchte ich einsetzen? Welcher Besatz ist geplant?
Da ich zu Hause kaum Becken für Contests plane, ist meist alles auf ein lange Standzeit ausgelegt. Die Technik ist dabei möglichst übersichtlich und wartungsarm. Die Beleuchtung und spätere Düngung richtet sich nach den gewählten Pflanzen und dem Aufbau des Hardscapes.”
“Das Layout das ich Euch näher vorstellen möchte heisst “Tiger Woods”. Das Layout wurde von mir und Marcel an einem Samstagnachmittag spontan aufgebaut. Das Hardscape war relativ schnell zusammengesucht, wir nahmen einfach das Größte das wir so da hatten. Es war das erste Layout, welches in der neuen Galerie im Garnelenhaus entstand. Einen Wettbewerbsgedanken hatten wir bis dahin nicht.”
“Einige Beutel Soil, New Zealand Stones mit einem nur schwer zu schätzenden Gesamtgewicht und reichlich Horn Wood wurden verbaut.”
“Beim IAPLC 2015 erreichten wir dann tatsächlich Platz 119 und beim EAPLC 2015 sogar Platz 3! Wir sind sehr stolz auf die super Platzierungen bei den einzelnen Contests. Am Erfolg dieses Layouts war das gesamte Garnelenhaus beteiligt. Teamwork im Aquascaping ist nicht nur möglich, sondern nötig, um eigene Grenzen überschreiten zu können!”
“Da uns Tiger Woods über die Zeit ans Herz gewachsen ist, konnten wir uns bisher nicht entscheiden es abzubauen. Es steht nun also bereits seit knapp eineinhalb Jahren und hat noch kein bisschen an Glanz verloren.”
-“Gratefulness” von Siak Wee Yeo mein aktueller Favorit. Durch die natürliche Gestaltung könnte man es sicher lange lange Zeit im Wohnzimmer ansehen, ohne das es langweilig wird.”
- "Treasure" von Cliff Hui aus 2009 beeindruckte mich durch die extreme Tiefenwirkung.
- "Sunrise in the Valley" von Marcelo Tonon Chiovatto aus 2013. Es erzählt eine Geschichte. Die Stimmung, die geschaffen wurde, macht es einzigartig.”
“Ich hatte lange Zeit als Kind ein klassisches Gesellschaftsaquarium. Schon damals war das Umgestalten des Beckens alle paar Monate für mich immer ein Highlight! Als Teenie hat mich Aquaristik nicht mehr interessiert. Erst als Erwachsener in den Dreißigern hat mich das wieder gepackt, aufgrund des Nano-Trends und der Zwergarnelen. Der Einstieg war schnell gemacht, erst mit einem noch eher biotop-ähnlichen Ansatz, dann ging es aber ganz schnell in die reine Aquascaping-Ecke. Mittlerweile versuche ich, zwischen Aquascaping und Meerwasser eine Brücke zu schlagen, das ist mein aktuelles Thema.”
“Puh, sehr schwierig. Ich glaube, Deutschland ist einfach kein Land von Aquascapern im asiatischen Sinne. Wir haben einfach nicht so ein auf Aquascaping ausgelegtes Schönheitsempfinden (Stichwort Wabi Sabi) und einen anderen Bezug zur Natur wie die Asiaten oder Osteuropäer wie etwa Polen oder Ungarn.”
“Dem deutschen Aquarianer mit Bezug zu Wasserpflanzen geht es wohl eher um Leistung (bombastischer Pflanzenwuchs) oder Sammelleidenschaft (Pflanzenraritäten sammeln). Hierzulande ist der Fokus einfach ein anderer und liegt nicht so sehr auf dem Schwerpunkt der Gestaltung, wie in anderen Ländern. Das ist absolut in Ordnung, nennen wir es den deutschen Stil, hat aber leider bei internationalen Wettbewerben unter asiatischen Bewertungsrichtlinien keine gute Chance. Dazu kommt noch, dass die Deutschen wohl recht wettbewerbsängstlich sind. Bezogen auf die Landesgröße ist die deutsche Teilnahme an großen Wettbewerben quantitativ und qualitativ sicherlich noch steigerungsfähig. Da sollte man den Leuten mal die Angst nehmen und sie an die Hand nehmen, dabei sein ist doch alles!”
“Ein Thema wie Aquascaping braucht sehr enthusiastische Hobbyisten, die mit ihrer Energie, Leidenschaft, ihrer Erfahrung und Qualität das Hobby vorantreiben und präsentieren. Diese Leute gibt es - das ist ein harter Kern bestimmter Personen, der aber vor 3 bis 4 Jahren seine aktivste Zeit hatte. Um diese alten Recken ist es nun eher ruhig geworden. Es kommt zwar etwas Nachwuchs nach, aber auch das ist noch deutlich ausbaufähig. Wir brauchen also wieder aktive Vorbilder, die einen inspirieren! Wir brauchen mehr nationale Aquascapingplattformen, seien es Internetpräsenzen, Wettbewerbe oder Workshops. Wichtig ist, dass Inhalt geliefert wird. Auch der Zusammenhalt der Interessengemeinschaft muss noch etwas verstärkt werden.”
“Beschreibe bitte ein typisches Setup von Dir! Welche Technik kommt zum Einsatz, welches Substrat und wie beleuchtest und düngst Du?”“Nun, ich tendiere dazu, mein Hobby sehr extrem zu betreiben. Und Aquascaping ist meine Leidenschaft. In meiner Anfangszeit habe ich über das Internet alles an Wissen und Inspiration über das Thema aufgesogen und war sehr aktiv in den einschlägigen Foren. Mittlerweile kann ich nicht mehr so viel Zeit und Energie für Aquascaping opfern, genieße aber immer noch jede freie Minute, die ich vor meinen Layouts verbringen kann. Ein Aquarium ist für mich immer noch ein beruhigender Ausgleich zum Alltagsstress und hilft mir, Sachen zu entschleunigen.”
“Nun, ich bin im Laufe der Zeit immer fauler geworden. Ich bin auch keiner von den Stängelpflanzen-Scapern – das ist mir zu anstrengend. Ich setze viel auf langsam wachsende Arten die wenig Licht benötigen, also vor allem Moose, Farne und bestimmte Bodendecker. Dementsprechend habe ich meine Technik heruntergeschraubt. Eine eher schwache Beleuchtung, wenig Wasserwechselintervalle und kaum Düngung. Dennoch setze ich gerne nährstoffreiches Substrat ein, damit die Pflanzen sich gut über die Wurzeln ernähren können. Und eine CO2-Anlage kommt immer zum Einsatz, ohne diese finde ich den Pflanzenwuchs dann doch zu ungesund.”
“Wichtiger als die Pflanzen- ist mir die Hardscape-Seite, also genügend Dekoration wie Wurzeln und Steine und dekorative Bodengründe. Material in der Hinsicht sollte ausreichend vorhanden sein. Meine Spezialität sind ausgefallene Layouts mit viel Tiefenwirkung.”
“Diese Kreation ist schon etwas älter und trägt den Titel „Brandung“. Der Name sollte recht eindeutig sein. Ich wollte den perspektivischen Blick einer Küstenlandschaft nachbauen. Hier ist der reine Hardscapeaufbau zusehen:
“Ich bin ein großer Fan der CAU. Amano war natürlich der Pionier und hat auch mir persönlich den ersten Kick gegeben, aber die Werke von chinesischen Scapern wie Dave Chow, Cliff Hui oder Gary Wu haben mich total umgehauen. Die könne ein Becken richtig auf den Punkt scapen und deren Detailreichtum ist sagenhaft.”
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