Bauanleitung Unterschrank, 250-300 l AQ

[Ho_Ph_]

Hallo zusammen,

plane nach langer, langer Pause ein neues Becken (250 / 300 l) und bin auf der Suche nach einer Bauanleitung für einen vernünftigen und endlich mal gut aussehenden Unterschrank. Die Beckenmasse werden sich je nach Angebot bei 100/120 x 40/50 x 40/50 cm bewegen. Die Höhe bei ca. 80/90 cm. Geplant sind zwei Flügeltüren und innen ausreichend Platz für eine 2 kg Co2 Flasche und einen großen Außenfilter.

Habe schon mit dem einen oder anderen gesprochen und dabei Ideen wie Alu-Stecksysteme mit aufgeschraubten "Echt"Holzplatten, MDF-Platten verschraubt oder "vorlackierte"MDF Platten gehört.

Hat jemeand von Euch vielleicht ein paar hilfreiche links oder Vorshcläge zu dem Projekt?

Vielen Dank schon hier im Voraus! :tnx: :tnx:

Gruß aus Berlin

Holm

 

[apfeltasche]

Hallo Holm,

Mein neues Aquarium (300 Liter) steht auf einem Eigenbau-Unterschrank aus Holz. Dazu ein paar Worte:

Mein Unterschrank besteht aus beschichteter Spanplatte. Spanplatten stehen zwar teilweise für Unterschränke im Verruf, da sie (an den Schnittkanten) durch Wassereintritt aufquellen können. Wenn man halbwegs ordentlich arbeitet ist das aber überhaupt kein Problem (und nicht permanent Wasser verschüttet). Außerdem sind fast alle industriell hergestellten Möbel der großen Hersteller aus dem gleichen Material.

Es handelt sich dabei um 19mm Spanplatte für die Auflagefläche des Aquariums (darauf liegt nochmal Styropor hinter einer Kiesblende), Außen- und Innenwände ebenfalls 19mm. Die Platten sind beschichtet an den Außenseiten in Holzoptik, innen in weiß (günstiger). Die Türen bestehen aus 16mm Spanplatte glaube ich.

Die Rückwand des Schrankes ist ebenfalls massiv, auf der Vorderseite bzw. in den Türbereich sind zum Ausgleich der Stabilität Kanthölzer als "Säulen" eingearbeitet, die das Gewicht gleichmäßig nach unten verteilen.

Der Schrank ist ebenfalls mit einer Bodenplatte versehen, der das Gewicht (geschätzte 450kg insgesamt) auf 15 Stellfüße mit M10-Schraubgewinde verteilt. Das hält dann auch Laminatboden aus.

Mein Schrank hat von vorne drei Türen mit getrennten "Fächern" dahinter (die Mittelwände habe ich zwecks Stabilität eingezogen und einfach damit man abgegrenzten Stauraum hat). Zwei Fächer sind über die gesamte Tiefe, hinter einer Tür verbirgt sich nur etwa 15cm tiefer Stauraum (für Futter, Dünger...). Hinter einer dort quer eingezogenen Platte verbirgt sich nämlich der (seitliche) Zugang zur Technik. Der Raum ist bei mir relativ begrenzt, da Schrank und Becken für einen HMF konzipiert sind. Daher befindet sich im Technikschrank lediglich meine Logo, die Zuleitungen, Düngepumpe und Platz für eine 1.5kg CO2-Flasche. Hinten am Schrank befinden sich Öffnungen für die Schläuche, für elektrische Geräte sind dort fest eingebaute Steckdosen vorhanden.


Eine Bauanleitung kann ich nicht liefern, das ganze ist gedanklich und dann auf Schmierpapier entstanden. Durch die Stellfüße kann der Schrank (falls nicht perfekt gearbeitet wurde, so wie bei mir feifen: ) oder bei unebenem Untergrund ausgeglichen werden.

Das war jetzt sicherlich schwer vorstellbar, daher zwei Fotos. Einmal während der Bauphase der Innenaufbau des Schrankes, anschließend fertig und frisch aufgestellt. Schönere Fotos habe ich leider noch nicht, aber ich denke für einen groben Eindruck kann man damit etwas anfangen.

Ist ja auch nur als "Anregung zur eigenen Kreativität" gedacht :smile:

 

[Ho_Ph_]

Hallo Mirko,

danke erstmal für die schnelle Antwort. :tnx: So ähnlich hatte ich mir das auch gedacht. Bin aber noch am überlegen, ob ich Alu-Profile für den Rahmen verwende und "echtes" Holz für die Wände und Türen. Vielleicht hat jemand ja sowas schon gebaut und ein oder zwei Tipps dazu.

