Hi Joachim,
Joachim Mundt":2cklgcs7 schrieb:
was sind die hintergründe für diese these. es ist eine altbekannte tatsache, dass filter besser arbeiten, wenn sie sehr langsam betrieben werden.
Diese Tatsache ist mir aber auch nicht bekannt. Ich fordere mal hier die "Hintergründe" und vor allem die praxisbelegten Beispiele, die die Hintergründe belegen
und viel wichtiger: Was siehst du unter "besser Arbeiten"? Der maximale Umsatz von Stoffen ist die eine Seite, aber dass die zu Algen konkurrierenden Mikroorganismen dann im Filter sitzen, bringt an der Stella ja nichts?
Thumper":2cklgcs7 schrieb:
- Bei langsamem Durchfluss wird der hintere Teil des Filters O2-arm und damit sterben dort die Bakterien und es bilden sich anaerobe Bakterien --> NO3 Verlust.
belege doch bitte mal deine these.
zudem müssen die filterbakterien nicht sterben, denn sie sind fakultativ anaerob und reduzieren dann selbst, wenn du denn recht hättest, was ich allerdings sehr bezweifle.
Bene hat
hier mal einen Versuch gemacht, in einem transparenten Setup die Denitrifikation von Bims aufzuzeigen. Hat geklappt^^
Selbst bei höchster Umwälzung pro Stunde(12x), gab es hier die Nitratzehrung.
Jetzt muss man nur noch schauen, ob die im Bims vorherrschenden anaeroben Zonen auch im Schwamm auftreten können. Ich denke, wir sind uns einig, dass es bei geringer Umwälzung am ehesten zu O
2-Knappheit kommen kann, als bei hohen Fließgeschwindigkeiten (Umwälzung in Aq-Inhalt/h macht bei dieser Betrachtung keinen Sinn ^^ Die absolute Durchströmungsgeschwindikeit in cm/min ist hier viel aussagekräftiger).
Ich habe auch mal eine nette Erfahrung zur Durchflussgeschwindigkeit machen dürfen. Kleiner Filterschwamm mit 4x4x2cm auf einem Mini-Pat. Den kann man einstellen und zwischen 150l/h und 400l/h auswählen.
Bei der Druchflussgeschwindigkeitsänderung von 150 auf 400l/h gab es eine Trübung, die nach wenigen Tagen wieder verschwand. Die selbe Trübung ist aufgetreten, als ich den Schwamm entfernt hatte, als dieser eine Weile auf 150l/h eingestellt war.
Die Trübung beim Entfernen des Filterschwamms lässt sich ohne Weiteres erklären. Bakterien werden mit dem Schwamm ausgetragen. Die destruierende Gesamtheit schafft es nicht, die organische Belastung umzusetzen und flottierende Bakterien haben die Möglichkeit, sich aus den Stoffen im Wasser zu bedienen und wachsen. Später konkurriert der Biofilm diese wieder aus und das Wasser ist klar, wie eh und je.
Aber selbiges lässt sich eben auch mit der Umstellung von 150 auf 400l/h erzeugen! Das war reproduzierbar, konnte ich beliebig oft wiederholen. Leider steht das Becken so nicht mehr
Für mich ist daher klar, dass wenn es um Geringfilterung geht, dann regle ich das über die Menge des Filtermaterials bei höchst möglicher Strömungsgeschwindigkeit und meist geht es wunderbar, dass die Filter komplett ohne Material laufen. Dann ist auch die Strömungsgeschwindigkeit egal.
Schöne Grüße
Kevin