Ansonsten nochmal großes Danke!

Gruß

Holm

 

[thomas2805]

Hey Jungs,

hab mir auch lange überlegt ob ich mir einen Unterschrank selber bauen 'möchte'. Habe mich aber, und mit einem guten Gewissen, für einen Schrank im ADA Stil von Victor entschieden.

Aber.. würde Dir zu Multiplex Holz raten. Kostet mehr aber hat deutlich bessere Eigenschaften.

Bei diesem sollten 30-40mm starke Platten reichen und diese evtl mit innenliegenden Leisten (wegen den Scherkräften) verstärken. Mein Dad ist Prof für Maschinenbau und hab mit ihm schon die Statik berechnet.

Hier noch ein Link als Beispiel:

http://www.youtube.com/watch?v=7xjZXQa-krY

Grüße

Thomas

 

[Ho_Ph_]

Hallo zusammen,

war heute beim Baumarkt. Die Herren hatten keine wirkliche Erfahrung, meinten aber dass mit MDF Platten nicht gearbeitet werden sollte. Wie auch immer, meine bessere Hälfte wünscht sich ein "Echt-Holz" Aussehen und kein Furnier. Haben uns verleimte Buchenholzplatten (m²-ca.30,00EUR) in einer Dicke von ca 240 mmm angeschaut oder Kiefern- bzw. Fichtenholzbretter in ähnlicher Dicke aber deutlich günstiger. Die verleimten Buchenhozlplatten sind momentan unser Favorit. Der Baumarktmann hat uns davon abgeraten aufgrund der Stabilität. Mhm schade.

Was meint Ihr?

Tipp vom Mann aus dem Baumarkt waren, verleimte Sperrholzplatten (Multiplex?). Hier lag der m²-Preis aber schon deutlich höher! Was sagt ihr dazu? Hat jmd. Erfahrung damit? Einen günstigen Verkäufer? Was für eine Verleimungsart würdet ihr nehmen? (A (A100) Verleimung ist beständig gegen Einwirkung von kaltem und heißem Wasser (begrenzt wetterbeständig)?

So genug der Fragen und gespannt auf eine Antwort, sag ich schon mal danke!

Ach ja, natürlich will ich auch eine Abdeckung bauen, in der gleichen Holzart. Habe mir die super Anleitung (dickes Lob) im Forum mit den Plastik profilen und den Dreieck- Halterungen angesehen. Passt aber nicht ganz so zu meinem Holzprojekt denke ich und gab's auch nicht im Markt.

So! Grüße, Holm

 

[apfeltasche]

Hallo Holm,

Ich melde mich auch noch mal. Ich habe beschichtete Spanplatte genommen, da die vom Material her wirklich 100% gerade sind und von außen auch recht holzig wirken. Will man natürlich echtes Holz, ist das eine andere Preisliga. Bei Massivholz ist denke ich die Holzart mitentscheidend. Zur Not kannst du innen immernoch (wie ich, anderes kann ich nicht anbieten :gdance: ) Kanthölzer einarbeiten, die das Gewicht tragen. Dann kannst du außen auch dünneres Holz nehmen. Gerade bei Massivholz macht das einen deutlichen Gewichtsunterschied.

Ich habe alle vertikalen "Nähte" mit Holzdübeln verleimt. Die horizontalen (also Boden- und Deckenplatte) sind von oben bzw. unten zusätzlich geschraubt für bessere Stabilität. Weiß nicht ob das was bringt, aber ganz subjektiv fürs Gewissen fand ich das vernünftig.

Meine Abdeckung ist nicht aus Holz (wäre viel zu schwer), sondern besteht innen drin aus einer 6mm Hartschaumplatte (hier im Forum viel zu finden, daher ist meine Abdeckung von innen gelb. Aber sieht man ja nicht). Außerdem ein Gerüst aus Alu-Kantprofilen, die es im Baumarkt gibt und die ich auf die gewünschten Maße zugesägt habe. Hartschaumplatte und Aluprofile sind (vielleicht unüblich) zusammen genietet. Das hält bombenfest, gleichzeitig ist das Material relativ flexibel. So habe ich keine Bruchgefahr, wenn sich beim Auf- oder Absetzen der Abdeckung mal was verschiebt. Auf die Hartschaumplatte habe ich eine 3mm MDF-Platte in der gleichen Optik wie die beschichtete Spanplatte des Schrankes geklebt (genauso wie die Kiesblende).

Insgesamt ist die Abdeckung dadurch zwar nicht so leicht wie die Kunststoff-Teile zum kaufen, aber nicht so schwer wie massives Holz. Sie wiegt etwa 7kg schätze ich.

Ich hänge mal ein Bild von der Konstruktionsphase bei. Die Abdeckung ist sehr einfach gehalten (Nachteil den ich festgestellt habe: Die Röhren lassen sich nicht verschieben und der erste Reflektor verdeckt teilweise den Deckel. Wenn ich richtig gärtnern will, muss ich die Abdeckung komplett hochheben, entfernen und dann ohne Licht im Becken arbeiten. Mit entsprechendem technischen Geschick ist da deutlich mehr möglich.Die fertige Abdeckung ist (siehe oben) in Holzoptik verkleidet und trägt die dimmbaren EVGs samt Dimmsteuerung auf der Rückseite. Aber davon sind Bilder ja überflüssig.

Und da man hier im Forum auch deutlich schönere und technisiertere Abdeckungen findet, höre ich jetzt auf unnötig viel zu schreiben feifen:
Aber vielleicht dient dir das ja als Anregung/Beispiel, wenn auch als schlechtes wie du es nicht machen willst :gdance:

Viel Erfolg!

 

[Ho_Ph_]

ALu-Steckprofile mit Stahlkern

Hallo Mirko,
hallo zusammen,

habe nach einigem "googeln" Alu-Steckprofile mit Stahlkern-verbindern gefunden (z.B. http://www.3d-plastic.eu/cgi-bin/timeli ... gehinweise). Hier könnte man eine richtig stabile Unterkonstruktion zu einem moderaten Preis hinbekommen und als Einschübe schön gebeizte Multiplexplatten in einer geringen Dicke (mit natürlich geringerem Preis =) einziehen, dacht' cih mir.

Einhzig das Anbringen der Türen ist mir noch nicht so klar.... Bin aber noch am überlegen.

Kennt sich jemand mit diesen Alu-Steckprofilen aus?

Gruß

Holm

 

[Kalle]

Hallo Mirko,

ich habe mir einen Unterschrank aus Ikea-Besta zusammengebaut (120Lx40Bx65H). Sieht gut aus, war günstig und ging recht schnell. Habe 2 Zwischenbretter zur Verstärkung eingezogen und eines hinten dran, weil mein Becken 120x45x45 hat. Falls dich das interessiert, kann ich gerne etwas mehr dazu erzählen.

VG Kalle

 

[Ho_Ph_]

Hallo Kalle,

schönes Becken! Super Idee mit dem Ikea Schrank. Kannst Du mal erklären an welchen Stellen Du wie verstärkt hast.

So habe jetzt in der ZwischenZeit mal eine Planskizze gemacht für einen Eigenbauschrank ähnlich dem von Mirko. Danke Dir für die Anregung. WIll aber die Seiten-und Rückwände nicht bündig an der Grundplatte aufschrauben, sondern so etwa 5 cm Luft auf jeder Seite lassen. Die Deckenplatte ist etwas tiefer, da ich noch eine EigenbauRückwand hinter das AQ stellen will.

So hänge mal den ersten Plan an. REst folgt später.

VG

Holm

 

[Kalle]

Hallo,

Kannst Du mal erklären an welchen Stellen Du wie verstärkt hast.

Ziemlich einfach: Normal ist in der Mitte nur ein vertikales Brett eingezogen; ich habe zusätzlich beide Hälften jeweils mit einem vertikalen Brett gestützt bzw. unterteilt, so dass vier Kammern entstanden. Die sind breit genug für Filter, CO2-Flasche, Eimer etc. [Bild 2]. Noch schön Loch durchgebohrt für Schläuche und Kabel, ein paar Ablagebretter zurechtgesägt und alles mit Silikon dicht abgeschmiert - fertig.

Wichtig für die Stabilität ist, dass sich der Schrank nicht nach links oder rechts neigen kann, sonst würde er bei dem Gewicht zusammenklappen. Dazu habe ich zwei zum Schrank gehörende Ablagebretter als innenliegende zusätzliche "Rückwand" eingeklebt, was nun verhindert, dass sich der Schrank zu einer Seite neigen kann [teilweise Bild 1].

Der Schrank steht natürlich nicht auf den mitgelieferten Füßen, sondern breitflächig auf Holzleisten.

Ich denke mal, dass sind die wichtigsten Punkte, alles andere sind eher Details.


VG Kalle